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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

HS12

Lehrveranstaltungen Herbstsemester 2012

Vorbesprechung: Dienstag 29.5. 17:30, anschließend Fest.

Lorsch als Zentrum der Textüberlieferung lateinischer Klassiker

(Seminar)
Ulrich Eigler
Mo 16-18

Das bei Heidelberg in Nordbaden gelegene und heute zum Weltkulturerbe der Unesco zählende Kloster Lorsch wurde 764 gegründet. Es entwickelte sich rasch zu einem wichtigen Zentrum der Überlieferung antiker Literatur. Dies gilt für die “Klassiker” Vergil, Cicero etc. sowie für die spätantike Literatur und die Kirchenväter. So fand durch das Vermächtnis Gerwards von Gent schon in den ersten Jahren des Bestehens der berühmte aus dem 6. Jh. stammende Vergilius Palatinus (heute als Pal. Lat. 1631 in der Bibliotheca Vaticana befindlich) seinen Weg in die Bibliothek des dem Heiligen Nazarius geweihten Klosters. Heute gilt er als einer der wichtigsten antiken Zeugen für die Konstitution des Vergiltextes. Auch die opuscula des Augustinus (frühes 7. Jh.) befanden sich nach einem Umweg über die Hofbibliothek Karls des Großen nachweislich bereits im 9. Jh. in Lorsch und verblieben dort, wie auch der Bibliotheksvermerk auf dem Vorsatzblatt aus dem 12. Jh. vermerkt: codex de monasterio quod nominatur lauressam. Dieser Codex ist schon deshalb bemerkenswert, da er als eine der wenigen Handschriften mehrere Werke des Augustinus überliefert.

Diese und andere antike Handschriften werden in der Veranstaltung eingehend behandelt, daneben aber auch das berühmte Lorscher Skriptorium und seine Produktion sowie die Entwicklung seiner spezifischen Schrift. Daneben interessiert uns auch das Schicksal der Bibliothek, die nach der 1556 erfolgten Säkularisierung des Klosters in die Bibliothek des Kurfürsten von der Pfalz in Heidelberg überführt wurde, dann aber im Gefolge der Ereignisse der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges mit der gesamten Pfälzer Bibliothek in den Vatikan gelangte.

Literatur

  • B. Bischoff, Lorsch im Spiegel seiner Handschriften, München 1974..
  • A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch. Einleitung, Edition und Kommentar. (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 42) Wiesbaden 2002.
  • http://www.kloster-lorsch.de/kloster/archiv.html (Mikrofilmarchiv)

  • http://www.bibliotheca-laureshamensis-digital.de/de/index.html (zu Bibliothek und Skriptorium)

Grundkurs I: Übersetzung

(Proseminar)
Dörthe Führer
Fr 12-14 (neuer Termin!)

Ziele des Grundkurses sind es, die Kenntnisse der lateinischen Grammatik aufzufrischen und zu festigen, das Leseverständnis zu verbessern und die korrekte Übersetzung lateinischer Texte einzuüben. Dafür werden wir lateinische Texte des Mittelalters lesen und kommentieren, so dass die Teilnehmer mit den verschiedenen Registern und sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Zeit vertraut werden.

Studierende anderer Fächer können auch an diesem Kurs teilnehmen, das Latinum ist allerdings Voraussetzung.

Sprachwissenschaft: Sprache der Scholastik

(Spezialkurs)
Philipp Roelli
Mi 12-14

Ziel dieses Spezialkurses ist es, die technische Sprache der Scholastik zu studieren. Nach einer kurzen Einführung sollen in einem ersten, historischen Teil spätantike Vorformen tech­nischer Sprache besprochen werden, dann Beispiele aus der Früh-, Hoch und Spät-scholastik, schließlich Ausblicke auf die sonstige wissenschaftliche Sprache der Frühen Neu­zeit. Hierzu werden wir gemeinsam kurze Beispieltexte aus verschiedenen Epochen lesen.

Der zweite Teil wird theoretischer werden: typische Textsorten, Wortschatz und Wortbildung (insbesondere Neuschöpfungen) und Syntaktisch-Textgrammatisches (wie die Arten des logischen Zusammenhangs im Satz) sollen zur Sprache kommen. Nebst kleinen Aufgaben zu diesen Fragestellungen anhand kurzer Texte werden in diesem Teil auch einige einschlägige moderne Aufsätze zum Thema von den Teilnehmern gelesen und kurz vorgestellt.

Paläographie I

(Spezialkurs)
Franziska Schnoor
Mo 10-12

In dieser Einführung in die Paläographie behandeln wir Schriften, die zeitlich vor der karolingischen Minuskel liegen. Wir beginnen dabei mit der Capitalis und behandeln dann Uncialis, Halbuncialis und die verschiedenen regionalen Schriften des 6. bis 8. Jahr­hunderts (insulare Majuskel und Minuskel, merowingische Kursive, Beneventana, westgotische, rätische und alemannische Minuskel).

Neben kurzen Einschüben zur Kodikologie (Buchkunde) wollen wir die Zeit v. a. verwenden, um gemeinsam Handschriften zu lesen. – Mit Exkursion in die Stifts­bibliothek St. Gallen.

BUCHBAR FÜR HISTORIKER (C.S.) ALS KOLLOQUIUM

Anselm von Canterbury – Cur deus homo

(Lektüre)

Sabrina Alfare
Di 12-14

Anselm von Canterbury (um 1033-1109) ist ein wichtiger Denker des Mittelalters. Besonders seine philosophischen und theologischen Schriften wurden häufig rezipiert. In diesem Kurs werden wir Ausschnitte aus seinem theologischen Werk Cur deus homo lesen. Darin befasst sich Anselm mit der Frage, warum die Menschwerdung Gottes notwendig war. In diesem Zusammenhang entwickelt er die Satisfaktionstheorie, die besagt, dass für die Erbsünde nur mit dem Tod eines sündenfreien Menschen Genugtuung (satisfactio) geleistet werden kann. Dieser Mensch ist nun eben Jesus, der Mensch gewordene Gott.

Weitere Aspekte, wie Form des Werkes und historischer Kontext, werden bei dieser Lektüre ebenfalls berücksichtigt werden.

Sprachkompetenz Grundkurs

(Kolloquium)
Silvio Bär
Fr 16-18

Der Sprachkompetenz Grundkurs Latein, der vom klassisch-philologischen Seminar angeboten wird, kann im Studiengang Lateinische Philologie des Mittelalters im Rahmen der Carta bianca gebucht werden. Der Kurs dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe des Grundkurs I zur Repetition, Festigung und Vertiefung wichtiger Themen der Formenbildung, Kasuslehre und Syntax mit besonderem Augenmerk auf das Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische.

Dissertandenkolloquium

(Kolloquium)
Silke-Petra Bergjan, Carmen Cardelle de Hartmann und Ulrich Eigler
ev. Mo 18-20 (alle zwei Wochen)
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Bei den Klassischen Philologen im RAG-1-104. Alle Interessierten sind eingeladen, gegebenenfalls auch nur zu einzelnen Referaten, zu kommen.Provisorisches Programm.

Interdisziplinäre Ringvorlesung Ursprungsgeschichten

(Ringvorlesung)
diverse Dozenten
Di 16-18 (Rämistrasse 74, Raum G041
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Programm.

Weiterführende Informationen

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