Navigation auf uzh.ch
Vorbesprechung: Mittwoch, 25. Mai 2011, 18:00, im Mittellateinischen Seminar, KO2 F 156. Anschließend (ca. 19:00) Frühlingsfest am MLS.
(Vorlesung mit Lektüre)
Carmen Cardelle de Hartmann
Mi 10–12
Die Epoche von der Mitte des 11. Jhs. bis zum beginnenden 13. Jh. gilt als der Höhepunkt der lateinischen Literatur im Mittelalter. Die Ausbreitung der Bildung in größeren Gruppen der Bevölkerung sorgt für einen Aufschwung in der Produktion und Zirkulation von Texten; die verstärkte Rezeption antiker Autoren macht sich inhaltlich und sprachlich bemerkbar; man experimentiert mit neuen literarischen Formen für neue Bedürfnisse. Im Laufe des Semesters werden wir Autoren und Texte kennenlernen, die eine große formale und inhaltliche Vielfalt aufweisen und so ein nuanciertes Bild der hochmittelalterlichen Kultur entstehen lassen: der Mystiker Bernhard von Clairvaux und der Dialektiker Abaelard, die weltliche Lyrik der Carmina Burana und die allegorischen Epen des Alain de Lille, die liturgischen Dramen und die elegischen Komödien.
Dazu Mi 9-10 Tutorat bei Désirée Ludwig
(Seminar)
Carmen Cardelle de Hartmann und Philipp Roelli
Mo 14-16
In diesem Seminar lesen und analysieren wir Texte, in denen mittelalterliche Autoren sich mit dem klassischen Heidentum auseinandersetzen. Obwohl im Mittelalter das Heidentum als Staatsreligion verschwunden war, gab es noch lange zahlreiche Reste davon auf dem Land. Außerdem spielte die Religionsfrage auch eine Rolle bei der Lektüre der Klassiker: War diese eine moralische Gefahr? Wie konnte man die Götter so verstehen, dass diese Gefahr gebannt wurde? Wir werden diese Konfrontation von der Übergangszeit bis zum Humanismus verfolgen und die variierenden Einschätzungen besprechen. Außerdem werfen wir einen Seitenblick auf die Auseinandersetzung mit der Religion der neuen Völker (Germanen, Slaven), mit denen die Christen während des Mittelalters in Berührung kommen.
(Proseminar)
Dörthe Führer
Mi 14-16
Ziele des Grundkurses sind es, die Kenntnisse der lateinischen Grammatik aufzufrischen und zu festigen, das Leseverständnis zu verbessern und die korrekte Wiedergabe des lateinischen Textes einzuüben. Dafür werden wir lateinische Texte des Mittelalters lesen und kommentieren, so dass die Teilnehmer mit den verschiedenen Registern und sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Zeit vertraut werden. Studierende anderer Fächer können auch an diesem Kurs teilnehmen, das Latinum ist allerdings Voraussetzung.
BUCHBAR FÜR HISTORIKER (C.S.) ALS KOLLOQUIUM
(Kursorische Lektüre)
Philipp Roelli
Di 14-16
In dieser Veranstaltung wollen wir uns mit Texten des lateinisch-sprachigen Mönchtums beschäftigen. In erster Linie werden wir Mönchsregeln (Cassian, Benedikt, Regel der Dominikaner), aber auch einige verwandte Texte lesen, z.B. erste lateinische Reaktionen auf das zunächst ausschließlich griechisch-sprachige Mönchtum im Ostteil des römischen Reiches (Augustinus; Vitas Patrum) so wie einige spätere verwandte Texte, wie das Testamentum des Franz von Assisi, und falls die Zeit reicht noch das eine oder andere aus der Renaissance (z.B. Petrarca, De vita solitaria). Nach jeweils einer kurzen Einführung werden wir zusammen Schlüsselpassagen aus den Werken gemeinsam lesen und diskutieren.
BUCHBAR FÜR HISTORIKER (C.S.) ALS KOLLOQUIUM
(Spezialkurs)
Darko Senekovic
Do 14-16
Im Mittelpunkt des Spezialkurses «Textkritik» steht der editions-philologische Umgang mit Varianten/Lesarten, die sich in der jeweiligen Überlieferung eines mittelalterlichen lateinischen Textes finden. Diese Varianten bieten einerseits die Grundlage für das Bilden eines stemma codicum und somit für das Erstellen einer kritischen Edition, andererseits gewähren sie oft Einblicke in den kulturellen Kontext, in welchem einzelne Schreiber ihre Arbeit ausübten. Darum ist es besonders wichtig, das Entstehen der Varianten zu verstehen und gleichzeitig diese Varianten nach philologischer Methode beurteilen zu können. Insbesondere werden Fragen besprochen wie: Was gilt als Variante? Welche Varianten sollen in den Editionstext aufgenommen werden, welche hingegen verworfen werden? Wann ist der Editor berechtigt eine Konjektur vorzuschlagen, wann soll er auf eine eindeutige Lösung verzichten (crux)? Wie geht der Editor mit der lectio facilior bzw. lectio difficilior um? Neben diesen methodischen Fragen werden auch editorische Techniken vorgestellt, die es ermöglichen, die Ergebnisse der Variantenbeurteilung im Editionstext selber und vor allem im kritischen Apparat klar darzustellen.
BUCHBAR FÜR HISTORIKER (C.S.) ALS KOLLOQUIUM
(Kolloquium)
Manuel Baumbach, Silke-Petra Bergjan, Carmen Cardelle de Hartmann und Ulrich Eigler
Mo 18-20 (alle zwei Wochen), Programm mit genauen Daten.
Bei den Klassischen Philologen im RAG-1-104. Alle Interessierten sind eingeladen, gegebenenfalls auch nur zu einzelnen Referaten, zu kommen.
(Kolloquium)
Prof. Dr. Peter Orth (Universität Köln)
Blockveranstaltungen: Mo. 12.09.11, Di. 13.09.11 und Mi. 14.09.11 jeweils 10-12 und 14-16 Uhr; Do. 15.09.11 10-12 Uhr.
Kaum eine historische Gestalt der Antike hat während des Mittelalters eine so intensive textliche und bildliche Rezeption erfahren wie Alexander der Große. Neben Erwähnungen in mittelalterlichen Geschichtswerken, die seiner Bedeutung als Feldherr und Eroberer Rechung tragen, tauchte er bald in künstlerischen und literarischen, zunächst vor allem lateinischen Darstellungen auf, die historische Nachrichten mit sagenhaften Elementen ausschmückten und den makedonischen Eroberer und Entdecker mythisch überhöhten.
Im Mittelpunkt des Kolloquiums wird die Alexandreis Walters von Châtillon stehen. Mit seinem vielleicht zwischen 1178 und 1182 abgeschlossenen Epos über Aufstieg und Ende Alexanders des Großen gelang ihm ein "Bestseller": Mehr als 100 erhaltene Handschriften, ein erster Druck noch im Inkunabelzeitalter, eine bald einsetzende Kommentartätigkeit, Imitation und Zitation als Autorität dokumentieren den Einzug der Alexandreis in den Lektürekanon des hohen und späten Mittelalters: Sie trat damit an die Seite der etablierten Klassiker Vergil und Lucan.
Themen des Seminars werden auf der einen Seite Walters produktive Rezeption der antiken Vorbilder, sein Alexander-Bild und die politischen und poetischen Intentionen der Dichtung sein. Auf der anderen Seite soll an ausgewählten Beispielen ein Überblick über die mittellateinische Alexanderliteratur erarbeitet und Alexanders Rolle in mittelalterlichen Exempla-Sammlungen und Fürstenspiegeln nachgegangen werden. Ein Blick in mittelalterliche Handschriften wird natürlich dazugehören.
Lateinkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme. Anfang August wird ein elektronischer Ordner mit wichtigen Aufsätzen, einer Bibliographie und einer Auswahl lateinischer Texte den Kursteilnehmern zur Verfügung stehen.Downloads zur Veranstaltung
Literatur: Galteri de Castellione Alexandreis, ed. M.L. Colker (Thesaurus mundi 17), Padua 1978; Walter von Châtillon, Alexandreis. Das Lied von Alexander dem Großen, übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Gerhard Streckenbach, Darmstadt 1990; Richard Stoneman, The Latin Alexander / The medieval Alexander, in: Latin Fiction. The Latin novel in context, ed. by Heinz Hofmann, London u.a. 1999, S. 167-186 und 238-252; Claudia Wiener, Proles vaesana Philippi totius malleus orbis. Die Alexandreis des Walter von Châtillon und ihre Neudeutung von Lucans Pharsalia im Sinne des typologischen Geschichtsverständnisses (Beiträge zur Altertumskunde 140), München – Leipzig 2001.
(Carta bianca)
Silvio Bär
Fr 16-18 (bei den klassischen Philologen im RAG 1-105)
Der Sprachkompetenz Grundkurs Latein, der vom klassisch-philologischen Seminar angeboten wird kann im Studiengang Lateinische Philologie des Mittelalters im Rahmen der Carta bianca (4 ECTS, Leistungsüberprüfung: Schriftliche Übung) gebucht werden. Der Kurs dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe des Grundkurs I zur Repetition, Festigung und Vertiefung wichtiger Themen der Formenbildung, Kasuslehre und Syntax mit besonderem Augenmerk auf das Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische.