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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen FS 2008

Griechische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Das griechische Epos (von Homer bis Nonnos) (1339)

Manuel Baumbach
Fr 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entstehung der griechischen Epik aus der sog. oral poetry-Tradition, über ihre frühe Ausgestaltung im Epischen Kyklos, die Ausfächerung in Lehr- bzw. Heldenepos bei Homer und Hesiod sowie über die Entwicklung der Gattung von der Klassik über den Hellenismus (Apollonius Rhodios) bis zur kaiserzeitlichen Epik (u.a. Quintus Smyrnaeus, Triphiodor, Nonnos). Anhand ausgewählter Textpassagen und unter Berücksichtigung moderner narratologischer Ansätze werden charakteristische Strukturelemente und Bauformen des epischen Erzählens aufgezeigt, der 'Sitz im Leben' dieser Texte diskutiert und nach ihren Funktionen und Funktionalisierungen gefragt. Dabei wird das Verhandeln ethisch-weltanschaulicher Konzepte ebenso angesprochen wie die wechselseitigen Einflüsse zwischen der Epik und benachbarten literarischen Gattungen (v.a. Historiographie und Roman). Über die Betrachtung ausgewählter künstlerischer, wissenschaftlicher und literarischer Rezeptionszeugnisse bis zur Gegenwart sollen die Hauptstränge der nachantiken Wirkungsgeschichte vorgestellt werden.

Eine Bibliographie mit den wichtigsten Arbeiten zu einzelnen Epen, antiken und modernen literaturkritischen Ansätzen sowie zur Rezeptionsgeschichte wird im Verlauf der Vorlesung verteilt; alle besprochenen Texte werden in zweisprachiger Form vorgelegt.

Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur (1896)

Laura Gemelli
Mi 10:15 – 12:00
KOL-G-220

Jenseitsreisen sind nicht nur ein typisches Merkmal der so bezeichneten "Schamanen", sondern stehen an den Wurzeln unserer westlichen Zivilisation. Sie werden durch besondere mythische Gestalten wie z.B. Herakles und Orpheus unternommen, oder durch literarische Figuren, wie Odysseus und Aineias, welche die Toten über ihre Zukunft befragen sollen, aber auch durch charismatische, historische Gestalten wie Pythagoras oder Parmenides, die vom Jenseits ihr Wissen über die Welt und die Botschaft, dass der Tod nicht existiert, zurückbringen. Andere, wie die Magoi der Zauberpapyri, die als Vermittler zwischen Dies-und Jenseits gelten, sind mit Reisen in die Unterwelt und in den Himmel gut vertraut, weil sie die richtigen Worte und Riten kennen, um in diese Bereiche einzudringen.

In der Vorlesung wird versucht, die verschiedenen Arten von Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen religiösen, literarischen, philosophischen Kontexte zu interpretieren und anhand des Vergleiches mit ähnlichen Erfahrungen in anderen modernen Kulturen in ihrer Besonderheit zu erfassen.

Kenntnisse in Griechisch und Latein sind erwünscht aber nicht unentbehrlich (die jeweiligen zu behandelnden Texte werden in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen). Allgemeine Kenntnisse der griechischen und römischen Literatur, Religion, Geschichte und Kultur sind aber vorausgesetzt.

Von Samothrake nach Berlin: Die Kabiren zwischen Altertum und Neuzeit (1899)

Virgilio Masciadri
Mi 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Die Kabiren sind eine Gruppe von Gottheiten, deren Kult im ländlichen Griechenland, namentlich in Kleinasien, in der nördlichen Ägäis und in Boiotien bedeutend war. Auch wenn sie sich im für die Nachwelt prägenden Bild der antiken Götterwelt nicht durchsetzen konnten, sind mindestens die Kabiren-Mysterien von Samothrake berühmt geblieben. Im frühen 19. Jh. rücken diese Gestalten vorübergehend in den Mittelpunkt des Interesses und werden von Altertumswissenschaftern (Welcker, Creuzer u.a.), aber auch von Dichtern wie Goethe und Philosophen wie Schelling einer Neudeutung unterzogen - über welche sich die alten Griechen selbst vielleicht eher gewundert hätten, die den Kabiren aber die anhaltende Aufmerksamkeit der Forschung ebenso sicherte wie eine Wirkungsgeschichte, die bis zu ihrem Wiederauftauchen als Symbolfiguren in den tiefenpsychologischen Modellen des 20. Jh.s reicht. Diese Lehrveranstaltung ist deshalb zweigleisig angelegt: Zum einen wird in der Art einer Vorlesung die vielfältige literarische und archäologische Hinterlassenschaft von Kult und Mythologie der Kabiren gezeigt, zum andern werden wir durch gemeinsames Lesen und Diskutieren von Texten versuchen, ein Verständnis für die Windungen der Deutungsgeschichte zu gewinnen.

Proseminare

Homerische Hymnen (1907)

Manuel Baumbach
Mi 14:00 – 15:45
RAG-1-105

Die interpretierende Lektüre ausgewählter Stücke aus der Sammlung von 33 homerischen Hymnen soll einen Einblick in die Entstehungs- und Wirkungsbedingungen der Gattung Hymnos geben. Neben generellen Fragen nach den performativen Aufführungskontexten von Hymnen als 'Vorliedern' zu Epen bzw. eigenständigen Kultgesängen bei Götterfesten und Aspekten ihrer Literarisierung werden Themenfelder wie Ernst und Komik, Lobpreis und Erinnerung, Bitte und Selbstdarstellung sowie Nähe und Distanz analysiert. Schwerpunkte liegen auf der Konstruktion von göttlichen bioi und auf der Verortung der religiösen Aussage im Kommunikationsprozess zwischen Individuum, Kultgemeinschaft und angesprochener Gottheit. Um die Eigenart der Sammlung und ihr Wirkungspotential besser bestimmen zu können werden ausgewählte Rezeptionzeugnisse aus dem Hellenismus und der Kaiserzeit hinzugezogen.
In Verbindung mit dem Tutorat sollen Eigenarten der epische Sprache und Stilistik, Methoden der Textkritik und Fragen der Überlieferungsgeschichte behandelt sowie der Umgang mit philologischen Hilfsmitteln geübt werden.

Textausgabe: Homeri opera, Bd. V (hrsg. v. T.W. Allen) Oxford 1959.
Kommentar: F. Cassola, Inni Omerici, Mailand 1994.

Die griechischen Dialekte (1908)

George E. Dunkel
Mi 16:15 – 18:00

Siehe http://www.indoger.uzh.ch/

Seminare

Sappho: Lyrische Dichtung und ihre Wirkungsästhetik (1916)

Manuel Baumbach
Di 16:15 – 18:00
RAG-1-105

Um kaum eine andere Dichterfigur ranken sich mehr Mythen als um Sappho, kein anderes lyrisches Oeuvre der griechischen Antike hat eine breitere Rezeption erlebt als die wenigen überlieferten sapphischen Verse. Als zehnte Muse verehrt, die symbolisch die Leier des Orpheus empfing, und in unterschiedliche Liebesverhältnisse zu Dichtern, Jünglingen und jungen Frauen gesetzt konnte Sappho in antiken und besonders nachantiken Rezeptionen zu einem Inbegriff für erotische Dichtung werden, die gerade wegen des fragmentarischen Charakters ihrer Überlieferung viel Raum für Imagination eröffnet. Zugleich verkörpert Sappho über ihren weiblichen Blick auf eine männlich dominierte Welt ein stark sozialkritisches Potential bzw. konnte lange Zeit als Negativfolie für homosexuelle Liebe aufgerufen werden. Ausgehend von einer kurzen gattungsgeschichtlichen Betrachtung der griechischen Lyrik soll nach den Entstehungsbedingungen (Sitz im Leben) und v.a. nach den textimmanenten Wirkungsstrategien der sapphischen Dichtungen gefragt werden, die in Dialog mit verschiedenen Rezeptionszeugnissen gesetzt werden, um mögliche Wirkungsintentionen und tatsächliche Wirkungen schärfer fassen zu können. Neben der Lektüre des überlieferten sapphischen Oeuvres (einschliesslich des neuen Kölner Sappho-Papyrus) werden wichtige antike und moderne Nachdichtungen vorgestellt und unter Berücksichtigung von modernen rezeptions- und wirkungsästhetischen Ansätzen diskutiert.

Textausgaben:
D.L. Page, Lyrica Graeca selecta, Oxford 1968.
E.-M. Voigt, Sappho et Alcaeus, Amsterdam 1971.

Die Homerische Kunstsprache (1917)

George E. Dunkel
Di 14:00 – 15:45

Siehe http://www.indoger.uzh.ch/

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Liz-/Diss-Kolloquium (1973)

Ulrich Eigler / Manuel Baumbach
Di 18:15 – 20:00 14-täglich
RAG-1-104

siehe Einschreibelisten am weissen Brett: Download Programm

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Griechische kursorische Lektüre: Euripides, Medea (1922)

Silvio Bär
Di 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Medea - die Zauberin, Hexe, Verräterin; die Priesterin, Gastfreundliche, bedingungslos Liebende; die Betrogene, Rachsüchtige, Kindsmörderin: kaum eine Frauengestalt der antiken Mythologie ist so vielschichtig wie die der kolchischen Königstochter, und kaum eine mythische Figur war wohl so geeignet, von Euripides, dem enfant terrible der klassischen attischen Dramendichtung, zur tragischen Heldin erhoben zu werden. Wir lesen miteinander ein Stück, das zwar bei seiner Uraufführung an den Grossen Dionysien (431 v.Chr.) nur den dritten Platz belegte, das jedoch seither und ungebrochen bis heute zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur gehört. Nach einer allgemeinen Einführung in der 1. Sitzung (zum attischen Theaterwesen, zu Euripides und zum Medea-Stoff) wird ab der 2. Sitzung das gemeinsame Übersetzen im Vordergrund stehen (ca. 100 Verse/Sitzung); gleichzeitig jedoch wollen wir die Gelegenheit wahrnehmen, die Eigenheiten der Euripideischen Tragödienkunst kennenzulernen sowie ein für die abendländische Literatur- und Kulturgeschichte (inkl. Film) ungemein wirkmächtiges Drama in seiner künstlerischen Vollendung zu würdigen.

Text: Euripidis Fabulae. Edidit J. Diggle, Oxford (1984).

Kommentare:

  • Denys L. Page: Euripides. Medea. The Text Edited with Introduction and Commentary, Oxford (1938) [repr. 1952, 1955, 1961].
  • Donald J. Mastronarde: Euripides. Medea, Cambridge (2002).
  • Georg Otten: Die Medea des Euripides. Ein Kommentar zur deutschen Übersetzung, Berlin (2005).

Wir arbeiten - trotz gewisser Vorbehalte - mit dem Text von Diggle (1984); dieser ist - mit ganz wenigen Abweichungen - auch abgedruckt bei Mastronarde (2002). Beide Bücher sind vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.

Graecum II (1924)

Franziska Egli
Di 12:15 – 13:45
Fr 8:00 – 9.45

Siehe http://www.graecum.uzh.ch

Griechische Sprachübungen 2. Teil (1929)

Frank Gerber
Mo 14:00 – 15:45
RAG-1-104

Die Griechischen Sprachübungen dienen dazu, vorhandene Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufzufrischen und zu vertiefen. Dies geschieht v.a. durch die Übersetzung von Einzelsätzen ins Griechische. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt. Dieser ist im Griechischen immer dann Voraussetzung zur Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung, wenn kein studienintegriertes Graecum zu absolvieren ist (in letzterem Fall wird der Erwerb des Sprachscheins dringend empfohlen, er ist allerdings nicht obligatorisch).

Der Einstieg in die Übungen ist jederzeit möglich, obwohl der Stoff ist auf zwei Semester verteilt ist; im WS wird jeweils die Kasuslehre behandelt; im SS die Syntax. Erfahrungsgemäss ist die Übersetzungspraxis wichtiger für den Erfolg als der (vom Pensenaufbau 'richtige') Einstieg im WS.

In der ersten Hälfte der ersten Sitzung werde ich (wenn neue Teilnehmer anwesend sein sollten) in Ziel und Arbeitsweise dieser sprachpraktischen Übung einführen, in der zweiten Hälfte wird eine gr.-deut. Übersetzungsprüfung geschrieben werden (unter Benutzung des Wörterbuches), vor allem zu meiner Orientierung über den individuellen Kenntnisstand und die vorhandene Lektürepraxis.

Benötigte Literatur:

  • Ed. Bornemann/E. Risch, Griechische Grammatik (Verlag Diesterweg, Frankfurt a.M.),
  • O. Güthling, Deut.-altgriech. Taschenwörterbuch, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)

Zur Vorbereitung sehr empfohlen: H. Görgemanns, M. Baumbach, H. Köhler, Griechische Stilübungen. Übungsbuch zur Formenlehre und Kasussyntax (Zum Selbststudium geeignetes Buch mit kommentierten Lösungen)
Zur Vertiefung empfohlen: Repetitorium der griechischen Syntax von H. Menge - A. Thierfelder - J. Wiesner, 10. Aufl. WBG Darmstadt 1999; dies ist die um einen wertvollen Abschnitt zum Partikelgebrauch erweiterte Neuauflage.

Griechische Stilübungen I (1930)

Frank Gerber
Mo 13:00 – 13:45
RAG-1-104

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.

Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen. Die Stilübungen sind im Hauptfachstudium 120 Pflichtmodul, ansonsten gehören sie zu den Wahlpflichtmodulen neben der Kursorischen Lektüre und den Metrikkursen sowie zu den Wahlmodulen. Auch im Masterstudium wird ihr Besuch sehr empfohlen. Die Stilübungen bereiten zudem auf die Übersetzungsprüfung für das Höhere Lehramt vor.

Ziel: Die Griechischen Stilübungen I setzen die Arbeit der Sprachübungen auf höherem Niveau fort und vertiefen diese durch Übersetzungen zusammenhängender deutscher Texte antiken Inhalts in attische literarische Prosa.

Sie bereiten - utilitaristisch betrachtet - auf die Hinübersetzung in der Diplomklausur vor, sind aber auch sonst der sicherern Beherrschung des Griechischen und besonders einer präzisen sprachlich-stilistischen Erfassung griechischer Texte bei der Herübersetzung höchst förderlich.

Vorgehen: Bei den ins Griechische zu übertragenden Texten handelt es sich entweder um Übersetzungen griechischer Originalautoren der Klassik und des Attizismus, die im literarischen Hochattisch geschrieben haben, - oder um deutsche Texte antikisierenden Inhalts, deren Retroversion vorgängig von mir angefertigt bzw. überarbeitet worden ist.

Es wird jede zweite Woche eine schriftliche Hinübersetzung als Hausaufgabe anzufertigen sein. Als Hausaufgabe deshalb, weil ich erwarte, daß einige Recherchen im Liddell-Scott, Menge und sonstigen avancierten Hilfsmitteln in die Anfertigung dieser Aufgabe eingehen sollten. Für auffallendere Phrasen sollten auch die Fundstellen nachgewiesen werden. Diese Aufgabe muß mir bis spätestens Samstag der gleichen Woche postalisch (via snail mail oder E-Mail) zugestellt worden sein und wird nach Korrektur in der darauffolgenden Sitzung besprochen werden.

Alternierend dazu werden wir alle 14 Tage ein Grammatikkapitel von grösserer syntaktischer Bedeutung anhand passender Übungen (oft aus dem Menge) besprechen.

In jeden Semesterkurs können ein bis zwei simulierte Diplomklausuren (120 min. dt.-gr., mit Taschenwörterbuch als einzigem erlaubten Hilfsmittel) angeboten werden; das Ergebnis dieser Klausur dient als Standortbestimmung für die Teilnehmer. Dazu müssen allerdings ggf. zusätzliche Sitzungstermine vereinbart werden.

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Vorgesehene Besuchsdauer sind zwei Semester. Die Übung wird aus didaktischen Gesichtspunkten nunmehr einstündig, aber dafür jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen II erscheint dringend geboten. Ein angemessenes Zeitbudget (mindestens zwei Stunden pro Woche, leicht mehr) für die sorgfältige Erledigung von Hausaufgaben muß eingeplant werden.

Literatur (obligatorisch anzuschaffen):

  • Griechische Grammatik, von Ed. Bornemann - E. Risch (Verlag Diesterweg, Frankfurt a.M.),
  • Taschenwörterbuch Deutsch-Griechisch von O. Güthling, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)
  • Repetitorium der griechischen Syntax von H. Menge - A. Thierfelder - J. Wiesner, ab 10. Aufl. Darmstadt 1999

Mindestens der Zugang (noch lieber der Besitz) zu Liddell-Scott, A Greek-English Lexicon muß sichergestellt sein, damit Fundstellen und Verbreitung von Vokabeln und idiomatischen Wendungen überprüft werden können. Noch besser ist natürlich der Zugang zum TLG.

Griechische Stilübungen II (1931)

Frank Gerber
Mo 16:15 – 17:00
RAG-1-104

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.

Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen.

Ziel: Durch eingehende exemplarische grammatisch-stilistische Analysen von repräsentativen Texten aus der Geschichte der gesamten griechischen Kunstprosa (wobei die literarischen Prosagattungen alle abgedeckt werden sollen) lernen die Studenten eine Stilgeschichte der Kunstprosa in nuce kennen.

Die Vorteile sind:

  1. Man gewinnt einen Eindruck von der historischen Bedingtheit der sprachlichen Gestalt griechischer Texte
  2. Man lernt viele Autoren und Textsorten kennen, auf die man sonst im Studium nicht unbedingt gestossen wäre
  3. Man erlebt, daß die 'Figuren und Tropen' nicht nur äußerlicher Zierrat, sondern echte Instrumente künstlerischer Gestaltung sind (oder jedenfalls sein können)
  4. Durch bessere Einsicht in die Stilistik der Texte lassen sich auch Qualitätsurteile besser begründen

Vorgehen: Jede Woche bereiten die Studierenden vorab einen griechischen Originaltext zur Übersetzung und grammatisch-stilistischen Analyse vor, der dann in der Sitzung behandelt wird.

Die erste Sitzung wird eine kurze Einführung, Vorstellung des Programms und eine exemplarische Analyse eines Textes umfassen, die als Muster für das weitere Vorgehen dienen kann. Mein Vorgehen ist inspiriert von den vorbildlichen und enorm anregenden Interpretationen M. von Albrechts in seinen 'Meistern römischer Prosa' (vgl. Literaturangaben).

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Diese Übung soll vor allem den Appetit auf die Lektüre anregen, Neugier wecken, Spaß an der meisterlichen Gestaltung der griechischen Kunstprosa wecken. Daher gibt es so etwas wie eine vorgesehene Besuchsdauer nicht. Ich kann aber garantieren, dass mindestens zwei Semster lang immer neue Textbeispiele präsentiert werden. In jedem Semester wird versucht, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, aber es können sich - je nach Ideen und vorhandenen Interessen - durchaus überproportionale Schwerpunkte ergeben. Ich bin für Wünsche und Anregungen jederzeit offen. Insofern kann das in der ersten Sitzung präsentierte Programm bei Bedarf auch erheblich umgestaltet werden.

Die Übung wird jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen I ist natürlich sinnvoll, aber nicht zwingend. Die Stilübungen II erfordern deutlich weniger Zeitaufwand als die Stilübungen II, dennoch muss mindestens eine Stunde für die Vorbereitung eingeplant werden.

Literatur (empfohlen):

  • Manfred Landfester, Einführung in die Stilistik der griechischen und lateinischen Literatursprachen, Darmstadt 1997
  • Michael von Albrecht, Meister römischer Prosa. Von Cato bis Apuleius. Interpretationen. 3., ergänzte Aufl., (= Neuausgabe im Taschenbuch mit wichtigen Nachträgen) Tübingen-Basel 1995 (UTB 1844)
  • Die griechische Literatur in Text und Darstellung, fünf Bände, hrsg. v. H. Görgemanns, Reclam, Stuttgart RUB

Griechische Übersetzungsübungen (1933)

Anna Karger
Di 10:15 – 12:00
RAG-1-105

Die Übersetzungsübungen richten sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung bestehen wollen, können aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. In einem einführenden Teil werden (unter Einbezug einiger nützlicher theoretischer Ansätze) grundsätzliche Fragen zum Thema "Übersetzen" diskutiert. Im Hauptteil wird dann jeweils jede zweite Woche ein griechischer Text (alte Akzesstexte oder akzessähnliche Texte) schriftlich ins Deutsche übersetzt; die von mir korrigierte Übersetzung wird in der darauffolgenden Sitzung besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sollen.

Griechische linguistische Lektüre: Aischylos (1934)

Thomas Meixner
Mi 14:00 – 15:45

Siehe http://www.indoger.uzh.ch/

Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Das lateinische Verbum (1894)

George E. Dunkel
Do / Fr 12:15 – 13:00

Siehe http://www.indoger.uzh.ch

Die Kunst der wirkungsvollen Rede: antike und moderne Rhetorik (1895)

Ulrich Eigler
Do 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Die Kunst der wirkungsvollen Rede hat eine lange Tradition, die wir für die Zeit der Antike verfolgen wollen. Dabei wird allerdings die ihre Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielen.

Es soll deutlich werden, dass die Kunst der Rede, wie sie die Antike entwickelt hat, auch für uns in den unterschiedlichsten Lebensbereichen weiter Gültigkeit besitzt. So beruhen die Prinzipien für den Aufbau und die Gestaltung eines Deutschaufsatzes ganz auf antiker Theorie.

Natürlich werden herausragende Reden aus der Antike und der Moderne vorgestellt. Daneben erfahren die Theorie der Rede und die rhetorische Technik besondere Berücksichtigung.

Die Veranstaltung richtet sich an Literaturwissenschaftler/-innen und an Historiker/-innen sowie grundsätzlich an alle, die sich für die Rezeption der Antike interessieren.

Literatur:

  • Joachim Knape, Was ist Rhetorik? Reclam TB, Stuttgart 2000.
  • Joachim Knape, Allgemeine Rhetorik. Stationen der Theoriegeschichte, Reclam TB, Stuttgart 2000.
  • Wolfram Groddeck, Reden über Rhetorik; zu einer Stilistik des Lesens, Stroemfeld/Nexus, Basel u.a. 1995.

Vorbemerkungen: Der Reader ist zur Vor- und Nachbereitung der Vorlesung gedacht. Im laufenden Semester werden noch Ergänzungen - insbesondere lateinische Texte - eingefügt.

Programm
Reader 1-7 (13 MB)
Reader 8-9 (16 MB)
Reader 10-13 (5 MB)

Proseminare

Ovid, Amores (1909)

Ulrich Eigler
Di 14:00 – 15:45
RAG-1-104

Ovid ist der letzte der grossen augusteischen Dichter. Am Anfang seines Wirkens stehen die amores, die einerseits rückverweisen auf die berühmten griechischen und lateinischen Vorgänger in der (Liebes-) Dichtung, andererseits schon das Neue im enormen Werk des Ovid ankündigen. Im Seminar soll daher zugleich die Tradition, in der die amores stehen, wie die Besonderheit der hübschen Elegien herausgearbeitet werden.

Dazu wollen wir einzelne Texte herausgreifen, die in einem Reader zusammengestellt sind, der zusammen mit dem Programm und den Literaturhinweisen im Sekretariat als Kopiervorlage aufliegt und auch hier als pdf-Datei heruntergeladen werden kann.

Es wird darum gebeten, für die erste Sitzung am 19.2. den entsprechenden Text zu übersetzen.

Seminare

Petron (1918)

Ulrich Eigler
Do 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Man pfelegt Petron mit Petronius Arbiter zu identifizieren, dessen Freitod als Opfer der Intrigen am Hof Kaiser Neros der Historiker Tacitus (ann. 16, 18-19) beschreibt. Petrons Satyrica sind ein verwirrendes, aber auch faszinierendes Zeugnis der Suche in der Lateinischen Literatur des ersten Jahrhunderts nach neuen Formen des Erzählens wie auch nach neuen Inhalten für das Erzählen. Das Werk trägt unglaublich moderne Züge und hat vielfach Autoren der Moderne inspiriert. Besonders berühmt wurde die Verfilmung durch den italienischen Regisseur Federico Fellini.

Im Seminar soll der Schwerpunkt der Betrachtung, die natürlich nur an ausgewählten und berühmten Passagen erfolgen kann, auf der Frage nach den Formen des Erzählens liegen. Eine besonderes Augenmerk wird dem Spiel Petrons mit Bildern gelten, das gerade den Filmemacher auch so faszinierte.

Textgrundlage: Kondrad Müller (ed.) Petronii Arbitri Satyricon Reliquiae. Erweiterte und korrigierte Ausgabe der 4. Auflage von 1995. München und Leipzig 2003

Zur Einführung: Edward Courtney: A companion to Petronius. Oxford Univ. Press, Oxford 2001

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Liz-/Diss-Kolloquium (1973)

Ulrich Eigler / Manuel Baumbach
Di 18:15 – 20:00 14-täglich
RAG-1-104

siehe Einschreibelisten am weissen Brett: Download Programm

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Lektüre zur lateinischen Vorlesung (1921)

Martin Amann
Mo 08:15 – 10:00
RAG-1-105

Wir wollen versuchen, in Ergänzung zur Vorlesung einige wichtige lateinische Texte im Original zu lesen. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Lateinstudierende, sondern auch an Literaturwissenschaftler anderer Fächer und an ein Publikum, das gerade erst eine Lateinmatur oder das Latinum hinter sich hat und sich beim Übersetzen lateinischer Texte noch nicht sattelfest fühlt. Gemeinsames Übersetzen und die Besprechung sprachlicher Probleme soll im Vordergrund der Lektüre stehen.

Lateinische Stilanalyse (1925)

Thomas Fleischhauer
Di 12:15 – 13:00
RAG-1-105

Wir besprechen ausgewählte Erscheinungen des lateinischen Stils anhand thematisch verwandter lateinischer Texte, indem wir von möglichst klar eingrenzbaren Situationen ausgehen und deren Darstellung bei verschiedenen Autoren untersuchen. Selbstverständlich werden wir bei diesem Vorgehen auch unsere aktiven Sprach- und Stilkenntnisse auf die Probe stellen.

Sprachkompetenz Grundkurs (1926)

Philipp Fondermann
Fr 14:00 – 15:45
RAG-1-105

Der Sprachkompetenz Grundkurs Latein vermittelt als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe der Lateinischen Sprachübungen I und II Grundwissen im Hinblick auf Formenbildung, Kasuslehre, Syntax u.a. in der Deutsch-Lateinischen Übersetzung. Daher ist die Veranstaltung besonders für diejenigen geeignet, für die das Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische zunächst neu, bzw. unerwartet schwierig ist. Bitte lassen Sie sich diesbezüglich vom Leiter der Sprachübung I beraten.

Arbeitsgrundlagen: H. Rubenbauer, J. B. Hofmann: Lateinische Grammatik. Neubearbeitet v. R. Heine. Bamberg 1995 u.ö. --- Schmeken, H.: Orbis Romanus. Elementargrammatik. Paderborn 2004 --- Vischer, R.: Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene. München u.a. 2001. Anschaffung in allen Fällen nachdrücklich empfohlen!

Lateinische kurs. Lektüre: Ciceros rhetorische Schriften (1927)

Philipp Fondermann
Do 16:15 – 18:00
SOE-F-8

Die rhetorischen Schriften Ciceros bilden neben den Reden, philosophischen Texten und Briefen ein eigenes, wichtiges corpus in seinem umfangreichen Werk. De Inventione (81/80 v.), De Oratore (55. v.), Brutus und Orator (beide 46 v.) - um nur die bekanntesten zu nennen - zeigen, wie wichtig dem überaus erfolgreichen Redner Cicero auch die theoretische Beschäftigung mit der ars bene dicendi von der Jugend bis ins hohe Alter war.

Hochinteressant ist dabei nicht nur die hier entwickelte, cicerotypisch ganzheitliche Konzeption vom Reden und vom Redner, die ebensoviel vom Menschen wie von der techne handelt. Auch laufen in den rhetorischen Schriften wichtige Traditionsstränge der griechischen wie römischen Rhetoriktheorie zusammen: Das macht das corpus gut geeignet, um mit ihm als Ausgangspunkt noch andere wichtige Texte dieser (Para-)Wissenschaft kennenzulernen.

Die Veranstaltung begleitet und ergänzt die Vorlesung Die Kunst der wirkungsvollen Rede: antike und moderne Rhetorik, der Besuch beider Veranstaltungen wird daher empfohlen. Über Texte und Literatur werden Sie in der ersten Sitzung informiert.

Lateinische Stilübungen, 2. Teil (1928)

Joachim Fugmann
Fr 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Die Übung knüpft an die Veranstaltung des Herbstsemesters fort, kann aber auch unabhängig besucht werden. Das Schwergewicht wird einerseits auf der Erarbeitung der sprachlich-stilistischen Unterschiede zwischen beiden Sprachen liegen, andererseits auf der Einübung von Übersetzungstechniken als Vorbereitung auf die deutsch-lateinische Diplomklausur.

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (1937)

Christian Utzinger
Mi 12:15 – 13:45
RAG-1-104

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (1938)

Christian Utzinger
Di 10:15 – 12:00
KO2-F-151

1. Teil: Mittwoch, 12:15 - 13:45 (RAG-1-104)
2. Teil: Dienstag, 10:15 - 12:00 (KO2-F-151)

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatikstoff wird anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt. Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt.

Dieser ist im Hauptfach und im 1. Nebenfach die Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung. Im 2. Nebenfach ist der Besuch der Sprachübungen nicht obligatorisch, wird aber sehr empfohlen. Für die BA-Studiengänge ist der Sprachschein - ausser im Nebenfach 30 KP - obligatorisch.

Themen des 1. Teils (Mi 12:15-13:45): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils: (Di 10:15-12:00): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip

(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf OLAT.)

Hinweis zum 1. Teil:
Für alle, die im FS 08 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Mi, 20.02.08) ein Eintrittstest statt. Aufgrund der Resultate werden dann allenfalls Umteilungen in den Kurs "Sprachkompetenz Grundkurs" (VZ 1926) vorgenommen.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995 (ca. sFr. 65.-).
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001 (ca. sFr. 34.-).
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.)

Lateinische Übersetzungsübungen (1939)

Samuel Zinsli
Mo 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Die Übersetzungsübungen sollen den Teilnehmenden in erster Linie Gelegenheit bieten, sich an einer möglichst großen Vielfalt von akzessgeeigneten Texten unter akzessnahen Bedingungen zu versuchen.

Jede zweite Woche werden wir den Text der letzten Sitzung besprechen und allenfalls generelle Überlegungen zum Übersetzungshandwerk anstellen - dies soll sich aber ganz nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden richten.

Unter Übersetzen, dies gleich schon vorweg, verstehe ich nicht nur das Erfassen des lateinischen Textsinns, sondern auch seinen adäquaten Transfer ins Deutsche.

Religionsgeschichte der griechisch-römischen Antike

Vorlesungen

Das griechische Epos (von Homer bis Nonnos) (1339)

Manuel Baumbach
Fr 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entstehung der griechischen Epik aus der sog. oral poetry-Tradition, über ihre frühe Ausgestaltung im Epischen Kyklos, die Ausfächerung in Lehr- bzw. Heldenepos bei Homer und Hesiod sowie über die Entwicklung der Gattung von der Klassik über den Hellenismus (Apollonius Rhodios) bis zur kaiserzeitlichen Epik (u.a. Quintus Smyrnaeus, Triphiodor, Nonnos). Anhand ausgewählter Textpassagen und unter Berücksichtigung moderner narratologischer Ansätze werden charakteristische Strukturelemente und Bauformen des epischen Erzählens aufgezeigt, der 'Sitz im Leben' dieser Texte diskutiert und nach ihren Funktionen und Funktionalisierungen gefragt. Dabei wird das Verhandeln ethisch-weltanschaulicher Konzepte ebenso angesprochen wie die wechselseitigen Einflüsse zwischen der Epik und benachbarten literarischen Gattungen (v.a. Historiographie und Roman). Über die Betrachtung ausgewählter künstlerischer, wissenschaftlicher und literarischer Rezeptionszeugnisse bis zur Gegenwart sollen die Hauptstränge der nachantiken Wirkungsgeschichte vorgestellt werden.

Eine Bibliographie mit den wichtigsten Arbeiten zu einzelnen Epen, antiken und modernen literaturkritischen Ansätzen sowie zur Rezeptionsgeschichte wird im Verlauf der Vorlesung verteilt; alle besprochenen Texte werden in zweisprachiger Form vorgelegt.

Römische Tempel und Heiligtümer (1351)

Christoph Reusser
Di 10:15 – 12:00
RAK-E-8

Siehe http://www.vorlesungen.uzh.ch/FS08/organisationen/oe-50000007/oe-50000796/sm-50389430/sm-50401609/sm-50332534/sm-50401599/sm-50389430/e-50389435.details.html

114 Aspekte der Christianisierung in der Spätantike und im Frühmittelalter (1893)

Georges Descoeudres
Do 16:15 – 18:00 (ab 28.2.)
RAK-E-8

Siehe http://www.vorlesungen.uzh.ch/FS08/organisationen/oe-50000007/oe-50000785/e-50381449.details.html

Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur (1896)

Laura Gemelli
Mi 10:15 – 12:00
KOL-G-220

Jenseitsreisen sind nicht nur ein typisches Merkmal der so bezeichneten "Schamanen", sondern stehen an den Wurzeln unserer westlichen Zivilisation. Sie werden durch besondere mythische Gestalten wie z.B. Herakles und Orpheus unternommen, oder durch literarische Figuren, wie Odysseus und Aineias, welche die Toten über ihre Zukunft befragen sollen, aber auch durch charismatische, historische Gestalten wie Pythagoras oder Parmenides, die vom Jenseits ihr Wissen über die Welt und die Botschaft, dass der Tod nicht existiert, zurückbringen. Andere, wie die Magoi der Zauberpapyri, die als Vermittler zwischen Dies-und Jenseits gelten, sind mit Reisen in die Unterwelt und in den Himmel gut vertraut, weil sie die richtigen Worte und Riten kennen, um in diese Bereiche einzudringen.

In der Vorlesung wird versucht, die verschiedenen Arten von Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen religiösen, literarischen, philosophischen Kontexte zu interpretieren und anhand des Vergleiches mit ähnlichen Erfahrungen in anderen modernen Kulturen in ihrer Besonderheit zu erfassen.

Kenntnisse in Griechisch und Latein sind erwünscht aber nicht unentbehrlich (die jeweiligen zu behandelnden Texte werden in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen). Allgemeine Kenntnisse der griechischen und römischen Literatur, Religion, Geschichte und Kultur sind aber vorausgesetzt.

Von Samothrake nach Berlin: Die Kabiren zwischen Altertum und Neuzeit (1899)

Virgilio Masciadri
Mi 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Die Kabiren sind eine Gruppe von Gottheiten, deren Kult im ländlichen Griechenland, namentlich in Kleinasien, in der nördlichen Ägäis und in Boiotien bedeutend war. Auch wenn sie sich im für die Nachwelt prägenden Bild der antiken Götterwelt nicht durchsetzen konnten, sind mindestens die Kabiren-Mysterien von Samothrake berühmt geblieben. Im frühen 19. Jh. rücken diese Gestalten vorübergehend in den Mittelpunkt des Interesses und werden von Altertumswissenschaftern (Welcker, Creuzer u.a.), aber auch von Dichtern wie Goethe und Philosophen wie Schelling einer Neudeutung unterzogen - über welche sich die alten Griechen selbst vielleicht eher gewundert hätten, die den Kabiren aber die anhaltende Aufmerksamkeit der Forschung ebenso sicherte wie eine Wirkungsgeschichte, die bis zu ihrem Wiederauftauchen als Symbolfiguren in den tiefenpsychologischen Modellen des 20. Jh.s reicht. Diese Lehrveranstaltung ist deshalb zweigleisig angelegt: Zum einen wird in der Art einer Vorlesung die vielfältige literarische und archäologische Hinterlassenschaft von Kult und Mythologie der Kabiren gezeigt, zum andern werden wir durch gemeinsames Lesen und Diskutieren von Texten versuchen, ein Verständnis für die Windungen der Deutungsgeschichte zu gewinnen.

Proseminare

Homerische Hymnen (1907)

Manuel Baumbach
Mi 14:00 – 15:45
RAG-1-105

Die interpretierende Lektüre ausgewählter Stücke aus der Sammlung von 33 homerischen Hymnen soll einen Einblick in die Entstehungs- und Wirkungsbedingungen der Gattung Hymnos geben. Neben generellen Fragen nach den performativen Aufführungskontexten von Hymnen als 'Vorliedern' zu Epen bzw. eigenständigen Kultgesängen bei Götterfesten und Aspekten ihrer Literarisierung werden Themenfelder wie Ernst und Komik, Lobpreis und Erinnerung, Bitte und Selbstdarstellung sowie Nähe und Distanz analysiert. Schwerpunkte liegen auf der Konstruktion von göttlichen bioi und auf der Verortung der religiösen Aussage im Kommunikationsprozess zwischen Individuum, Kultgemeinschaft und angesprochener Gottheit. Um die Eigenart der Sammlung und ihr Wirkungspotential besser bestimmen zu können werden ausgewählte Rezeptionzeugnisse aus dem Hellenismus und der Kaiserzeit hinzugezogen.
In Verbindung mit dem Tutorat sollen Eigenarten der epische Sprache und Stilistik, Methoden der Textkritik und Fragen der Überlieferungsgeschichte behandelt sowie der Umgang mit philologischen Hilfsmitteln geübt werden.

Textausgabe: Homeri opera, Bd. V (hrsg. v. T.W. Allen) Oxford 1959.
Kommentar: F. Cassola, Inni Omerici, Mailand 1994.

Seminare

Seminar: Polytheismen und Monotheismen in der Antike (11)

Christoph Uehlinger, Samuel Vollenweider
Fr 10:15 – 12:00
KIR-1-103

Siehe http://www.vorlesungen.uzh.ch/FS08/lehrangebot/fak-50000001/sc-50306207/cg-50306418/e-50390208.details.html

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Übung: Texte der antiken Gnosis (12)

Samuel Vollenweider
Do 16:15 – 18:00
KIR-1-103

Siehe http://www.vorlesungen.uzh.ch/FS08/lehrangebot/fak-50000001/sc-50306207/cg-50306418/e-50388599.details.html

Griechische kursorische Lektüre: Euripides, Medea (1922)

Silvio Bär
Di 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Medea - die Zauberin, Hexe, Verräterin; die Priesterin, Gastfreundliche, bedingungslos Liebende; die Betrogene, Rachsüchtige, Kindsmörderin: kaum eine Frauengestalt der antiken Mythologie ist so vielschichtig wie die der kolchischen Königstochter, und kaum eine mythische Figur war wohl so geeignet, von Euripides, dem enfant terrible der klassischen attischen Dramendichtung, zur tragischen Heldin erhoben zu werden. Wir lesen miteinander ein Stück, das zwar bei seiner Uraufführung an den Grossen Dionysien (431 v.Chr.) nur den dritten Platz belegte, das jedoch seither und ungebrochen bis heute zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur gehört. Nach einer allgemeinen Einführung in der 1. Sitzung (zum attischen Theaterwesen, zu Euripides und zum Medea-Stoff) wird ab der 2. Sitzung das gemeinsame Übersetzen im Vordergrund stehen (ca. 100 Verse/Sitzung); gleichzeitig jedoch wollen wir die Gelegenheit wahrnehmen, die Eigenheiten der Euripideischen Tragödienkunst kennenzulernen sowie ein für die abendländische Literatur- und Kulturgeschichte (inkl. Film) ungemein wirkmächtiges Drama in seiner künstlerischen Vollendung zu würdigen.

Text: Euripidis Fabulae. Edidit J. Diggle, Oxford (1984).

Kommentare:

  • Denys L. Page: Euripides. Medea. The Text Edited with Introduction and Commentary, Oxford (1938) [repr. 1952, 1955, 1961].
  • Donald J. Mastronarde: Euripides. Medea, Cambridge (2002).
  • Georg Otten: Die Medea des Euripides. Ein Kommentar zur deutschen Übersetzung, Berlin (2005).

Wir arbeiten - trotz gewisser Vorbehalte - mit dem Text von Diggle (1984); dieser ist - mit ganz wenigen Abweichungen - auch abgedruckt bei Mastronarde (2002). Beide Bücher sind vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.

Lateinische kurs. Lektüre: Ciceros rhetorische Schriften (1927)

Philipp Fondermann
Do 16:15 – 18:00
SOE-F-8

Die rhetorischen Schriften Ciceros bilden neben den Reden, philosophischen Texten und Briefen ein eigenes, wichtiges corpus in seinem umfangreichen Werk. De Inventione (81/80 v.), De Oratore (55. v.), Brutus und Orator (beide 46 v.) - um nur die bekanntesten zu nennen - zeigen, wie wichtig dem überaus erfolgreichen Redner Cicero auch die theoretische Beschäftigung mit der ars bene dicendi von der Jugend bis ins hohe Alter war.

Hochinteressant ist dabei nicht nur die hier entwickelte, cicerotypisch ganzheitliche Konzeption vom Reden und vom Redner, die ebensoviel vom Menschen wie von der techne handelt. Auch laufen in den rhetorischen Schriften wichtige Traditionsstränge der griechischen wie römischen Rhetoriktheorie zusammen: Das macht das corpus gut geeignet, um mit ihm als Ausgangspunkt noch andere wichtige Texte dieser (Para-)Wissenschaft kennenzulernen.

Die Veranstaltung begleitet und ergänzt die Vorlesung Die Kunst der wirkungsvollen Rede: antike und moderne Rhetorik, der Besuch beider Veranstaltungen wird daher empfohlen. Über Texte und Literatur werden Sie in der ersten Sitzung informiert.

Lateinische Stilübungen, 2. Teil (1928)

Joachim Fugmann
Fr 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Die Übung knüpft an die Veranstaltung des Herbstsemesters fort, kann aber auch unabhängig besucht werden. Das Schwergewicht wird einerseits auf der Erarbeitung der sprachlich-stilistischen Unterschiede zwischen beiden Sprachen liegen, andererseits auf der Einübung von Übersetzungstechniken als Vorbereitung auf die deutsch-lateinische Diplomklausur.

Griechische Sprachübungen 2. Teil (1929)

Frank Gerber
Mo 14:00 – 15:45
RAG-1-104

Die Griechischen Sprachübungen dienen dazu, vorhandene Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufzufrischen und zu vertiefen. Dies geschieht v.a. durch die Übersetzung von Einzelsätzen ins Griechische. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt. Dieser ist im Griechischen immer dann Voraussetzung zur Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung, wenn kein studienintegriertes Graecum zu absolvieren ist (in letzterem Fall wird der Erwerb des Sprachscheins dringend empfohlen, er ist allerdings nicht obligatorisch).

Der Einstieg in die Übungen ist jederzeit möglich, obwohl der Stoff ist auf zwei Semester verteilt ist; im WS wird jeweils die Kasuslehre behandelt; im SS die Syntax. Erfahrungsgemäss ist die Übersetzungspraxis wichtiger für den Erfolg als der (vom Pensenaufbau 'richtige') Einstieg im WS.

In der ersten Hälfte der ersten Sitzung werde ich (wenn neue Teilnehmer anwesend sein sollten) in Ziel und Arbeitsweise dieser sprachpraktischen Übung einführen, in der zweiten Hälfte wird eine gr.-deut. Übersetzungsprüfung geschrieben werden (unter Benutzung des Wörterbuches), vor allem zu meiner Orientierung über den individuellen Kenntnisstand und die vorhandene Lektürepraxis.

Benötigte Literatur:

  • Ed. Bornemann/E. Risch, Griechische Grammatik (Verlag Diesterweg, Frankfurt a.M.),
  • O. Güthling, Deut.-altgriech. Taschenwörterbuch, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)

Zur Vorbereitung sehr empfohlen: H. Görgemanns, M. Baumbach, H. Köhler, Griechische Stilübungen. Übungsbuch zur Formenlehre und Kasussyntax (Zum Selbststudium geeignetes Buch mit kommentierten Lösungen)
Zur Vertiefung empfohlen: Repetitorium der griechischen Syntax von H. Menge - A. Thierfelder - J. Wiesner, 10. Aufl. WBG Darmstadt 1999; dies ist die um einen wertvollen Abschnitt zum Partikelgebrauch erweiterte Neuauflage.

Griechische Stilübungen I (1930)

Frank Gerber
Mo 13:00 – 13:45
RAG-1-104

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.

Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen. Die Stilübungen sind im Hauptfachstudium 120 Pflichtmodul, ansonsten gehören sie zu den Wahlpflichtmodulen neben der Kursorischen Lektüre und den Metrikkursen sowie zu den Wahlmodulen. Auch im Masterstudium wird ihr Besuch sehr empfohlen. Die Stilübungen bereiten zudem auf die Übersetzungsprüfung für das Höhere Lehramt vor.

Ziel: Die Griechischen Stilübungen I setzen die Arbeit der Sprachübungen auf höherem Niveau fort und vertiefen diese durch Übersetzungen zusammenhängender deutscher Texte antiken Inhalts in attische literarische Prosa.

Sie bereiten - utilitaristisch betrachtet - auf die Hinübersetzung in der Diplomklausur vor, sind aber auch sonst der sicherern Beherrschung des Griechischen und besonders einer präzisen sprachlich-stilistischen Erfassung griechischer Texte bei der Herübersetzung höchst förderlich.

Vorgehen: Bei den ins Griechische zu übertragenden Texten handelt es sich entweder um Übersetzungen griechischer Originalautoren der Klassik und des Attizismus, die im literarischen Hochattisch geschrieben haben, - oder um deutsche Texte antikisierenden Inhalts, deren Retroversion vorgängig von mir angefertigt bzw. überarbeitet worden ist.

Es wird jede zweite Woche eine schriftliche Hinübersetzung als Hausaufgabe anzufertigen sein. Als Hausaufgabe deshalb, weil ich erwarte, daß einige Recherchen im Liddell-Scott, Menge und sonstigen avancierten Hilfsmitteln in die Anfertigung dieser Aufgabe eingehen sollten. Für auffallendere Phrasen sollten auch die Fundstellen nachgewiesen werden. Diese Aufgabe muß mir bis spätestens Samstag der gleichen Woche postalisch (via snail mail oder E-Mail) zugestellt worden sein und wird nach Korrektur in der darauffolgenden Sitzung besprochen werden.

Alternierend dazu werden wir alle 14 Tage ein Grammatikkapitel von grösserer syntaktischer Bedeutung anhand passender Übungen (oft aus dem Menge) besprechen.

In jeden Semesterkurs können ein bis zwei simulierte Diplomklausuren (120 min. dt.-gr., mit Taschenwörterbuch als einzigem erlaubten Hilfsmittel) angeboten werden; das Ergebnis dieser Klausur dient als Standortbestimmung für die Teilnehmer. Dazu müssen allerdings ggf. zusätzliche Sitzungstermine vereinbart werden.

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Vorgesehene Besuchsdauer sind zwei Semester. Die Übung wird aus didaktischen Gesichtspunkten nunmehr einstündig, aber dafür jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen II erscheint dringend geboten. Ein angemessenes Zeitbudget (mindestens zwei Stunden pro Woche, leicht mehr) für die sorgfältige Erledigung von Hausaufgaben muß eingeplant werden.

Literatur (obligatorisch anzuschaffen):

  • Griechische Grammatik, von Ed. Bornemann - E. Risch (Verlag Diesterweg, Frankfurt a.M.),
  • Taschenwörterbuch Deutsch-Griechisch von O. Güthling, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)
  • Repetitorium der griechischen Syntax von H. Menge - A. Thierfelder - J. Wiesner, ab 10. Aufl. Darmstadt 1999

Mindestens der Zugang (noch lieber der Besitz) zu Liddell-Scott, A Greek-English Lexicon muß sichergestellt sein, damit Fundstellen und Verbreitung von Vokabeln und idiomatischen Wendungen überprüft werden können. Noch besser ist natürlich der Zugang zum TLG.

Griechische Stilübungen II (1931)

Frank Gerber
Mo 16:15 – 17:00
RAG-1-104

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.

Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen.

Ziel: Durch eingehende exemplarische grammatisch-stilistische Analysen von repräsentativen Texten aus der Geschichte der gesamten griechischen Kunstprosa (wobei die literarischen Prosagattungen alle abgedeckt werden sollen) lernen die Studenten eine Stilgeschichte der Kunstprosa in nuce kennen.

Die Vorteile sind:

  1. Man gewinnt einen Eindruck von der historischen Bedingtheit der sprachlichen Gestalt griechischer Texte
  2. Man lernt viele Autoren und Textsorten kennen, auf die man sonst im Studium nicht unbedingt gestossen wäre
  3. Man erlebt, daß die 'Figuren und Tropen' nicht nur äußerlicher Zierrat, sondern echte Instrumente künstlerischer Gestaltung sind (oder jedenfalls sein können)
  4. Durch bessere Einsicht in die Stilistik der Texte lassen sich auch Qualitätsurteile besser begründen

Vorgehen: Jede Woche bereiten die Studierenden vorab einen griechischen Originaltext zur Übersetzung und grammatisch-stilistischen Analyse vor, der dann in der Sitzung behandelt wird.

Die erste Sitzung wird eine kurze Einführung, Vorstellung des Programms und eine exemplarische Analyse eines Textes umfassen, die als Muster für das weitere Vorgehen dienen kann. Mein Vorgehen ist inspiriert von den vorbildlichen und enorm anregenden Interpretationen M. von Albrechts in seinen 'Meistern römischer Prosa' (vgl. Literaturangaben).

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Diese Übung soll vor allem den Appetit auf die Lektüre anregen, Neugier wecken, Spaß an der meisterlichen Gestaltung der griechischen Kunstprosa wecken. Daher gibt es so etwas wie eine vorgesehene Besuchsdauer nicht. Ich kann aber garantieren, dass mindestens zwei Semster lang immer neue Textbeispiele präsentiert werden. In jedem Semester wird versucht, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, aber es können sich - je nach Ideen und vorhandenen Interessen - durchaus überproportionale Schwerpunkte ergeben. Ich bin für Wünsche und Anregungen jederzeit offen. Insofern kann das in der ersten Sitzung präsentierte Programm bei Bedarf auch erheblich umgestaltet werden.

Die Übung wird jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen I ist natürlich sinnvoll, aber nicht zwingend. Die Stilübungen II erfordern deutlich weniger Zeitaufwand als die Stilübungen II, dennoch muss mindestens eine Stunde für die Vorbereitung eingeplant werden.

Literatur (empfohlen):

  • Manfred Landfester, Einführung in die Stilistik der griechischen und lateinischen Literatursprachen, Darmstadt 1997
  • Michael von Albrecht, Meister römischer Prosa. Von Cato bis Apuleius. Interpretationen. 3., ergänzte Aufl., (= Neuausgabe im Taschenbuch mit wichtigen Nachträgen) Tübingen-Basel 1995 (UTB 1844)
  • Die griechische Literatur in Text und Darstellung, fünf Bände, hrsg. v. H. Görgemanns, Reclam, Stuttgart RUB

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (1937)

Christian Utzinger
Mi 12:15 – 13:45
RAG-1-104

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (1938)

Christian Utzinger
Di 10:15 – 12:00
KO2-F-151

1. Teil: Mittwoch, 12:15 - 13:45 (RAG-1-104)
2. Teil: Dienstag, 10:15 - 12:00 (KO2-F-151)

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatikstoff wird anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt. Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt.

Dieser ist im Hauptfach und im 1. Nebenfach die Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung. Im 2. Nebenfach ist der Besuch der Sprachübungen nicht obligatorisch, wird aber sehr empfohlen. Für die BA-Studiengänge ist der Sprachschein - ausser im Nebenfach 30 KP - obligatorisch.

Themen des 1. Teils (Mi 12:15-13:45): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils: (Di 10:15-12:00): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip

(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf OLAT.)

Hinweis zum 1. Teil:
Für alle, die im FS 08 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Mi, 20.02.08) ein Eintrittstest statt. Aufgrund der Resultate werden dann allenfalls Umteilungen in den Kurs "Sprachkompetenz Grundkurs" (VZ 1926) vorgenommen.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995 (ca. sFr. 65.-).
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001 (ca. sFr. 34.-).
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.)