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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen WS 2006/7

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Euripides, Phönissen (1628)

Manuel Baumbach
Mi 14 – 16

"Jetzt übersetze ich die Phönizierinnen des Euripides ... die Arbeit gibt mir Vergnügen und kann am Ende doch keine andre, als vorteilhafte Wirkungen auf meinen eigenen Geist haben." (Schiller). Das Proseminar versucht, in interpretierender Lektüre die zahlreichen Gründe für die Beliebtheit der Phönissen innerhalb ihrer Rezeptionsgeschichte herauszuarbeiten, zu denen die Intertextualität des Stückes mit Werken von Aischylos (Sieben gegen Theben) und Sophokles (König Ödipus), die sogenannte 'offene Dramenform' die ungewöhnliche Perspektive einer Tragödie aus der Sicht der Sieger, das in seiner Echtheit umstrittene versöhnliche Ende und die ambivalenten Charakterzeichnungen gehören.
Hinzu kommen generelle Fragen der Einordnung des Dramas in die Gattungstradition, seinem 'Sitz im Leben' sowie die Stellung innerhalb des euripideischen Oeuvres. In Absprache mit dem begleitenden Tutorat werden Hilfsmittel und Methoden der philologischen Arbeit (Textkritik, Überlieferungsgeschichte, Literaturtheorie) vorgestellt und diskutiert.
Von den Teilnehmenden werden Referat, Hausarbeit und regelmässige Mitarbeit erwartet.

Textausgabe: James Diggle (Hrsg.), Euripides Fabulae, Bd. III, Oxford 1998.

Kommentar: D.J. Mastronarde, Euripides Phoenissae, Cambridge 1994.

Einführende Sekundärliteratur:
a) zur Tragödie allgemein: J. Latacz, Einführung in die griechische Tragödie, Göttingen 1993.
b) zu Euripides: K. Matthiessen, Die Tragödien des Euripides, München 2002.
c) zu den Phönissen: C. Mueller Goldingen, Untersuchungen zu den Phönissen des Euripides, Stuttgart 1985.