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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Lupercalia: Symbole und Wandlungen eines römischen Festes (1952)

Virgilio Masciadri (virgilio.masciadri@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die angebliche Entdeckung der Lupercal-Grotte am Palatin durch die Archäologen der Stadt Rom hat im letzten Jahr einem der berühmtesten Feste des Altertums neue Aufmerksamkeit beschert, den am 15. Februar gefeierten Lupercalia: Seine Riten, vom Bocksopfer am Lupercal bis zum Rundlauf der nur mit einem Fellschurz bekleideten Luperci um Forum, Via Sacra und Palatin, haben die Nachwelt ebenso fasziniert wie seine Verbindung mit den Mythen um die Anfänge der Stadt, ihren Gründer Romulus, seine Hirtenkumpane und das Symboltier der Römer, den Wolf. Mitten in der Metropole der republikanischen und der Kaiserzeit inszeniert der Kult damit die agrarischen, ja "wilden" Ursprünge der römischen Gesellschaft. Für die anhaltende Lebendigkeit dieses Festes zeugt nicht zuletzt, dass es dem Verbot der heidnischen Kulte durch die christlichen Kaiser trotzte: Noch am Ende des 5. Jh.s musste es von der Kirche bekämpft werden - und hat vielleicht im römischen Karneval gleichwohl überlebt. Die von den Lupercalia hinterlassene literarische Dokumentation ist ziemlich reichhaltig; wir finden sie in Ovids Fasti, bei Dionys von Halikarnass und vielen anderen. Neben solchen Texten besprechen wir in diesem Kurs allgemeine Aspekte der römischen Festkultur, ihre Relevanz für Politik und Alltagsleben im alten Rom, ihre Bedeutung für das Verständnis der klassischen Texte und die Problematik der Deutung solcher Traditionen. Die Originaltexte werden den Teilnehmern in Kopie abgegeben und sind für die Behandlung in der Stunde vorzubereiten.