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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Das Gerücht. Motiv und literarische Funktionalisierung in der Antike (1350)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Das Haus der fama kennt - wie es bei Ovid (Met. 12.48) heisst - keine Ruhe und kein Schweigen, es steht allen Worten offen und vermengt in der Gerüchteküche Wahres mit Lügnerischem. Hinter dieser Beschreibung verbirgt sich die fama nicht nur als Personifikation der Macht der Sprache bzw. der öffentlichen Rede, deren visuelles Erscheinungsbild es zu analysieren gilt, sondern v.a. als Prinzip des kunstvollen, vielgestaltigen Sprechens, das einem Dichter zur Verfügung steht. Die Vorlesung öffnet eine Tür zum Haus der fama, um Formen und Funktionen des Gerüchts in seiner literarisch-künstlerischen Verwendung von der Antike bis in die Moderne näher zu bestimmen. Dabei wird nach den Gründen für das Eindringen der fama in unterschiedliche Gattungen der griechischen und lateinischen Literatur ebenso gefragt wie nach der rhetorisch-stilistischen Ausgestaltung ihrer Reden, nach den narratologischen Implikationen ihres Auftretens und der poetologischen Spannkraft ihrer Worte.

Alle in der Vorlesung behandelten Texte werden zweisprachig (gr./lat. - deutsch) zur Verfügung gestellt.

Literatur:
Choi, H.: Das Gerücht als literarisches Verfahren im Hinblick auf seine sujetbildende Funktion, Bochum 2002.
Neubauer, H.-J.: Fama. Eine Geschichte des Gerüchts, Berlin 1998.