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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen HS 2007

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Isis in Griechenland und Rom (1877)

Virgilio Masciadri
Mi 16:15 – 18:00
RAG-105

Die ägyptische Göttin Isis hat ausserhalb ihres Heimatlandes eine bemerkenswerte Karriere gemacht: Bei den Hellenen früh bekannt geworden, erhält sie bald in Athen und anderswo eigene Kulte und findet in der Zeit nach Alexander dem Grossen überall in der griechischen und - nach vereinzelten Widerständen - auch in der römischen Welt eine Heimstatt. Isis mit ihren besonderen Riten und Heiligtümern, die bei aller Einbürgerung den anregenden Ruf des Exotischen bewahren, wird so für Frauen und Männer des Altertums zu einer grossen Beschützerin und Ansprechpartnerin in vielerlei Nöten. Neben einer reichen archäologischen und inschriftlichen Überlieferung hat sich die Bedeutung der Göttin nicht zuletzt in zwei berühmt gebliebenen literarischen Werken niedergeschlagen, die den Ruhm der Isis an die nachantike Welt vermittelten, dem Schlussbuch der "Metamorphosen" des Apuleius und Plutarchs Traktat "Über Isis und Osiris". Ausgehend von der Betrachtung dieser und anderer Texte und Bilddokumente werden wir versuchen, uns ein Bild vom römisch-griechischen Isiskult zu machen. Der ägyptische Hintergrund soll im Verlauf des Semesters von kompetenter Seite aufgezeigt werden.

Die in der Vorlesung behandelten Textabschnitte werden in Kopien ausgeteilt. Wer sich gründlicher vorbereiten möchte, sollte sich Ausgaben der beiden wichtigsten Texte beschaffen:
- zu Apuleius: Apuleius, Metamorphoseon libri XI, ed. R. Helm (K. G. Saur) oder eine zweisprachige Ausgabe wie Apuleius, Der goldene Esel / Metamorphoseon libri XI, edd. E. Brandt / W. Ehlers (Sammlung Tusculum);
- zu Plutarch: Plutarque, Oeuvres morales, tome IV, 2e partie, Isis et Osiris, texte établi et traduit par C. Froidefond (Collection Budé), oder Plutarch: Religionsphilosophische Schriften, griech.-dt., edd. H. Görgemanns / R. Feldmeier / J. Assmann (Sammlung Tusculum).