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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Chaldäische Orakel (90)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I, Proseminar II oder Proseminar für Religionsgeschichte (benotet) gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (= Sitzungsleitung sowie ein kurzes Impulsreferat) und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

"Einzig die Chaldäer haben Weisheit erlangt" heisst es in einem von Porphyrios überlieferten Orakelspruch. Es überrascht daher kaum, wenn diesem alten, mit der Sterndeutung assoziierten Kulturvolk, dem nach verbreiter antiker Vorstellung auch Abraham und Mose entstammten, in der Spätantike ein Corpus von Orakeln zugeschrieben wurde, das wohl im 2./3. Jh. n. Chr. entstanden ist und sich wegen seines religionsphilosophischen Gehalts bei heidnischen und christlichen Platonikern grösster Beliebtheit erfreute. Diese auch aus religionswissenschaftlicher Perspektive interessante Orakelsammlung ist heute freilich nur sehr bruchstückhaft erhalten. Daher sollen im Proseminar in einem ersten Schritt die disiecta membra gesichtet und dann insbesondere die in diesen enthaltene philosophische Ontologie, Kosmologie und Anthropologie herausgearbeitet werden. – Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Massgebliche Ausgaben (im Proseminarapparat verfügbar): É. des Places, Oracles Chaldaïques. Avec un choix de commentaires anciens. Troisième tirage revu et corrigé par A. Segonds, Paris 1996 (11971; 20105). – R. Majercik, The Chaldean Oracles. Text, Translation and Commentary (Studies in Greek and Roman Religion 5), Leiden, New York, Köln 1989.