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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Horaz, Oden Buch 4 (2204)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Eigentlich hatte Horaz 25 v. Chr. mit der berühmten Sphragis carmen 3, 30 seine Odendichtung beendet und besiegelt. Drei Jahre später beginnt er mit seiner Briefdichtung, wobei er im Einleitungsbrief betont, nie mehr Oden dichten zu wollen.
Zu einem Wandel kam es offenbar durch die im Jahre 17 v. Chr. durchgeführte und von Augustus persönlich gewünschte Arbeit am carmen saeculare. Es folgt nämlich ein Corpus von 15 Oden, die ein viertes Odenbuch bilden. Schon Sueton mutmasste, dass dies Horaz nicht ganz freiwillig getan habe und seit langem ist die Forschung uneins in der Entscheidung der Frage, ob sich hier die Kunst der Macht gebeugt habe.
Mit dieser Gruppe von thematisch sehr verschiedenen Gedichten wollen wir uns zusammen mit dem carmen saeculare in diesem Semester beschäftigen und dabei insbesondere die Frage stellen, welche Position sie im überlieferten Werk des Horaz, aber auch der zeitgenössischen Literatur der späteren Augusteischen Epoche besitzt.
Für die erste Sitzung sollte das carmen 4, 5 (divis orte bonis) präpariert werden, so dass eine flüssige gemeinsame Lektüre in der ersten Lektion möglich ist. Es ist offenbar anlässlich der Rückkehr des Augustus aus Gallien geschrieben und feiert nun Stabilität und Frieden unter dem Princeps.
Als Kommentar wird auch zur Anschaffung empfohlen: Hans Peter Syndicus, Die Lyrik des Horaz. Eine Interpretation der Oden. Bd. II, Darmstadt 1990