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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Welt (2186)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
KOL-H-320

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Jenseitsreisen sind nicht nur eine Eigenschaft der so bezeichneten ‘Schamanen’, sondern werden in der modernen Welt in den so genannten Near-Death-Experiences durchgeführt und liegen an den Wurzeln der westlichen Zivilisation überhaupt. Im Griechenland und Rom fahren nämlich mythische Gestalten wie z.B. Herakles und Orpheus bzw. literarische Figuren, wie Odysseus und Aineias in die Unterwelt, um die Toten über ihre Zukunft zu befragen. Von der Unterwelt bringen aber auch charismatische, historische Gestalten wie Pythagoras und Parmenides, ihr Wissen über die Welt und die Botschaft, dass der Tod nicht existiert, zurück. Ebenso sind Zauberpriester, wie die der Zauberpapyri, die als Vermittler zwischen Dies-und Jenseits gelten, mit Reisen in die Unterwelt und in den Himmel gut vertraut; denn sie kennen die richtigen Worte und Riten, um in diese Bereiche einzudringen.
In der Vorlesung wird versucht, die verschiedenen Arten von Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen religiösen, literarischen, philosophischen Kontexte zu interpretieren und anhand des Vergleiches mit ähnlichen Erfahrungen in unserer und in anderen modernen Kulturen in ihrer Besonderheit zu erfassen.
Kenntnisse der griechischen und römischen Literatur, Religion, Geschichte und Kultur sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind sehr erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen.