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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen FS 2015

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Schreiben im Kloster St. Gallen. Organisation eines mittelalterlichen Skriptoriums (2610)

Andreas Nievergelt, Franziska Schnoor
Blockveranstaltung

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende der Latinistik: Buchen Sie bitte das entsprechende Modul des Mittellateins. Sie können sich den Kurs als Kolloquium anrechnen lassen.

Das um 719 gegründete Kloster St. Gallen gilt als Schreibort, dessen Schreibschule und Bibliothek für die Überlieferung von mittelalterlichem, insbesondere auch althochdeutschem Schriftgut von größter Bedeutung geworden sind. Der umfangreiche Bestand an erhaltenen Handschriften aus St. Gallen stellt einen Quellenschatz dar, der uns heute mannigfaltige Einblicke in das damalige Schriftwesen gewähren kann. Allerdings sind, um das Wesen eines Skriptoriums erfassen zu können, schriftkundliche und sprachhistorische Kenntnisse unerlässlich. Sie zu erlangen, erfordert ein paläographisches, philo- logisches und linguistisches Handwerk, das die Teilnehmenden im Rahmen der angebotenen Veranstaltung in seinen Grundzügen kennenlernen sollen und werden üben können.
Die Veranstaltung wird in Form eines Blockseminars an drei ganzen Tagen durchgeführt, von denen der erste der Einführung und Verteilung der Themen und die beiden anderen der gemeinsamen Arbeit gewidmet sind. Nach der Einführung bereiten sich die Teilnehmenden unter paläographischen und sprachhistorischen sowie weiteren mediävistischen Fragestellungen darauf vor, während des zweiten und dritten Tages je eine bestimmte Handschrift zu präsentieren. Die gemeinsame Arbeit, die an einem der Tage auch an den handschriftlichen Originalen in der Stiftsbibliothek St. Gallen stattfindet, wird sich in den folgenden Themenbereichen bewegen: Studium des geistes- und bildungsgeschichtlichen Kontexts; Beschreibung und Unterscheidung von Schreiberhänden; Untersuchung von sprachlich mehrschichtigen Quellen; Erarbeitung eines Bildes des St. Galler Skriptoriums auf Basis der paläographischen und linguistischen Beobachtungen sowie unter Berücksichtigung weiterer Funktionsbereiche wie beispielsweise der Urkundenproduktion. Die Veranstaltung richtet sich an BA- und MA-Studierende, die über einen erfolgreichen Abschluss einer paläographischen Einführungs- veranstaltung verfügen.

Anforderungen sind ein Impulsreferat zu einer der Handschriften; ein Stück Texttranskription und die Beschreibung der Schreiberhand.