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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Literaturgeschiche V (Spätmittelalter) (2357)

Carmen Cardelle de Hartmann (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
KO2-F156

Im Spätmittelalter versiegt oder vermindert sich die Produktion lateinischer Schriften in Gattungen wie der Epik, der weltlichen Lyrik oder dem geistlichen Spiel, in denen die Volkssprachen als Literatur- sprachen die Oberhand gewinnen. In der lateinischen Literatur werden wissensvermittelnde Textsorten und Schriften, welche die religiöse Erfahrung in ihrer ganzen Breite abdecken (von der Kanonistik bis zur Mystik, von den Streitschriften bis zu den Predigten) dominant. Beim Publikum dieser Literatur gibt es ebenfalls eine Verschiebung: Immer mehr Laien sind in der Lage Latein zu lesen, eine neue literarische Öffentlichkeit konstituiert sich um die Universitäten. In den norditalienischen Städten erwachte ein Interesse an der antiken Literatur, fernab jeder praktischer Nutzbarmachung, und ein Bestreben, Latein als Sprache der schönen Literatur zu etablieren und nach antiken Modellen zu formen. Wir nennen diese Bewegung Humanismus, sie wird in der Frühen Neuzeit einen europaweiten Einfluss ausüben. In der Vorlesung werden wichtige Autoren und Textsorten vorgestellt; in der anschließenden Übung bekommt man die Gelegenheit, sie anhand repräsentativer Textbeispiele kennen zu lernen.