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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Griechische kursorische Lektüre: Isokrates, Politische Publizistik (2344)

Emanuel Zingg (emanuelzingg@hotmail.com)
Fr 8-12 (20.2.2015; 27.2.2015; 27.3.2015; 17.4.2015; 24.4.2015; 8.5.2015; 22.5.2015)
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Das Hauptziel dieser kursorischen Lektüre ist das gemeinsame Lesen eines altgriechischen Textes. Sie richtet sich besonders an Studierende, welche sich darin Routine erwerben und ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung werden wir einen zu Hause vorbereiteten Abschnitt besprechen, Übersetzungsvarianten auswerten, und Grammatik- und Interpretationsprobleme erörtern.

Isokrates gehört als einer der zehn kanonischen attischen Redner zu den Autoren, die seit dem Ende des Hellenismus als mustergültig für gute griechische Prosa galten. Sein Werk wurde in der Antike breit rezipiert, einzelne seiner Reden dienten Jahrtausende lang als erste Originallektüre für Griechischschüler. Seit der Französischen Revolution sind seine glatten Perioden, seine moralisierenden Lesereden mit beratendem und erzieherischem Anspruch nicht mehr so en vogue. Wir werden uns auf den Teil seines grossen Werkes konzentrieren, durch welchen er politischen Einfluss zu nehmen suchte. Dabei werden wir eine Rede, den Archidamos, ganz lesen, aus anderen Reden Auszüge.
Zur Vorbereitung auf die Sitzungen ist jeweils ein bestimmter Textabschnitt zu übersetzen. Weil es zu einigen Reden keine Kommentare jüngeren Datums gibt, wird die vierstündige Lektüre durch exegetische Exkurse aufgelockert werden. Dabei werden wir etwa auf Isokratesʼ Verhältnis zu seinem Antipoden Platon, auf Isokrates als Teilnehmer am politischen Diskurs seiner Zeit, auf Eigenheiten des isokrateischen Stils eingehen. Besondere Aufmerksamkeit wollen wir der wissenschaftlichen Edition des Isokratestextes schenken. Ausgehend von einer gerade im Entstehen begriffenen neuen Gesamtedition werden wir Probleme der antiken Rollen- und der mittelalterlichen Codicesüberlieferung erörtern, die sich im Zusammenhang mit den gelesenen Textpassagen stellen, Einblicke in die Renaissancephilologie nehmen und linguistische Probleme diskutieren.

Ab Anfang Januar 2015 wird im Apparat der Bibliothek des Seminars für Griechische und Lateinische Philologie eine Kopiervorlage aufliegen. Falls Sie zu dieser keinen Zugang haben, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail (emanuelzingg@hotmail.com).

Für die erste Sitzung bitte ich Sie, die Paragraphen 1–33 zu übersetzen.