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Metrik und Rhythmik (2548)
Philipp Roelli
Mi 14:00 – 15:45
KO2-F-156
Die lateinische Dichtung des Mittelalters zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt aus: nebst klassischen Versmaßen, die weitergepflegt wurden, entstanden neue Formen wie Rhythmen und Sequenzen. Metrische Texte sind im Mittelalter sehr verbreitet, jeder gebildete Mensch konnte auch Verse schreiben. Natürlich werden wir bei der Behandlung viele Beispieltexte gemeinsam lesen, den theoretischen Teil werden wir hingegen knapp halten. Kenntnis der antiken Verslehre wird aber nicht vorausgesetzt.
Zunächst behandeln wir also kurz diese antike Verslehre mit ihren Grundprinzipien und ihren wichtigsten Versmaßen und Strophenformen. Wir werden Beispiele dazu aus dem Mittelalter sehen, auch welche mit neuen Bestandteilen wie dem Reim. In einem zweiten Teil sollen typisch mittelalterliche Formen zur Sprache kommen. Wegen dem Quantitätenkollaps kamen vermehrt rhythmische Verse auf, bei denen also der Wortakzent, nicht die Silbenlängen, entscheidend ist. In der christlichen Liturgie sind schließlich Sequenzen sehr wichtig.