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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Spätere Latinität: Satire im Zeitalter der Reformation (2498)

Carmen Cardelle de Hartmann (cardelle / at / access.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
KO2-F-156

Information für BA- und MA-Studierende: Studierende im BA 120 und im MA 90 können diese Veranstaltung des Mittellateinischen Seminars als Seminar Spätere Latinität besuchen. Der Leistungsausweis wird durch RE „Referat“ und SA „schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden im BA 6 und im MA 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Die Reformation wird von einer heftigen Polemik begleitet, die in verschiedenen Medien geführt wird. Sie äußert sich in einer Vielfalt von Textsorten und bedient sich auch eigener literarischer Gattungen. In diesem Seminar werden wir uns besonders mit den lateinischen Satiren befassen und uns auf zwei Werke konzentrieren. Das erste ist der Catalogus testium veritatis des Matthias Flacius Illyricus, der wegen seiner sorgfältigen Sammlung älterer Texte über den Zustand der Kirche als erster Historiker der lateinischen Literatur des Mittelalters betrachtet wurde. Darin sind etliche lateinische Satiren aus dem Mittelalter enthalten, die nun in einen neuen Kontext gesetzt werden. Der zweite Text ist der Eccius dedolatus, der unter einem Pseudonym erschien und vermutlich von den Humanisten Willibald Pirckheimer und Ulrich von Hutten geschrieben wurde. Er zeugt von der Rezeption Lukians, dessen Werk im Mittelalter unbekannt war und für den Renaissance-Humanismus sehr wichtig werden sollte, und zeigt, wie humanistische Interessen und religiöse Debatten zusammenkommen können.