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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen FS 2013

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Der Argonautenstoff von der Antike bis zur Gegenwart (1523)

Stefan Tilg (stefan.tilg@sglp.uzh.ch)
Fr 14:00 – 15:45
KOL-F-123

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben. Ausserdem kann die Veranstaltung im BA als Vertiefungsmodul II.Lit (Wahlpflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht) besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch erhöhte MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Bedeutung der antiken Mythologie sowohl für die antike als auch für die spätere europäische Literatur- und Kulturgeschichte ist immens und wurde von der Forschung schon immer gesehen. Im Kielwasser der Rezeptionsästhetik ist in den letzten Jahrzehnten aber das Verständnis für die jeweiligen Rezeptionsdokumente insofern gewachsen, als man sie nunmehr konsequenter als originelle und zeitspezifische Adaptationen versteht, die durch bestimmte Abwandlungen eines Grundmusters ihre je eigenen Ziele verfolgen. Das verstärkte Interesse an Mythenrezeption in diesem Sinn wird am besten durch das Erscheinen eines einschlägigen Lexikons in den Supplementbänden des Neuen Pauly dokumentiert (Mythenrezeption: Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart, Tübingen 2008).
Diese Vorlesung wird Mythenrezeption am Beispiel des Argonautenstoffs vermitteln, einem der wichtigsten antiken Mythen, der in zahlreichen Werken der Literatur und Kunst weitergewirkt, aber auch Identitätsentwürfe und Denkweisen geprägt hat. Das Spektrum der behandelten Rezeptionsdokumente reicht von den antiken Epen des Apollonios von Rhodos und Valerius Flaccus über Cavallis Oper Giasone (1649) bis zum Film Jason and the Argonauts von 1963. Weniger bekannte Aufnahmen des Argonautenstoffs wie die Argo Tigurina 1576 des Zürchers Rudolf Gwalther und der Roman Argonautica (1778) von András Dugonics werden ebenso diskutiert werden wie der Medea-Stoff, der teilweise über den Argonautenmythos hinausreicht und eine bemerkenswerte eigene Rezeption erfahren hat.