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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Vorträge im Rahmen der Hellas (Archiv ab WS 2006/2007)

TerminReferent/in, Titel und Beschreibung
Mittwoch, den 14.4.2021
online per Zoom
Einladung (PDF)

Prof. Dr. S. Tilg (Freiburg i. Br.)
Fiktionalität und Lüge: Über einen schmalen Grat im antiken Griechenland und heute
für den Zoom-Link kontaktieren Sie bitte den Aktuar des Vereins (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
 
Zumindest in der gelehrten Welt haben wir heutzutage Fiktionalität (z.B. in einem Roman) als wertvollen, vom Begriff der Lüge getrennten Darstellungsmodus schätzen gelernt. Das war in der Antike nicht immer so. Und doch lässt sich ein Fiktionalitätsbewusstsein schon sehr früh nachweisen. Ausgehend vom berühmten Prolog von Hesiods Theogonie wird der Vortrag dafür argumentieren, dass es im antiken Griechenland nicht nur eine Vorstellung von Fiktionalität gab, sondern dass es sich auch lohnt, genau auf die verwendeten Begriffe zu schauen. Gelegentlich meinten die Griechen nämlich Fiktionalität, wenn sie „Lüge“ (ψεῦδος) sagten – und umgekehrt lässt sich ein solcher Sprachgebrauch an bisweilen unerwarteter Stelle auch bis heute nachweisen.

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