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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen WS 2006/7

Griechische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Zentren der antiken Welt (1615)

Manuel Baumbach, Uli Eigler
Fr 10 – 12

Roms Ewigkeit ruht nicht nur auf sieben Hügeln, sondern auch auf den literarischen Werken, die der Stadt gewidmet wurden. Derartige Texte, die Rom ebenso wie andere antike Zentren (z.B. Athen, Alexandria, Karthago oder auch Trier) verewigen oder zumindest Teile dieser Städte beschreiben, stehen im Mittelpunkt der Vorlesung.
Wir verbinden die Betrachtung griechischer und lateinischer Texte. Diese umfassen die unterschiedlichsten Gattungen aus allen Epochen. Sie konfrontieren uns mit positiven wie negativen Wertungen und Sichtweisen. Wir legen Traditionslinien offen, die in der Antike wie heute Vorstellungen prägen, aber auch Widerspruch provozieren.
Die Veranstaltung wird von einer Lektüreübung begleitet, in der die wichtigsten Texte übersetzt werden.
Ausserdem findet zu Beginn des Semesters eine mehrtägige Exkursion nach Trier statt. Nähere Informationen werden auf der Homepage des Klass.-Phil. Seminars bekannt gegeben.

Ab den Semesterferien steht ein Reader mit dem wichtigsten Material zur Verfügung (Kopiervorlage im Apparat in der Bibliothek des Klass.-Phil. Seminars).

Hesiod (1619)

Laura Gemelli
Mi 10 – 12

Beschreibung
Hesiods Werk erlaubt es nicht nur, einen Blick auf alle Aspekte der griechischen, archaischen Welt zu werfen, sondern regt auch zur Diskussion über die modernen Interpretationsmodelle für die archaischen, literarischen Texte an.
Gegenstand der Vorlesung sind vor allem die beiden vollständig erhaltenen Gedichte: die Theogonie und die Werke und Tage. Hinweise werden aber auch auf den fragmentarischen Frauenkatalog gegeben. In der Vorlesung wird die Aufmerksamkeit auf folgende Punkte gelenkt:

  1. auf den historischen, sozialen und religiösen Kontext Hesiods mit besonderer Beachtung seiner äolischen Herkunft, seiner böotischen Umgebung, der Funktion, die er als Dichter in seiner Gemeinschaft von Askra gehabt haben muss, und seiner dichterischen Tätigkeit überhaupt. Dabei werden seine Weihung durch die Musen und seine Selbstdarstellung in beiden Hauptgedichten ins Zentrum gerückt und anhand von Parallelen aus anderen antiken und modernen Kulturen entsprechend interpretiert.
  2. auf den literarischen Kontext, wobei insbesondere die Beziehungen einerseits zur orientalischen Tradition, andererseits zur Epik Homers, zur religiösen Literatur und zur späteren "wissenschaftlich-philosophischen" griechischen Tradition hervorgehoben werden.

Bei dieser Betrachtung wird jeweils auf die Probleme hingewiesen, die bei der Interpretation hesiodeischer und archaischer Dichtung überhaupt mit Hilfe von Begriffen und Kategorien der modernen Literaturkritik auftauchen.

Voraussetzungen
Kenntnisse in Griechisch sind erwünscht aber nicht unentbehrlich (die jeweiligen zu behandelnden Texte werden in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen). Allgemeine Kenntnisse der griechischen Religion, Geschichte und Kultur sind aber vorausgesetzt.

Texte
Hesiodi Theogonia. Opera et dies. Scutum ed. Fr. Solmsen. Fragmenta selecta edd. R. Merkelbach et M. L. West, Oxford 19903.

Texte mit Kommentar
Hesiod, Theogony, Edited with Prolegomena and Commentary by M. L. West, Oxford 1966.
Hesiod, Works and Days, Edited with Prolegomena and Commentary by M. L. West, Oxford 1978.

M. Hirschberger, Gynaikôn Katalogos und Megalai Ehoiai. Ein Kommentar zu den Fragmenten zweier hesiodeischer Epen, München/Leipzig 2004.

Proseminare

Euripides, Phönissen (1628)

Manuel Baumbach
Mi 14 – 16

"Jetzt übersetze ich die Phönizierinnen des Euripides ... die Arbeit gibt mir Vergnügen und kann am Ende doch keine andre, als vorteilhafte Wirkungen auf meinen eigenen Geist haben." (Schiller). Das Proseminar versucht, in interpretierender Lektüre die zahlreichen Gründe für die Beliebtheit der Phönissen innerhalb ihrer Rezeptionsgeschichte herauszuarbeiten, zu denen die Intertextualität des Stückes mit Werken von Aischylos (Sieben gegen Theben) und Sophokles (König Ödipus), die sogenannte 'offene Dramenform' die ungewöhnliche Perspektive einer Tragödie aus der Sicht der Sieger, das in seiner Echtheit umstrittene versöhnliche Ende und die ambivalenten Charakterzeichnungen gehören.
Hinzu kommen generelle Fragen der Einordnung des Dramas in die Gattungstradition, seinem 'Sitz im Leben' sowie die Stellung innerhalb des euripideischen Oeuvres. In Absprache mit dem begleitenden Tutorat werden Hilfsmittel und Methoden der philologischen Arbeit (Textkritik, Überlieferungsgeschichte, Literaturtheorie) vorgestellt und diskutiert.
Von den Teilnehmenden werden Referat, Hausarbeit und regelmässige Mitarbeit erwartet.

Textausgabe: James Diggle (Hrsg.), Euripides Fabulae, Bd. III, Oxford 1998.

Kommentar: D.J. Mastronarde, Euripides Phoenissae, Cambridge 1994.

Einführende Sekundärliteratur:
a) zur Tragödie allgemein: J. Latacz, Einführung in die griechische Tragödie, Göttingen 1993.
b) zu Euripides: K. Matthiessen, Die Tragödien des Euripides, München 2002.
c) zu den Phönissen: C. Mueller Goldingen, Untersuchungen zu den Phönissen des Euripides, Stuttgart 1985.

Einführung in die griechischen Dialekte (1629)

George Dunkel
Mi 16 – 18

Seminare

Aristophanes, Frösche (1632)

Manuel Baumbach
Di 16 – 18

"brekekekex koax koax" - Anstatt sich als göttlicher Adressat und Schirmherr im Theater inhaltsreiche und stilvolle Chorlieder anzuhören, muss Dionysos bei Aristophanes in die Unterwelt steigen und den Fröschen zuhören, deren Gesang den Zustand der Tragödie nach dem Tod der drei grossen Tragiker Aischylos, Euripides und Sophokles symbolisch wiedergibt: Auf Athens Bühnen herrschen statt Wortkünstlern 'Schmarotzerpflanzen, Schwalbenmusenhaine und Kunstschänder' (vv. 92-93). Damit ist das Problemfeld einer ästhetischen Beurteilung von (Tragödien-)Literatur eröffnet. Hinzu treten politische Aussagen, Gattungsreflexionen und (religiöse) Fragen über den Status eines Gottes, der im ersten Teil der Komödie noch als Hurenbock und Hosenscheisser verspottet und verprügelt wird, ehe er am Schluss zum anerkannten Kunstrichter werden kann. Die im Jahr 405 v.Chr. bei den Lenäen aufgeführten Frösche warten mit einer Fülle von Überraschungen und Pointen auf, die das Stück in der Antike zum Erfolg werden liessen (zweite Aufführung), in der modernen Forschung jedoch zum Teil heftiger Kritik aussetzten (Zerfall in zwei Teile, Uneinheitlichkeit von Protagonisten und Zielführung etc.).
Im Seminar steht die gemeinsame interpretative Lektüre im Vordergrund, wobei der Fokus auf Gattungsfragen (Komödie und Tragödie), Narratologie und auf den Mitteln der Komik liegen wird; von den Teilnehmenden werden Referat, Hausarbeit und regelmässige Mitarbeit erwartet.

Textausgabe:
F.W. Hall / W.M. Geldart (Hrsg.), Aristophanes. Comoediae, Bd. II, Oxford 19072. [ergänzt durch den Text von Dover]

Kommentare:
D. Del Corno, Aristofane. Le Rane, Verona 1985
K.J. Dover, Aristophanes. Frogs, Oxford 1993. [besonders empfohlen]
F.V. Fritzsche, Aristophanes. Ranae, Zürich 1845.
L. Radermacher, Aristophanes' Frösche, Wien 1921.
W.B. Stanford, Aristophanes. The Frogs, Hampshire 1958.

Einführende Sekundärliteratur:
a) zur Komödie allgemein:
B. Zimmermann, Die griechische Komödie, Düsseldorf/Zürich 1998.
b) zu Aristophanes:
K.J. Dover, Aristophanic Comedy, Berkeley/Los Angeles 1972.
P. v. Möllendorff, Aristophanes, Hildesheim/Zürich/New York 2002.
E. Segal (Hrsg.), Oxford Readings in Aristophanes, Oxford 1996.
c) zu den Fröschen:
A. Bierl, Dionysos und die griechische Tragödie, Tübingen 1991, 27-44.
I. Lada-Richards, Initiating Dionysos. Ritual and theatre in Aristophanes' Frogs, Oxford 1999.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Byzantinisches Kolloquium: Michael Psellos: Der Intellektuelle im Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft (1578)

Manuel Baumbach, Ruth Harder u.a.
Fr 16 – 18

Michael Psellos (1018 - ca. 1081), der eine wechselvolle Zeit als Augenzeuge miterlebte, hat ein ausserordentlich vielfältiges, grosses Oeuvre hinterlassen, da er sich als Universalgelehrter in praktisch allen literarischen und wissenschaftlichen Bereichen betätigte. Im Zentrum des Kolloquiums steht die gemeinsame Lektüre von Ausschnitten aus historiographischen Werken, aus Reden, Briefen, Essays und Gedichten, die Einblicke in die Tagespolitik, das Weltgeschehen, in die wissenschaftlichen Debatten und ins Netzwerk der zeitgenössischen Intellektuellen ermöglichen. Eine Besonderheit des Kolloquiums besteht im interdisziplinären Zugang, der durch die fünf beteiligten Fächer mit ihren VertreterInnen ermöglicht wird.

Zielgruppe: Studierende, die sich für historisch-literarische Fragestellungen und das Mittelalter im östlichen Mittelmeerraum interessieren.
Voraussetzungen: Griechischkenntnisse von Vorteil, aber nicht zwingend nötig.
Bemerkungen: Für die Anrechnung als Kolloquium muss ein Referat übernommen werden
Literatur: A.P. Kazhdan/A. Wharton Epstein, Change in Byzantine culture in the eleventh and twelfth centuries, Berkeley/Los Angeles 1985. E. Kriaras, Psellos, RE Suppl. XI, 1124-1182, Stuttgart/München 1968

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Griechische Sprachübungen (1638)

Frank Gerber
Mo 14:00 – 15:45

Die Griechischen Sprachübungen dienen dazu, vorhandene Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufzufrischen und zu vertiefen. Dies geschieht v.a. durch die Übersetzung von Einzelsätzen ins Griechische. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt. Dieser ist im Hauptfach und im 1. Nebenfach die Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung. Im 2. Nebenfach ist der Besuch der Sprachübungen nicht obligatorisch, wird aber sehr empfohlen.
Der Einstieg in die Übungen ist jederzeit möglich, obwohl der Stoff ist auf zwei Semester verteilt ist; im WS wird jeweils die Kasuslehre behandelt; im SS die Syntax. Erfahrungsgemäss ist die Übersetzungspraxis wichtiger für den Erfolg als der (vom Pensenaufbau 'richtige') Einstieg im WS.
In der ersten Hälfte der ersten Sitzung werde ich (wenn neue Teilnehmer anwesend sein sollten) in Ziel und Arbeitsweise dieser sprachpraktischen Übung einführen, in der zweiten Hälfte wird eine gr.-deut. Übersetzungsprüfung geschrieben werden (unter Benutzung des Wörterbuches): den alten Teilnehmern zur Wiederholung des Pensums, den neuen v.a. zu meiner Orientierung über den individuellen Kenntnisstand.

Benötigte Literatur:

  • Ed. Bornemann/E. Risch, Griechische Grammatik (Verlag Diesterweg, Frankfurt a. M.),
  • O. Güthling, Deut.-altgriech. Taschenwörterbuch, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)

(Empfohlene Bezugsquelle in Zürich: Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 41/45, 8001 Zürich, Tel. 01 251 42 12, klio-zuerich@dm.krinfo.ch; www.klio-buch.ch)

Zur Vorbereitung sehr empfohlen: H. Görgemanns, M. Baumbach, H. Köhler, Griechische Stilübungen. Übungsbuch zur Formenlehre und Kasussyntax (Zum Selbststudium geeignetes Buch mit kommentierten Lösungen)
Zur Vertiefung empfohlen: Repetitorium der griechischen Syntax von H.Menge-A.Thierfelder-J.Wiesner, 10. Aufl. WBG Darmstadt 1999; dies ist die um einen wertvollen Abschnitt zum Partikelgebrauch erweiterte Neuauflage.

Griechische Stilübungen (1639)

Frank Gerber
Mo 13:00 – 13:45

Ziel: Die Griechischen Stilübungen setzen die Arbeit der Sprachübungen fort und vertiefen diese

  1. mit Hilfe von Übersetzungen zusammenhängender deutscher Texte antiken Inhalts in attische literarische Prosa
  2. durch eingehende grammatisch-stilistische Analysen von repräsentativen Texten aus der Geschichte der griechischen Kunstprosa, wobei die literarischen Prosagattungen alle abgedeckt werden sollen.

Sie bereiten - utilitaristisch betrachtet - auf die Hinübersetzung in der Diplomklausur vor, sind aber auch sonst der sicherern Beherrschung des Griechischen und besonders einer präzisen sprachlich-stilistischen Erfassung griechischer Texte bei der Herübersetzung höchst förderlich.
Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da beide Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.

Vorgehen: Bei den ins Griechische zu übertragenden Texten handelt es sich entweder um Übersetzungen griechischer Originalautoren der Klassik und des Attizismus, die im literarischen Hochattisch geschrieben haben, - oder um deutsche Texte antikisierenden Inhalts, deren Retroversion vorgängig von mir angefertigt bzw. überarbeitet worden ist.
Es wird jede zweite Woche eine schriftliche Hinübersetzung als Hausaufgabe anzufertigen sein. Als Hausaufgabe deshalb, weil ich erwarte, daß einige Recherchen im Liddell-Scott, Menge und sonstigen avancierten Hilfsmitteln in die Anfertigung dieser Aufgabe eingehen sollten. Für auffallendere Phrasen sollten auch die Fundstellen nachgewiesen werden. Diese Aufgabe muß mir bis spätestens Samstag der gleichen Woche postalisch (via snail mail oder E-Mail) zugestellt worden sein und wird nach Korrektur in der darauffolgenden Sitzung besprochen werden.
Alternierend dazu bereiten die Studierenden jede zweite Woche einen griechischen Originaltext zur Übersetzung und grammatisch-stilistischen Analyse vor, die dann in der Sitzung durchgesprochen wird.
In jeden Semesterkurs werden ein bis zwei simulierte Diplomklausuren (120 min. dt.-gr. mit Taschenwörterbuch als einzigem erlaubten Hilfsmittel) integriert; das Ergebnis dieser Klausur dient als Standortbestimmung für die Teilnehmer. Dazu müssen allerdings zusätzliche Sitzungstermine vereinbart werden.
Pro Semester ergeben sich so durchschnittlich fünf griechische Hausaufgaben, fünf Texte zur Analyse und ein bis zwei große Klausuren als bewertbare Leistungen.

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Vorgesehene Besuchsdauer sind zwei Semester. Die Übung wird aus didaktischen Gesichtspunkten nunmehr einstündig, aber dafür jedes Semester angeboten. Ein angemessenes Zeitbudget (mindestens zwei Stunden pro Woche, leicht mehr) für die sorgfältige Erledigung von Hausaufgaben muß eingeplant werden. Die Textanalysen betreffen im Wintersemester hochklassische und kaiserzeitliche Texte.

Literatur (obligatorisch anzuschaffen):

  • Griechische Grammatik, von Ed. Bornemann-E. Risch (Verlag Diesterweg, Frankfurt a.M.),
  • Taschenwörterbuch Deutsch-Griechisch von O. Güthling, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)
  • Repetitorium der griechischen Syntax von H.Menge-A.Thierfelder-J.Wiesner, ab 10. Aufl. Darmstadt 1999

Mindestens der Zugang (noch lieber der Besitz) zu Liddell-Scott, A Greek-English Lexicon muß sichergestellt sein, damit Fundstellen und Verbreitung von Vokabeln und idiomatischen Wendungen überprüft werden können. Noch besser ist natürlich der Zugang zum TLG.

Griechische/Lateinische Lektüre zur Vorlesung "Zentren der antiken Welt" (1641)

Ruth Harder
Mo 16 – 18

Die Texte, die in der Vorlesung "Zentren der antiken Welt" von Prof. Manuel Baumbach und Prof. Ulrich Eigler behandelt werden, sollen in dieser begleitenden Lektüre vorgängig übersetzt werden.

Griechische Übersetzungsübungen (1650)

Christian Utzinger
Di 10 – 12

Das Ziel dieses Kurses ist es, den Teilnehmenden Gelegenheit geben, in ungezwungener Atmosphäre anhand von ausgewählten Prosa- und Poesietexten quer durch das literarische Spektrum zusätzliche Übung im Übersetzungshandwerk zu gewinnen. Inbegriffen ist eine individuelle Korrektur der schriftlichen Übersetzung und eine regelmässige Besprechung der Übersetzungsprobleme. Vorgesehen ist auch, einzelne wichtige syntaktische und stilistische Probleme zu thematisieren und zu üben. Natürlich kann auch auf individuelle Wünsche der Teilnehmenden eingegangen werden. Der Kurs kann Studierenden, die in nächster Zeit die Akzessprüfung ablegen wollen, als Übungsgelegenheit unter "Echtbedingungen" dienen.

In der ersten Sitzung (Di 24.10.06) wird als Einstieg ein eher leichter Text zur Übersetzung vorgelegt werden; dieser wird in der zweiten Sitzung besprochen.

Benötigte Literatur:

  • E. Bornemann/ E. Risch, Griechische Grammatik, Frankfurt a. Main 21978.
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Klett).

    Griechische kursorische Lektüre: Sophokles, Aias (1653)

    Lucius Hartmann
    Fr 14 – 16

    Achtung: neue Zeit

    Verwendete Ausgabe:
    Sophoclis fabulae, ed. H. Lloyd-Jones et N.G. Wilson, OCT 1990
    Die Texte können bei der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 41/45, 8001 Zürich, bezogen werden (http://www.klio-buch.ch).

    Wir beginnen mit der Übersetzung der Anfangspartie.

    Pindar und Korinna (1733)

    Charlotte Schweri
    Do 10 – 12

    Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft

    Vorlesungen

    Zentren der antiken Welt (1615)

    Manuel Baumbach, Uli Eigler
    Fr 10 – 12

    Roms Ewigkeit ruht nicht nur auf sieben Hügeln, sondern auch auf den literarischen Werken, die der Stadt gewidmet wurden. Derartige Texte, die Rom ebenso wie andere antike Zentren (z.B. Athen, Alexandria, Karthago oder auch Trier) verewigen oder zumindest Teile dieser Städte beschreiben, stehen im Mittelpunkt der Vorlesung.
    Wir verbinden die Betrachtung griechischer und lateinischer Texte. Diese umfassen die unterschiedlichsten Gattungen aus allen Epochen. Sie konfrontieren uns mit positiven wie negativen Wertungen und Sichtweisen. Wir legen Traditionslinien offen, die in der Antike wie heute Vorstellungen prägen, aber auch Widerspruch provozieren.
    Die Veranstaltung wird von einer Lektüreübung begleitet, in der die wichtigsten Texte übersetzt werden.
    Ausserdem findet zu Beginn des Semesters eine mehrtägige Exkursion nach Trier statt. Nähere Informationen werden auf der Homepage des Klass.-Phil. Seminars bekannt gegeben.

    Ab den Semesterferien steht ein Reader mit dem wichtigsten Material zur Verfügung (Kopiervorlage im Apparat in der Bibliothek des Klass.-Phil. Seminars).

    Das lateinische Nomen (1618)

    George Dunkel
    Do 12 – 13,
    Fiktionen des Ursprungs: Rom und seine sieben Könige (1621)

    Virgilio Masciadri
    Mi 16 – 18

    Die bei den antiken Dichtern und Geschichtsschreibern überlieferten Berichte über die Herrschaft der Könige im frühen Rom von Romulus bis zu Tarquinius Superbus sind - wie wir heute wissen - weitgehend fiktiv. Damit drängt sich eine 'mythologische' Betrachtung der Geschichten auf. In dieser Lehrveranstaltung lesen und diskutieren wir deshalb Texte von Cicero, Livius, Dionys von Halikarnass, Plutarch und anderen republikanischen und kaiserzeitlichen Schriftstellern und fragen nach dem religionsgeschichtlichen Sinn dieser 'Erfindungen'. Die lateinischen und griechischen Originaltexte werden den Studenten in Kopien zur Verfügung gestellt und sind jeweils als Vorbereitung auf die Stunden zu lesen.

    Die sabellischen Sprachen (1627)

    Christian Seidl
    Mi 14 – 16

    Proseminare

    Sallust, Coniuratio Catilinae (1630)

    Uli Eigler
    Di 14 – 16

    Sallust schreibt seine Coniuratio Catilinae nach der Ermordung Caesars. Sie ist seine erste Monographie. Er vermittelt darin eine völlig eigene Sicht auf die Römische Geschichte allgemein und auf die Ereignisse seine Gegenwart speziell. Sallust entwickelt dabei eine in Rom neue Weise der Darstellung von Vergangenheit. Im Proseminar soll einerseits der historische Hintergrund der schriftstellerischen Tätigkeit Sallusts erarbeitet werden, andererseits der literarische Rahmen, innerhalb dessen er sich bewegt.
    Die Schrift sollte möglichst in den Semesterferien vorbereitet werden (dringend zur Anschaffung empfohlener Text: C. Sallustius Crispus, Catilina-Iugurtha-Fragmenta ampliora ed. A. Kurfess (Teubner), Stuttgart-Leipzig 1991).
    Zur historischen Einführung: Hans-Joachim Gehrke, Kleine Geschichte der Antike, S. 159-179 (zur Anschaffung empfohlen).

    Seminare

    Bibliotheken in der Literatur von der Antike bis zur Renaissance (1550)

    Uli Eigler, Peter Stotz
    Do 16 – 18

    Vorbesprechung: Mo 03.07.06, 12:25, KO2 F 156

    Anmeldung: nicht nötig

    "Bibliothek" ist das Zentrum europäischer Kultur. Sowohl als konkreter Raum wie auch als Metapher für Wissen bezeichnet sie Kontinuität und Sicherung von Traditionen, die insbesondere die christliche Antike sowie das Mittelalter auszeichnen.
    Beginnend mit dem 4. Jh. und einem kleinen Ausblick in die Vorgeschichte soll die Entwicklung des Raumes "Bibliothek" wie auch des Nachdenkens über Bibliotheken und Bücher anhand herausragender Beispiele bis in die Renaissance betrachtet werden.
    Wir betreiben Lektüre von Originaltexten und verbinden diese mit dem Besuch konkreter Bibliotheken; geplant ist vor allem ein Besuch in der Stiftsbibliothek St. Gallen. Für einen Seminarschein in der Klassischen Philologie sollte ein Referat übernommen sowie eine schriftliche Arbeit angefertigt werden. Die Veranstaltung kann auch als reine Lektüreübung besucht werden.

    Zielgruppe: alle; Gäste willkommen

    Voraussetzungen: Lateinkenntnisse

    Die griechischen Sprachtheoretiker (1731)

    George Dunkel
    Di 14 – 16

    Kolloquien und Blockveranstaltungen

    Byzantinisches Kolloquium: Michael Psellos: Der Intellektuelle im Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft (1578)

    Manuel Baumbach, Ruth Harder u.a.
    Fr 16 – 18

    Michael Psellos (1018 - ca. 1081), der eine wechselvolle Zeit als Augenzeuge miterlebte, hat ein ausserordentlich vielfältiges, grosses Oeuvre hinterlassen, da er sich als Universalgelehrter in praktisch allen literarischen und wissenschaftlichen Bereichen betätigte. Im Zentrum des Kolloquiums steht die gemeinsame Lektüre von Ausschnitten aus historiographischen Werken, aus Reden, Briefen, Essays und Gedichten, die Einblicke in die Tagespolitik, das Weltgeschehen, in die wissenschaftlichen Debatten und ins Netzwerk der zeitgenössischen Intellektuellen ermöglichen. Eine Besonderheit des Kolloquiums besteht im interdisziplinären Zugang, der durch die fünf beteiligten Fächer mit ihren VertreterInnen ermöglicht wird.

    Zielgruppe: Studierende, die sich für historisch-literarische Fragestellungen und das Mittelalter im östlichen Mittelmeerraum interessieren.
    Voraussetzungen: Griechischkenntnisse von Vorteil, aber nicht zwingend nötig.
    Bemerkungen: Für die Anrechnung als Kolloquium muss ein Referat übernommen werden
    Literatur: A.P. Kazhdan/A. Wharton Epstein, Change in Byzantine culture in the eleventh and twelfth centuries, Berkeley/Los Angeles 1985. E. Kriaras, Psellos, RE Suppl. XI, 1124-1182, Stuttgart/München 1968

    Sprachkurse, Lektüren und Übungen

    Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (1635)

    Ulrich Eigler
    Di 10 – 12

    Lateinische Stilübungen (1636)

    Joachim Fugmann
    Fr 16 – 18

    Die Veranstaltung wendet sich grundsätzlich an alle Studierenden, denen nach dem Besuch der Sprachübungen an einer Vertiefung ihrer grammatischen und sprachlich-stilistischen Kompetenz gelegen ist. Das Schwergewicht liegt zunächst auf der Wiederholung ausgewählter grammatischer Themen (Consecutio temporum u.a.). Daneben erfolgt eine Einführung in grundlegende Elemente des lateinischen Prosastils, einerseits durch die (stilistische) Analyse einzelner Prosatexte, andererseits durch die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen beiden Sprachen. Schliesslich hat die Veranstaltung zum Ziel, durch die Einübung von Übersetzungstechniken in Hausarbeiten und Klausuren den TeilnehmerInnen auch die Möglichkeit zu bieten, sich gezielt auf die deutsch-lateinische Diplomklausur vorzubereiten. Die Übung ist auf zwei Semester angelegt, doch kann jeder Teil auch unabhängig besucht werden, wobei der Schwerpunkt im Sommersemester stärker auf der Vorbereitung der Diplomklausur liegt.

    Lateinische kursorische Lektüre: Literatur der augusteischen Zeit (1637)

    Philipp Fondermann
    Do 16 – 18

    Was man die "augusteische Literatur" nennt, umfasst das vielfältige literarische Schaffen von der Zeit der Machterringung des jungen Bürgerkriegsgenerals Octavianus ende des 1. Jh. v.Chr. bis zum Tode des hochdekorierten Caesar Augustus divi filius pater patriae im Jahre 14. Unter seiner Regentschaft ensteht in einem allgemein kunstfreundlichen Klima mit der römischen Liebeselegie, der Dichtung des Horaz, den ovidischen Metamorphosen, der Bukolik und dem Nationalepos Vergils oder der römischen Geschichte des Livius Literatur, die zum Teil sehr epochenspezifische Züge trägt.
    Anhand von ausgewählten Texten aus Dichtung und Prosa wollen wir uns mit den wichtigsten Autoren und Werken der Zeit vertraut machen. Im Vordergrund wird stets die Übersetzungsarbeit stehen, es soll aber auch Zeit bleiben, gemeinsam zu ermitteln, unter welchen besonderen Voraussetzungen diese Texte entstanden, was die augusteische Literatur im Vergleich mit der republikanischen und der sgn. "kaiserzeitlichen" eigentlich "augusteisch" macht, und aus welchen Gründen man ihr so oft einen "klassischen" Charakter zugewiesen hat.

    In der ersten Sitzung wird nach einer allgemeinen Einführung ein Text zur gemeinsamen Übersetzung ausgeteilt. Zur Einstimmung empfohlen: Schmidt, E.A.: Augusteische Literatur: System in Bewegung. Heidelberg 2003.

    Griechische/Lateinische Lektüre zur Vorlesung "Zentren der antiken Welt" (1641)

    Ruth Harder
    Mo 16 – 18

    Die Texte, die in der Vorlesung "Zentren der antiken Welt" von Prof. Manuel Baumbach und Prof. Ulrich Eigler behandelt werden, sollen in dieser begleitenden Lektüre vorgängig übersetzt werden.

    Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (1651)

    Christian Utzinger
    Do 10 – 12

    Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatikstoff wird anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt. Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt. Dieser ist im Hauptfach und im 1. Nebenfach die Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung. Im 2. Nebenfach ist der Besuch der Sprachübungen nicht obligatorisch, wird aber sehr empfohlen.

    Themen des 2. Teils: Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip

    (Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten in der Bibliothek.)

    (Es ist grundsätzlich möglich, in Teil 1 oder in Teil 2 einzusteigen oder auch beide Teile gleichzeitig zu besuchen.)

    Folgende Bücher werden benötigt:
    Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995 (ca. sFr. 65.-).
    Vischer, Rüdiger, Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001 (ca. sFr. 34.-).
    (Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.)

    Lateinische Übersetzungsübungen (1652)

    Samuel Zinsli
    Do 14 – 16

    Religionsgeschichte der griechisch-römischen Antike

    Vorlesungen

    Einleitung in das Neue Testament (10)

    Jean Zumstein
    Di 10 – 12

    Paulus, Apostel der Völker: Leben, Theologie, Fortwirkung (für HörerInnen aller Fakultäten) (11)

    Samuel Vollenweider
    Do 8:00 – 10:00

    Kirchengeschichte I (15)

    N.N.
    Mi 14:00 – 16:00

    Einführung in die allgemeine Religionsgeschichte (für HörerInnen aller Fakultäten) (54)

    Christoph Uehlinger
    Fr 10 – 12

    Seminare

    Auferstehung im Frühchristentum (12)

    Samuel Vollenweider
    Fr 10 – 12

    Methode und Praxis der religionsgeschichtlichen Bildinterpretation (53)

    Christoph Uehlinger, René Schurte
    Mi 10 – 12

    Sprachkurse, Lektüren und Übungen

    Bibelkunde des Neuen Testaments (13)

    Jean Zumstein
    Di 8 – 10