Navigation auf uzh.ch

Suche

Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen HS 2016

Griechische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Das griechische Verbum (1974)

Michael Erlach
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im MA nur auf eine Art, im BA jedoch auf zwei Arten gebucht werden: als benotetes Pflichtmodul oder als unbenotetes Wahl(pflicht)modul (als „Kolloquium“). Der Leistungsnachweis wird in jedem Fall durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Siehe http://www.comparativelinguistics.uzh.ch/de/IDG.html.

Drama (2295)

Gunther Martin (gunther.martin@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart. Die Vorlesung ist auch für das Studium generale geeignet.

Die Vorlesung ist Teil eines auf fünf Herbstsemester angelegten Zyklus von Einführungen in die hauptsächlichen Gattungen der antiken griechischen Literatur (Epos, Drama, Geschichtsschreibung, Lyrik, Philosophische Schriften). Sie richtet sich ausser an Gräzistinnen und Gräzisten auch an Studierende anderer Fächer, insbesondere der vergleichenden Literaturwissenschaft und der modernen Philologien.
Das klassische griechische Drama umfasst mit Tragödie, Komödie und Satyrspiel drei literarische Genres, von denen zwei zu den wirkungsmächtigsten überhaupt zählen. Es reicht vom tiefsten Ernst bis zur reinen Frivolität und greift hinein in alle Aspekte des vollen Menschenlebens. Die Vorlesung wird einen Einblick in verschiedene Aspekte des Dramas geben: im Mittelpunkt stehen die Entwicklung der Genres, ihre formellen und inhaltlichen Eigenheiten sowie ihr Interpretationsrahmen, vorgestellt anhand von Beispielen. Es sollen aber auch kontextuelle Probleme behandelt werden, von den Realien der Inszenierung über die historische Situierung bis zur antiken Theorie.

Aus der überreichen Literatur werden zur Vorbereitung empfohlen:
H.-D. Blume, Das antike Theaterwesen, Darmstadt 1978 (3. Auflage 1991), J. Latacz, Einführung in die griechische Tragödie, Stuttgart 1993 (2. Auflage 2003), A. Lesky, Die tragische Dichtung der Hellenen, Göttingen 1956 (3. Auflage 1972), B. Seidensticker, Das antike Theater, München 2010, B. Zimmermann, Die griechische Komödie, Düsseldorf/Zürich 1998, B. Zimmermann, Die griechische Tragödie, 1986 (2. Auflage 1992).

Proseminare

Ps.-Aischylos, Prometheus (2296)

Camille Semenzato (camille.semenzato@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I, Proseminar II oder Proseminar für Religionsgeschichte (benotet) gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (= Sitzungsleitung sowie ein kurzes Impulsreferat) und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

In der Tragödie „Der gefesselte Prometheus“ wird das Leiden des Titanensohnes Prometheus geschildert. Als Strafe dafür, dass er den Menschen das Feuer gebracht hat, wird er auf Befehl des Zeus an einen Felsen gefesselt. Da er die Zukunft kennt, nimmt Prometheus sein Los an. Denn er weiss, dass Zeus ihn bald brauchen wird. Er ist der einzige, der die Art und Weise des Machtwechsels kennt. Dieses Geheimnis wird aber Prometheus nicht umsonst verraten… Jede Sitzung des Proseminars wird nicht nur der Übersetzung, Text-Interpretation und -Diskussion gewidmet sein. Umfassende Themen wie die Deutung der klassischen Tragödie, die Frage nach der Autorschaft, der Vergleich mit anderen griechischen Darstellungen der Prometheus-Figur werden auch zur Diskussion kommen.
Wie immer im Herbstsemester, richtet sich das Proseminar, an dessen Beginn eine allgemeine Einführung in die Methoden der Klassischen Philologie gegeben wird, in erster Linie an Studierende der Gräzistik, steht jedoch auch anderen Interessierten offen (u. a. Kulturwissenschaft der Antike, Philosophie, Religionswissenschaft, Geschichte).

Massgebliche Edition: M.L. West, Aeschyli tragoediae cum incerti poetae Prometheo, Stuttgart/Leipzig: Teubner 1998. Für die erste Sitzung lesen Sie bitte die Verse 1–35.

Seminare

Aristophanes, Lysistrate (1972)

Fabian Zogg, Paul Widmer (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Mi 8:00 – 9:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (= Sitzungsleitung sowie ein kurzes Impulsreferat) und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.
Linguistische Seminare setzen im BA zwei Linguistik-Vorlesungen und ein Linguistik-Proseminar voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (und je nach Teilnehmerzahl durch SA „Schriftliche Arbeit“) erbracht, je nach Modul können 3 (ohne RE/SA) oder 6 Kreditpunkte erworben werden. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Was haben ein Schwulen-Comic von Ralf König (1987), ein angekündigter Sexstreik im Südsudan (2014) und das Filmdrama Chi-Raq (2015) über die verheerende Waffengewalt in Chicago gemeinsam? Alle drei Beispiele verweisen, wenn auch eines wohl unbewusst, auf die Aktualität von Aristophanes’ Lysistrate. Obwohl die Handlung der Komödie fest in der athenischen Kultur und Politik des Jahres 411 v. Chr. verankert ist, hat sie nichts von ihrer Faszination und Bedeutung verloren.
In diesem sprach- und literaturwissenschaftlichen Seminar wird die Lysistrate in der Ausgabe von N. G. Wilson (Aristophanis fabulae, Bd. 2, Oxford 2007, s. unten) gelesen und unter verschiedenen Gesichtspunkten interpretiert. Für die erste Sitzung werden die Studierenden gebeten, die Verse 1–64 zu übersetzen. Wer sich für ein Referat in den ersten Wochen interessiert, wende sich bitte an die Dozierenden. Dann kann auch die vorlesungsfreie Zeit für die Vorbereitung genutzt werden.

Ab August 2016 steht eine Kopiervorlage des Textes von Wilson, mit dessen Ausgabe bitte alle arbeiten mögen, im Apparat des SGLP zur Verfügung. Als Kommentar wird dringend emfohlen, mit demjenigen von J. Henderson zu arbeiten (Aristophanes: Lysistrate, Oxford 1987; die Paperback-Ausgabe von 2002 ist relativ günstig); als Einführung mit kultur- und literaturwissenschaftlichem Fokus hebt sich P. von Möllendorff, Aristophanes, Hildesheim 2002, von vergleichbaren Arbeiten ab. Die beiden Bücher werden ebenfalls im Apparat des SGLP zur Verfügung stehen, können aber nicht ausgeliehen werden.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Byzantinisches Kolloquium: Kosmas Indikopleustes: Als Christ im 6. Jh. gegen das ptolemäische Weltbild (2297)

Ruth Harder (ruth.harder@sglp.uzh.ch)
Fr 16:15 – 18:00
KOL-G-203

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben. Studierende im BA 120 und im MA 90 können die Veranstaltung auch als Seminar Spätere Gräzität besuchen. Der Leistungsausweis wird dann durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden im BA und im MA 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Kosmas, der Indienfahrer, gibt uns in seinem Werk «Christliche Topographie» einerseits einen unschätzbaren Einblick in die Handelswege durch das Rote Meer nach Indien, kämpft aber andererseits mit seinem Text gegen das ptolemäische Weltbild, das im 6. Jh.n.Chr. auch von den Christen mehrheitlich akzeptiert wurde. Er versucht unter Beiziehung von Bibelstellen zu beweisen, dass die Erde flach ist.
Im Kolloquium werden wir uns anhand der Lektüre von Textausschnitten sowohl mit den Realien der Handelswege als auch mit Kosmas’ Argumenten gegen Ptolemaios befassen. Weiter soll das Werk in die zeitgenössische Forschungslandschaft eingeordnet werden.

Griechischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht vorausgesetzt.
Zur Einführung: M. Meier, Justinian. Herrschaft, Reich und Religion, München 2004

Forschungskolloquium (2298)

Ulrich Eigler, Carmen Cardelle, Silke-Petra Bergjan, Anne Kolb, Ulrike Babusiaux
Di 18:15 – 20:00, unregelmässig
RAG 104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das Forschungskolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Einführung in die Computerphilologie für GeisteswissenschaftlerInnen I (1908)

Wolfram Schneider-Lastin (wolfram.schneider-lastin@phil.uzh.ch)
Fr 13:00 – 15:45
UZZ

Information für BA- und MA-Studierende: Sie können diese Veranstaltung über ein anderes Seminar (z.B. das Romanische oder das Deutsche Seminar) buchen und sich über das Studium generale anrechnen lassen.

Graecum I (2299)

Ruth Harder (ruth.harder@sglp.uzh.ch)
Di 8:00 – 9:45, Fr 13:00 – 15:45
KO2-D-54

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird in Teil 1 und 2 durch MA „Mitarbeit“, in Teil 3 durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden jeweils 4 Kreditpunkte erworben. Latein-Studierende können sich die Graecum-Module über das Studium generale im Freien Wahlbereich anrechnen lassen.

Siehe www.graecum.uzh.ch.

Graecum III (2300)

Franziska Egli (franziska.egli@sglp.uzh.ch)
Di 16:15 – 18:00, Fr 8:00 – 9:45
KO2-D-54

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird in Teil 1 und 2 durch MA „Mitarbeit“, in Teil 3 durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden jeweils 4 Kreditpunkte erworben. Latein-Studierende können sich die Graecum-Module über das Studium generale im Freien Wahlbereich anrechnen lassen.

Siehe www.graecum.uzh.ch.

Griechische Sprachübungen, 1. Teil (2301)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Mo 8:00 – 9:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

In den griechischen Sprachübungen werden die aus dem Gymnasium oder aus dem Graecumskurs vorhandenen Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufgefrischt und vertieft. Zu diesem Zweck wird die Grammatik (Bornemann / Risch) in zwei Semestern systematisch durchgearbeitet; ausserdem werden Wortschatz (Meyer / Steinthal) und Formenkenntnisse gefestigt und ausgebaut. Der Fokus liegt auf dem Erwerb einer aktiven Sprachbeherrschung, die anhand der Übersetzung von Einzelsätzen und kleinen Texten aus dem Deutschen ins Altgriechische eingeübt wird.
Im HS (Kurs I) wird die Kasuslehre behandelt, im FS (Kurs II) die Syntax. Ein Einstieg in Kurs II ist auch ohne vorherigen Besuch von Kurs I möglich (z.B. im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Graecumsprüfung im Januar). Es besteht die Möglichkeit (und wird gerade Neueinsteigern empfohlen), parallel im FS auch noch die Übung "Griechische Sprachkompetenz Grundkurs" zu besuchen, deren Schwerpunkt auf der Erarbeitung und Festigung der Formenlehre liegt. Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch / Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Metrik (2302)

Fabian Zogg (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Mi 16:15 – 18:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Diese Veranstaltung vermittelt die für das Studium der griechischen Philologie unerlässlichen Kenntnisse der griechischen Metrik und deren Theorie und Terminologie. Nach einer generellen Einführung werden die wichtigsten Sprech- und Singverse behandelt. Dabei kommt dem aktiven Skandieren und korrekten Lesen der einzelnen Versformen ein hoher Stellenwert zu. Neben diesem Grundwissen soll auch punktuell der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Metrik für sprach- und literaturwissenschaftliche Interpretationen altgriechischer Texte fruchtbar gemacht werden kann. Wir werden mit einem wöchentlich im Kurs verteilten Skript arbeiten. Die Einführung wird zudem durch ein vom Dozenten konzipiertes E-Learning-Modul begleitet (vgl. www.fabianzogg.ch/grmetrik). Am Ende des Semesters findet eine Prüfung statt.
Aufgrund meines eigenen Forschungsschwerpunkts werde ich mir erlauben, einem Ausspruch des berühmten Altphilologen Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff zu folgen: „Wer Metrik wirklich lernen will, soll mit Aristophanes anfangen.“ (Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Pindaros, Berlin 1922, S. 95).

Wichtiger Hinweis zur Studiengestaltung: Beachten Sie bitte, dass die Einführung in die griechische Metrik nur alle drei bis vier Semester stattfindet!

Griechische Übersetzungsübungen (2303)

Camille Semenzato (camille.semenzato@sglp.uzh.ch)
Mi 18:15 – 20:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung (Lektürekompetenz Selbststudium) in Angriff nehmen wollen, er kann aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. In jeder zweiten Woche übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte quer durch das literarische Spektrum schriftlich ins Deutsche. Hierbei werden hauptsächlich alte Prüfungstexte vorgelegt. Die korrigierte Übersetzung wird in der darauf folgenden Sitzung gemeinsam besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sollen.
Die Übersetzungsübungen stützen sich insbesondere auf die aus den Sprachübungen I und II bekannten Grundlagewerke:
- E. Bornemann, E. Risch, Griechische Grammatik (Frankfurt am Main 21978) [mehrere Nachdrucke]
- Th. Meyer, H. Steinthal, Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart 1993) [mehrere Nachdrucke].

Erste Sitzung: 21. September

Griechische Kursorische Lektüre: Pseudo-Euripides, Rhesos (2304)

Laura Napoli (laura.napoli@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Ein schlafender Hektor, ein mutiger Späher, zwei schamlose Griechen und eine Muse als dea ex machina – das ist nur ein Teil des vielversprechenden Cast der Euripides zugeschriebenen Tragödie Rhesos.
Der Plot, der starke Bezüge zum 10. Buch der homerischen Ilias, der sogenannten Dolonie, aufweist, erzählt eine Episode aus dem Trojanischen Krieg, in der Rhesos, ein thrakischer König und Freund der Trojaner, ebendiesen gegen die Griechen zu Hilfe eilt. Das Setting – der Rhesos ist das einzige uns vollständig überlieferte Nachtstück – verspricht Irrungen, Wirrungen und Überraschungen …
Neben guter Unterhaltung bietet der Rhesos auch die einmalige Gelegenheit, sich mit der wohl einzigen vollständig überlieferten Tragödie des 4. Jhdt. v. Chr. auseinanderzusetzen. Das in der Forschung bezüglich Datierung, Autorschaft und der damit zusammenhängenden Bewertung der Qualität umstrittene Stück sorgte in der Vergangenheit für rote Köpfe, und es scheint genügend Stoff für die Zukunft bereit zu halten: Dies bezeugen die drei rezenten Kommentare (2005; 2012; 2014) und ein weiterer Kommentar, der bereits angekündigt wurde.

Ziel dieses Kurses ist es, die Tragödie Rhesos als Ganze zu lesen und dabei eine gewisse Routine beim Übersetzen altgriechischer Texte zu gewinnen. Im Zentrum jeder Sitzung steht die gemeinsame Lektüre des im Voraus vorbereiteten Textabschnittes, bei der grammatikalische und übersetzungstechnische Fragen besprochen werden sollen. Über den Text hinausführende Fragen und Interpretationen werden, falls es die Zeit zulässt, auch zur Diskussion gestellt werden.
Der Kurs eignet sich insbesondere für Studierende, die sich auf die literarische Akzessprüfung im Bachelor (Lektürekompetenz Selbststudium) vorbereiten wollen; die Lektüre des Rhesos kann für deren Leseliste angerechnet werden. Alle anderen Interessierten sind jedoch genauso willkommen! Dieser Kurs kann insbesondere auch mit grossem Gewinn parallel zu Prof. Martins Vorlesung zum Drama besucht werden.

Vorbereitung für die erste Sitzung (22.9.16.): Bereiten Sie bitte die Verse 1-51 des Rhesos vor, und lesen Sie die homerische Dolonie (Ilias, Buch 10) in Übersetzung.

Wir werden mit der folgenden kritischen Textausgabe arbeiten: Diggle, J. (ed.), Euripidis fabulae, Tomus 3 (Oxford 1994).
Ab September finden Sie im Apparat der Bibliothek des SGLP eine Kopiervorlage des Rhesos, eine Kopiervorlage der Dolonie (auf Deutsch) und folgende Kommentare, die Sie für die Vorbereitung konsultieren können: Fries, A., Pseudo-Euripides, „Rhesus“. Edited with Introduction and Commentary (Berlin/Boston 2014); Liapis, V., A Commentary on the Rhesus Attributed to Euripides (Oxford 2012).
Falls Sie keinen Zugang zur Bibliothek des Seminars haben, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail.

Griechische Stilübungen I (2305)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 8:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die griechischen Stilübungen I+II schliessen an die griechischen Sprachübungen I+II an und setzen diese auf höherem Niveau fort. Ausgewählte Themen der Grammatik (Bornemann / Risch) werden repetiert; hinzu kommt die Ebene der Idiomatik und der Phraseologie. Beide Kurse können unabhängig voneinander besucht werden. Da sie inhaltlich aufeinander abgestimmt sind, wird ein gleichzeitiger Besuch beider Übungen empfohlen.

Im Fokus der Stilübungen I stehen nicht mehr blosse Einzelsätze, sondern zusammenhängende Texte, die vom Deutschen in ein möglichst authentisches Altgriechisch (klassisches Attisch) übersetzt werden. Dabei wird zwischen der Rückübersetzung griechischer Originaltexte einerseits und der Übertragung deutscher Originaltexte andererseits abgewechselt.
Die Übersetzungen werden gemeinsam in der Stunde und als Hausaufgabe angefertigt. Ferner werden zwei Probeprüfungen unter „Echtbedingungen“ (zwei Stunden; dt.-griech. Wörterbuch als Hilfsmittel) durchgeführt, die sich besonders auch an Lehrdiplom-Studierende richten. Die Studierenden werden ausserdem ab und zu gegenseitig ihre Übersetzungen korrigieren, so die verschiedenen Hilfsmittel kennenlernen und ihr Wissen vertiefen, was im Griechischen sprachlich und stilistisch möglich ist und wie sich die Sprache entwickelt hat.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch / Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].
- Kaegi, Adolf, Repetitionstabellen zur kurzgefassten griechischen Schulgrammatik (Zürich u.a. 1993).

Griechische Stilübungen II (2306)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Do 9:00 – 9:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die griechischen Stilübungen I+II schliessen an die griechischen Sprachübungen I+II an und setzen diese auf höherem Niveau fort. Ausgewählte Themen der Grammatik (Bornemann / Risch) werden repetiert; hinzu kommt die Ebene der Idiomatik und der Phraseologie. Beide Kurse können unabhängig voneinander besucht werden. Da sie inhaltlich aufeinander abgestimmt sind, wird ein gleichzeitiger Besuch beider Übungen empfohlen.

Die Stilübungen II sind als Vertiefung der Stilübungen I gedacht. Zum einen werden griechische Originaltexte, insbesondere diejenigen, welche in den Stilübungen I vom Deutschen ins Griechische übersetzt werden, im Detail hinsichtlich ihrer sprachlichen und stilistischen Ausgestaltung untersucht. Zum anderen werden verschiedene Themen des aktiven Übersetzens Deutsch-Griechisch anhand von Übungen vertieft.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch / Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Die Kunst der wirkungsvollen Rede: Antike und moderne Rhetorik (2307)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieser literarischen Vorlesung wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Kunst der wirkungsvollen Rede hat eine lange Tradition, die wir für die Zeit der Antike verfolgen wollen. Dabei wird allerdings auch ihre Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielen.
Es soll deutlich werden, dass die Kunst der Rede, wie sie die Antike entwickelt hat, auch für uns in den unterschiedlichsten Lebensbereichen weiter Gültigkeit besitzt. So beruhen die Prinzipien für den Aufbau und die Gestaltung eines Deutschaufsatzes auf antiker Theorie.
Natürlich werden herausragende Reden aus der Antike und der Moderne vorgestellt. Daneben erfahren die Theorie der Rede und die rhetorische Technik besondere Berücksichtigung.
Die Veranstaltung richtet sich an Literaturwissenschaftler/-innen und an Historiker/-innen sowie grundsätzlich an alle, die sich für die Rezeption der Antike interessieren.

Literatur:

  • Joachim Knape, Was ist Rhetorik? Reclam TB, Stuttgart 2000.
  • Joachim Knape, Allgemeine Rhetorik; Stationen der Theoriegeschichte, Reclam TB, Stuttgart 2000.
  • Wolfram Groddeck, Reden über Rhetorik; Zu einer Stilistik des Lesens, Basel u.a. 1995.

Reader:
Programm, Reader und viele weitere Materialien können ab Vorlesungsbeginn im e-Tutorat heruntergeladen werden. Die Texte für die erste Sitzung werden in der Vorlesung verteilt.

Geschichte der lateinischen Sprache (2308)

Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Mo 10:15 – 12:00
KOL-G-221

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im MA nur auf eine Art, im BA jedoch auf zwei Arten gebucht werden: als benotetes Pflichtmodul oder als unbenotetes Wahl(pflicht)modul (als „Kolloquium“). Der Leistungsnachweis wird in jedem Fall durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

In dieser Vorlesung werden wir am Beispiel repräsentativer Texte die Entwicklung der lateinischen Sprache von den ältesten Inschriften (Columna Rostrata, Lex Lucerina, Scipionenelogien, Senatus consultum de Bacchanalibus und de Pago Montano, Epistula ad Tiburtes usw.) bis zur späten Latinität verfolgen. Anhand ausgewählter Texte werden wir die wichtigsten konservativen und innovativen Merkmale des Lateinischen im Vergleich mit dem Urindogermanischen diskutieren, wie auch die Beziehungen zwischen Latein und den sabellischen Sprachen im alten Italien, die Hellenisierung der römischen Kultur in der klassischen Zeit und die Veränderungen des Lateinischen im römischen Imperium. Wir werden sehen, dass das Lateinische, traditionell als eine homogene Sprache beschrieben, eine bemerkenswerte Varietät in seiner Phonologie, Morphologie und Syntax und einen ausgeprägten Bilinguismus – sogar in der klassischen Periode – bezeugt. Besondere Aufmerksamkeit werden wir dem linguistischen Kontakt zwischen Latein und den afroasiatischen Sprachen im alten Mittelmeerraum – Altägyptisch, Punisch, Aramäisch, Lybisch, Hebräisch und Berberisch – schenken, der in der Literatur eher vernachlässigt wird, aber sowohl in zahlreichen lateinischen Texten als auch in der römischen materiellen Kultur relevante Spuren hinterlassen hat. Die Vorlesung richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Altertumswissenschaften, Indogermanistik, Romanistik und der Allgemeinen Sprachwissenschaft, die sich für die textgestützte Historio- und Kontaktlinguistik interessieren.

Literaturverzeichnis
Adams, J. (2003) Bilingualism and the Latin language, Cambridge, CUP.
Baldi, P. (1999) The foundations of Latin, Berlin & New York.
Bauer, B. (2000) Archaic syntax in Indo-European: the spread of transitivity in Latin and French, Berlin, Mouton.
Bennet, Ch. (1910-1914) Syntax of Early Latin, Boston, 2 volumes, Allyn & Bacon.
Ernout, A. (1953) Morphologie historique du latin, Paris, Klincksieck.
Leumann, M. (1977) Lateinische Laut- und Formenlehre, 2. Auflage, München, Beck.
Meillet, A. (1948) Esquisse d’une histoire de la langue latine, Paris, Hachette.
Meiser, G. (1998) Historische Laut- und Formenlehre der lateinischen Sprache, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Palmer, L. (1954) The Latin language, Londin, Faber & Faber.
Sommer, F. (1914) Handbuch der lateinischen Laut- und Formenlehre, w. Auflage, Heidelberg, Winter

Proseminare

Cicero, De re publica (2309)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Im Oktober 54 v. Chr. schreibt Cicero an seinen Freund Atticus:
Nulla est res publica, quae delectet, in qua adquiescam. „Idne igitur“ inquies „facile fers?“ Id ipsum […]. Nullus dolor me angit, unum omnia posse: Multa mihi dant solacia, nec tamen ego de meo statu demigro, quaeque vita maxime est ad naturam, ad eam me refero, ad litteras et studia nostra. (Cic. Att. 4, 18, 2 ed. Watt).
Die Zeiten sind ungünstig. Caesar erobert gerade Gallien, in Rom dominiert Pompeius die Politik. Cicero drückt gegenüber Atticus den Zustand in Rom mit dem AcI unum omnia posse aus. Für diese Jahre ist Cicero politisch kaltgestellt und wendet sich, um die fehlende praktische Tätigkeit in der Politik zu kompensieren (solacium), für die Periode 55–51 v. Chr. den litterae und studia zu. In diesem Zeitraum entstehen die staatsphilosophischen Schriften de legibus, de re publica und auch die nicht minder politische Abhandlung de oratore. Cicero betreibt hier Politik mit anderen Mitteln.
V.a. in de re publica denkt Cicero über Lösungen für die akute Krise der res publica nach und setzt sich dabei mit einer langen Tradition der Reflexion über den Idealstaat auseinander.
Das auch literarisch sehr reizvolle Werk führt auf diese Weise zu Platons Staat, Aristoteles’ Politik oder zu den Analysen des Polybios über die Ursachen für die Grösse Roms.
Im Proseminar werden daher nicht nur die herausragenden Passagen dieses Werkes gelesen und interpretiert, sondern auch die staatsphilosophischen Schriften, mit denen sich Cicero auseinandersetzt, erarbeitet. Natürlich wird auch der Wirkungsgeschichte von de re publica und seiner Einordnung in den politischen Kontext der ausgehenden Republik grosse Bedeutung beigemessen.

Zur Vorbereitung:

  • Harald Merklin, Cicero; Über das Gemeinwesen, in: Manfred Brocker (Hrsg.), Geschichte des politischen Denkens, Frankfurt am Main 2007, S. 47–62. (Download)
  • Wilfried Stroh, Cicero; Redner, Staatsmann, Philosoph, München 20153 (zur Anschaffung empfohlen).

Ab dem 1. September kann hier ein Arbeitsblatt sowie ein Aufsatz von Steinmetz zur eigenen Vorbereitung der ersten Sitzung heruntergeladen werden.

Massgebliche textkritische Edition:
Konrat Ziegler (ed.), De re publica; M. Tulli Ciceronis scripta quae manserunt omnia (Fasc. 39), Stuttgart 1969.

Zum Proseminar findet jeweils ein wöchentliches Tutorat statt, dessen Besuch sehr empfohlen wird.

Einführung in die lateinische Sprache (2311)

Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses linguistischen Proseminars wird durch RE „Referat“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Je nach Teilnehmerzahl werden ein langes Referat oder ein kurzes Referat und eine kurze Arbeit, die im nächsten Semester geschrieben werden kann, verlangt.

Dieses Proseminar versteht sich als Einführung in die Geschichte der lateinischen Sprache. Einerseits werden wir die grundlegenden Begriffe der Lautlehre, der Formenlehre und der Satzlehre des Lateinischen vorstellen. Andererseits werden wir diese Begriffe mit Texten illustrieren, die zu verschiedenen Autoren, Gattungen und Sprachstufen des Lateinischen gehören und die auch in anderen Veranstaltungen der Latinistik im selben Semester berücksichtigt werden. Auf Grund dieser Prinzipien werden die Studierenden einen literarischen Text selbständig lesen und einen linguistischen Kommentar dazu erarbeiten.

Literaturverzeichnis
Baldi, P. (1999) The foundations of Latin, Berlin & New York, Mouton de Gruyter.
Meiser, G. (1998) Historische Laut- und Formenlehre der lateinischen Sprache, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Seminare

Lateinisches linguistisches Seminar: Cato maior: De Agricultura (1973)

Salvatore Scarlata
Mi 10:15 – 12:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Diese Veranstaltung kann im BA und im MA als linguistisches Seminar (6 Kreditpunkte, Voraussetzung im BA: zwei Linguistik-Vorlesungen und ein Linguistik-Proseminar) oder als linguistisches Kolloquium (4 Kreditpunkte) besucht werden. Die Leistungsnachweise variieren je nach Punkt- und Teilnehmerzahl.

Siehe http://www.comparativelinguistics.uzh.ch/de/IDG.html.

Bibel, Bildung und Barbaren: Die Briefe des Hieronymus als Einführung in Literatur und Geschichte der Spätantike (2312)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6, 9 oder 12 (nur Lehrdiplom) Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Die Briefe des Hieronymus sind in einer Zeit verfasst, in der das Christentum sich im Römischen Reich endgültig etabliert, das Reich selbst aber durch die Barbareneinfälle in höchste Gefahr gerät. Die sogenannte Völkerwanderung kündigt sich an. In dieser Phase des Umbruchs steht auch die lateinische (und griechische) literarische Bildung in der Diskussion. Die Bibel wird mit Vergil konfrontiert, die Sprache der Predigt vor einfachen Gläubigen mit der lateinischen (und griechischen) Literatursprache. Die Briefe des Hieronymus reflektieren vielfach diese Umbrüche und Widersprüche.
Wir wollen die literarische und kulturhistorische Bedeutung der Briefe anhand ausgewählter Beispiele erarbeiten und v.a. fragen, auf welche Weise unter dem Einfluss der skizzierten Umwälzungen in ihnen eine Veränderung der lateinischen Brieftradition zu erkennen ist.

Zur Vorbereitung:

  • Peter Brown, Macht und Rhetorik in der Spätantike; Der Weg zu einem „christlichen Imperium“, DTV, München 1995.
  • John N.D. Kelly, Jerome; His Life, Writings, and Controversies, Duckworth, London 1975. (Download)
  • Stefan Rebenich, Hieronymus und sein Kreis; Prosopographische und sozialgeschichtliche Untersuchungen, Steiner, Stuttgart 1992.
  • Jochen Martin, Spätantike und Völkerwanderung, R. Oldenbourg, München 2001.
  • Karl Suso Frank, Grundzüge der Geschichte der alten Kirche, Darmstadt 1984 (Download)

Ab dem 1. September kann hier ein Arbeitsblatt zur eigenen Vorbereitung der ersten Sitzung heruntergeladen werden. (Download)

Textgrundlage:
Saint Jérôme, Lettres; texte établi et traduit par Jérôme Labourt, 8 Bde., Paris 1949–1963.

Seminar Spätere Latinität: Rätsel (2313)

Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses Seminar kann im Bachelor und im Master zu 6 oder 3 Kreditpunkten gebucht werden. Bei 3 Kreditpunkten ist der Leistungsnachweis MA „Mitarbeit“, bei 6 Kreditpunkten SA „Schriftliche Arbeit“. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

In Spätantike und Frühmittelalter sind mehrere Rätselsammlungen erhalten, welche die Wandelbarkeit der Gattung zwischen Schulliteratur, Unterhaltung und geistiger Übung zeigen. Im Seminar werden wir das Verständnis von Rätsel in Grammatik, Rhetorik und Exegese diskutieren, die Rätsel vor diesem Kontext interpretieren und auf mögliche Rezeptionskontexte eingehen. Die besprochenen Texte eignen sich auch für die Verwendung in der Schule.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Forschungskolloquium (2298)

Ulrich Eigler, Carmen Cardelle, Silke-Petra Bergjan, Anne Kolb, Ulrike Babusiaux
Di 18:15 – 20:00, unregelmässig
RAG 104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das Forschungskolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Cicero und die hellenistische Philosophie (4788)

Prof. Dr. Meinolf Vielberg (meinolf.vielberg@uni-jena.de)
Blockveranstaltung (12.9.: 10:15-20:00/13.9.: 10:15-15:45/1.10: 10:15-15:45)
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Im Kolloquium werden Ciceros transformierende Art des Umgangs mit der hellenistischen Philosophie und ihre folgenreiche Wirkungsgeschichte in Antike und Moderne erörtert. Nach einer allgemeinen Einführung in die hellenistische Philosophie und Ciceros Umgangsweise mit ihr gliedert sich die Veranstaltung in drei Teile. Im ersten Teil wird seine Trilogie zur Physik behandelt. Zunächst geht es um De natura deorum und De fato und dann in einem öffentlichen Vortrag um „Philosophie und Religion in Ciceros Schrift De divinatione“. Im zweiten Teil werden zentrale Fragen der Ethik und Politik an Schriften aus beiden Phasen seines Philosophierens besprochen. Der dritte Schwerpunkt wird auf Fragen der Dialektik und Erkenntnistheorie liegen, die an ausgewählten Autoren und Werken der Wirkungsgeschichte, von Cornelius Tacitus im 2. Jh. bis zu Christian Thomasius und Johann Matthias Gesner im 17. und 18. Jh., erörtert werden.

Anfangs werden Vortrag und Diskussion im Vordergrund stehen. Dann wird in Abstimmung mit den Teilnehmern größeres Gewicht auf Textarbeit gelegt werden.

Literaturhinweise: Markus Möckel, Marcus Tullius Cicero, Was wir heute noch von ihm lernen können. Würzburg 2012 (eher populärwissenschaftliche Einführung mit Focus auf Ethik, Rhetorik, Politik). Wolfgang Schuller, Cicero oder der letzte Kampf um die Republik. München 2013 (aus den Quellen erarbeitete, konzise und literarisch ambitionierte Biographie). Raphael Woolf, The Philosophy of a Roman Sceptic. Philosophy in the Roman World. London 2015 (systematische, mitunter zu optimistische Rekonstruktion der Philosophie Ciceros).

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Kursorische Lektüre: Politische Dichtung (1884)

Dörthe Führer (doerthe.fuehrer@sglp.uzh.ch)
Mo 10:15 – 12:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Es ist keine einfache Frage, was in der mittelalterlichen Literatur als „politische Dichtung“ zu bezeichnen ist. Für diese Veranstaltung sollen darunter Texte verstanden werden, die aus rythmisch oder metrisch gestalteten Versen bestehen und sich wertend mit einer aktuellen Debatte oder einem konkreten historischen Ereignis ihrer Zeit auseinandersetzen. Diese Texte können verschiedenen Gattungen wie Satire, Invektive, Panegyrik, Hagiographie, Historiographie und mehr angehören. Wir wollen versuchen, eine möglichst repräsentative Auswahl von Texten abhängig von deren Länge ganz oder auszugsweise zu lesen und zu besprechen. Voraussetzung für die Teilnahme sind Latein­kenntnisse, für das Bestehen neben den Anforderungen des Studienfaches auch die regelmässige aktive Beteiligung in den Sitzungen.

Einführung in die Computerphilologie für GeisteswissenschaftlerInnen I (1908)

Wolfram Schneider-Lastin (wolfram.schneider-lastin@phil.uzh.ch)
Fr 13:00 – 15:45
UZZ

Information für BA- und MA-Studierende: Sie können diese Veranstaltung über ein anderes Seminar (z.B. das Romanische oder das Deutsche Seminar) buchen und sich über das Studium generale anrechnen lassen.

Lateinische Sprachkompetenz: Grundkurs (2314)

Urs Müller (urs.mueller@sglp.uzh.ch)
Di 16:15 – 18:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Sprachkompetenz Grundkurs kann im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Der Lateinische Sprachkompetenz Grundkurs dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe zu den Lateinischen Sprachübungen (1. und 2. Teil). Zum Inhalt gehören die Repetition, Festigung und Vertiefung wichtiger Themen der Formenbildung, Kasuslehre und Syntax mit besonderem Augenmerk auf das Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische. Daher ist die Veranstaltung besonders für Studierende gedacht, denen das Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische grössere Schwierigkeiten bereitet. Bitte lassen Sie sich bei Bedarf vom Dozenten Christian Utzinger beraten. In seiner Veranstaltung „Lateinische Sprachübungen, 1. Teil“ findet in der ersten Semesterwoche ein Einstufungstest statt mit dem Ziel, die optimale Kurswahl zu treffen (Di 20.09.16, 10:15 – 12:00, RAG-105). Daher beginnt der „Lateinische Sprachkompetenz Grundkurs“ erst in der 2. Semesterwoche (Dienstag, 27. September 2016).

Folgende Bücher werden für den Grundkurs (und die Sprachübungen) im Latein benötigt:
- Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995.
- Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007.

Beginn: in der 2. Semesterwoche

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (2315)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG 105

siehe 2. Teil

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (2316)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG 105

1. Teil: Dienstag 10:15 – 12:00
2. Teil: Mittwoch 12:15 – 13:45

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden in beiden Teilen je 4 Kreditpunkte erworben.

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatik wird v.a. anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt.

Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht (1. und 2. Teil). Ausreichende Leistungen in beiden Teilen sind Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung.

Themen des 1. Teils (Di 10:15–12:00): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils (Mi 12:15–13:45): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip
(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf der E-Learning-Plattform des Seminars [unter Studium].)
Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im HS 16 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Di, 20.09.16) ein Eintrittstest zur Standortbestimmung statt. Aufgrund der Resultate werden allenfalls Umteilungen in den Kurs „Sprachkompetenz Grundkurs“ vorgeschlagen.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995.
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007.
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstr. 45, 8001 Zürich.)

Lateinische Übersetzungsübungen (2317)

Cornelia Ritter (cornelia.ritter@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 9:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Diese Lehrveranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die lateinische Akzessprüfung (Lektürekompetenz Selbststudium) in Angriff nehmen wollen. Sie kann aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden.
In insgesamt sieben Sitzungen übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen alte Prüfungstexte (Prosa und Poesie) schriftlich ins Deutsche. Die korrigierten Übersetzungen werden in der darauffolgenden Woche gemeinsam besprochen. Somit bietet die Veranstaltung Gelegenheit, sich der Akzesssituation probeweise auszusetzen, den eigenen Lernfortschritt zu überprüfen und dabei die Sprachkompetenz zu steigern sowie den passiven Wortschatz zu vergrössern. Eine Teilnahme – ausdrücklich auch eine mehrfache – sei daher allen Studierenden, welche die Akzessprüfung im Blick haben, dringend empfohlen.
Nach einer kurzen Einführung zu Prüfungsvorbereitung und Übersetzungstechnik fertigen die Teilnehmenden bereits in der ersten Sitzung die erste Übersetzung an.

Lateinische Kursorische Lektüre: Seneca, Troades (2318)

Brigitte Marti (brigitte.marti@sglp.uzh.ch)
Do 16:15 – 18:00
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Der Trojanische Krieg gilt von seinen frühesten Darstellungen bis in die Neuzeit als eines der grössten und folgenschwersten kriegerischen Ereignisse der Antike. Homer und Vergil berichten in ihren berühmten Epen von den auf Trojas Untergang folgenden Abenteuern des Heimkehrers Odysseus und des Flüchtlings Aeneas. Der römische Politiker, Prinzenerzieher, Philosoph und Tragödiendichter Lucius Annaeus Seneca (ca. 1–65 n.Chr.) hingegen behandelt in seiner Tragödie Troades (Die Troerinnen) die nach Kriegsende eingetretenen Geschehnisse vor Ort und insbesondere das Schicksal der Frauen des trojanischen Königshauses unter der Entscheidungsgewalt der griechischen Sieger. Die literarischen Bearbeitungen des Stoffes durch Euripides und weitere, heute verlorene Dichter aufgreifend schuf Seneca eine eigene Darstellung der mythischen Geschichte.

Im Vordergrund der Veranstaltung steht das gemeinsame Lesen von Senecas Troades. Dadurch können die sprachlichen Fähigkeiten gefestigt und eine gewisse Routine im Übersetzen lateinischer Texte erworben werden. Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden und ist insbesondere zur Vorbereitung auf den literarischen Akzess empfohlen.

Vorbereitung: Nach einer kurzen Einführung wollen wir bereits in der ersten Sitzung (29.09.16, zweite Semesterwoche) mit der gemeinsamen Lektüre beginnen. Deshalb werden alle Teilnehmenden gebeten, den Eingangsmonolog der Hecuba (V. 1–66) vorzubereiten.

Textgrundlage: Wir arbeiten mit der Oxford-Edition von Otto Zwierlein:
Zwierlein, Otto (Hg.): L. Annaei Senecae Tragoediae, Oxford 1986 (OCT).
Im Seminarapparat befindet sich eine Kopiervorlage. Eine Auswahl an Kommentaren und Übersetzungen wird in der ersten Sitzung vorgestellt.

Hinweis: Die Lehrveranstaltung beginnt erst in der zweiten Semesterwoche (29.09.16).

Lateinische Stilübungen, 1. Teil (2319)

Joachim Fugmann (Joachim.Fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die auf drei Semester angelegte Veranstaltung wendet sich grundsätzlich an alle Studierenden, denen nach dem Besuch der Sprachübungen an einer Vertiefung ihrer grammatischen und sprachlich-stilistischen Kompetenz gelegen ist. Das Schwergewicht im ersten Teil wird auf der Wiederholung ausgewählter Themen der Grammatik liegen. In den beiden folgenden Teilen soll dann die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen den beiden Sprachen stärker fokussiert werden, um einerseits die deutsch-lateinische, andererseits aber auch die lateinisch-deutsche Übersetzungskompetenz zu schulen. Schliesslich will die Veranstaltung durch die Einübung von Übersetzungstechniken in Hausarbeiten und Klausuren den TeilnehmerInnen die Möglichkeit bieten, sich gezielt auf die deutsch-lateinische Diplomklausur vorzubereiten. Ein Test in der ersten Sitzung soll der Standortbestimmmung in der Kenntnis von Syntax und Stilistik dienen. Zudem werden den TeilnehmerInnen die wichtigsten Arbeits- und Hilfsmittel vorgestellt.

Mittellatein

Vorlesungen

Ringvorlesung: «Zürich im Mittelalter – Mittelalter in Zürich» (1868)

Carmen Cardelle, Susanne Uhl, et. al.
Di 16:15 - 18:00
SOD-102

Nachdem den bisherigen Ringvorlesungen eher übergreifende Themen zugrunde lagen, soll die Vortragsreihe im Herbst 2016 einen etwas engeren, nämlich lokalgeschichtlichen Fokus haben und in der Zweiteiligkeit des Titels verschiedene Perspektiven eröffnen: «Zürich im Mittelalter» möchte den Blick in die Vergangenheit richten und beispielsweise zeigen, welche Bedeutung unsere Stadt im Mittelalter hatte, welche geistes- und kulturgeschichtlichen Anregungen von hier ausgingen, wie Gesellschaft und Stadt aufgebaut waren und funktionierten, welche Dichter, Künstler oder andere grossen Denker hier lebten und wirkten etc. «Mittelalter in Zürich» soll hingegen das reiche Erbe beleuchten, welches aus dem Mittelalter auf uns gekommen ist und dem man noch heute auf Schritt und Tritt begegnen kann. An der Vortragsreihe werden sich erstmals auch externe Institutionen wie Bibliotheken, Museen und andere kulturelle Einrichtungen beteiligen.

Literaturgeschichte III: Das beginnende Hochmittelalter (2320)

Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Nach den vorangegangenen Vorlesungen über die Übergangszeit und die Karolingerzeit behandeln wir nun die spätkarolingische Zeit, das sogenannte saeculum ferreum (10. Jh.) und den Übergang zum Hochmittelalter. Einige wichtige Texte und Autoren dieser Zeit werden anhand repräsentativer Texte vorgestellt. Dabei kommen Fragen der Gattungsgeschichte, der Antikenrezeption und der allgemeinen Kulturgeschichte ebenfalls zur Sprache. Unter anderem werden besprochen: der Waltharius, Rather von Verona, Liutprand von Cremona, Hrotsvit von Gandersheim und der Ruodlieb.
In dieser Veranstaltung wechseln sich die Vorstellung eines Autors oder Textes im Modus der Vorlesung mit der gemeinsamen Lektüre und Kommentierung eines repräsentativen Textabschnittes ab.

Die Zeit des Tutoriums wird in der ersten Stunde festgelegt. Tutor: Jannis Körth

Seminare

Seminar Spätere Latinität: Rätsel (2313)

Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses Seminar kann im Bachelor und im Master zu 6 oder 3 Kreditpunkten gebucht werden. Bei 3 Kreditpunkten ist der Leistungsnachweis MA „Mitarbeit“, bei 6 Kreditpunkten SA „Schriftliche Arbeit“. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

In Spätantike und Frühmittelalter sind mehrere Rätselsammlungen erhalten, welche die Wandelbarkeit der Gattung zwischen Schulliteratur, Unterhaltung und geistiger Übung zeigen. Im Seminar werden wir das Verständnis von Rätsel in Grammatik, Rhetorik und Exegese diskutieren, die Rätsel vor diesem Kontext interpretieren und auf mögliche Rezeptionskontexte eingehen. Die besprochenen Texte eignen sich auch für die Verwendung in der Schule.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Forschungskolloquium (2298)

Ulrich Eigler, Carmen Cardelle, Silke-Petra Bergjan, Anne Kolb, Ulrike Babusiaux
Di 18:15 – 20:00, unregelmässig
RAG 104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das Forschungskolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Spezialkurse

Spezialkurs: Paläographie I (1909)

Maximilian Gamer (maximilian.gamer@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben. In der lateinischen Philologie kann der Spezialkurs als „Kolloquium“ angerechnet werden.

Paläographie I behandelt die Entwicklung und Ausprägungen der lateinischen (Buch-)Schrift von der Spätantike bis in die Karolingerzeit. Neben einer allgemeinen Einführung in die Paläographie als Werkzeug für den Mediävisten werden exemplarisch Capitalis, römische Kursive, Unziale, Halbunziale und die Regional-Schriften des 7. Und 8. Jhdts. behandelt, d.h. anhand von Reproduktionen wesentliche Merkmale, Lesefähigkeit und räumliche wie zeitliche Eingrenzung geübt.

Spezialkurs: Ekdotik und Textkritik (2322)

Philipp Roelli (philipp.roelli@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben. In der lateinischen Philologie kann der Spezialkurs als „Kolloquium“ angerechnet werden.

Ziel der Ekdotik ist eine Textausgabe eines möglichst ursprünglichen Textzustandes anhand erhaltener Abschriften zu erstellen. Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick über die Editionstechnik vergangener Zeiten (von den Alexandrinern bis Karl Lachmann und Paul Maas), werden wir uns den aktuellen Arbeitsmethoden der Ekdotik zuwenden und dabei auch einen Blick auf moderne informatische Hilfsmittel und deren Grenzen werfen. Es werden auch unterschiedliche heute verwendete Ansätze des Edierens zur Sprache kommen. In jedem Fall muss der Editor zunächst möglichst alle erhaltenen Zeugen des zu edierenden Textes ausfindig machen, dann deren Abstammungsverhältnisse klären und zu einem Stammbaum (Stemma codicum) ordnen. Dann erst kann man entscheiden welchen Textzustand man edieren soll oder will. Das Rekonstruieren des Stammbaumes ist ein Vorgang der teilweise mechanisch ist, aber teilweise auch das kritische Denken des Editors fordert. Danach geht es darum, wie man das Resultat in einer kritischen Edition präsentiert: verschiedene Arten von sogenannten ‚Apparaten’ können verwendet werden.
Zum praktischen Teil gehört zunächst das Lesen historischer Quellentexte zum Thema, als praktische Übung edieren wir dann gemeinsam ein Kapitel aus einem bisher unedierten Text. Der Liber Aurelii de acutis passionibus, der momentan an unserem Seminar ediert wird, stammt von einem Arzt, der wohl etwa im 7. Jh. schrieb. Die Überlieferung ist ausgesprochen kompliziert, es gibt eine schlecht überlieferte Vorlage, die auf einem verlorenen griechischen Text basiert und mehrere lateinische Überarbeitungen des Textes. Grundkenntnisse der Paläographie werden vorausgesetzt.

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Kursorische Lektüre: Politische Dichtung (1884)

Dörthe Führer (doerthe.fuehrer@sglp.uzh.ch)
Mo 10:15 – 12:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Es ist keine einfache Frage, was in der mittelalterlichen Literatur als „politische Dichtung“ zu bezeichnen ist. Für diese Veranstaltung sollen darunter Texte verstanden werden, die aus rythmisch oder metrisch gestalteten Versen bestehen und sich wertend mit einer aktuellen Debatte oder einem konkreten historischen Ereignis ihrer Zeit auseinandersetzen. Diese Texte können verschiedenen Gattungen wie Satire, Invektive, Panegyrik, Hagiographie, Historiographie und mehr angehören. Wir wollen versuchen, eine möglichst repräsentative Auswahl von Texten abhängig von deren Länge ganz oder auszugsweise zu lesen und zu besprechen. Voraussetzung für die Teilnahme sind Latein­kenntnisse, für das Bestehen neben den Anforderungen des Studienfaches auch die regelmässige aktive Beteiligung in den Sitzungen.

Einführung in die Computerphilologie für GeisteswissenschaftlerInnen I (1908)

Wolfram Schneider-Lastin (wolfram.schneider-lastin@phil.uzh.ch)
Fr 13:00 – 15:45
UZZ

Information für BA- und MA-Studierende: Sie können diese Veranstaltung über ein anderes Seminar (z.B. das Romanische oder das Deutsche Seminar) buchen und sich über das Studium generale anrechnen lassen.

Grundkurs I: Übersetzung (2321)

Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Ziele des Grundkurses sind es, die Kenntnisse der lateinischen Grammatikaufzufrischen und zu festigen, das Leseverständnis zu verbessern und die korrekte Wiedergabe des lateinischen Textes einzuüben. Dafür werden wir lateinische Texte des Mittelalters lesen und kommentieren, so dass die Teilnehmer mit den verschiedenen Registern und sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Zeit vertraut werden.