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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen HS 2008

Griechische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Das Gerücht. Motiv und literarische Funktionalisierung in der Antike (1350)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Das Haus der fama kennt - wie es bei Ovid (Met. 12.48) heisst - keine Ruhe und kein Schweigen, es steht allen Worten offen und vermengt in der Gerüchteküche Wahres mit Lügnerischem. Hinter dieser Beschreibung verbirgt sich die fama nicht nur als Personifikation der Macht der Sprache bzw. der öffentlichen Rede, deren visuelles Erscheinungsbild es zu analysieren gilt, sondern v.a. als Prinzip des kunstvollen, vielgestaltigen Sprechens, das einem Dichter zur Verfügung steht. Die Vorlesung öffnet eine Tür zum Haus der fama, um Formen und Funktionen des Gerüchts in seiner literarisch-künstlerischen Verwendung von der Antike bis in die Moderne näher zu bestimmen. Dabei wird nach den Gründen für das Eindringen der fama in unterschiedliche Gattungen der griechischen und lateinischen Literatur ebenso gefragt wie nach der rhetorisch-stilistischen Ausgestaltung ihrer Reden, nach den narratologischen Implikationen ihres Auftretens und der poetologischen Spannkraft ihrer Worte.

Alle in der Vorlesung behandelten Texte werden zweisprachig (gr./lat. - deutsch) zur Verfügung gestellt.

Literatur:
Choi, H.: Das Gerücht als literarisches Verfahren im Hinblick auf seine sujetbildende Funktion, Bochum 2002.
Neubauer, H.-J.: Fama. Eine Geschichte des Gerüchts, Berlin 1998.

Griechische Sprachwissenschaft: Verbum (1947)

George E. Dunkel
Do/Fr 12:15 – 13:00

Information für BA- und MA-Studierende: Linguistische Vorlesungen bei Prof. Dunkel können im BA als Basismodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul IIb (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Ling (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Siehe http://www.indoger.uzh.ch

Wie ist die Welt entstanden? Antike Kosmogenien im Kontext (1950)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Fragen nach der Entstehung der Welt und der Menschen sind in allen Kulturen von Anfang an grundlegend gewesen. In der ägyptischen und assyro-babylonischen Welt sind sie ein wesentlicher Bestandteil heiliger Texte, die auch zu Heilungszwecken gebraucht werden. Diese Voraussetzung ist wichtig, um die Natur und die Funktion der Kosmogonien in der griechisch-römischen Kultur je nach Text und Kontext vestehen zu können, ohne sie ausschliesslich als Zeugnisse einer "Wissenschaft" in statu nascendi zu betrachten.
In der Vorlesung werden die Kosmogonien in den verschiedenen religiösen, philosophischen, literarischen Texten der griechisch-römischen Antike in chronologischer Reihenfolge behandelt. Die mesopotamischen und ägyptischen kosmogonischen Mythen werden nur soweit berücksichtigt, als sie zum Verständnis bestimmter frühgriechischer bzw. spätantiker Texte beitragen.
Kenntnisse in der griechisch-römischen Philosophie, Literatur und Kultur überhaupt werden vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind erwünscht, es werden aber die jeweiligen zu behandelnden Texte in Fotokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen.

Mykenisch (1956)

Charlotte Schweri
Do 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im BA als Vertiefungsmodul II.Ling (Wahlpflicht), als Vertiefungsmodul IV.Ling (Wahlpflicht) und in beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" und PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Siehe http://www.indoger.uzh.ch

Proseminare

Euripides' Kyklops und das griechische Satyrspiel (1958)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Das literarische Proseminar kann im BA als Basismodul Ia (Pflicht) und als Basismodul III.Lit (Wahlpflicht) besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE "Referat" und SA "Schriftliche Arbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Seminare

Literarische Streifzüge durch Griechenland: Pausanias (1969)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Di 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminarien können im BA als Aufbaumodul IIa (Pflicht), als Aufbaumodul III.Lit (Wahlpflicht), als Aufbaumodul IV.Lit (Wahlpflicht), als Aufbaumodul III (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul I (Pflicht), als Vertiefungsmodul V.Lit, als Vertiefungsmodul Ib.90, als Vertiefungsmodul Ib.75 und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE "Referat" und meist zusätzlich durch SA "Schriftliche Arbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Art des Moduls 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

"Was mich am meisten in Staunen versetzt, ist nicht allen bekannt ..." (1.27.3). Was für die Antike galt, hat in der Moderne nichts von seiner Bedeutung verloren: Pausanias' Beschreibung Griechenlands aus dem 2. Jh. n.Chr. liefert in 10 Büchern eine Fülle von topographischen Beobachtungen, Ekphraseis sakraler und profaner Kunstwerke sowie zahlreiche ethnologische, religionsgeschichtliche, mythologische und soziokulturelle Exkurse, die den Rezipienten zu einer kulturgeschichtlichen Rundreise von Athen (Buch 1) bis nach Delphi und Lokris (Buch 10) einladen. Ihr Realitätsbezug und die vermeintlich unverstellten Einblicke in die Lebenswirklichkeit Griechenlands lassen die Beschreibung einerseits zu einem der "wichtigsten" Werke für das Verständnis von antiken Kulten, Denkmälern und topographischen Besonderheiten werden, andererseits ist die Mischung von verschiedene Erzählformen zu einer neuen Form der narrativen Kunstprosa literaturwissenschaftlich von grosser Bedeutung.
Im Seminar werden Spannungsfelder von Autopsie vs. Quellenstudium, ästhetischer Wertung vs. objektiver Darstellung, Realität vs. Fiktionalität, Vergangenheits- vs. Gegenwartsbezug, Auswahl der Beschreibungen vs. Anspruch auf Vollständigkeit untersucht, gattungsgeschichtliche Fragen erörtert und politisch-sozialkritische Aspekte des Werkes vor dem Hintergrund der Zweiten Sophistik diskutiert. Mit Blick auf die Rezeptionsgeschichte wird nach dem Einfluss der Beschreibung auf das neuzeitliche Griechenlandbild gefragt; Eigenarten der Überlieferungsgeschichte sowie Kontroversen um den 'Wert' der Schrift innerhalb der altertumswissenschaftlichen Disziplinen (v.a. der Archäologie) werden vorgestellt.
Ein reader mit den für das Seminar ausgewählten Textpassagen wird in der ersten Sitzung verteilt.

Textausgabe: Rocha-Pereira, M.H.: Pausanias. Graecae descriptio, 3 Bde., Leipzig 1989.
Kommentar: Hitzig, H.: Pausaniae Graeciae descriptio, 3 Bde., Berlin 1896-1910. Musti, D. / Beschi, L. et al.: Pausania. Guida della Grecia, 8 Bde., Mailand 1982ff.
Übersetzung: Meyer, E.: Pausanias. Beschreibung Griechenlands, Zürich 1954 [unvollständig].
Einführende Sekundärliteratur: Habicht, C.: Pausanias und seine "Beschreibung Griechenlands", München 1985. Hutton, W.: Describing Greece. Landscape and Literature in the Periegesis of Pausanias, Cambridge 2005.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Anakreon, Anakreonten, deutsche Übersetzungen (1441)

Manuel Baumbach, Klaus Weimar (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Mi 16:15 – 18:00

Information für BA- und MA-Studierende: Kolloquien können im BA als Vertiefungsmodul II.Lit (Wahlpflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

"Trunken von Eros" besingt Anakreon in wenigen erhaltenen Fragmenten Themen der Liebe und des dionysischen Lebens. Als monodische Einzeldichtung hatte die Dichtung ihren ursprünglichen 'Sitz im Leben' im Symposion des 6. und 5. Jhs. v.Chr., sie wurde aber schon früh literarisch rezipiert und regte - angefangen vom Hellenismus bis in die Spätantike - zu zahlreichen Imitationen an, die unter den Namen Anakreonteen oder Anakreontika überliefert wurden. Im Dialog mit Anakreons eigener Dichtung ergibt sich eine vielstimmige Rezeptions- und Wirkungsgeschichte, die nicht nur das moderne Bild des (historischen) Autors Anakreon bestimmte, sondern im 18. Jh. sogar stilbildend für die europäische Dichtung der Anakreontik werden konnte. Diese formbildende Kraft eines antiken Lyrikers soll für den deutschsprachigen Raum nachgezeichnet werden, wobei ausgehend von der editio princeps der Ankreontica durch Henricus Stephanus (1554) und anhand von textkritischen Ausgaben und Übersetzungen der Sammlung bis in das 20. Jahrhundert Theorien und Probleme des Übersetzens ebenso wie das Phänomen der vermittelten, d.h. indirekten bzw. (in Übersetzungen) gebrochenen Rezeption von originalsprachlichen Werken, diskutiert werden.

Es wird in dem Kolloquium darum gehen, die griechischen Texte sorgfältig zu erkunden und die deutschen Übersetzungen einerseits als Hilfe dabei zu benutzen und andererseits als eigenständige Zeugnisse der Antikerezeption zu würdigen.

Das detaillierte Programm dieser Veranstaltung und eine Bibliographie der Anakreon-Ausgaben und -Übersetzungen werden ab Juni über das Vorlesungsverzeichnis im Internet zugänglich sein.

Literatur:
Baumann, M.: Die Anakreonteen in englischen Übersetzungen, Heidelberg 1974.
Rosenmeyer, P.A.: The Poetics of Imitation: Anacreon and the Anacreontic Tradition, Cambridge 1992.

Liz-/Diss-Kolloquium (2029)

Manuel Baumbach, Ulrich Eigler
Di 18:15 – 20:00, 14-täglich
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Das Liz-/Diss-Kolloquium richtet sich hauptsächlich an Liz-Studierende, da noch keine Masterarbeiten geschrieben werden. Als Besucher sind aber alle herzlich willkommen!

siehe Einschreibelisten am weissen Brett

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Griechische Übersetzungsübungen (1972)

Nicola Dümmler (nicola.duemmler@sglp.uzh.ch)
Mi 10:00 – 12:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die Übersetzungsübungen können im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung in Angriff nehmen wollen, können aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. Jede zweite Sitzung übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte quer durch das literarische Spektrum schriftlich ins Deutsche. Hierbei werden sowohl alte Akzesstexte als auch diesen vergleichbare Beispiele vorgelegt. Die korrigierte Übersetzung wird in der darauf folgenden Sitzung gemeinsam besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sowie einzelne wichtige syntaktische und stilistische Probleme thematisiert und geübt werden sollen.

Die Übersetzungsübungen stützen sich insbesondere auf:
E. Bornemann, E. Risch, Griechische Grammatik (Frankfurt am Main 21978)
Th. Meyer, H. Steinthal, Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart 1993)

Griechische Sprachübungen 1. Teil (1978)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Griechische Sprachübungen können im BA als Sprachkompetenz Ia (Wahlpflicht), als Sprachkompetenz IId (Wahlpflicht) und als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Griechischen Sprachübungen dienen dazu, vorhandene Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufzufrischen und zu vertiefen. Dies geschieht v.a. durch die Übersetzung von Einzelsätzen ins Griechische. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt. Dieser ist im Griechischen immer dann Voraussetzung zur Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung, wenn kein studienintegriertes Graecum zu absolvieren ist (in letzterem Fall wird der Erwerb des Sprachscheins dringend empfohlen, er ist allerdings nicht obligatorisch).

Der Einstieg in die Übungen ist jederzeit möglich, obwohl der Stoff ist auf zwei Semester verteilt ist; im WS wird jeweils die Kasuslehre behandelt; im SS die Syntax. Erfahrungsgemäss ist die Übersetzungspraxis wichtiger für den Erfolg als der (vom Pensenaufbau 'richtige') Einstieg im WS.

In der ersten Hälfte der ersten Sitzung werde ich (wenn neue Teilnehmer anwesend sein sollten) in Ziel und Arbeitsweise dieser sprachpraktischen Übung einführen, in der zweiten Hälfte wird eine gr.-deut. Übersetzungsprüfung geschrieben werden (unter Benutzung des Wörterbuches), vor allem zu meiner Orientierung über den individuellen Kenntnisstand und die vorhandene Lektürepraxis.

Benötigte Literatur:

  • Ed. Bornemann/E. Risch, Griechische Grammatik (Verlag Diesterweg, Frankfurt a. M.),
  • O. Güthling, Deut.-altgriech. Taschenwörterbuch, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)

Zur Vorbereitung sehr empfohlen: H. Görgemanns, M. Baumbach, H. Köhler, Griechische Stilübungen. Übungsbuch zur Formenlehre und Kasussyntax (Zum Selbststudium geeignetes Buch mit kommentierten Lösungen)
Zur Vertiefung empfohlen: Repetitorium der griechischen Syntax von H.Menge-A.Thierfelder-J.Wiesner, 10. Aufl. WBG Darmstadt 1999; dies ist die um einen wertvollen Abschnitt zum Partikelgebrauch erweiterte Neuauflage.

Griechische Stilübungen I (1979)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Mo 13:00 – 13:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die griechischen Stilübungen können im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) und auf beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.
Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen. Die Stilübungen sind im Hauptfachstudium 120 Pflichtmodul, ansonsten gehören sie zu den Wahlpflichtmodulen neben der Kursorischen Lektüre und den Metrikkursen sowie zu den Wahlmodulen. Auch im Masterstudium wird ihr Besuch sehr empfohlen. Die Stilübungen bereiten zudem auf die Übersetzungsprüfung für das Höhere Lehramt vor.

Ziel: Die Griechischen Stilübungen I setzen die Arbeit der Sprachübungen auf höherem Niveau fort und vertiefen diese durch Übersetzungen zusammenhängender deutscher Texte antiken Inhalts in attische literarische Prosa.
Sie bereiten - utilitaristisch betrachtet - auf die Hinübersetzung in der Diplomklausur vor, sind aber auch sonst der sicherern Beherrschung des Griechischen und besonders einer präzisen sprachlich-stilistischen Erfassung griechischer Texte bei der Herübersetzung höchst förderlich.

Vorgehen: Bei den ins Griechische zu übertragenden Texten handelt es sich entweder um Übersetzungen griechischer Originalautoren der Klassik und des Attizismus, die im literarischen Hochattisch geschrieben haben, - oder um deutsche Texte antikisierenden Inhalts, deren Retroversion vorgängig von mir angefertigt bzw. überarbeitet worden ist.
Es wird jede zweite Woche eine schriftliche Hinübersetzung als Hausaufgabe anzufertigen sein. Als Hausaufgabe deshalb, weil ich erwarte, daß einige Recherchen im Liddell-Scott, Menge und sonstigen avancierten Hilfsmitteln in die Anfertigung dieser Aufgabe eingehen sollten. Für auffallendere Phrasen sollten auch die Fundstellen nachgewiesen werden. Diese Aufgabe muß mir bis spätestens Samstag der gleichen Woche postalisch (via snail mail oder E-Mail) zugestellt worden sein und wird nach Korrektur in der darauffolgenden Sitzung besprochen werden. Alternierend dazu werden wir alle 14 Tage ein Grammatikkapitel von grösserer syntaktischer Bedeutung anhand passender Übungen (oft aus dem Menge) besprechen.
In jeden Semesterkurs können ein bis zwei simulierte Diplomklausuren (120 min. dt.-gr., mit Taschenwörterbuch als einzigem erlaubten Hilfsmittel) angeboten werden; das Ergebnis dieser Klausur dient als Standortbestimmung für die Teilnehmer. Dazu müssen allerdings ggf. zusätzliche Sitzungstermine vereinbart werden.

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Vorgesehene Besuchsdauer sind zwei Semester. Die Übung wird aus didaktischen Gesichtspunkten nunmehr einstündig, aber dafür jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen II erscheint dringend geboten. Ein angemessenes Zeitbudget (mindestens zwei Stunden pro Woche, leicht mehr) für die sorgfältige Erledigung von Hausaufgaben muß eingeplant werden.

Literatur (obligatorisch anzuschaffen):

  • Griechische Grammatik, von Ed. Bornemann-E. Risch (Verlag Diesterweg, Frankfurt a. M.),
  • Taschenwörterbuch Deutsch-Griechisch von O. Güthling, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)
  • Repetitorium der griechischen Syntax von H.Menge-A.Thierfelder-J.Wiesner, ab 10. Aufl. Darmstadt 1999

Mindestens der Zugang (noch lieber der Besitz) zu Liddell-Scott, A Greek-English Lexicon muß sichergestellt sein, damit Fundstellen und Verbreitung von Vokabeln und idiomatischen Wendungen überprüft werden können. Noch besser ist natürlich der Zugang zum TLG.

Griechische Stilübungen II (1980)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Mo 16:15 – 17:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die griechischen Stilübungen können im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) und auf beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen. Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen.

Ziel: Durch eingehende exemplarische grammatisch-stilistische Analysen von repräsentativen Texten aus der Geschichte der gesamten griechischen Kunstprosa (wobei die literarischen Prosagattungen alle abgedeckt werden sollen) lernen die Studenten eine Stilgeschichte der Kunstprosa in nuce kennen.
Die Vorteile sind:

  1. Man gewinnt einen Eindruck von der historischen Bedingtheit der sprachlichen Gestalt griechischer Texte
  2. Man lernt viele Autoren und Textsorten kennen, auf die man sonst im Studium nicht unbedingt gestossen wäre
  3. Man erlebt, daß die 'Figuren und Tropen' nicht nur äußerlicher Zierrat, sondern echte Instrumente künstlerischer Gestaltung sind (oder jedenfalls sein können)
  4. Durch bessere Einsicht in die Stilistik der Texte lassen sich auch Qualitätsurteile besser begründen

Vorgehen: Jede Woche bereiten die Studierenden vorab einen griechischen Originaltext zur Übersetzung und grammatisch-stilistischen Analyse vor, der dann in der Sitzung behandelt wird. Die erste Sitzung wird eine kurze Einführung, Vorstellung des Programms und eine exemplarische Analyse eines Textes umfassen, die als Muster für das weitere Vorgehen dienen kann. Mein Vorgehen ist inspiriert von den vorbildlichen und enorm anregenden Interpretationen M. von Albrechts in seinen 'Meistern römischer Prosa' (vgl. Literaturangaben).

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Diese Übung soll vor allem den Appetit auf die Lektüre anregen, Neugier wecken, Spaß an der meisterlichen Gestaltung der griechischen Kunstprosa wecken. Daher gibt es so etwas wie eine vorgesehene Besuchsdauer nicht. Ich kann aber garantieren, dass mindestens zwei Semester lang immer neue Textbeispiele präsentiert werden. In jedem Semester wird versucht, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, aber es können sich - je nach Ideen und vorhandenen Interessen - durchaus überproportionale Schwerpunkte ergeben. Ich bin für Wünsche und Anregungen jederzeit offen. Insofern kann das in der ersten Sitzung präsentierte Programm bei Bedarf auch erheblich umgestaltet werden.
Schwerpunkt für das HS 08: Platon (und nichts anderes als Platon)
Die Übung wird jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen I ist natürlich sinnvoll, aber nicht zwingend. Die Stilübungen II erfordern deutlich weniger Zeitaufwand als die Stilübungen II, dennoch muss mindestens eine Stunde für die Vorbereitung eingeplant werden.

Literatur (empfohlen):
Manfred Landfester, Einführung in die Stilistik der griechischen und lateinischen Literatursprachen, Darmstadt 1997
Michael von Albrecht, Meister römischer Prosa. Von Cato bis Apuleius. Interpretationen. 3., ergänzte Aufl., (= Neuausgabe im Taschenbuch mit wichtigen Nachträgen) Tübingen-Basel 1995 (UTB 1844)
Die griechische Literatur in Text und Darstellung, fünf Bände, hrsg. v. H. Görgemanns, Reclam, Stuttgart RUB

Griechische kurs. Lektüre: Ilias (1993)

Fabian Zogg (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Di 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Warum die Wichtigkeit der Beschäftigung mit der Ilias nicht übertrieben werden kann, hat bereits Xenophanes (6./5. Jh. v.Chr.) festgehalten:
ἐξ ἀρχῆς καθ' Ὅμηρον ἐπεὶ μεμαθήκασι πάντες.
"da von Anfang an alle nach Homer gelernt haben." (fr. 10 Diels-Kranz)

Doch der moderne Leser fühlt sich oft wenig angezogen vom ersten Werk der europäischen Literatur. In einer der neusten Homer-Einführungen heisst es treffend:
"Die Ilias ist für den unvorbereiteten Leser keine einfache Lektüre; denn die szenenreiche Handlung und die grosse Zahl der Personen können ihn bald die Übersicht verlieren lassen. Es mag den Anfänger trösten, dass auch erfahrene Homerforscher manchmal Schwierigkeiten haben, in diesem Geflecht die Fäden auseinanderzuhalten." (Seeck, G.A., Homer. Eine Einführung (Stuttgart 2004) 68)

In dieser kursorischen Lektüre wollen wir deshalb gemeinsam möglichst viele der eingängigen und in ihrer Wirkung bedeutenden Einzelszenen der Ilias lesen, ohne jedoch den Blick auf das ganze Epos zu verlieren. Die Veranstaltung richtet sich besonders an Studierende, welche sich Routine und Übung im Lesen altgriechischer Texte erwerben möchten. Es wird unser Ziel sein, in jeder Sitzung eine möglichst grosse (zu Hause vorbereitete) Textmenge gemeinsam zu lesen. Wenn auch über den Text hinausführende Erklärungen und Fragen der Interpretation am Rande Platz haben sollen, so werden sie doch nicht im Zentrum stehen und wohl oft in die Pause bzw. nach die Veranstaltung verschoben werden müssen.

Text: Verwenden Sie unbedingt eine kritische, einsprachige Textsausgabe! Zur Anschaffung kann ich die Oxfordausgabe von Monro/Allen oder van Thiels Ausgabe empfehlen:

  • Monro, D.B., Allen, T.W., Homeri opera, Band 1 und 2 (Oxford 31920); in der Buchhandlung Klio (http://www.klio-buch.ch/) für 38.40.- pro Band (Bücher 1-12 und 13-24) erhältlich
  • Thiel, H. van, Homeri Ilias (Hildesheim 1996); in der Buchhandlung Klio (http://www.klio-buch.ch/) bestellbar (Preis nach Anfrage, wohl ca. 25€; einbändig)

Vorbereitung auf die erste Sitzung: Lesen Sie bitte die Verse 1-52 des ersten Buches.
Literaturtipps zur Vorbereitung: Capelle, C., Vollständiges Wörterbuch über die Gedichte des Homeros und der Homeriden (Leipzig 91889) [Signatur G Hom 0 19]; Ameis, C.F., Hentze, C., Cauer, P., Homers Ilias. Für den Schulgebrauch erklärt. Erster Band, erstes Heft, Gesang I-III (Leipzip/Berlin 71913) [Signatur: G Hom 1 37 I.1-2]. Weitere nützliche Werke werden im Kurs vorgestellt.

Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Geschichte der lateinischen Sprache

Rudolf Wachter
Di 18:15 – 19:45
KO2-F-156

Der Brief in der römischen Literatur (1949)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Programm
Reader (Es handelt sich um eine Version, die im Verlauf der vorlesungsfreien Zeit punktuell noch ergänzt werden wird, aber alle Grundtexte enthält.)

Lupercalia: Symbole und Wandlungen eines römischen Festes (1952)

Virgilio Masciadri (virgilio.masciadri@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die angebliche Entdeckung der Lupercal-Grotte am Palatin durch die Archäologen der Stadt Rom hat im letzten Jahr einem der berühmtesten Feste des Altertums neue Aufmerksamkeit beschert, den am 15. Februar gefeierten Lupercalia: Seine Riten, vom Bocksopfer am Lupercal bis zum Rundlauf der nur mit einem Fellschurz bekleideten Luperci um Forum, Via Sacra und Palatin, haben die Nachwelt ebenso fasziniert wie seine Verbindung mit den Mythen um die Anfänge der Stadt, ihren Gründer Romulus, seine Hirtenkumpane und das Symboltier der Römer, den Wolf. Mitten in der Metropole der republikanischen und der Kaiserzeit inszeniert der Kult damit die agrarischen, ja "wilden" Ursprünge der römischen Gesellschaft. Für die anhaltende Lebendigkeit dieses Festes zeugt nicht zuletzt, dass es dem Verbot der heidnischen Kulte durch die christlichen Kaiser trotzte: Noch am Ende des 5. Jh.s musste es von der Kirche bekämpft werden - und hat vielleicht im römischen Karneval gleichwohl überlebt. Die von den Lupercalia hinterlassene literarische Dokumentation ist ziemlich reichhaltig; wir finden sie in Ovids Fasti, bei Dionys von Halikarnass und vielen anderen. Neben solchen Texten besprechen wir in diesem Kurs allgemeine Aspekte der römischen Festkultur, ihre Relevanz für Politik und Alltagsleben im alten Rom, ihre Bedeutung für das Verständnis der klassischen Texte und die Problematik der Deutung solcher Traditionen. Die Originaltexte werden den Teilnehmern in Kopie abgegeben und sind für die Behandlung in der Stunde vorzubereiten.

Proseminare

Einführung in die Lateinische Sprachwissenschaft (1960)

George E. Dunkel
Mi 16:15 – 18:00

Siehe http://www.indoger.uzh.ch

Horaz, Römeroden (1961)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Das literarische Proseminar kann im BA als Basismodul Ia (Pflicht) und als Basismodul III.Lit (Wahlpflicht) besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE "Referat" und SA "Schriftliche Arbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Im Jahre 23 v.Chr. gibt Horaz die ersten drei Odenbücher heraus. Das dritte Buch wird durch eine Sequenz von sechs Gedichten eröffnet, die inhaltlich eine Einheit bilden und in der modernen Forschung als Römeroden bezeichnet werden. Mit diesen wollen wir uns beschäftigen. Sie bieten in vorzüglicher Weise einen ersten Zugang zu Horaz.l Der Dichter reflektiert in ihnen den 31 v.Chr. beendeten Bürgerkrieg und seine Folgen. Zugleich erfolgt dort auch eine Auseinandersetzung mit dem Beginn des augusteischen Zeitalters.
Es wird empfohlen, sich vorgängig mit einer Textausgabe auszustatten und möglichst die sechs Oden in den Ferien zu lesen.

Literatur:
Syndikus, H. P.: Die Lyrik des Horaz: eine Interpretation der Oden. Darmstadt 1972/73.
Horatius Flaccus. Oden und Epoden. Erklärt von A. Kiessling, besorgt von R. Heinze. Zürich 1968.
Lefèvre, E.: Horaz. Dichter im augusteischen Rom. München 1993.

Seminare

Lateinische Inschriften: Von den Anfängen bis zur Spätantike (-)

Karin Stüber
Di 10:00 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Sprachwissenschaftliche Seminarien können im BA als Aufbaumodul III.Ling (Wahlpflicht), als Aufbaumodul IV (Pflicht) und als Aufbaumodul IV.Ling (Wahlpflicht), im MA als Vertiefungsmodul IIa (Pflicht), als Vertiefungsmodul V.Ling (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird in der Regel durch RE "Referat" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 oder 3 (ohne RE) Kreditpunkte erworben.

Lateinische Inschriften sind bedeutende Quellen für die Erforschung römischer Lebenswelt und Geschichte. Für den Sprachwissenschafter sind sie aus verschiedenen Gründen von unschätzbarem Wert: Die archaischen Inschriften stellen die ältesten schriftlichen Zeugnisse der lateinischen Sprache überhaupt dar und gewähren somit Einblick in eine literarisch nicht belegte frühe Sprachstufe. In späterer Zeit geben Inschriften in viel grösserem Ausmass als die stark normierten literarischen Texte Auskunft über die Entwicklung der Alltagssprache hin zum Vulgärlatein. Anhand von inschriftlichen Zeugnissen lässt sich somit ein Einblick in die lateinische Sprachgeschichte von den Anfängen bis in die Spätantike gewinnen.
Im Seminar wollen wir uns anhand ausgesuchter Texte einen Überblick über die verschiedenen Epochen und Inschriftengattungen verschaffen. Eine Liste mit Referatsthemen wird einige Wochen vor Semesterbeginn am Weissen Brett ausgehängt.
Literatur: Schmidt, Manfred, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2004

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Paläographische Übungen zur Überlieferungsgeschichte antiker Texte (mit Exkursion in die Stiftsbibliothek St. Gallen) (1973)

Ulrich Eigler
Do 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Kolloquien können im BA als Vertiefungsmodul II.Lit (Wahlpflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Grundlage der Textausgaben, mit denen wir täglich arbeiten, sind Handschriften. In diese 'Welt hinter dem kritischen Apparat' wollen wir in der Veranstaltung blicken.
Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen in der lateinischen Paläographie und Überlieferungsgeschichte, die wir durch Betrachtung und Besprechung vor allem von heute in der Schweiz liegenden Klassiker-Handschriften aus dem Mittelalter gewinnen wollen. Während zweier Exkursionen nach St. Gallen und zu den Beständen der Zürcher Zentralbibliothek besteht Gelegenheit, ausgewählte Codices vor Ort in Augenschein nehmen.
Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sollte sich im Verlaufe des Semesters mit einer Handschrift besonders gründlich befassen und mit Unterstützung der Dozierenden einen kleinen Kommentar anfertigen. Alle Ergebnisse sollen im Anschluss zu einer Publikation zusammengeführt werden.
Ein Reader wird bis spätestens Ende August in Papierform im Sekretariat ausliegen.

Liz-/Diss-Kolloquium (2029)

Manuel Baumbach, Ulrich Eigler
Di 18:15 – 20:00, 14-täglich
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Das Liz-/Diss-Kolloquium richtet sich hauptsächlich an Liz-Studierende, da noch keine Masterarbeiten geschrieben werden. Als Besucher sind aber alle herzlich willkommen!

siehe Einschreibelisten am weissen Brett

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Lateinische Metrik (1971)

Martin Amann (martin.amann@access.uzh.ch)
Mo 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die Lateinische Metrik kann im BA als Sprachkompetenz IIb (Wahlpflicht) und in beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Einführung in die lateinische Metrik soll dazu dienen, die wichtigsten Versmassen der lateinischen Dichtung kennen zu lernen. Hauptthemen werden sein: Der daktylische Hexameter, das elegische Distichon, jambische Versmasse (Trimeter, Senar, Septenar, Oktonar), Trochäen sowie die äolischen Versmasse Abgeschlossen wird der Kurs am Semesterende mit einer Prüfung.
Die nötigen Unterlagen werden im Kurs in Form von Kopien abgegeben.

Sprachkompetenz Grundkurs (1975)

Silvio Bär (silvio.f.baer@sglp.uzh.ch)
Fr 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Sprachkompetenz Grundkurs kann im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Der Sprachkompetenz Grundkurs Latein vermittelt als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe der Lateinischen Sprachübungen I und II Grundwissen im Hinblick auf Formenbildung, Kasuslehre, Syntax u.a. in der Deutsch-Lateinischen Übersetzung. Daher ist die Veranstaltung besonders für diejenigen geeignet, für die das Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische zunächst neu, bzw. unerwartet schwierig ist. Bitte lassen Sie sich diesbezüglich vom Leiter der Sprachübung I beraten.

Arbeitsgrundlagen:
H. Rubenbauer, J. B. Hofmann: Lateinische Grammatik. Neubearbeitet v. R. Heine. Bamberg 1995 u.ö.
Schmeken, H.: Orbis Romanus. Elementargrammatik. Paderborn 2004
Vischer, R.: Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene. München u.a. 2001.
Anschaffung in allen Fällen nachdrücklich empfohlen!

Achtung: Beginn der Lehrveranstaltung in der 3. Semesterwoche (3. Oktober). Eine Zusatzsitzung zur Kompensation wird in Absprache mit den Teilnehmenden festgesetzt.

Lateinische Übersetzungsübungen (1976)

Raphael Schwitter (raphael.schwitter@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 9:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die Übersetzungsübungen können im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, sich der Klausur-, damit vor allem der Akzessituation probeweise auszusetzen, den eigenen Erfolg anhand einer nachgängigen, ausführlichen Besprechung zu kontrollieren und dabei die Sprachkompetenz zu steigern sowie den passiven Wortschatz zu vergrössern.

Eine Teilnahme - und ausdrücklich auch eine mehrfache - sei daher allen Studierenden, die die lateinischen Akzessprüfungen noch nicht abgelegt haben, dringend empfohlen. Wir beginnen in der ersten Sitzung mit einer Klausur.

Lateinische Stilübungen, 3. Teil (1977)

Joachim Fugmann (Joachim.Fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die lateinischen Stilübungen können im BA als Sprachkompetenz IIa (Pflicht oder Wahlpflicht) und auf beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Übung führt die Veranstaltung des Frühjahrsemesters fort, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. Das Schwergewicht wird vor allem auf der Einübung von Übersetzungstechniken als Vorbereitung auf die deutsch-lateinische Diplomklausur (Frühjahr 2009) liegen. Weitere Schwerpunkte sollen die Wiederholung ausgewählter grammatischer Themen sowie die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen beiden Sprachen bilden. Mit dem Frühjahr 2009 wird ein neuer Zyklus der Stilübungen (Stil I-III) beginnen.

Lateinische kurs. Lektüre: Lukrez, De rerum natura IV (1989)

Beate Beer (beate.beer@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIc (Pflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Lukrez hat mit De rerum natura das erste lateinische Lehrgedicht verfasst und damit Neuland in der römischen Literatur betreten. Auch mit der Darlegung der epikureischen Philosophie in Versform bricht er zu neuen Ufern auf, gelten die Epikureer in der Antike doch der Dichtung mit ihren mythischen Inhalten einerseits und der von der Alltagssprache abgehobenen dichterischen Ausdrucksweise andererseits als höchst abgeneigt und grundsätzlich bildungsfaul.
In De rerum natura wird systematisch das Lehrgebäude der epikureischen Philosophie erläutert, angefangen vom Beweis der Existenz kleinster Urkörperchen ('Atome') und ihrer Beschaffenheit über den Aufbau der Seele aus diesen Urkörperchen bis zur Kulturentstehung und Anwendung der Lehre zur rationalen Erklärung verschiedener Naturerscheinungen. Die dichterische Sprache erweist sich dafür als überaus geeignet.

Wir werden gemeinsam das vierte Buch lesen, in dem die epikureische Wahrnehmungstheorie behandelt wird. Im Zentrum werden also die Fragen stehen, wie sich der Epikureer den Vorgang der visuellen, akustischen usw. Wahrnehmung vorstellt, wie diese Wahrnehmungsdaten auf den Geist übertragen werden, oder wie diese Vorstellungen zu den Lehren anderer philosophischer Schulen stehen. An diesen inhaltlichen Fragen sollen die Teilnehmenden ihre sprachlichen Fertigkeiten schärfen und eine gewisse Routine im Übersetzen erlangen.
Nach einer allgemeinen Einführung in den Text möchte ich noch in der ersten Sitzung mit der Lektüre beginnen. Die Teilnehmenden sind daher gebeten, die ersten 45 Verse des vierten Buches (Lucr. IV,1-45) vorzubereiten.

Textgrundlage: Titi Lucreti Cari De Rerum Natura. Libri Sex, ed. Cyril Bailey, Oxford 21988.

Lateinische sprachwissenschaftliche Lektüre: Plautus, Persa (1990)

Christian Seidl
Mi 14:00 – 15:45

Siehe http://www.indoger.uzh.ch

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (1991)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (1992)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Lateinische Sprachübungen können im BA als Sprachkompetenz I (Pflicht) und als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatikstoff wird anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt. Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt.

Dieser ist im Hauptfach und im 1. Nebenfach die Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung. Im 2. Nebenfach ist der Besuch der Sprachübungen nicht obligatorisch, wird aber sehr empfohlen. Für die BA-Studiengänge ist der Sprachschein - ausser im Nebenfach 30 KP - obligatorisch.

Themen des 1. Teils (Di 10:15-12:00): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen

Themen des 2. Teils: (Mi 12:15-13:45): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip (Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf OLAT.)

Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im HS 08 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Di, 16.09.08) ein Eintrittstest statt. Aufgrund der Resultate werden dann allenfalls Umteilungen in den Kurs "Sprachkompetenz Grundkurs" (VZ 1975) vorgenommen.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995 (ca. sFr. 65.-).
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007 (ca. sFr. 34.-).
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.)

Religionsgeschichte der griechisch-römischen Antike

Vorlesungen

Das Gerücht. Motiv und literarische Funktionalisierung in der Antike (1350)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Das Haus der fama kennt - wie es bei Ovid (Met. 12.48) heisst - keine Ruhe und kein Schweigen, es steht allen Worten offen und vermengt in der Gerüchteküche Wahres mit Lügnerischem. Hinter dieser Beschreibung verbirgt sich die fama nicht nur als Personifikation der Macht der Sprache bzw. der öffentlichen Rede, deren visuelles Erscheinungsbild es zu analysieren gilt, sondern v.a. als Prinzip des kunstvollen, vielgestaltigen Sprechens, das einem Dichter zur Verfügung steht. Die Vorlesung öffnet eine Tür zum Haus der fama, um Formen und Funktionen des Gerüchts in seiner literarisch-künstlerischen Verwendung von der Antike bis in die Moderne näher zu bestimmen. Dabei wird nach den Gründen für das Eindringen der fama in unterschiedliche Gattungen der griechischen und lateinischen Literatur ebenso gefragt wie nach der rhetorisch-stilistischen Ausgestaltung ihrer Reden, nach den narratologischen Implikationen ihres Auftretens und der poetologischen Spannkraft ihrer Worte.

Alle in der Vorlesung behandelten Texte werden zweisprachig (gr./lat. - deutsch) zur Verfügung gestellt.

Literatur:
Choi, H.: Das Gerücht als literarisches Verfahren im Hinblick auf seine sujetbildende Funktion, Bochum 2002.
Neubauer, H.-J.: Fama. Eine Geschichte des Gerüchts, Berlin 1998.

Wie ist die Welt entstanden? Antike Kosmogenien im Kontext (1950)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Fragen nach der Entstehung der Welt und der Menschen sind in allen Kulturen von Anfang an grundlegend gewesen. In der ägyptischen und assyro-babylonischen Welt sind sie ein wesentlicher Bestandteil heiliger Texte, die auch zu Heilungszwecken gebraucht werden. Diese Voraussetzung ist wichtig, um die Natur und die Funktion der Kosmogonien in der griechisch-römischen Kultur je nach Text und Kontext vestehen zu können, ohne sie ausschliesslich als Zeugnisse einer "Wissenschaft" in statu nascendi zu betrachten.
In der Vorlesung werden die Kosmogonien in den verschiedenen religiösen, philosophischen, literarischen Texten der griechisch-römischen Antike in chronologischer Reihenfolge behandelt. Die mesopotamischen und ägyptischen kosmogonischen Mythen werden nur soweit berücksichtigt, als sie zum Verständnis bestimmter frühgriechischer bzw. spätantiker Texte beitragen.
Kenntnisse in der griechisch-römischen Philosophie, Literatur und Kultur überhaupt werden vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind erwünscht, es werden aber die jeweiligen zu behandelnden Texte in Fotokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen.

Lupercalia: Symbole und Wandlungen eines römischen Festes (1952)

Virgilio Masciadri (virgilio.masciadri@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die angebliche Entdeckung der Lupercal-Grotte am Palatin durch die Archäologen der Stadt Rom hat im letzten Jahr einem der berühmtesten Feste des Altertums neue Aufmerksamkeit beschert, den am 15. Februar gefeierten Lupercalia: Seine Riten, vom Bocksopfer am Lupercal bis zum Rundlauf der nur mit einem Fellschurz bekleideten Luperci um Forum, Via Sacra und Palatin, haben die Nachwelt ebenso fasziniert wie seine Verbindung mit den Mythen um die Anfänge der Stadt, ihren Gründer Romulus, seine Hirtenkumpane und das Symboltier der Römer, den Wolf. Mitten in der Metropole der republikanischen und der Kaiserzeit inszeniert der Kult damit die agrarischen, ja "wilden" Ursprünge der römischen Gesellschaft. Für die anhaltende Lebendigkeit dieses Festes zeugt nicht zuletzt, dass es dem Verbot der heidnischen Kulte durch die christlichen Kaiser trotzte: Noch am Ende des 5. Jh.s musste es von der Kirche bekämpft werden - und hat vielleicht im römischen Karneval gleichwohl überlebt. Die von den Lupercalia hinterlassene literarische Dokumentation ist ziemlich reichhaltig; wir finden sie in Ovids Fasti, bei Dionys von Halikarnass und vielen anderen. Neben solchen Texten besprechen wir in diesem Kurs allgemeine Aspekte der römischen Festkultur, ihre Relevanz für Politik und Alltagsleben im alten Rom, ihre Bedeutung für das Verständnis der klassischen Texte und die Problematik der Deutung solcher Traditionen. Die Originaltexte werden den Teilnehmern in Kopie abgegeben und sind für die Behandlung in der Stunde vorzubereiten.

Proseminare

Euripides' Kyklops und das griechische Satyrspiel (1958)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Das literarische Proseminar kann im BA als Basismodul Ia (Pflicht) und als Basismodul III.Lit (Wahlpflicht) besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE "Referat" und SA "Schriftliche Arbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Paläographische Übungen zur Überlieferungsgeschichte antiker Texte (mit Exkursion in die Stiftsbibliothek St. Gallen) (1973)

Ulrich Eigler
Do 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Kolloquien können im BA als Vertiefungsmodul II.Lit (Wahlpflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Grundlage der Textausgaben, mit denen wir täglich arbeiten, sind Handschriften. In diese 'Welt hinter dem kritischen Apparat' wollen wir in der Veranstaltung blicken.
Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen in der lateinischen Paläographie und Überlieferungsgeschichte, die wir durch Betrachtung und Besprechung vor allem von heute in der Schweiz liegenden Klassiker-Handschriften aus dem Mittelalter gewinnen wollen. Während zweier Exkursionen nach St. Gallen und zu den Beständen der Zürcher Zentralbibliothek besteht Gelegenheit, ausgewählte Codices vor Ort in Augenschein nehmen.
Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sollte sich im Verlaufe des Semesters mit einer Handschrift besonders gründlich befassen und mit Unterstützung der Dozierenden einen kleinen Kommentar anfertigen. Alle Ergebnisse sollen im Anschluss zu einer Publikation zusammengeführt werden.
Ein Reader wird bis spätestens Ende August in Papierform im Sekretariat ausliegen.

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Lateinische Stilübungen, 3. Teil (1977)

Joachim Fugmann (Joachim.Fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die lateinischen Stilübungen können im BA als Sprachkompetenz IIa (Pflicht oder Wahlpflicht) und auf beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Übung führt die Veranstaltung des Frühjahrsemesters fort, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. Das Schwergewicht wird vor allem auf der Einübung von Übersetzungstechniken als Vorbereitung auf die deutsch-lateinische Diplomklausur (Frühjahr 2009) liegen. Weitere Schwerpunkte sollen die Wiederholung ausgewählter grammatischer Themen sowie die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen beiden Sprachen bilden. Mit dem Frühjahr 2009 wird ein neuer Zyklus der Stilübungen (Stil I-III) beginnen.

Griechische Sprachübungen 1. Teil (1978)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Griechische Sprachübungen können im BA als Sprachkompetenz Ia (Wahlpflicht), als Sprachkompetenz IId (Wahlpflicht) und als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Griechischen Sprachübungen dienen dazu, vorhandene Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufzufrischen und zu vertiefen. Dies geschieht v.a. durch die Übersetzung von Einzelsätzen ins Griechische. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt. Dieser ist im Griechischen immer dann Voraussetzung zur Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung, wenn kein studienintegriertes Graecum zu absolvieren ist (in letzterem Fall wird der Erwerb des Sprachscheins dringend empfohlen, er ist allerdings nicht obligatorisch).

Der Einstieg in die Übungen ist jederzeit möglich, obwohl der Stoff ist auf zwei Semester verteilt ist; im WS wird jeweils die Kasuslehre behandelt; im SS die Syntax. Erfahrungsgemäss ist die Übersetzungspraxis wichtiger für den Erfolg als der (vom Pensenaufbau 'richtige') Einstieg im WS.

In der ersten Hälfte der ersten Sitzung werde ich (wenn neue Teilnehmer anwesend sein sollten) in Ziel und Arbeitsweise dieser sprachpraktischen Übung einführen, in der zweiten Hälfte wird eine gr.-deut. Übersetzungsprüfung geschrieben werden (unter Benutzung des Wörterbuches), vor allem zu meiner Orientierung über den individuellen Kenntnisstand und die vorhandene Lektürepraxis.

Benötigte Literatur:

  • Ed. Bornemann/E. Risch, Griechische Grammatik (Verlag Diesterweg, Frankfurt a. M.),
  • O. Güthling, Deut.-altgriech. Taschenwörterbuch, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)

Zur Vorbereitung sehr empfohlen: H. Görgemanns, M. Baumbach, H. Köhler, Griechische Stilübungen. Übungsbuch zur Formenlehre und Kasussyntax (Zum Selbststudium geeignetes Buch mit kommentierten Lösungen)
Zur Vertiefung empfohlen: Repetitorium der griechischen Syntax von H.Menge-A.Thierfelder-J.Wiesner, 10. Aufl. WBG Darmstadt 1999; dies ist die um einen wertvollen Abschnitt zum Partikelgebrauch erweiterte Neuauflage.

Griechische Stilübungen I (1979)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Mo 13:00 – 13:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die griechischen Stilübungen können im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) und auf beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen.
Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen. Die Stilübungen sind im Hauptfachstudium 120 Pflichtmodul, ansonsten gehören sie zu den Wahlpflichtmodulen neben der Kursorischen Lektüre und den Metrikkursen sowie zu den Wahlmodulen. Auch im Masterstudium wird ihr Besuch sehr empfohlen. Die Stilübungen bereiten zudem auf die Übersetzungsprüfung für das Höhere Lehramt vor.

Ziel: Die Griechischen Stilübungen I setzen die Arbeit der Sprachübungen auf höherem Niveau fort und vertiefen diese durch Übersetzungen zusammenhängender deutscher Texte antiken Inhalts in attische literarische Prosa.
Sie bereiten - utilitaristisch betrachtet - auf die Hinübersetzung in der Diplomklausur vor, sind aber auch sonst der sicherern Beherrschung des Griechischen und besonders einer präzisen sprachlich-stilistischen Erfassung griechischer Texte bei der Herübersetzung höchst förderlich.

Vorgehen: Bei den ins Griechische zu übertragenden Texten handelt es sich entweder um Übersetzungen griechischer Originalautoren der Klassik und des Attizismus, die im literarischen Hochattisch geschrieben haben, - oder um deutsche Texte antikisierenden Inhalts, deren Retroversion vorgängig von mir angefertigt bzw. überarbeitet worden ist.
Es wird jede zweite Woche eine schriftliche Hinübersetzung als Hausaufgabe anzufertigen sein. Als Hausaufgabe deshalb, weil ich erwarte, daß einige Recherchen im Liddell-Scott, Menge und sonstigen avancierten Hilfsmitteln in die Anfertigung dieser Aufgabe eingehen sollten. Für auffallendere Phrasen sollten auch die Fundstellen nachgewiesen werden. Diese Aufgabe muß mir bis spätestens Samstag der gleichen Woche postalisch (via snail mail oder E-Mail) zugestellt worden sein und wird nach Korrektur in der darauffolgenden Sitzung besprochen werden. Alternierend dazu werden wir alle 14 Tage ein Grammatikkapitel von grösserer syntaktischer Bedeutung anhand passender Übungen (oft aus dem Menge) besprechen.
In jeden Semesterkurs können ein bis zwei simulierte Diplomklausuren (120 min. dt.-gr., mit Taschenwörterbuch als einzigem erlaubten Hilfsmittel) angeboten werden; das Ergebnis dieser Klausur dient als Standortbestimmung für die Teilnehmer. Dazu müssen allerdings ggf. zusätzliche Sitzungstermine vereinbart werden.

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Vorgesehene Besuchsdauer sind zwei Semester. Die Übung wird aus didaktischen Gesichtspunkten nunmehr einstündig, aber dafür jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen II erscheint dringend geboten. Ein angemessenes Zeitbudget (mindestens zwei Stunden pro Woche, leicht mehr) für die sorgfältige Erledigung von Hausaufgaben muß eingeplant werden.

Literatur (obligatorisch anzuschaffen):

  • Griechische Grammatik, von Ed. Bornemann-E. Risch (Verlag Diesterweg, Frankfurt a. M.),
  • Taschenwörterbuch Deutsch-Griechisch von O. Güthling, bearb. v. B. Zimmermann (Verlag Langenscheidt, Berlin-München-Zürich)
  • Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Th. Meyer / H. Steinthal (Verlag E. Klett, Stuttgart)
  • Repetitorium der griechischen Syntax von H.Menge-A.Thierfelder-J.Wiesner, ab 10. Aufl. Darmstadt 1999

Mindestens der Zugang (noch lieber der Besitz) zu Liddell-Scott, A Greek-English Lexicon muß sichergestellt sein, damit Fundstellen und Verbreitung von Vokabeln und idiomatischen Wendungen überprüft werden können. Noch besser ist natürlich der Zugang zum TLG.

Griechische Stilübungen II (1980)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Mo 16:15 – 17:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Die griechischen Stilübungen können im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) und auf beiden Stufen (BA und MA) als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Konzeption der Stilübungen ist so erweitert worden, daß ihr Beitrag zu einem ersprießlichen und erfolgreichen Griechischstudium auch und gerade den Studierenden in der ersten Phase des Studiums einleuchtet und zur nahtlosen Fortführung der sprachpraktischen Übungen im Anschluß an die Griechischen Sprachübungen animiert. Da alle drei Veranstaltungen in einer Hand liegen, ergeben sich keine Reibungsverluste durch mangelnde Abstimmung oder Divergenz von Zielsetzungen. Die Stilübungen I betonen die Übersetzung ins Griechische und die Vertiefung ausgewählter Grammatikkapitel; die Stilübungen II bieten Gelegenheit, so etwas wie eine Beispielsammlung für eine (noch zu schreibende) Stilgeschichte griechischer Kunstprosa anhand ausgewählter Beispiele und stilistisch akzentuierter Interpretation kennenzulernen.

Ziel: Durch eingehende exemplarische grammatisch-stilistische Analysen von repräsentativen Texten aus der Geschichte der gesamten griechischen Kunstprosa (wobei die literarischen Prosagattungen alle abgedeckt werden sollen) lernen die Studenten eine Stilgeschichte der Kunstprosa in nuce kennen.
Die Vorteile sind:

  1. Man gewinnt einen Eindruck von der historischen Bedingtheit der sprachlichen Gestalt griechischer Texte
  2. Man lernt viele Autoren und Textsorten kennen, auf die man sonst im Studium nicht unbedingt gestossen wäre
  3. Man erlebt, daß die 'Figuren und Tropen' nicht nur äußerlicher Zierrat, sondern echte Instrumente künstlerischer Gestaltung sind (oder jedenfalls sein können)
  4. Durch bessere Einsicht in die Stilistik der Texte lassen sich auch Qualitätsurteile besser begründen

Vorgehen: Jede Woche bereiten die Studierenden vorab einen griechischen Originaltext zur Übersetzung und grammatisch-stilistischen Analyse vor, der dann in der Sitzung behandelt wird. Die erste Sitzung wird eine kurze Einführung, Vorstellung des Programms und eine exemplarische Analyse eines Textes umfassen, die als Muster für das weitere Vorgehen dienen kann. Mein Vorgehen ist inspiriert von den vorbildlichen und enorm anregenden Interpretationen M. von Albrechts in seinen 'Meistern römischer Prosa' (vgl. Literaturangaben).

Zeitaufwand/Studiengestaltung: Diese Übung soll vor allem den Appetit auf die Lektüre anregen, Neugier wecken, Spaß an der meisterlichen Gestaltung der griechischen Kunstprosa wecken. Daher gibt es so etwas wie eine vorgesehene Besuchsdauer nicht. Ich kann aber garantieren, dass mindestens zwei Semester lang immer neue Textbeispiele präsentiert werden. In jedem Semester wird versucht, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, aber es können sich - je nach Ideen und vorhandenen Interessen - durchaus überproportionale Schwerpunkte ergeben. Ich bin für Wünsche und Anregungen jederzeit offen. Insofern kann das in der ersten Sitzung präsentierte Programm bei Bedarf auch erheblich umgestaltet werden.
Schwerpunkt für das HS 08: Platon (und nichts anderes als Platon)
Die Übung wird jedes Semester angeboten. Eine Kopplung mit den Stilübungen I ist natürlich sinnvoll, aber nicht zwingend. Die Stilübungen II erfordern deutlich weniger Zeitaufwand als die Stilübungen II, dennoch muss mindestens eine Stunde für die Vorbereitung eingeplant werden.

Literatur (empfohlen):
Manfred Landfester, Einführung in die Stilistik der griechischen und lateinischen Literatursprachen, Darmstadt 1997
Michael von Albrecht, Meister römischer Prosa. Von Cato bis Apuleius. Interpretationen. 3., ergänzte Aufl., (= Neuausgabe im Taschenbuch mit wichtigen Nachträgen) Tübingen-Basel 1995 (UTB 1844)
Die griechische Literatur in Text und Darstellung, fünf Bände, hrsg. v. H. Görgemanns, Reclam, Stuttgart RUB

Lateinische kurs. Lektüre: Lukrez, De rerum natura IV (1989)

Beate Beer (beate.beer@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIc (Pflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Lukrez hat mit De rerum natura das erste lateinische Lehrgedicht verfasst und damit Neuland in der römischen Literatur betreten. Auch mit der Darlegung der epikureischen Philosophie in Versform bricht er zu neuen Ufern auf, gelten die Epikureer in der Antike doch der Dichtung mit ihren mythischen Inhalten einerseits und der von der Alltagssprache abgehobenen dichterischen Ausdrucksweise andererseits als höchst abgeneigt und grundsätzlich bildungsfaul.
In De rerum natura wird systematisch das Lehrgebäude der epikureischen Philosophie erläutert, angefangen vom Beweis der Existenz kleinster Urkörperchen ('Atome') und ihrer Beschaffenheit über den Aufbau der Seele aus diesen Urkörperchen bis zur Kulturentstehung und Anwendung der Lehre zur rationalen Erklärung verschiedener Naturerscheinungen. Die dichterische Sprache erweist sich dafür als überaus geeignet.

Wir werden gemeinsam das vierte Buch lesen, in dem die epikureische Wahrnehmungstheorie behandelt wird. Im Zentrum werden also die Fragen stehen, wie sich der Epikureer den Vorgang der visuellen, akustischen usw. Wahrnehmung vorstellt, wie diese Wahrnehmungsdaten auf den Geist übertragen werden, oder wie diese Vorstellungen zu den Lehren anderer philosophischer Schulen stehen. An diesen inhaltlichen Fragen sollen die Teilnehmenden ihre sprachlichen Fertigkeiten schärfen und eine gewisse Routine im Übersetzen erlangen.
Nach einer allgemeinen Einführung in den Text möchte ich noch in der ersten Sitzung mit der Lektüre beginnen. Die Teilnehmenden sind daher gebeten, die ersten 45 Verse des vierten Buches (Lucr. IV,1-45) vorzubereiten.

Textgrundlage: Titi Lucreti Cari De Rerum Natura. Libri Sex, ed. Cyril Bailey, Oxford 21988.

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (1991)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (1992)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Lateinische Sprachübungen können im BA als Sprachkompetenz I (Pflicht) und als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU "Schriftliche Übung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatikstoff wird anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt. Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht. Bei ausreichenden Leistungen wird ein Sprachschein ausgestellt.

Dieser ist im Hauptfach und im 1. Nebenfach die Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung. Im 2. Nebenfach ist der Besuch der Sprachübungen nicht obligatorisch, wird aber sehr empfohlen. Für die BA-Studiengänge ist der Sprachschein - ausser im Nebenfach 30 KP - obligatorisch.

Themen des 1. Teils (Di 10:15-12:00): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen

Themen des 2. Teils: (Mi 12:15-13:45): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip (Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf OLAT.)

Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im HS 08 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Di, 16.09.08) ein Eintrittstest statt. Aufgrund der Resultate werden dann allenfalls Umteilungen in den Kurs "Sprachkompetenz Grundkurs" (VZ 1975) vorgenommen.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995 (ca. sFr. 65.-).
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007 (ca. sFr. 34.-).
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.)

Griechische kurs. Lektüre: Ilias (1993)

Fabian Zogg (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Di 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA "Mitarbeit" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Warum die Wichtigkeit der Beschäftigung mit der Ilias nicht übertrieben werden kann, hat bereits Xenophanes (6./5. Jh. v.Chr.) festgehalten:
ἐξ ἀρχῆς καθ' Ὅμηρον ἐπεὶ μεμαθήκασι πάντες.
"da von Anfang an alle nach Homer gelernt haben." (fr. 10 Diels-Kranz)

Doch der moderne Leser fühlt sich oft wenig angezogen vom ersten Werk der europäischen Literatur. In einer der neusten Homer-Einführungen heisst es treffend:
"Die Ilias ist für den unvorbereiteten Leser keine einfache Lektüre; denn die szenenreiche Handlung und die grosse Zahl der Personen können ihn bald die Übersicht verlieren lassen. Es mag den Anfänger trösten, dass auch erfahrene Homerforscher manchmal Schwierigkeiten haben, in diesem Geflecht die Fäden auseinanderzuhalten." (Seeck, G.A., Homer. Eine Einführung (Stuttgart 2004) 68)

In dieser kursorischen Lektüre wollen wir deshalb gemeinsam möglichst viele der eingängigen und in ihrer Wirkung bedeutenden Einzelszenen der Ilias lesen, ohne jedoch den Blick auf das ganze Epos zu verlieren. Die Veranstaltung richtet sich besonders an Studierende, welche sich Routine und Übung im Lesen altgriechischer Texte erwerben möchten. Es wird unser Ziel sein, in jeder Sitzung eine möglichst grosse (zu Hause vorbereitete) Textmenge gemeinsam zu lesen. Wenn auch über den Text hinausführende Erklärungen und Fragen der Interpretation am Rande Platz haben sollen, so werden sie doch nicht im Zentrum stehen und wohl oft in die Pause bzw. nach die Veranstaltung verschoben werden müssen.

Text: Verwenden Sie unbedingt eine kritische, einsprachige Textsausgabe! Zur Anschaffung kann ich die Oxfordausgabe von Monro/Allen oder van Thiels Ausgabe empfehlen:

  • Monro, D.B., Allen, T.W., Homeri opera, Band 1 und 2 (Oxford 31920); in der Buchhandlung Klio (http://www.klio-buch.ch/) für 38.40.- pro Band (Bücher 1-12 und 13-24) erhältlich
  • Thiel, H. van, Homeri Ilias (Hildesheim 1996); in der Buchhandlung Klio (http://www.klio-buch.ch/) bestellbar (Preis nach Anfrage, wohl ca. 25€; einbändig)

Vorbereitung auf die erste Sitzung: Lesen Sie bitte die Verse 1-52 des ersten Buches.
Literaturtipps zur Vorbereitung: Capelle, C., Vollständiges Wörterbuch über die Gedichte des Homeros und der Homeriden (Leipzig 91889) [Signatur G Hom 0 19]; Ameis, C.F., Hentze, C., Cauer, P., Homers Ilias. Für den Schulgebrauch erklärt. Erster Band, erstes Heft, Gesang I-III (Leipzip/Berlin 71913) [Signatur: G Hom 1 37 I.1-2]. Weitere nützliche Werke werden im Kurs vorgestellt.