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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen FS 2016

Griechische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Antike Literaturtheorien (2185)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart. Auch fürs Studium Generale geeignet.

Ziel der Vorlesung ist es, mit den wichtigsten Literaturtheorien der griechisch-römischen Antike vertraut zu machen. Nach ein paar Hinweisen zum Selbstbildnis der epischen Sänger und zur Entstehung der metaliterarischen Reflexion aus der überaus lebendigen Theaterpraxis des 5. Jh. v. Chr. und der sophistischen Rhetoriklehre heraus sollen die relevanten Texte Platons, Aristoteles', Horaz', Dionysios' von Halikarnass, Quintilians und Ps.-Longins besprochen werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der Aristotelischen Poetik gewidmet werden, die vom Beginn der Neuzeit bis in die Gegenwart hinein einen oftmals bestimmenden Einfluss auf die literaturtheoretischen Debatten ausgeübt hat. – Alle Texte werden auch in deutscher Übersetzung vorgelegt.

Zur Einführung empfohlen: M. Fuhrmann, Antike Dichtungstheorie: Aristoteles - Horaz - ‚Longin‘. Eine Einführung, Darmstadt 1992; M. Heath, Ancient Poetics (Key Themes in Ancient Philosophy), Cambridge 2013.

Für Hörerinnen und Hörer aller Fakultäten.

Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Welt (2186)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
KOL-H-320

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Jenseitsreisen sind nicht nur eine Eigenschaft der so bezeichneten ‘Schamanen’, sondern werden in der modernen Welt in den so genannten Near-Death-Experiences durchgeführt und liegen an den Wurzeln der westlichen Zivilisation überhaupt. Im Griechenland und Rom fahren nämlich mythische Gestalten wie z.B. Herakles und Orpheus bzw. literarische Figuren, wie Odysseus und Aineias in die Unterwelt, um die Toten über ihre Zukunft zu befragen. Von der Unterwelt bringen aber auch charismatische, historische Gestalten wie Pythagoras und Parmenides, ihr Wissen über die Welt und die Botschaft, dass der Tod nicht existiert, zurück. Ebenso sind Zauberpriester, wie die der Zauberpapyri, die als Vermittler zwischen Dies-und Jenseits gelten, mit Reisen in die Unterwelt und in den Himmel gut vertraut; denn sie kennen die richtigen Worte und Riten, um in diese Bereiche einzudringen.
In der Vorlesung wird versucht, die verschiedenen Arten von Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen religiösen, literarischen, philosophischen Kontexte zu interpretieren und anhand des Vergleiches mit ähnlichen Erfahrungen in unserer und in anderen modernen Kulturen in ihrer Besonderheit zu erfassen.
Kenntnisse der griechischen und römischen Literatur, Religion, Geschichte und Kultur sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind sehr erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen.

Vorlesung griechische Linguistik: Nomen (2187)

Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Mo 10:15 – 12:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im MA nur auf eine Art, im BA jedoch auf zwei Arten gebucht werden: als benotetes Pflichtmodul oder als unbenotetes Wahl(pflicht)modul (als „Kolloquium“). Der Leistungsnachweis wird in jedem Fall durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Diese Vorlesung beschäftigt sich mit dem Nominalsystems des Altgriechischen in der Synchronie und in der Diachronie. Diachron werden wir die Entwicklung des Nomens vom Urindogermanischen zum archaischen, klassischen und nachklassischen Griechisch aufzeigen, mit Berücksichtigung von Parallelen aus anderen alten indogermanischen Sprachen, insbesondere des Lateinischen, des Vedischen und des Hethitischen. Synchron werden wir uns auf die Darstellung des Nomens in den verschiedenen altgriechischen Dialekten wie auch in verschiedenen Gattungen und Sprachregistern fokussieren. Außerdem werden wir Bezug auf moderne Theorien der Morphologie nehmen und durch Fallbeispiele aus modernen Sprachen – auch außerhalb der indogermanischen Sprachfamilie – illustrieren. Diese Vorlesung richtet sich an Altertumswissenschaftler, an Indogermanisten und an Studierende der Allgemeinen Sprachwissenschaft.

Literaturverzeichnis
Meillet, A. (1965)7 Aperçu d'une histoire de la langue grecque, Paris.
Palmer, L. (1980) The Greek language, Atlantic Highlands.
Rix, H. (1992)2 Historische Grammatik des Griechischen. Laut- und Formenlehre, Darmstadt.
Spencer, A. & A. Zwicky (1998) The Handbook of Morphology, Oxford.

Proseminare

Dionysios von Halikarnassos, „Über die Wortfügung“. Eine antike Stilkunde (2188)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I, Proseminar II oder Proseminar für Religionsgeschichte (benotet) gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Augustus' Zeitgenosse Dionysios von Halikarnass ist ein Hauptvertreter des sogenannten Attizismus, einer Bewegung innerhalb der antiken Rhetorik, die das 'klassische Griechisch' des 5. und 4. Jh. v. Chr. zum anzustrebenden Ideal jedes Redners erklärte. Sein Werk Περὶ συνθέσεως ὀνομάτων ("Über die Wortfügung"), das einem Teilgebiet der rhetorischen Stilistik gewidmet ist, ermöglicht faszinierende Einblicke in das antike Unterrichtswesen. – Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Massgebliche Edition: G. Aujac / M. Lebel, Denys d'Halicarnasse. Opuscules rhétoriques III: La composition stylistique (Collection des Universités de France), Paris 1981.

Sitzungsleitungen
Kap. 9–10
Kap. 11
Kap. 15–16
Kap. 20
Kap. 23
Kap. 25,1–24
Kap. 25,25–44

Kurzreferate:
Dionysios' übrige rhetorische Schriften
Dionysios' Geschichtswerk
Zur Geschichte des Attizismus
Die Stellung der Wortfügung im Rahmen der antiken Rhetorik
(Ps.-)Longin, Über das Erhabene
Demetrios, Περὶ ἑρμηνείας

Proseminar griechische Sprachwissenschaft (2189)

Paul Widmer (paul.widmer@uzh.ch)
Di 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die Veranstaltung kann im BA als linguistisches Proseminar (6 Kreditpunkte, Referat) oder im BA und im MA als linguistische Lektüre (4 Kreditpunkte, Mitarbeit und schriftliche Arbeit) gebucht werden.

siehe http://www.comparativelinguistics.uzh.ch/de/IDG.html

Seminare

Kallimachos-Hymmen (2190)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (= Sitzungsleitung sowie ein kurzes Impulsreferat) und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Nach einer kurzen Einführung, in der die wesentlich veränderten Produktions- und Rezeptionsbedingungen für Dichtung im hellenistischen Alexandrien skizziert werden sollen, werden wir in diesem Seminar mit der Lektüre des Zeushymnus (1) beginnen und anschliessend den Apollon- (2) und den Demeterhymnus (6) ausführlich besprechen. Dabei wird neben den verschiedenen Aspekten der Literarizität dieser überaus gelehrten Dichtung auch die Frage nach dem Verhältnis der Hymnen zur Kultpraxis zu erörtern sein.

Massgebliche Edition: R. Pfeiffer, Callimachus, vol. 2: Hymni et epigrammata, Oxford 1953 (Nachdruck 1985) (Kopiervorlage im Seminarapparat).

Sitzungsleitungen
Apollonhymnus (2)
1–31: Epiphanie
32–64: Hymnische Aretalogie
65–96: Gründung von Kyrene und Karneiafest
97–114 sowie fr. 1,17–40 Pfeiffer: Tötung des Python und Epilog, dazu Ausschnitt aus dem Aitienprolog
Demeterhymnus (6)
1–30: Epiphanie und Vorgeschichte
31–64: Der Frevel am hl. Hain durch Erysichthon
65–95: Erysichthons Bulimie
96–138: Die Konsequenzen, Schlussgebet
Kurzreferate:
Leben und Werke des Kallimachos, auch Art seiner Dichtung
Museion und Bibliothek
Überlieferung der Hymnen
Hymnus als Gattung
Die Ptolemäer, auch Bauprogramm in Alexandrien

„Platons Euthydemos“ – in memoriam Prof. Dr. Walter Burkert (1931-2015) (2191)

Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Linguistische Seminare setzen im BA zwei Linguistik-Vorlesungen und ein Linguistik-Proseminar voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (und je nach Teilnehmerzahl durch SA „Schriftliche Arbeit“) erbracht, je nach Modul können 3 (ohne RE/SA) oder 6 Kreditpunkte erworben werden. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Dieses Seminar diskutiert den platonischen Dialog „Euthydemos“ und ist eine Hommage an Herrn Prof. Dr. Walter Burkert, der uns neue, bedeutende Einblicke sowohl in der Literatur- und Religionswissenschaft als auch in der Sprachphilosophie des Altgriechischen eröffnet hat. So z.B. zeigte Walter Burkert auf, wie griechische Texte schon vor der klassischen Periode östliche Leitmotive aufnehmen, bei denen der Dichter oder Philosoph sich als eine Art „Schamane“ vorstellt und seine Kenntnisse der Natur und der Magie einem kleinen, ausgewählten Personenkreis nach einem Initiationsprozess und in einer obskuren Ausdrucksweise weitergibt. Dieses Obskure, diese Ambiguität wird geschaffen mit Mitteln der Synonymie und der Homonymie und mit Metaphern. Durch Alliterationen, Repetitionen und onomatopoetische Figuren wird mit dem Laut der Wörter gespielt, wobei volksetymologische Assoziationen kreativ im Wortschatz eingeflochten werden. Diese Sprache spiegelt eine alte mündliche Kultur wieder, in der das Wort eine besondere Macht hat und mit seinem außerlinguistischen Referenten durch eine transparente und motivierte – nicht bloß arbiträre – Beziehung verbunden ist. Diese Macht des Wortes wird in der griechischen Tradition – in einem verschiedenen sozialen und kulturellen Kontext – besonders von den Sophisten benutzt, die durch ihre Technik der Eristiké bekanntlich ihr Publikum gleichermaßen von zwei entgegengesetzten Ideen überzeugen konnten. Die Eristiké ist eben das Hauptthema des „Euthydemos“. Im Seminar werden wir einerseits den ganzen Dialog linguistisch auf den verschiedenen Ebenen nach phonologischen, morphologischen, syntaktischen, semantischen und pragmatischen Gesichtspunkten analysieren. Andererseits werden wir Parallelen für die linguistische Ambiguität der Sprache der Sophisten in Texten östlicher Sprachen wie im Indoiranischen wie auch – in der semitischen Sprachfamilie – im Akkadischen und im Biblischen Hebräischen zeigen. Als Seminararbeit wird ein linguistischer Kommentar zu einer Stelle aus dem Euthydemos als mündliches Referat verlangt.

Literaturverzeichnis
Brunschwig, J. & G. Lloyd (1996) Le savoir grec. Dictionnaire critique, Paris, Flammarion.
Burkert, W. (1992) The orientalizing revolution. Near Eastern influence on Greek culture in the early archaic age, Cambridge (Mass.) & London, Harvard University Press.
Burkert, W. (2003) Die Griechen und der Orient, München, Beck (revised and translated from Da Omero ai magi, Venezia 1999).

Burkert, W. (2005) “Near Eastern connections”, in J. Foley (ed.) A companion to ancient epic, Oxford, Blackwell, 291-301.

Burkert, W. (2008) “Prehistory of Pre-Socratic philosophy in an orientalizing context”, in P. Curd & D. Graham (eds.) The Oxford handbook of Pre-Socratic philosophy, Oxford, Oxford University Press, 55-85.

Chance, Th. (1992) Plato's Euthydemus. Analysis of what is and is not philosophy, Berkeley, University of California Press.
Döring, K. et al. (1998) “Sophistik, Sokrates, Sokratik, Mathematik, Medizin” in Gründriss der Geschichte der Philosophie, II,1, begründet von F. Ueberweg, völlig neubearbeitete Ausgabe hg. v. H. Flashar, Basel, Schwabe, 139-364.
Gill, M.L. & P. Pellegrin (Hgg.) (2006) A Companion to Ancient Philosophy, Oxford, Blackwell.
Goulet, R. (1989) (Hg.) Dictionnaire des philosophes antiques, Paris, CNRS Éditions.
Hawtrey, R. (1981) Commentary on Plato’s Euthydemus, Philadelphia, American Philosophical Society.
Hösle, V. (2004) “Platons ‚Protreptikos’. Gesprächsgeschehen und Gesprächsgegenstand in Platons Euthydemos”, Rheinisches Museum für Philologie 147: 247–275.
Keulen, H. (1971) Untersuchungen zu Platons „Euthydem“, Wiesbaden, Harrassowitz.
Kingsley, P. (1994) “Greeks, Shamans and Magi”, Studia Iranica 23: 187-198.
Kingsley, P. (1995) Ancient philosophy, mystery, and magic, Oxford, Oxford University Press.
Palpacelli, L. (2009) L’„Eutidemo“ di Platone. Una commedia straordinariamente seria, Milano, Vita e Pensiero.
Robinson, Th. & L. Brisson (2000) (Hgg.) “Plato: Euthydemus, Lysis, Charmides”, Proceedings of the V Symposium Platonicum. Selected Papers, Sankt Augustin, Academia Verlag.
Warren, J. & F. Sheffield (2013) (Hgg.) The Routledge Companion to Ancient Philosophy, London & New York, Routledge.
West, M. (1997) The East Face of Helicon. West Asiatic elements in Greek poetry and myth, Oxford, Clarendon.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Kodikologie mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Handschriften (2192)

Rainer Walter (rainer.walter@zb.uzh.ch)
Mo 18:15 - 20:00
ZB (HS-Lesesaal)

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung behandelt – nach Möglichkeit anhand von Originalen der Zentralbibliothek Zürich – die Kodikologie hauptsächlich der abendländischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften. Im Einzelnen werden Kenntnisse zu Material und Aufbau der Handschriften, zum Entstehungsprozess und zu den dabei angewandten Techniken sowie zur Darbietung der Inhalte vermittelt. Wenigstens rudimentäre paläographische Kenntnisse werden jedoch für die Teilnahme vorausgesetzt. Als Untersuchungsgegenstände werden neben Handschriften mit lateinischen Texten auch deutsche Handschriften untersucht. Ziel ist es, die Teilnehmer in den Stand zu versetzen, eine alle wichtigen Aspekte abdeckende Handschriftenbeschreibung, etwa im Rahmen eines Editionsprojekts, erstellen zu können. Lateinische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme.

Byzantinisches Kolloquium: Einführung in die Byzantinistik: Agathias und die Geschichtsschreibung im 6. Jh. (2193)

Ruth Harder (ruth.harder@sglp.uzh.ch)
Fr 16:15 – 18:00
KOL-G-203

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben. Studierende im BA 120 und im MA 90 können die Veranstaltung auch als Seminar Spätere Gräzität besuchen. Der Leistungsausweis wird dann durch RE „Referat“ und SA „schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden im BA 6 und im MA 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Anhand der Lektüre von Teilen des Geschichtswerks des Agathias im Vergleich mit Auszügen aus den Werken seiner Vorgänger und Nachfolger soll seine spezifische Position gegenüber der Gattungstradition und der Geschichte seiner Zeit herausgearbeitet werden. Mit einem Blick auf seine Epigramme und seine Herausgebertätigkeit in diesem Bereich wird die Stellung des Autors im Literaturbetrieb des 6. Jh. n.Chr. untersucht.
Parallel dazu werden durch die Lektüre einer Einführung in die Byzantinistik die Grundzüge und Besonderheiten der Epoche und des Forschungsgebietes erarbeitet.

Einführende Lektüre: M. Meier, Justinian. Herrschaft, Reich und Religion, München 2004

Forschungskolloquium (2202)

Ulrich Eigler, Christoph Riedweg, Carmen Cardelle, Carlotta Viti, Silke-Petra Bergjan, Anne Kolb, Ulrike Babusiaux
Di 18:15 – 20:00 (unregelm.)
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das Forschungskolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Einführung in die Computerphilologie für GeisteswissenschaftlerInnen II (1814)

Wolfram Schneider-Lastin (wolfram.schneider-lastin@phil.uzh.ch )
Fr 13:00 – 15:45
UZZ

Neben einer Einführung in XML und die Prinzipien der anwendungsneutralen, medienunabhängigen Auszeichnung von Texten werden die speziellen Probleme behandelt, die gelöst werden müssen, wenn Texte wissenschaftlich bearbeitet werden sollen: die Erfassung von Texten, die z. B. Sonderzeichen und nichtlateinische Zeichensätze enthalten, die Analyse eines Textes unter sprachwissenschaftlichen, zumal lexikographischen Gesichtspunkten, die Arbeit an einer textkritischen Edition, die Erstellung einer im WWW recherchierbaren Datenbank, mit der eigene Resultate publiziert werden sollen - diese Beispiele lassen erkennen, dass die Computerphilologie Lösungen für Problemstellungen der Geisteswissenschaften bereithält; zugleich lassen sie ahnen, dass die Übertragung von EDV-Lösungen aus anderen Anwendungsbereichen nicht ohne Weiteres möglich ist. In diesem Kurs soll daher einerseits die Fähigkeit zur Beschreibung fachwissenschaftlicher Probleme aus einer EDV-Perspektive vermittelt werden. Zum anderen soll anhand ausgewählter Problemstellungen und ausgewählter Werkzeuge der Einsatz von EDV in textbasierten Wissenschaften eingeübt werden. Der Kurs liefert damit das Rüstzeug sowohl für die Arbeit in wissenschaftlichen Projekten an der Universität wie für viele Berufsfelder ausserhalb des akademischen Betriebs.
Lernziele:
Vorführung und praktische Übungen der Teilnehmenden an mitgebrachten Laptops werden sich dabei abwechseln. Neben diversen freien XML-basierten Software-Produkten wird hauptsächlich das "Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen" TUSTEP, eines der leistungsfähigsten Werkzeuge zum wissenschaftlichen Umgang mit Textdaten, zum Einsatz kommen. Die Software wird im Kurs kostenlos zur Verfügung gestellt.
Zielgruppen:
Der interdisziplinär, d. h. für Studierende, Projektmitarbeitende und Lehrende aller historischen, philologischen, sprach- und literaturwissenschaftlichen Fächer sowie der Theologie angebotene Kurs führt den Kurs I aus dem HS fort.

Graecum II (2194)

Franziska Egli (franziska.egli@sglp.uzh.ch)
Di 15:00 – 18:00, Fr 8:00 – 9:45
KO2-D-54/SOE-E-2

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird in Teil 1 und 2 durch MA „Mitarbeit“, in Teil 3 durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden jeweils 4 Kreditpunkte erworben. Latein-Studierende können sich die Graecum-Module über das „Studium generale“ im Freien Wahlbereich anrechnen lassen.

Siehe www.graecum.uzh.ch

Griechische Sprachkompetenz, Grundkurs (2195)

Urs Müller (urs.mueller@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG-104

Information: für BA- und MA-Studierende: Der Sprachkompetenz Grundkurs kann im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Der Sprachkompetenz Grundkurs Griechisch dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe zu den griechischen Sprachübungen I und II. Der Fokus des Kurses liegt auf der Formenlehre: Die griechischen Verbal- und Nominalparadigmata werden systematisch erarbeitet; Konjugationen und Deklinationen werden repetiert und intensiv geübt; die Akzentregeln sollen besprochen und aktiv angewendet werden. Neben Formenübungen werden ganze Sätze und kleinere Texte aus der Originalsprache ins Deutsche und vor allem kurze Sätze vom Deutschen ins Griechische übersetzt.
Die Veranstaltung richtet sich hauptsächlich an Studierende, deren Griechischkenntnisse noch nicht vertieft sind und für die das Übersetzen in die Originalsprache neu und schwierig ist.

Der Kurs beginnt bereits in der ersten Woche der Vorlesungszeit am 22.2. Zudem findet in der ersten Sitzung der Sprachübungen II ein Einstufungstest statt, der es den Studierenden ermöglichen soll, die optimale Kurswahl zu treffen und ggf. in der zweiten Woche in den Grundkurs zu wechseln. Auch eine Kombination von Sprachkompetenz Grundkurs und Sprachübungen ist möglich.
Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Sprachübungen, 2. Teil (2196)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Mo 8:00 – 9:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

In den griechischen Sprachübungen werden die aus dem Gymnasium oder aus dem Graecumskurs vorhandenen Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufgefrischt und vertieft. Zu diesem Zweck wird die Grammatik (Bornemann / Risch) in zwei Semestern systematisch durchgearbeitet; ausserdem werden Wortschatz (Meyer / Steinthal) und Formenkenntnisse gefestigt und ausgebaut. Der Fokus liegt auf dem Erwerb einer aktiven Sprachbeherrschung, die anhand der Übersetzung von Einzelsätzen und (seltener) kleinen Texten aus dem Deutschen ins Altgriechische eingeübt wird.

Im HS (Kurs I) werden Formen- und Kasuslehre behandelt, im FS (Kurs II) die Syntax. Ein Einstieg in Kurs II ist auch ohne vorherigen Besuch von Kurs I möglich (z.B. im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Graecumsprüfung im Januar). Es besteht die Möglichkeit (und wird sehr empfohlen), parallel im FS auch noch die LV "Griechische Sprachkompetenz Grundkurs" zu besuchen, deren Schwerpunkt auf der Erarbeitung und Festigung der Formenlehre liegt.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch / Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Übersetzungsübungen (2197)

Camille Semenzato (camille.semenzato@sglp.uzh.ch)
Mi 18:00 – 19:45
RAG-105

In Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung (für BA-Studierende: Aufbaumodul I: Lektürekompetenz, Selbststudium) in Angriff nehmen wollen, er kann aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. In jeder zweiten Sitzung übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte quer durch das literarische Spektrum schriftlich ins Deutsche. Hierbei werden hauptsächlich alte Prüfungstexte vorgelegt. Die korrigierte Übersetzung wird in der darauf folgenden Sitzung gemeinsam besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sollen.
Die Übersetzungsübungen stützen sich insbesondere auf die aus den Sprachübungen I und II bekannten Grundlagewerke:
E. Bornemann, E. Risch, Griechische Grammatik (Frankfurt am Main 21978) und Th. Meyer, H. Steinthal, Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart 1993).

Griechische Kursorische Lektüre: Apollonios Rhodios Argonautica Buch III (2198)

Gunther Martin (gunther.martin@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Ziel der Veranstaltung: Die kursorische Lektüre richtet sich an alle Studierenden, die Routine im Lesen erwerben und ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung wird ein zu Hause vorbereiteter Textabschnitt zusammen übersetzt. Im Vordergrund soll die Diskussion von Grammatikfragen und Übersetzungsvarianten stehen. Übersetzen ist dabei immer auch eine Form des Interpretierens. Gegenstand der Lektüre ist die Geschichte, wie Medea sich durch göttliches Einwirken in Jason verliebt und ihm hilft, das Goldene Vlies zu gewinnen. Die Wirkungsgeschichte von Apollonios’ Darstellung reicht weit, das berühmteste Beispiel ist sicherlich die Didogeschichte der Aeneis.
Zugrunde gelegt und zur Anschaffung empfohlen wird die Ausgabe mit Kommentar von Richard Hunter (Cambridge 1989). Zur Vorbereitung auf die erste Sitzung sind Verse 1-110 zu übersetzen.

Griechische Stilübungen I (2199)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Do 9:00 – 9:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die griechischen Stilübungen schliessen an die griechischen Sprachübungen I+II an und setzen diese auf höherem Niveau fort.

Ausgewählte Themen der Grammatik (Bornemann / Risch) werden repetiert. Hinzu kommt schwerpunktmässig auch die Ebene der Idiomatik und der Phraseologie. Im Fokus der Übung stehen nicht mehr Einzelsätze, sondern zusammenhängende Texte, die vom Deutschen ins Altgriechische (klassisches Hochattisch) übersetzt werden. Dabei wird zwischen der Rückübersetzung griechischer Originaltexte einerseits und der Übertragung deutscher Originaltexte in ein möglichst authentisches Hochattisch andererseits abgewechselt. Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Sprachen sollen dadurch untersucht und herausgearbeitet werden. Die Übersetzungen werden gemeinsam in der Stunde und als Hausaufgaben angefertigt.

Ausserdem werden Probeprüfungen unter "Echtbedingungen" (zwei Stunden; dt.-griech. Wörterbuch als Hilfsmittel) durchgeführt, welche besonders für die Lehramtskandidaten als Vorbereitung dienen sollen.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch/Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Vorlesung lateinische Sprachwissenschaft: Verbum (1874)

Thomas Zehnder (thomas.zehnder@uzh.ch)
Fr 14:00 – 15:45
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im MA nur auf eine Art, im BA jedoch auf zwei Arten gebucht werden: als benotetes Pflichtmodul oder als unbenotetes Wahl(pflicht)modul (als „Kolloquium“). Der Leistungsnachweis wird in jedem Fall durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

siehe http://www.comparativelinguistics.uzh.ch/de/IDG.html

Augusteische Literatur (2203)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieser literarischen Vorlesung wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die augusteische Literatur ist merkwürdigerweise sehr stark auf Rom und Italien fixiert. Dies ist umso erstaunlicher, als Rom mittlerweile Zentrum eines Weltreichs ist und die Römer sich dessen durchaus bewusst sind. In diesem Zusammenhang mutet die Literatur bisweilen merkwürdig lokal an. Vergil schreibt wie Tibull über das italische Land, Properz und Ovid situieren ihre Dichtungen eher in der Stadt Rom. Livius ist bemüht, die evidente Ausdehnung Roms zum Weltreich mit der Darstellung des frühen, ländlichen Roms auszubalancieren.
In der Vorlesung soll thematisch die Spannung zwischen Stadt - Land - Reich als ein Hauptthema der augusteischen Literatur, das fast alle Werke und Gattungen durchzieht, vorgestellt werden. Damit entsteht ein Panorama der wichtigsten Werke und Autoren dieser bedeutsamen Epoche der Lateinischen Literaturgeschichte. Zugleich aber beziehen wir die Topographie Roms und Landschaftskunde Italiens mit ein.

Als knappe und konzise Einführung wird empfohlen: Dorothee Gall, Die Literatur in der Zeit des Augustus, Darmstadt 2006 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)

Laufend zur Vorlesung findet wieder ein e-Tutorat statt, in dem die wichtigsten Materialien der Vorlesung abgelegt sind und ausserdem eine Wiederholung und Ergänzung des Präsenzunterrichts erfolgt. Ein Reader mit den in der Vorlesung behandelten Texten bzw. Ausschnitten kann ab Semesterbeginn im E-Tutorat heruntergeladen werden, wird aber auch als Kopiervorlage bei den Apparaten im Vorraum der Bibliothek des Seminars ausliegen.

Proseminare

Horaz, Oden Buch 4 (2204)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Eigentlich hatte Horaz 25 v. Chr. mit der berühmten Sphragis carmen 3, 30 seine Odendichtung beendet und besiegelt. Drei Jahre später beginnt er mit seiner Briefdichtung, wobei er im Einleitungsbrief betont, nie mehr Oden dichten zu wollen.
Zu einem Wandel kam es offenbar durch die im Jahre 17 v. Chr. durchgeführte und von Augustus persönlich gewünschte Arbeit am carmen saeculare. Es folgt nämlich ein Corpus von 15 Oden, die ein viertes Odenbuch bilden. Schon Sueton mutmasste, dass dies Horaz nicht ganz freiwillig getan habe und seit langem ist die Forschung uneins in der Entscheidung der Frage, ob sich hier die Kunst der Macht gebeugt habe.
Mit dieser Gruppe von thematisch sehr verschiedenen Gedichten wollen wir uns zusammen mit dem carmen saeculare in diesem Semester beschäftigen und dabei insbesondere die Frage stellen, welche Position sie im überlieferten Werk des Horaz, aber auch der zeitgenössischen Literatur der späteren Augusteischen Epoche besitzt.
Für die erste Sitzung sollte das carmen 4, 5 (divis orte bonis) präpariert werden, so dass eine flüssige gemeinsame Lektüre in der ersten Lektion möglich ist. Es ist offenbar anlässlich der Rückkehr des Augustus aus Gallien geschrieben und feiert nun Stabilität und Frieden unter dem Princeps.
Als Kommentar wird auch zur Anschaffung empfohlen: Hans Peter Syndicus, Die Lyrik des Horaz. Eine Interpretation der Oden. Bd. II, Darmstadt 1990

Seminare

Die Stadt Rom in der lateinischen Literatur (2205)

Carmen Cardelle, Ulrich Eigler
Di 14:00 – 15:45
KOL-F-103

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Die Stadt Rom spielt als Gegenstand bzw. Hintergrund von Poesie oder Werken in Prosa eine zentrale Rolle in der zweitausendjährigen lateinischen Literatur. Sie war attraktiv einerseits als historisch-materielle Stadt mit Gebäuden und Bewohnern, die ausserdem ein wichtiges politisches und religiöses Zentrum darstellte, andererseits als Mythos, als universelle Rom-Idee.
Diese verdichtete und verwandelte sich im Laufe der Jahrhunderte und begründet die Vorstellung einer ‚ewigen Stadt‘. Diese Stadt-Idee wurde fast wichtiger als die tatsächlich existierende Stadt und hilft auch heute noch, Verkehrsstau, Busstreik und Verschmutzung zu vergessen, wenn man sich im realen Rom bewegt.
Im Seminar werden wir diese verschiedenen Aspekte anhand von besonders attraktiven lateinischen Texten aus Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit nachverfolgen.
Für die erste Sitzung übersetzen Sie bitte Tibull, Buch 2, carmen 5 (in der Oxfordausgabe), und lesen Sie folgende zwei Aufsätze:
Manfred Fuhrmann, „Die Romidee in der Spätantike“, in: Historische Zeitschrift 207 (1968), 529–561
Harald Merklin, „Zu Aufbau und Absicht der Messalinus-Elegie Tibulls“, Forschungen zur römischen Literatur. Festschrift Karl Büchner, Stuttgart 1970, 301–314
Die angegebene Literatur wird ab Ende der letzten Ferienwoche in einem Apparat zur Verfügung stehen.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Kodikologie mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Handschriften (2192)

Rainer Walter (rainer.walter@zb.uzh.ch)
Mo 18:15 - 20:00
ZB (HS-Lesesaal)

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung behandelt – nach Möglichkeit anhand von Originalen der Zentralbibliothek Zürich – die Kodikologie hauptsächlich der abendländischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften. Im Einzelnen werden Kenntnisse zu Material und Aufbau der Handschriften, zum Entstehungsprozess und zu den dabei angewandten Techniken sowie zur Darbietung der Inhalte vermittelt. Wenigstens rudimentäre paläographische Kenntnisse werden jedoch für die Teilnahme vorausgesetzt. Als Untersuchungsgegenstände werden neben Handschriften mit lateinischen Texten auch deutsche Handschriften untersucht. Ziel ist es, die Teilnehmer in den Stand zu versetzen, eine alle wichtigen Aspekte abdeckende Handschriftenbeschreibung, etwa im Rahmen eines Editionsprojekts, erstellen zu können. Lateinische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme.

Forschungskolloquium (2202)

Ulrich Eigler, Christoph Riedweg, Carmen Cardelle, Carlotta Viti, Silke-Petra Bergjan, Anne Kolb, Ulrike Babusiaux
Di 18:15 – 20:00 (unregelm.)
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das Forschungskolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Einführung in die Paläographie und Überlieferungsgeschichte lateinischer Klassikerhandschriften (2206)

Ulrich Eigler, Raphael Schwitter
Do 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Handschriften bilden die Grundlage der Überlieferung der lateinischen Literatur. In diese „Welt hinter dem kritischen Apparat“ wollen wir in der Veranstaltung blicken. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen in der lateinischen Paläographie und Überlieferungsgeschichte, die wir durch Betrachtung und Besprechung von Klassikerhandschriften aus dem Mittelalter gewinnen wollen, die heute in Schweizer Bibliotheken liegen. Während zweier Exkursionen nach St. Gallen und zu den Beständen der Zürcher Zentralbibliothek besteht Gelegenheit, ausgewählte Codices vor Ort in Augenschein zu nehmen.

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Einführung in die Computerphilologie für GeisteswissenschaftlerInnen II (1814)

Wolfram Schneider-Lastin (wolfram.schneider-lastin@phil.uzh.ch )
Fr 13:00 – 15:45
UZZ

Neben einer Einführung in XML und die Prinzipien der anwendungsneutralen, medienunabhängigen Auszeichnung von Texten werden die speziellen Probleme behandelt, die gelöst werden müssen, wenn Texte wissenschaftlich bearbeitet werden sollen: die Erfassung von Texten, die z. B. Sonderzeichen und nichtlateinische Zeichensätze enthalten, die Analyse eines Textes unter sprachwissenschaftlichen, zumal lexikographischen Gesichtspunkten, die Arbeit an einer textkritischen Edition, die Erstellung einer im WWW recherchierbaren Datenbank, mit der eigene Resultate publiziert werden sollen - diese Beispiele lassen erkennen, dass die Computerphilologie Lösungen für Problemstellungen der Geisteswissenschaften bereithält; zugleich lassen sie ahnen, dass die Übertragung von EDV-Lösungen aus anderen Anwendungsbereichen nicht ohne Weiteres möglich ist. In diesem Kurs soll daher einerseits die Fähigkeit zur Beschreibung fachwissenschaftlicher Probleme aus einer EDV-Perspektive vermittelt werden. Zum anderen soll anhand ausgewählter Problemstellungen und ausgewählter Werkzeuge der Einsatz von EDV in textbasierten Wissenschaften eingeübt werden. Der Kurs liefert damit das Rüstzeug sowohl für die Arbeit in wissenschaftlichen Projekten an der Universität wie für viele Berufsfelder ausserhalb des akademischen Betriebs.
Lernziele:
Vorführung und praktische Übungen der Teilnehmenden an mitgebrachten Laptops werden sich dabei abwechseln. Neben diversen freien XML-basierten Software-Produkten wird hauptsächlich das "Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen" TUSTEP, eines der leistungsfähigsten Werkzeuge zum wissenschaftlichen Umgang mit Textdaten, zum Einsatz kommen. Die Software wird im Kurs kostenlos zur Verfügung gestellt.
Zielgruppen:
Der interdisziplinär, d. h. für Studierende, Projektmitarbeitende und Lehrende aller historischen, philologischen, sprach- und literaturwissenschaftlichen Fächer sowie der Theologie angebotene Kurs führt den Kurs I aus dem HS fort.

Einführung Sabellische Sprachen (1877)

Christian Seidl (cseidl@rom.uzh.ch )
Di 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Diese Veranstaltung kann im BA und im MA zu 4 Kreditpunkten als „Kolloquium“ gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht.

Die „sabellischen“ Sprachen (davon am bekanntesten sind Oskisch und Umbrisch) sind die mit dem Latein am nächsten verwandten indogermanischen Sprachen; gesprochen wurden sie im antiken Mittel- und Unteritalien, wovon ca. 700 erhaltene Inschriften zeugen. Ziel der Lehrveranstaltung ist ein Überblick über diese Sprachgruppe, zunächst deren Geschichte, wie das Sabellische sich in Italien ausbreitete und im Gefolge der Romanisierung durch das Latein überlagert und schliesslich verdrängt wurde. Es folgt ein Abriss der historischen Entwicklung von Lautlehre, Morphologie und Syntax. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei stets dem Vergleich mit dem Latein und der Frage, wann und wie sich die erkennbaren Gemeinsamkeiten und vor allem die Unterschiede herausgebildet haben. Zur Illustration lesen wir auch ausgewählte sabellische Texte. Wir arbeiten mit einem Skript, das den TeilnehmerInnen wöchtentlich auf OLAT zur Verfügung gestellt wird. – Es sind keine Vorkenntnisse nötig.

siehe http://www.comparativelinguistics.uzh.ch/de/IDG.html

Blockveranstaltung zur Provence-Exkursion (2201)

Brigitte Marti, Cornelia Ritter, Dominique Stehli (brigitte.marti@sglp.uzh.ch, cornelia.ritter@sglp.uzh.ch, dominique.stehli@sglp.uzh.ch)
5.3. und 16.4.16 (10:15-12; 14-18 Uhr); 12.5.16 (18:15-20 Uhr)
RAG-104 und Provence

Schon zu Caesars Zeiten ist die Provinz Gallia Narbonensis stark romanisiert und geprägt von einer humanitas (Zivilisation), die Italien vergleichbar ist. Wie Plinius’ Kommentar Italia verius quam provincia verdeutlicht (Plin. nat. 3, 4, 31), bleibt die besondere Stellung der bald metonymisch nur noch provincia genannten Region erhalten, als auch „ganz Gallien“ römisch beherrscht und beeinflusst ist. Trotz dieser Sonderstellung bleibt das Gebiet geographisch und historisch ein Teil Galliens, der allerdings eine wichtige Brückenfunktion auch zwischen Spanien und Italien besitzt.
Auf der Exkursion behandeln wir diese besondere Provinz zwischen Rom und Gallien, ausgehend von der Situation in der späten Republik bis ins 6. Jh. Im Kolloquium werden vorbereitend zentrale Texte, die auch wichtige Zeugnisse der lateinischen Literatur sind, analysiert und interpretiert.

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (2207)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-105

Siehe 2. Teil

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (2208)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

1. Teil Mittwoch, 12:15 – 13:45
2. Teil Dienstag, 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden in beiden Teilen je 4 Kreditpunkte erworben.

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatik wird v.a. anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt.

Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht (1. und 2. Teil). Ausreichende Leistungen in beiden Teilen sind Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung.

Themen des 1. Teils (Mi 12:15–13:45): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils (Di 10:15 – 12:00): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip
(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf der E-Learning-Plattform des Seminars [unter Studium].)

Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im FS 16 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Mi, 24.02.16) ein Eintrittstest zur Standortbestimmung statt.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995.
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007.
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstr. 45, 8001 Zürich.)

Lateinische Metrik (2209)

Brigitte Marti (brigitte.marti@sglp.uzh.ch)
Di 12:15 – 13:45
KO2-F-172

Information für BA- und MA-Studierende: Die Lateinische Metrik kann im BA und im MA besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Diese Veranstaltung vermittelt die für das Studium der lateinischen Philologie unerlässlichen Kenntnisse der lateinischen Metrik und deren Theorie und Terminologie. Nach einer generellen Einführung werden die wichtigsten Metren behandelt (besonders daktylischer Hexameter, elegisches Distichon, jambische, trochäische und äolische Versmasse). Dabei kommt dem aktiven Skandieren und korrekten Lesen der einzelnen Versformen ein hoher Stellenwert zu. Neben diesem Grundwissen soll auch punktuell der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Metrik für sprach- und literaturwissenschaftliche Interpretationen lateinischer Texte fruchtbar gemacht werden kann.
Wir werden mit dem wöchentlich im Kurs verteilten Skript „Einführung in die lateinische Metrik“ von Dr. Fabian Zogg arbeiten. In der letzten Semesterwoche findet eine Prüfung statt.
Wichtiger Hinweis zur Studiengestaltung: Beachten Sie bitte, dass diese Einführung in die lateinische Metrik nur alle zwei bis drei Semester angeboten wird.

Lateinische Übersetzungsübungen (2210)

Cornelia Ritter (cornelia.ritter@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Diese Lehrveranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die lateinische Akzessprüfung (Lektürekompetenz Selbststudium) in Angriff nehmen wollen. Sie kann aber auch von anderen Interessierten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden.

In der Hälfte der Sitzungen übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte schriftlich ins Deutsche. Die korrigierten Übersetzungen werden in der darauffolgenden Woche gemeinsam besprochen. Somit bietet die Veranstaltung Gelegenheit, sich der Akzesssituation probeweise auszusetzen, den eigenen Lernfortschritt zu überprüfen, die Sprachkompetenz zu steigern sowie den passiven Wortschatz zu vergrössern. Eine Teilnahme – ausdrücklich auch eine mehrfache – sei daher allen Studierenden, welche die Akzessprüfung im Blick haben, dringend empfohlen.

Wir beginnen in der ersten Sitzung mit einer Übungsklausur.

Lateinische Kursorische Lektüre: Cicero, Pro Murena: Wahlbetrug im antiken Rom? (2211)

Dominique Stehli (dominique.stehli@sglp.uzh.ch)
Mi 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Im Jahre 63 v. Chr., also währen dem Konsulat Ciceros, kandidierten L. Licinius Murena, S. Sulpicius Rufus, D. Iunius Silanus und L. Servius Catilina für das Konsulat. Als schließlich Murena und Silanus die Wahlen für das Jahr 62 v. Chr. gewannen, erhob Cato Anklage gegen Murena wegen unerlaubter Wählerbeeinflussung (ambitus). Er wurde dabei von Servius Sulpicius Rufus unterstützt, der seine Wahlniederlage so zu rächen versuchte. Zusammen mit diesen beiden fanden sich C. Postumus und ein jüngerer, verwandter S. Sulpicius Rufus als weitere Kläger ein. Als Verteidiger traten Q. Hortensius Hortalus, M. Licinius Crassus und M. Tullius Cicero für Murena ein. Cicero verteidigte Murena deswegen, da ihm die damalige politische Lage des Staates zur Zeit der catilinarischen Verschwörung sehr wichtig war. Er hielt es für unerlässlich, dass das Amt des Konsulats von zwei tatkräftigen Konsuln ausgeübt wird und dass dieses somit den Angriffen der Verschwörung trotzen kann.
In diesem Semester lesen wir die Rede Pro Murena von vorne bis hinten. Dabei wollen wir uns mit der antiken Rhetorik, mit Cicero und mit seiner Zeit auseinandersetzen. Die Rede ist in besonderem Masse dazu geeignet, sich in die Zeit, in das Denken und in rhetorische Tradition hineinzuversetzen. Nicht ohne Grund gilt Pro Murena als Meisterwerk ciceronianischer Rede- und Überzeugungskunst.
Ziel dieses Lektüre-Kurses ist es, diese Rede komplett zu lesen und dabei möglichst viel Routine beim Übersetzen eines längeren lateinischen Textes zu erwerben und die Sprachkenntnisse zu festigen. In diesem Sinne richtet sich der Kurs besonders an Studierende, die sich in der Vorbereitung für den literarischen Akzess befinden, steht aber auch für alle anderen Interessierten offen.
Nach einer kurzen Einführung werden wir bereits in der ersten Sitzung (Mittwoch, 24.02.16) mit der Lektüre beginnen. Die Teilnehmenden werden daher gebeten, die Kapitel 1-3 (kleine Nummerierung) vorzubereiten.

Lateinische Stilübungen, 3. Teil (2212)

Joachim Fugmann (joachim.fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Übung baut auf der Veranstaltung der letzten beiden Semester auf, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. Sie schließt den dreistufigen Zyklus der Stilübungen ab. Schwerpunkte bilden wiederum die Vertiefung einzelner Aspekte der Syntax sowie die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen den beiden Sprachen. Die Texte werden vorwiegend den rhetorischen Schriften Ciceros entnommen sein, aber auch deutsche Originaltexte umfassen. Der Vorbereitung der TeilnehmerInnen auf die Anforderungen der Diplomklausur wird vor allem die Einübung von Übersetzungstechniken in Form von Kurzklausuren dienen. Für die erste Sitzung ist eine erste Übungsklausur vorgesehen.

Mittellatein

Vorlesungen

Literaturgeschichte II: Karolingerzeit (2213)

Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Regierungszeit Karls des Großen ist von einem Bestreben nach correctio und renovatio in allen Bereichen geleitet, ausdrücklich auch in der Bildung und in der Erlernung der Schrift- und Literatursprache Latein, die nun selbst in der Romania eine Fremdsprache ist. Die Beherrschung des Latein hatte in erster Linie ein praktisches Ziel, nämlich die Rechtgläubigkeit und die Regierbarkeit im Karolingerreich zu garantieren, trotzdem führt sie in den Eliten zu einer erneuten Beschäftigung mit antiken Schriften und zu einem Aufblühen der Literatur. Die Folgen der karolingischen Reformen zeigen sich auch unter Ludwig dem Frommen und Karl dem Kahlen, als die Klöster eine zentrale Rolle im Kulturleben annehmen. Wir werden uns dieser Zeit durch eine Auswahl von Autoren und Texten nähern. Jede Woche wird in der ersten Stunde ein Autor vorgestellt, in der zweiten ein repräsentativer Textausschnitt gelesen und kommentiert. Die Texte sind im OLAT verfügbar.
Es gibt ein Tutorat zur Vorbereitung.

Proseminare

Grundkurs II (2214)

Maximilian Gamer (maximilian.gamer@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Buchen Sie bitte das entsprechende Modul des Mittellateins. Grundkurs II (4 Kreditpunkte, Prüfung)

Der Grundkurs II vermittelt Grundkenntnisse für das Studium der Mittellateinischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Der Schwerpunkt liegt, im Gegensatz zum Grundkurs I, nicht auf dem Übersetzen von Texten, sondern auf dem Umgang mit Texten. Der Kurs beinhaltet das Kennenlernen von Hilfsmitteln (z.B. Wörterbüchern, Nachschlagewerken und Datenbanken), eine kurze Einführung in verschiedene Teilbereiche des Faches sowie einen ersten Einblick in die Entwicklung der lateinischen Literatur im Mittelalter. Dazu werden Textausschnitte als Hausaufgabe übersetzt und in der Stunde besprochen. Der Kurs wird mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen. Vorheriger Besuch des Grundkurses I wird empfohlen, ist aber nicht Pflicht.

Seminare

Die Stadt Rom in der lateinischen Literatur (2205)

Carmen Cardelle, Ulrich Eigler
Di 14:00 – 15:45
KOL-F-103

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Die Stadt Rom spielt als Gegenstand bzw. Hintergrund von Poesie oder Werken in Prosa eine zentrale Rolle in der zweitausendjährigen lateinischen Literatur. Sie war attraktiv einerseits als historisch-materielle Stadt mit Gebäuden und Bewohnern, die ausserdem ein wichtiges politisches und religiöses Zentrum darstellte, andererseits als Mythos, als universelle Rom-Idee.
Diese verdichtete und verwandelte sich im Laufe der Jahrhunderte und begründet die Vorstellung einer ‚ewigen Stadt‘. Diese Stadt-Idee wurde fast wichtiger als die tatsächlich existierende Stadt und hilft auch heute noch, Verkehrsstau, Busstreik und Verschmutzung zu vergessen, wenn man sich im realen Rom bewegt.
Im Seminar werden wir diese verschiedenen Aspekte anhand von besonders attraktiven lateinischen Texten aus Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit nachverfolgen.
Für die erste Sitzung übersetzen Sie bitte Tibull, Buch 2, carmen 5 (in der Oxfordausgabe), und lesen Sie folgende zwei Aufsätze:
Manfred Fuhrmann, „Die Romidee in der Spätantike“, in: Historische Zeitschrift 207 (1968), 529–561
Harald Merklin, „Zu Aufbau und Absicht der Messalinus-Elegie Tibulls“, Forschungen zur römischen Literatur. Festschrift Karl Büchner, Stuttgart 1970, 301–314
Die angegebene Literatur wird ab Ende der letzten Ferienwoche in einem Apparat zur Verfügung stehen.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Kodikologie mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Handschriften (2192)

Rainer Walter (rainer.walter@zb.uzh.ch)
Mo 18:15 - 20:00
ZB (HS-Lesesaal)

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung behandelt – nach Möglichkeit anhand von Originalen der Zentralbibliothek Zürich – die Kodikologie hauptsächlich der abendländischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften. Im Einzelnen werden Kenntnisse zu Material und Aufbau der Handschriften, zum Entstehungsprozess und zu den dabei angewandten Techniken sowie zur Darbietung der Inhalte vermittelt. Wenigstens rudimentäre paläographische Kenntnisse werden jedoch für die Teilnahme vorausgesetzt. Als Untersuchungsgegenstände werden neben Handschriften mit lateinischen Texten auch deutsche Handschriften untersucht. Ziel ist es, die Teilnehmer in den Stand zu versetzen, eine alle wichtigen Aspekte abdeckende Handschriftenbeschreibung, etwa im Rahmen eines Editionsprojekts, erstellen zu können. Lateinische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme.

Forschungskolloquium (2202)

Ulrich Eigler, Christoph Riedweg, Carmen Cardelle, Carlotta Viti, Silke-Petra Bergjan, Anne Kolb, Ulrike Babusiaux
Di 18:15 – 20:00 (unregelm.)
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das Forschungskolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Paläographische Exkursion mit Vorbereitung (2217)

Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Vorbereitung 25.2., 3.3., 10.3., 14.3.16 von 10:15-12:00; Exkursion (beschränkte Teilnehmerzahl) 28.3.-2.4.16
RAG-104

Carta Bianca (4 KP) Beschränkte Teilnehmerzahl, Vorkenntnisse der Palaeographie sind erforderlich

Handschriftenexkursion nach Vercelli in die bischöfliche Bibliothek (Biblioteca Capitolare) mit ihrer beeindruckenden Sammlung, zu der viele vorkarolingische und karolingische Handschriften gehören. Nach Abbsprache mit dem dortigen Bibliothekar ist es möglich, dass die Teilnehmer direkt mit den Handschriften arbeiten. Damit wir die Zeit vor Ort gut und sinnvoll verbringen können, werden wir vier gemeinsame Doppelstunden Vorbereitung (obligatorisch!) in Zürich abhalten. In Vercelli arbeiten wir drei Tage intensiv in der Bibliothek (insgesamt etwa vier bis fünf Stunden pro Tag). Die vorgesehenen Daten sind 28. März, Ostermontag: Hinfahrt; 29.-31. März Arbeit in Vercelli; 1. April: Besuch von Pavia, 2. April: Rückfahrt. Da es sich um die Osterwoche handelt, verpassen Sie keinen Unterricht in Zürich.
Das Modul werden Sie wie üblich erst im Februar buchen können, doch für die Planung ist eine vorherige Anmeldung zwingend nötig.

Termine der Vorbereitungssitzungen: Do 25.02., 03.03., 10.03., Mo. 14.03., jeweils 10-12, RAG 105.

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Einführung in die Computerphilologie für GeisteswissenschaftlerInnen II (1814)

Wolfram Schneider-Lastin (wolfram.schneider-lastin@phil.uzh.ch )
Fr 13:00 – 15:45
UZZ

Neben einer Einführung in XML und die Prinzipien der anwendungsneutralen, medienunabhängigen Auszeichnung von Texten werden die speziellen Probleme behandelt, die gelöst werden müssen, wenn Texte wissenschaftlich bearbeitet werden sollen: die Erfassung von Texten, die z. B. Sonderzeichen und nichtlateinische Zeichensätze enthalten, die Analyse eines Textes unter sprachwissenschaftlichen, zumal lexikographischen Gesichtspunkten, die Arbeit an einer textkritischen Edition, die Erstellung einer im WWW recherchierbaren Datenbank, mit der eigene Resultate publiziert werden sollen - diese Beispiele lassen erkennen, dass die Computerphilologie Lösungen für Problemstellungen der Geisteswissenschaften bereithält; zugleich lassen sie ahnen, dass die Übertragung von EDV-Lösungen aus anderen Anwendungsbereichen nicht ohne Weiteres möglich ist. In diesem Kurs soll daher einerseits die Fähigkeit zur Beschreibung fachwissenschaftlicher Probleme aus einer EDV-Perspektive vermittelt werden. Zum anderen soll anhand ausgewählter Problemstellungen und ausgewählter Werkzeuge der Einsatz von EDV in textbasierten Wissenschaften eingeübt werden. Der Kurs liefert damit das Rüstzeug sowohl für die Arbeit in wissenschaftlichen Projekten an der Universität wie für viele Berufsfelder ausserhalb des akademischen Betriebs.
Lernziele:
Vorführung und praktische Übungen der Teilnehmenden an mitgebrachten Laptops werden sich dabei abwechseln. Neben diversen freien XML-basierten Software-Produkten wird hauptsächlich das "Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen" TUSTEP, eines der leistungsfähigsten Werkzeuge zum wissenschaftlichen Umgang mit Textdaten, zum Einsatz kommen. Die Software wird im Kurs kostenlos zur Verfügung gestellt.
Zielgruppen:
Der interdisziplinär, d. h. für Studierende, Projektmitarbeitende und Lehrende aller historischen, philologischen, sprach- und literaturwissenschaftlichen Fächer sowie der Theologie angebotene Kurs führt den Kurs I aus dem HS fort.

Quellenkurs zum Dämonenglauben im Mittelalter. Literarische, soziale und religiöse Aspekte (1823)

Philipp Roelli, Gerald Schwedler, Maximilian Gamer
Mi 16:15 - 18:00
RAG 104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Buchen Sie bitte das entsprechende Modul des Mittellateins (4 Kreditpunkte, Mitarbeit).

In dieser interdisziplinären Lehrveranstaltung werden wir nach einer Einführung chronologisch Quellentexte zum Thema gemeinsam besprechen. Dabei kommen Themen der Geschichte, Literaturgeschichte, Theologie und Rechtspraxis zur Sprache. Man sieht, dass sich das Konzept „Dämon“ von der Antike bis zur Frühen Neuzeit stark verändert und tendenziell einen immer größeren Stellenwert im Leben erhält. Oft sind die Dämonen in den Texten anonym, doch nicht selten tragen sie auch Namen. Dadurch erhalten sie eine Persönlichkeit und mehr oder weniger feste Rollen und Funktionen – ähnlich wie die Heiligen, allein fürs Negative.
Als Aufgabe über das Semester soll jeder Teilnehmer (c.s.) die Quellen und Lexika nach einem Dämon absuchen und sozusagen seine „Biographie“ erstellen. Gegen Ende Semester werden diese in einem Kurzreferat vorgestellt.

Kursorische Lektüre: Neulateinische Texte (2215)

Philipp Roelli (philipp.roelli@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Buchen Sie bitte das entsprechende Modul des Mittellateins (2 Kreditpunkte, Mitarbeit).

In dieser neulateinischen Lektüreveranstaltung lesen wir, nach einer kurzen Einführung zur Geschichte des Ordens, aus drei Werken jesuitischer Gelehrsamkeit. Iosephus (José) Acosta beschreibt Südamerika in seinem Werk De Natura Novi Orbis (1588), der Luzerner Johannes Baptista Cysatus (Johann Baptist Cysat) beschreibt die Kometenerscheinung von 1618 und versucht, ihre Ursachen zu entdecken, und Rogerus Boscovic (Ruđer Bošković) präsentiert in seiner Theoria philosophiae naturalis redacta ad unicam legem virium in natura existentium eine auf Leibniz und Newton basierende Atomtheorie. Größere Ausschnitte aus diesen drei Werken werden gemeinsam gelesen und besprochen.

Kursorische Lektüre: Wilhelm von Malmesbury (2216)

Dörthe Führer (doerthe.fuehrer@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
SOE-F-12

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Buchen Sie bitte das entsprechende Modul des Mittellateins (2 Kreditpunkte, Mitarbeit).

Wilhelm von Malmesbury verfasste in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts neben Exzerptsammlungen und Heiligenleben mehrere bedeutende historiographische Werke, in denen er die englische Geschichte von der Ankunft der Angelsachsen bis in seine eigene Lebenszeit darstellte. Dafür legte er als Bibliothekar seines Klosters eine herausragende Büchersammlungen an. Für seine lebendige Darstellung von Persönlichkeiten und Ereignissen griff er auch auf die mündliche Überlieferung zurück. Wir werden in diesem Lektürekurs Auszüge aus den Gesta regum Anglorum und aus der Historia novella lesen. Voraussetzung für die Teilnahme sind Lateinkenntnisse entsprechend dem Latinum. Der Leistungsnachweis erfolgt über regelmäßige aktive Mitarbeit.

Religionsgeschichte der griechisch-römischen Antike

Vorlesungen

Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Welt (2186)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
KOL-H-320

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Jenseitsreisen sind nicht nur eine Eigenschaft der so bezeichneten ‘Schamanen’, sondern werden in der modernen Welt in den so genannten Near-Death-Experiences durchgeführt und liegen an den Wurzeln der westlichen Zivilisation überhaupt. Im Griechenland und Rom fahren nämlich mythische Gestalten wie z.B. Herakles und Orpheus bzw. literarische Figuren, wie Odysseus und Aineias in die Unterwelt, um die Toten über ihre Zukunft zu befragen. Von der Unterwelt bringen aber auch charismatische, historische Gestalten wie Pythagoras und Parmenides, ihr Wissen über die Welt und die Botschaft, dass der Tod nicht existiert, zurück. Ebenso sind Zauberpriester, wie die der Zauberpapyri, die als Vermittler zwischen Dies-und Jenseits gelten, mit Reisen in die Unterwelt und in den Himmel gut vertraut; denn sie kennen die richtigen Worte und Riten, um in diese Bereiche einzudringen.
In der Vorlesung wird versucht, die verschiedenen Arten von Jenseitsreisen in der griechisch-römischen Literatur und Kultur vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen religiösen, literarischen, philosophischen Kontexte zu interpretieren und anhand des Vergleiches mit ähnlichen Erfahrungen in unserer und in anderen modernen Kulturen in ihrer Besonderheit zu erfassen.
Kenntnisse der griechischen und römischen Literatur, Religion, Geschichte und Kultur sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind sehr erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen.

Proseminare

Dionysios von Halikarnassos, „Über die Wortfügung“. Eine antike Stilkunde (2188)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I, Proseminar II oder Proseminar für Religionsgeschichte (benotet) gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Augustus' Zeitgenosse Dionysios von Halikarnass ist ein Hauptvertreter des sogenannten Attizismus, einer Bewegung innerhalb der antiken Rhetorik, die das 'klassische Griechisch' des 5. und 4. Jh. v. Chr. zum anzustrebenden Ideal jedes Redners erklärte. Sein Werk Περὶ συνθέσεως ὀνομάτων ("Über die Wortfügung"), das einem Teilgebiet der rhetorischen Stilistik gewidmet ist, ermöglicht faszinierende Einblicke in das antike Unterrichtswesen. – Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Massgebliche Edition: G. Aujac / M. Lebel, Denys d'Halicarnasse. Opuscules rhétoriques III: La composition stylistique (Collection des Universités de France), Paris 1981.

Sitzungsleitungen
Kap. 9–10
Kap. 11
Kap. 15–16
Kap. 20
Kap. 23
Kap. 25,1–24
Kap. 25,25–44

Kurzreferate:
Dionysios' übrige rhetorische Schriften
Dionysios' Geschichtswerk
Zur Geschichte des Attizismus
Die Stellung der Wortfügung im Rahmen der antiken Rhetorik
(Ps.-)Longin, Über das Erhabene
Demetrios, Περὶ ἑρμηνείας

Seminare

Kallimachos-Hymmen (2190)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (= Sitzungsleitung sowie ein kurzes Impulsreferat) und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Nach einer kurzen Einführung, in der die wesentlich veränderten Produktions- und Rezeptionsbedingungen für Dichtung im hellenistischen Alexandrien skizziert werden sollen, werden wir in diesem Seminar mit der Lektüre des Zeushymnus (1) beginnen und anschliessend den Apollon- (2) und den Demeterhymnus (6) ausführlich besprechen. Dabei wird neben den verschiedenen Aspekten der Literarizität dieser überaus gelehrten Dichtung auch die Frage nach dem Verhältnis der Hymnen zur Kultpraxis zu erörtern sein.

Massgebliche Edition: R. Pfeiffer, Callimachus, vol. 2: Hymni et epigrammata, Oxford 1953 (Nachdruck 1985) (Kopiervorlage im Seminarapparat).

Sitzungsleitungen
Apollonhymnus (2)
1–31: Epiphanie
32–64: Hymnische Aretalogie
65–96: Gründung von Kyrene und Karneiafest
97–114 sowie fr. 1,17–40 Pfeiffer: Tötung des Python und Epilog, dazu Ausschnitt aus dem Aitienprolog
Demeterhymnus (6)
1–30: Epiphanie und Vorgeschichte
31–64: Der Frevel am hl. Hain durch Erysichthon
65–95: Erysichthons Bulimie
96–138: Die Konsequenzen, Schlussgebet
Kurzreferate:
Leben und Werke des Kallimachos, auch Art seiner Dichtung
Museion und Bibliothek
Überlieferung der Hymnen
Hymnus als Gattung
Die Ptolemäer, auch Bauprogramm in Alexandrien

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Kodikologie mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Handschriften (2192)

Rainer Walter (rainer.walter@zb.uzh.ch)
Mo 18:15 - 20:00
ZB (HS-Lesesaal)

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung behandelt – nach Möglichkeit anhand von Originalen der Zentralbibliothek Zürich – die Kodikologie hauptsächlich der abendländischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften. Im Einzelnen werden Kenntnisse zu Material und Aufbau der Handschriften, zum Entstehungsprozess und zu den dabei angewandten Techniken sowie zur Darbietung der Inhalte vermittelt. Wenigstens rudimentäre paläographische Kenntnisse werden jedoch für die Teilnahme vorausgesetzt. Als Untersuchungsgegenstände werden neben Handschriften mit lateinischen Texten auch deutsche Handschriften untersucht. Ziel ist es, die Teilnehmer in den Stand zu versetzen, eine alle wichtigen Aspekte abdeckende Handschriftenbeschreibung, etwa im Rahmen eines Editionsprojekts, erstellen zu können. Lateinische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme.

Einführung in die Paläographie und Überlieferungsgeschichte lateinischer Klassikerhandschriften (2206)

Ulrich Eigler, Raphael Schwitter
Do 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Handschriften bilden die Grundlage der Überlieferung der lateinischen Literatur. In diese „Welt hinter dem kritischen Apparat“ wollen wir in der Veranstaltung blicken. Ziel ist die Vermittlung von Grundkenntnissen in der lateinischen Paläographie und Überlieferungsgeschichte, die wir durch Betrachtung und Besprechung von Klassikerhandschriften aus dem Mittelalter gewinnen wollen, die heute in Schweizer Bibliotheken liegen. Während zweier Exkursionen nach St. Gallen und zu den Beständen der Zürcher Zentralbibliothek besteht Gelegenheit, ausgewählte Codices vor Ort in Augenschein zu nehmen.

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Graecum II (2194)

Franziska Egli (franziska.egli@sglp.uzh.ch)
Di 15:00 – 18:00, Fr 8:00 – 9:45
KO2-D-54/SOE-E-2

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird in Teil 1 und 2 durch MA „Mitarbeit“, in Teil 3 durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden jeweils 4 Kreditpunkte erworben. Latein-Studierende können sich die Graecum-Module über das „Studium generale“ im Freien Wahlbereich anrechnen lassen.

Siehe www.graecum.uzh.ch

Griechische Sprachkompetenz, Grundkurs (2195)

Urs Müller (urs.mueller@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG-104

Information: für BA- und MA-Studierende: Der Sprachkompetenz Grundkurs kann im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Der Sprachkompetenz Grundkurs Griechisch dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe zu den griechischen Sprachübungen I und II. Der Fokus des Kurses liegt auf der Formenlehre: Die griechischen Verbal- und Nominalparadigmata werden systematisch erarbeitet; Konjugationen und Deklinationen werden repetiert und intensiv geübt; die Akzentregeln sollen besprochen und aktiv angewendet werden. Neben Formenübungen werden ganze Sätze und kleinere Texte aus der Originalsprache ins Deutsche und vor allem kurze Sätze vom Deutschen ins Griechische übersetzt.
Die Veranstaltung richtet sich hauptsächlich an Studierende, deren Griechischkenntnisse noch nicht vertieft sind und für die das Übersetzen in die Originalsprache neu und schwierig ist.

Der Kurs beginnt bereits in der ersten Woche der Vorlesungszeit am 22.2. Zudem findet in der ersten Sitzung der Sprachübungen II ein Einstufungstest statt, der es den Studierenden ermöglichen soll, die optimale Kurswahl zu treffen und ggf. in der zweiten Woche in den Grundkurs zu wechseln. Auch eine Kombination von Sprachkompetenz Grundkurs und Sprachübungen ist möglich.
Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Sprachübungen, 2. Teil (2196)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Mo 8:00 – 9:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

In den griechischen Sprachübungen werden die aus dem Gymnasium oder aus dem Graecumskurs vorhandenen Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufgefrischt und vertieft. Zu diesem Zweck wird die Grammatik (Bornemann / Risch) in zwei Semestern systematisch durchgearbeitet; ausserdem werden Wortschatz (Meyer / Steinthal) und Formenkenntnisse gefestigt und ausgebaut. Der Fokus liegt auf dem Erwerb einer aktiven Sprachbeherrschung, die anhand der Übersetzung von Einzelsätzen und (seltener) kleinen Texten aus dem Deutschen ins Altgriechische eingeübt wird.

Im HS (Kurs I) werden Formen- und Kasuslehre behandelt, im FS (Kurs II) die Syntax. Ein Einstieg in Kurs II ist auch ohne vorherigen Besuch von Kurs I möglich (z.B. im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Graecumsprüfung im Januar). Es besteht die Möglichkeit (und wird sehr empfohlen), parallel im FS auch noch die LV "Griechische Sprachkompetenz Grundkurs" zu besuchen, deren Schwerpunkt auf der Erarbeitung und Festigung der Formenlehre liegt.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch / Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Übersetzungsübungen (2197)

Camille Semenzato (camille.semenzato@sglp.uzh.ch)
Mi 18:00 – 19:45
RAG-105

In Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung (für BA-Studierende: Aufbaumodul I: Lektürekompetenz, Selbststudium) in Angriff nehmen wollen, er kann aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. In jeder zweiten Sitzung übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte quer durch das literarische Spektrum schriftlich ins Deutsche. Hierbei werden hauptsächlich alte Prüfungstexte vorgelegt. Die korrigierte Übersetzung wird in der darauf folgenden Sitzung gemeinsam besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sollen.
Die Übersetzungsübungen stützen sich insbesondere auf die aus den Sprachübungen I und II bekannten Grundlagewerke:
E. Bornemann, E. Risch, Griechische Grammatik (Frankfurt am Main 21978) und Th. Meyer, H. Steinthal, Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart 1993).

Griechische Kursorische Lektüre: Apollonios Rhodios Argonautica Buch III (2198)

Gunther Martin (gunther.martin@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIa (Wahlpflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Ziel der Veranstaltung: Die kursorische Lektüre richtet sich an alle Studierenden, die Routine im Lesen erwerben und ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung wird ein zu Hause vorbereiteter Textabschnitt zusammen übersetzt. Im Vordergrund soll die Diskussion von Grammatikfragen und Übersetzungsvarianten stehen. Übersetzen ist dabei immer auch eine Form des Interpretierens. Gegenstand der Lektüre ist die Geschichte, wie Medea sich durch göttliches Einwirken in Jason verliebt und ihm hilft, das Goldene Vlies zu gewinnen. Die Wirkungsgeschichte von Apollonios’ Darstellung reicht weit, das berühmteste Beispiel ist sicherlich die Didogeschichte der Aeneis.
Zugrunde gelegt und zur Anschaffung empfohlen wird die Ausgabe mit Kommentar von Richard Hunter (Cambridge 1989). Zur Vorbereitung auf die erste Sitzung sind Verse 1-110 zu übersetzen.

Griechische Stilübungen I (2199)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Do 9:00 – 9:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die griechischen Stilübungen schliessen an die griechischen Sprachübungen I+II an und setzen diese auf höherem Niveau fort.

Ausgewählte Themen der Grammatik (Bornemann / Risch) werden repetiert. Hinzu kommt schwerpunktmässig auch die Ebene der Idiomatik und der Phraseologie. Im Fokus der Übung stehen nicht mehr Einzelsätze, sondern zusammenhängende Texte, die vom Deutschen ins Altgriechische (klassisches Hochattisch) übersetzt werden. Dabei wird zwischen der Rückübersetzung griechischer Originaltexte einerseits und der Übertragung deutscher Originaltexte in ein möglichst authentisches Hochattisch andererseits abgewechselt. Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Sprachen sollen dadurch untersucht und herausgearbeitet werden. Die Übersetzungen werden gemeinsam in der Stunde und als Hausaufgaben angefertigt.

Ausserdem werden Probeprüfungen unter "Echtbedingungen" (zwei Stunden; dt.-griech. Wörterbuch als Hilfsmittel) durchgeführt, welche besonders für die Lehramtskandidaten als Vorbereitung dienen sollen.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch/Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Blockveranstaltung zur Provence-Exkursion (2201)

Brigitte Marti, Cornelia Ritter, Dominique Stehli (brigitte.marti@sglp.uzh.ch, cornelia.ritter@sglp.uzh.ch, dominique.stehli@sglp.uzh.ch)
5.3. und 16.4.16 (10:15-12; 14-18 Uhr); 12.5.16 (18:15-20 Uhr)
RAG-104 und Provence

Schon zu Caesars Zeiten ist die Provinz Gallia Narbonensis stark romanisiert und geprägt von einer humanitas (Zivilisation), die Italien vergleichbar ist. Wie Plinius’ Kommentar Italia verius quam provincia verdeutlicht (Plin. nat. 3, 4, 31), bleibt die besondere Stellung der bald metonymisch nur noch provincia genannten Region erhalten, als auch „ganz Gallien“ römisch beherrscht und beeinflusst ist. Trotz dieser Sonderstellung bleibt das Gebiet geographisch und historisch ein Teil Galliens, der allerdings eine wichtige Brückenfunktion auch zwischen Spanien und Italien besitzt.
Auf der Exkursion behandeln wir diese besondere Provinz zwischen Rom und Gallien, ausgehend von der Situation in der späten Republik bis ins 6. Jh. Im Kolloquium werden vorbereitend zentrale Texte, die auch wichtige Zeugnisse der lateinischen Literatur sind, analysiert und interpretiert.

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (2207)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-105

Siehe 2. Teil

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (2208)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

1. Teil Mittwoch, 12:15 – 13:45
2. Teil Dienstag, 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden in beiden Teilen je 4 Kreditpunkte erworben.

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatik wird v.a. anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt.

Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht (1. und 2. Teil). Ausreichende Leistungen in beiden Teilen sind Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung.

Themen des 1. Teils (Mi 12:15–13:45): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils (Di 10:15 – 12:00): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip
(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf der E-Learning-Plattform des Seminars [unter Studium].)

Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im FS 16 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Mi, 24.02.16) ein Eintrittstest zur Standortbestimmung statt.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995.
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007.
(Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstr. 45, 8001 Zürich.)

Lateinische Metrik (2209)

Brigitte Marti (brigitte.marti@sglp.uzh.ch)
Di 12:15 – 13:45
KO2-F-172

Information für BA- und MA-Studierende: Die Lateinische Metrik kann im BA und im MA besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR "Prüfung" erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Diese Veranstaltung vermittelt die für das Studium der lateinischen Philologie unerlässlichen Kenntnisse der lateinischen Metrik und deren Theorie und Terminologie. Nach einer generellen Einführung werden die wichtigsten Metren behandelt (besonders daktylischer Hexameter, elegisches Distichon, jambische, trochäische und äolische Versmasse). Dabei kommt dem aktiven Skandieren und korrekten Lesen der einzelnen Versformen ein hoher Stellenwert zu. Neben diesem Grundwissen soll auch punktuell der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Metrik für sprach- und literaturwissenschaftliche Interpretationen lateinischer Texte fruchtbar gemacht werden kann.
Wir werden mit dem wöchentlich im Kurs verteilten Skript „Einführung in die lateinische Metrik“ von Dr. Fabian Zogg arbeiten. In der letzten Semesterwoche findet eine Prüfung statt.
Wichtiger Hinweis zur Studiengestaltung: Beachten Sie bitte, dass diese Einführung in die lateinische Metrik nur alle zwei bis drei Semester angeboten wird.

Lateinische Übersetzungsübungen (2210)

Cornelia Ritter (cornelia.ritter@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Diese Lehrveranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die lateinische Akzessprüfung (Lektürekompetenz Selbststudium) in Angriff nehmen wollen. Sie kann aber auch von anderen Interessierten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden.

In der Hälfte der Sitzungen übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte schriftlich ins Deutsche. Die korrigierten Übersetzungen werden in der darauffolgenden Woche gemeinsam besprochen. Somit bietet die Veranstaltung Gelegenheit, sich der Akzesssituation probeweise auszusetzen, den eigenen Lernfortschritt zu überprüfen, die Sprachkompetenz zu steigern sowie den passiven Wortschatz zu vergrössern. Eine Teilnahme – ausdrücklich auch eine mehrfache – sei daher allen Studierenden, welche die Akzessprüfung im Blick haben, dringend empfohlen.

Wir beginnen in der ersten Sitzung mit einer Übungsklausur.

Lateinische Kursorische Lektüre: Cicero, Pro Murena: Wahlbetrug im antiken Rom? (2211)

Dominique Stehli (dominique.stehli@sglp.uzh.ch)
Mi 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Im Jahre 63 v. Chr., also währen dem Konsulat Ciceros, kandidierten L. Licinius Murena, S. Sulpicius Rufus, D. Iunius Silanus und L. Servius Catilina für das Konsulat. Als schließlich Murena und Silanus die Wahlen für das Jahr 62 v. Chr. gewannen, erhob Cato Anklage gegen Murena wegen unerlaubter Wählerbeeinflussung (ambitus). Er wurde dabei von Servius Sulpicius Rufus unterstützt, der seine Wahlniederlage so zu rächen versuchte. Zusammen mit diesen beiden fanden sich C. Postumus und ein jüngerer, verwandter S. Sulpicius Rufus als weitere Kläger ein. Als Verteidiger traten Q. Hortensius Hortalus, M. Licinius Crassus und M. Tullius Cicero für Murena ein. Cicero verteidigte Murena deswegen, da ihm die damalige politische Lage des Staates zur Zeit der catilinarischen Verschwörung sehr wichtig war. Er hielt es für unerlässlich, dass das Amt des Konsulats von zwei tatkräftigen Konsuln ausgeübt wird und dass dieses somit den Angriffen der Verschwörung trotzen kann.
In diesem Semester lesen wir die Rede Pro Murena von vorne bis hinten. Dabei wollen wir uns mit der antiken Rhetorik, mit Cicero und mit seiner Zeit auseinandersetzen. Die Rede ist in besonderem Masse dazu geeignet, sich in die Zeit, in das Denken und in rhetorische Tradition hineinzuversetzen. Nicht ohne Grund gilt Pro Murena als Meisterwerk ciceronianischer Rede- und Überzeugungskunst.
Ziel dieses Lektüre-Kurses ist es, diese Rede komplett zu lesen und dabei möglichst viel Routine beim Übersetzen eines längeren lateinischen Textes zu erwerben und die Sprachkenntnisse zu festigen. In diesem Sinne richtet sich der Kurs besonders an Studierende, die sich in der Vorbereitung für den literarischen Akzess befinden, steht aber auch für alle anderen Interessierten offen.
Nach einer kurzen Einführung werden wir bereits in der ersten Sitzung (Mittwoch, 24.02.16) mit der Lektüre beginnen. Die Teilnehmenden werden daher gebeten, die Kapitel 1-3 (kleine Nummerierung) vorzubereiten.

Lateinische Stilübungen, 3. Teil (2212)

Joachim Fugmann (joachim.fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Übung baut auf der Veranstaltung der letzten beiden Semester auf, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. Sie schließt den dreistufigen Zyklus der Stilübungen ab. Schwerpunkte bilden wiederum die Vertiefung einzelner Aspekte der Syntax sowie die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen den beiden Sprachen. Die Texte werden vorwiegend den rhetorischen Schriften Ciceros entnommen sein, aber auch deutsche Originaltexte umfassen. Der Vorbereitung der TeilnehmerInnen auf die Anforderungen der Diplomklausur wird vor allem die Einübung von Übersetzungstechniken in Form von Kurzklausuren dienen. Für die erste Sitzung ist eine erste Übungsklausur vorgesehen.