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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen FS 2014

Griechische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Griechische Phonologie (1893)

Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Mo 10:15 – 12:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im MA nur auf eine Art, im BA jedoch auf zwei Arten gebucht werden: als benotetes Pflichtmodul oder als unbenotetes Wahl(pflicht)modul (als „Kolloquium“). Der Leistungsnachweis wird in jedem Fall durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Diese Vorlesung beschäftigt sich mit dem Thema der griechischen Phonologie von zwei Standpunkten aus. Erstens werden wir das Phoneminventar des klassischen Griechischen sowohl synchron in seinen unterschiedlichen dialektalen Varianten als auch diachron in seiner Entwicklung aus dem Urindogermanischen diskutieren, indem wir Parallelen aus anderen alten indogermanischen Sprachen, insbesondere dem Lateinischen und dem Indoiranischen, vorstellen werden. Zweitens werden wir, da die vergleichende Methode auf dem Lautwandel und den Lautgesetzen grundsätzlich beruht, auch allgemeine Forschungsfragen der traditionellen Rekonstruktion erörtern, welche seit der Zeit der Junggrammatiker durch verschiedene Theorien, wie z.B. der Lexikalischen Diffusion, herausgefordert wurde. Die Vorlesung richtet sich an Altertumswissenschaftler, Indogermanisten und Studierende, welche die Phonologie der alten Sprachen auch in einem typologischen Kontext und anhand der Prinzipien der allgemeinen Sprachwissenschaft behandeln wollen.

Literaturverzeichnis
Allen, S. (1987)3 Vox graeca. A guide to the pronunciation of Ancient Greek, Cambridge, Cambridge University Press.
Bybee, J. (2001) Phonology and language use, Cambridge, Cambridge University Press.
Chen, M. & W. Wang (1975) “Sound change: actuation and implementation”, Language 51: 255-81.
Chantraine, P. (1953-58) Grammaire homérique, Paris, Klincksieck.
Clackson, J. (2007) Indo-European linguistics. An introduction, Cambridge, CUP.
Devine, A. & L. Stephens (1994) The prosody of Greek speech, Oxford, Oxford University Press.
Fortson, B. (2010) Indo-European language and culture. An introduction, Oxford, Blackwell.
Horrocks, G. (1997) Greek: A history of the language and its speakers, London, Longman.
Labov, W. (1994) Principles of linguistic change, Volume 1, Internal Factors, Oxford-Cambridge (MA), Blackwell.
Ladefoged, Peter (2005)2 Vowels and consonants, Oxford, Blackwell.
Lejeune, M. (1972) Phonétique historique du mycénien et du grec ancien, Paris, Klincksieck.
Maddieson, J. (1984) Patterns of sound, Cambridge, Cambridge University Press.
Martinet, A. (1955) Économie des changements phonétiques, traité de phonologie diachronique, Berne, Francke.
Meillet, A. & J. Vendries (1968)4 Traité de grammaire comparée des langues classiques, Paris, Champion.
Rix, H. (1992)2 Historische Grammatik des Griechischen: Laut- und Formenlehre, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Schwyzer, E. (1939-71) Griechische Grammatik, München, Beck.
Sihler, A. (1995) New comparative grammar of Greek and Latin, New York, Oxford University Press.
Wang, W. (1969) “Competing changes as cause of residue”, Language 45: 9-25.

Einführung in die griechische Rhetorik (2442)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Rhetorik als Macht des Wortes und Emotionssteuerung ist bis heute in Politik und Gesellschaft omnipräsent. Als téchne entwickelt und zunehmend verfeinert wurde sie seit dem 6. Jh. v. Chr. in den demokratisch verfassten griechischen Stadtstaaten. Nach Hinweisen zur Wissenschaftsgeschichte und zu den Grundbegriffen der rhetorischen Stilistik sollen in der Vorlesung die in Griechenland entwickelten Theorien der Rhetorik, von ihren Anfängen bis zur ausgeklügelten Systematik der Kaiserzeit, vorgestellt werden. Im Zentrum wird dabei neben Platons Ausführungen zur Redekunst Aristoteles' ausserordentlich einflussreiche Schrift über die Rhetorik stehen. Im zweiten Teil soll anhand ausgewählter Beispiele geprüft werden, wie sich Theorie und Praxis im griechischen Drama und bei den attischen Rednern zueinander verhalten.

Alle in der Vorlesung behandelten Texte werden auch in Übersetzung vorgelegt.

Zur Einführung empfohlen: W. Eisenhut, Einführung in die antike Rhetorik und ihre Geschichte, Darmstadt 1974 u. ö. - M. Fuhrmann, Die Antike Rhetorik, München 1984. - G. Ueding, Klassische Rhetorik, München 1995. – G. Ueding/B. Steinbrink, Grundriss der Rhetorik: Geschichte, Technik, Methode, Stuttgart-Weimar 19943. – W. Stroh, Die Macht der Rede. Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom, Berlin 2009.

Für Hörerinnen und Hörer aller Fakultäten.

Sokrates (2444)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
KOL-G-220

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Kenntnisse der griechisch-römischen Religion, Geschichte und Kultur überhaupt sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch sind erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber mit Übersetzung versehen.

Von Anfang an begegnet uns kein einziger Sokrates, sondern ‘Bilder’ von ihm. Er ist in den Quellen des 5. bzw. 4. Jh. jeweils der freche, unfromme, unmoralische Meteorologe und Sophist, der gute, fromme athenische Bürger, der Dialektiker und spekulative Theoretiker, der gegen die Sophisten gekämpft und die Ideenlehre ersonnen hat. Die späteren Quellen haben ihrerseits diese Bilder je nach ihren Neigungen und Zielen weiter überarbeitet. In der Vorlesung wird nicht beabsichtigt, eine ‘sokratische Lehre’ zu rekonstruieren, sondern vielmehr die Gestalt des Sokrates als Lehrer zu erfassen, wie sie bei seinen Zeitgenossen und Anhängern von verschiedenen Gesichtspunkten dargestellt wird.

Kenntnisse der griechischen Philosophie, Literatur, Religion, Geschichte und Kultur überhaupt sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind sehr erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber mit Übersetzung versehen.

Einführende Literatur:
Gigon, O., Sokrates. Sein Bild in Dichtung und Geschichte, Tübingen-Basel 19943 (1. Aufl.1947).
Ahbel-Rappe, S.-Kamtekar, R. (Hrsgg.), A Companion to Socrates, London 2009.
Morrison, D. R. (Hrsg.), The Cambridge Companion to Socrates, Cambridge 2011.
Bussanich, J.-Smith, N. D. (Hrsgg.), The Bloomsbury Companion to Socrates, 2013.

Proseminare

Sprachwissenschaftliches Proseminar: Die griechischen Dialekte (1887)

Charlotte Schweri Litscher (schweri@indoger.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Die Veranstaltung kann im BA als linguistisches Proseminar (6 Kreditpunkte, Referat) oder im BA und im MA als linguistische Lektüre (4 Kreditpunkte, Mitarbeit und schriftliche Arbeit) gebucht werden.

siehe http://www.indoger.uzh.ch/

Platon, Gorgias (2445)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I, Proseminar II oder Proseminar für Religionsgeschichte (benotet) gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

In der Antike lief der aus der mittleren Schaffensphase Platons stammende Dialog auch unter dem zusätzlichen Titel "Über die Rhetorik". Zwar bildet das Bemühen um das richtige Verständnis von Rhetorik den Ausgangspunkt, doch geht dieses bis heute sehr populäre Werk in der Folge weit darüber hinaus und fragt nach den Fundamenten der politischen eudaimonía bzw. noch viel grundsätzlicher nach der Art des richtigen Lebens (pôs biotéon). Im Proseminar, welches auch für NichtgräzistInnen offen steht, soll der gesamte Dialog (inkl. Jenseitsmythos am Schluss) in gemeinsamer Arbeit genau gelesen und umfassend analysiert werden.

Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Sitzungsleitungen
Plat. Grg. 482c4-485e2
Plat. Grg. 491c6-493d4
Plat. Grg. 498e10-501d5
Plat. Grg. 507a5-510a5
Plat. Grg. 512b3-515b5
Plat. Grg. 520a1-522e8
Plat. Grg. 523a1-525e2

Wichtigster Kommentar: E. R. Dodds, Plato Gorgias. A Revised Text with Introduction and Commentary, Oxford 1959 u. ö.; vgl. auch Platon, Gorgias. Übersetzung und Kommentar von J. Dalfen (Platon, Werke VI 3), Göttingen 2004.

Seminare

Reden in Thukydides' Geschichtswerk (2457)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Reden machen einen erheblichen Teil des Thukydideischen Geschichtswerks zum Peloponnesischen Krieg (431–404 v.C.) aus. Im berühmten Methodenkapitel formuliert der Historiker die Schwierigkeit einer präzisen Wiedergabe auch der von ihm selbst erlebten Reden und bekennt sich zu einer relativ freien Reformulierung – bei gleichzeitig möglichst weitgehender Berücksichtigung "der Gesamttendenz des wirklich Gesagten" (Thuk. 1,22,1). Im Seminar soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss die zeitgenössische Rhetorik auf die Gestaltung dieser vieldiskutierten Reden ausgeübt hat. Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Zur Einführung: Morrison, J. V., Interaction of Speech and Narrative in Thucydides, in: A. Rengakos / A. Tsakmakis (Hg.), Brill's Companion to Thucydides. Leiden 2006, 251–77. – Scardino, C., Gestaltung und Funktion der Reden bei Herodot und Thukydides, Berlin 2007. – M. Hagmaier, Rhetorik und Geschichte. Eine Studie zu den Kriegsreden im ersten Buch des Thukydides, Berlin-New York 2008.

Sitzungsleitungen
1. Periklesrede (1,140–144)
Archidamosrede und indirekte Rede des Perikles (2,11–13)
Perikles' Rede auf die Gefallenen I (2,35–40)
Perikles' Rede auf die Gefallenen II (2,41–46)
Rede des Demosthenes und Rede der Spartaner (4,10 und 17–20)
Melierdialog (5,85–111)
Alkibiades' Rede in Sparta (6,89–92)

Platons Kratylos, der Anfang der Sprachphilosophie (2494)

Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Linguistische Seminare setzen im BA zwei Linguistik-Vorlesungen und ein Linguistik-Proseminar voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ (und je nach Teilnehmerzahl durch SA „Schriftliche Arbeit“) erbracht, je nach Modul können 3 (ohne RE/SA) oder 6 Kreditpunkte erworben werden. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Platons Kratylos ist das früheste Werk der westlichen Tradition, in dem linguistische Probleme explizit erörtert werden. Besonders berücksichtigt werden darin die Bedeutung und die Geschichte der Wörter, was heutzutage im Bereich der diachronen Semantik behandelt wird. Es ist bekannt, dass die meisten Etymologien des Kratylos, von einem historischen Standpunkt aus, falsch sind, und wir werden sehen, wie und warum sie sich von den entsprechenden richtigen Etymologien, die seit der Zeit der Junggrammatiker erkannt worden sind, unterscheiden. Andrerseits können die Etymologien der Antike uns darauf hinweisen, dass die alten Philosophen und Grammatiker ein anderes Verständnis eines sprachlichen Phänomens hatten als die heutige linguistische Analyse. Das Seminar bewegt sich deshalb auf der Schnittstelle zwischen Linguistik und Philosophie. Wir werden auch Vergleiche anstellen zwischen der griechisch-römischen Analyse, die mit dem Kratylos anfängt und von einer Reihe späterer Grammatiker weitergeführt wird, und der Sprachphilosophie anderer Kulturen, die auffallende Parallelen in ihren linguistischen Fragestellungen zeigen, insbesondere der indischen, hebräischen und arabischen Grammatik. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Grundkenntnisse des Altgriechischen haben, und die sich für die grammatische Tradition anderer Kulturen interessieren, auch ohne Kenntnis der jeweiligen Sprachen und Schriftsysteme.

Literaturverzeichnis
Bertram, G. (2011) Sprachphilosophie zur Einführung, Hamburg, Junius.
Bréal, M. (1897) Essai de sémantique, Paris, Hachette.
Cardona, G. (1994) „Indian linguistics“, in G. Lepschy (Hg.), 25-60.
Durkin, Ph. (2009) The Oxford guide to etymology, Oxford, Oxford University Press.
Eco, U. (1984) Semiotica e filosofia del linguaggio, Torino, Einaudi.
Leiss, E. (2009) Sprachphilosophie, Berlin & New York, de Gruyter.
Lepschy, G. (1994) (Hg.) History of linguistics, I, The eastern tradition of linguistics, London & New York, Longman.
Lersch, L. (1838) Die Sprachphilosophie der Alten, Bonn, König.
Loewe, R. (1994) "Hebrew linguistics", in G. Lepschy (Hg.), 97-163.
Marogy, A. (2012) (Hg.) The foundations of Arabic linguistics. Sibawayhi and Early Arabic grammatical theory, Leiden, Brill.
Newen, A. & M. Schrenk (2008) Einführung in die Sprachphilosophie, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Malkiel, Y. (1993) Etymology, Cambridge, Cambridge University Press.
Sedley, D. (2003) Plato’s Cratylus, Cambridge, Cambridge University Press.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

Byzantinisches Kolloquium: Einführung in die Byzantinistik: Prokop, De aedificiis (2376)

Ruth Harder (ruth.harder@sglp.uzh.ch)
Fr 16:15 – 18:00
KO2-F-151

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieses literarischen Kolloquiums wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben. Studierende im BA 120 und im MA 90 können die Veranstaltung auch als Seminar Spätere Gräzität besuchen. Der Leistungsausweis wird dann durch RE „Referat“ und SA „schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden im BA 6 und im MA 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Prokop bietet mit seinem Werk «De aedificiis», in dem er das Bauprogramm des Kaisers Justinian beschreibt, eine interessante Perspektive auf die frühbyzantinische Zeit und das 6. Jh. n. Chr. als eine Phase des Umbruchs. Anhand der Quellenlektüre sollen die Strukturen und Probleme des byzantinischen Staates, die Funktion des Bauprogramms, Justinians Ziele und Prokops Position gegenüber dem Kaiser genauer untersucht werden.

Unterrichtsmaterialien: Quellentexte und Sekundärliteratur werden während des Semesters über OLAT zugänglich gemacht.
Hinweise: Die Themen der Referate werden zu Beginn des Kolloquiums festgelegt.
Leistungsüberprüfung: Die TeilnehmerInnen nehmen regelmässig an den Sitzungen teil, lesen die vorgesehenen Texte, arbeiten in den Sitzungen aktiv mit und halten ein Referat.
Einführende Literatur: M. Meier, Justinian. Herrschaft, Reich und Religion, München 2004

MA-/Liz-/Diss-Kolloquium (2495)

Ulrich Eigler, Christoph Riedweg, Carmen Cardelle de Hartmann
Di 18:15 – 20:00 (unregelmässig)
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das MA-/Liz-/Diss-Kolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende, Liz-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Griechische Sprachübungen 2. Teil (2447)

Silvio Bär (silvio.f.baer@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

In den griechischen Sprachübungen werden die aus dem Gymnasium oder aus dem Graecumskurs vorhandenen Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufgefrischt und vertieft. Zu diesem Zweck wird die Grammatik (Bornemann/Risch) in zwei Semestern systematisch durchgearbeitet; ausserdem werden Wortschatz (Meyer/Steinthal) und Formenkenntnisse gefestigt und ausgebaut. Der Fokus liegt auf dem Erwerb einer aktiven Sprachbeherrschung, die anhand der Übersetzung von Einzelsätzen und kleinen Texten aus dem Deutschen ins Altgriechische eingeübt wird.

Im HS (Kurs I) wird die Kasuslehre behandelt, im FS (Kurs II) die Syntax. Ein Einstieg in Kurs II ist auch ohne vorherigen Besuch von Kurs I möglich (z.B. im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Graecumsprüfung im Januar). Es besteht die Möglichkeit (und wird sehr empfohlen), parallel im FS auch noch die LV "Griechische Sprachkompetenz Grundkurs" zu besuchen, deren Schwerpunkt auf der Erarbeitung und Festigung der Formenlehre liegt.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch/Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Übersetzungsübungen (2448)

Laura Napoli (laura.napoli@sglp.uzh.ch)
Do 16:15 – 18:00

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung (für BA-Studierende: Lektürekompetenz, Selbststudium) in Angriff nehmen wollen, er kann aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. In jeder zweiten Sitzung übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte quer durch das literarische Spektrum schriftlich ins Deutsche. Hierbei werden hauptsächlich alte Prüfungstexte vorgelegt. Die korrigierte Übersetzung wird in der darauf folgenden Sitzung gemeinsam besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sollen.
Die Übersetzungsübungen stützen sich insbesondere auf die aus den Sprachübungen I und II bekannten Grundlagewerke:
E. Bornemann, E. Risch, Griechische Grammatik (Frankfurt am Main 21978) und
Th. Meyer, H. Steinthal, Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart 1993).

Griechische kursorische Lektüre: Demosthenes, Philippische Reden (2449)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Di 16:15 – 18:00

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Zum Ziel der Veranstaltung: Die griechische kursorische Lektüre richtet sich an alle Studierenden, welche sowohl Routine im Lesen erwerben, als auch ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung ist das gemeinsame Lesen und Besprechen einer möglichst umfangreichen und im Voraus zu Hause vorbereiteten Textmenge vorgesehen. Wir werden zusammen Übersetzungsvarianten auswerten und Grammatik-Probleme erörtern.

Die griechische kursorische Lektüre richtet sich an alle Studierenden, welche sowohl Routine im Lesen erwerben, als auch ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung wird ein zu Hause vorbereiteter Abschnitt besprochen. Über den Text hinausführende Erklärungen und Fragen der Interpretation (hier besonders zur historischen Einbettung und zur rhetorischen Gestaltung) sollen angeschnitten werden, können jedoch nicht im Zentrum dieser Lektüre-Übung stehen.
Der rhetorische Schwerpunkt dieses Semesters, welcher sich durch die Themenwahl in den Veranstaltungen von Prof. Riedweg ergibt, soll durch die Lektüre einiger der berühmtesten Texte griechischer Prosa abgerundet werden.
Demosthenes hat in seinen "Philippischen Reden" dem politischen und militärischen Aufstieg Philipp II., des Vaters Alexanders des Grossen, den Kampf angesagt und versucht, die Athener auf seine Linie einzuschwören, die unter dem Einfluss des Eubulos eine pazifistische, passive, jeglicher hegemonialen Einflussnahme abholde Politik verfolgten. Die Lektüre führt so direkt in die historische Situation vor der Schlacht von Chaironeia 338 v.Chr., in welcher Philipp die Epoche der griechischen Polis beendet und dem folgenden, monarchisch bestimmten Hellenismus den Weg gebahnt hat. Demosthenes' "Philippische Reden" haben diese Entwicklung nicht aufhalten können, sind aber nicht nur Dokument eines politischen Scheiterns, sondern zugleich das grossartigste literarische Denkmal des Kampfes um die Selbstbehauptung der Polis und damit eines ganz spezifisch griechischen Freiheitsideales. Parallelen zur aktuellen politischen Situation drängen sich auf.
Der 'princeps oratorum' (so Ciceros Formulierung) hat in diesen Reden (abgesehen von der 'Kranzrede') den Höhepunkt seiner rednerischen Brillianz erreicht.
Diese faszinierende Lektüre liegt vom Anspruch nicht gerade auf dem Niveau eines absoluten Einsteigers, lässt sich jedoch mit entsprechender Vorbereitung bewältigen. Wegen ihrer Vorbildhaftigkeit für die griechische Prosa eignen die Philippischen Reden sich gut zur Festigung der Grammatikkenntnisse (z.B. während des Besuches der griechischen Sprachübungen) und können natürlich auf die Akzess-Leseliste gesetzt werden. Wir beginnen mit der 'Ersten Philippischen Rede' (= oratio 4 in den Ausgaben).

Vorbereitung auf die erste Sitzung: A) Machen Sie sich bitte mit der historischen Situation vertraut! Wenn Sie wenig Zeit haben, lesen Sie bitte das Nachwort (p. 273-307) von W. Unte in dem Reclam-Bändchen Nr. 957 (Demosthenes, Politische Reden), falls Sie über mehr Musse verfügen, schmökern Sie bitte ausführlich in dem Buch von G.A. Lehmann, Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit. München 2004, wobei Sie bitte mit den Seiten 88-98 beginnen. B) Bereiten Sie bitte mindestens die §§ 1-7 der ersten Philippischen Rede zur Übersetzung vor.
Wo möglich, besorgen Sie sich bitte die Oxford-Ausgabe von Demosthenes' Reden, Band I; sowohl die alte Ausgabe von S.H. Butcher von 1903, mit Nachdrucken, wie die neue von M. R. Dilts von 2002 können verwendet werden. Kopien der entsprechenden Seiten sind auch brauchbar. Ab Anfang Januar 2014 finden Sie im Apparat der Bibliothek des Klassisch-Philologischen Seminars eine Kopiervorlage. Falls Sie keinen Zugang zur Bibliothek des Seminars oder einer anderen wissenschaftlichen Bibliothek haben, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail.

Zur Anschaffung empfohlene Literatur:
- Demosthenis orationes, tomus I, Oxonii (wie oben beschrieben)
- G.A. Lehmann, Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit. München 2004
- (bei entsprechendem Interesse:) Cecil Wooten, A Commentary on Demosthenes' Philippic I, with Rhetorical Analyses of Philippics II and III. Oxford U.P. 2008 (in die Tiefe gehender rhetorischer Kommentar; leicht und günstig über einen bekannten Online-Händler verfügbar)

Griechische Stilübungen (2450)

Silvio Bär (silvio.f.baer@sglp.uzh.ch)
Mo 13:00 – 13:45

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die griechischen Stilübungen schliessen an die griechischen Sprachübungen I+II an und setzen diese auf höherem Niveau fort. Ausgewählte Themen der Grammatik (Bornemann/Risch) werden repetiert; hinzu kommt nunmehr schwerpunktmässig auch die Ebene der Idiomatik und der Phraseologie. Im Fokus der Übung stehen nun nicht mehr blosse Einzelsätze, sondern zusammenhängende Texte, die vom Deutschen ins Altgriechische (klassisches Hochattisch) übersetzt werden sollen. Dabei wird zwischen der Rückübersetzung griechischer Originaltexte einerseits und der Übertragung deutscher Originaltexte in ein möglichst authentisches Hochattisch andererseits abgewechselt. Die Übersetzungen werden grossenteils als Hausaufgabe angefertigt.

Gegen Semestermitte hin wird ausserdem (hauptsächlich für die Lehramtskandidaten) eine Probeklausur unter „Echtbedingungen“ (zwei Stunden; dt.-griech. Wörterbuch als Hilfsmittel) angeboten. Die Probeklausur wird – nach Absprache mit den Kursteilnehmern – zu einem speziellen Zeitpunkt angesetzt.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch/Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Sprachkompetenz Grundkurs (2496)

Fabian Zogg (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45

Information: für BA- und MA-Studierende: Der Sprachkompetenz Grundkurs kann im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Der Sprachkompetenz Grundkurs Griechisch dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe zu den griechischen Sprachübungen I und II. Der Fokus des Kurses liegt auf der Formenlehre: Die griechischen Verbal- und Nominalparadigmata werden systematisch erarbeitet; Konjugationen und Deklinationen werden repetiert und intensiv geübt; die Akzentregeln sollen besprochen und aktiv angewendet werden. Neben Formenübungen werden ganze Sätze und kleinere Texte aus der Originalsprache ins Deutsche und vor allem kurze Sätze vom Deutschen ins Griechische übersetzt.
Die Veranstaltung richtet sich hauptsächlich an Studierende, deren Griechischkenntnisse noch nicht vertieft sind und für die das Übersetzen in die Originalsprache neu und schwierig ist.

In der ersten Sitzung der Sprachübungen I findet ein Einstufungstest statt, der es den Studierenden ermöglichen soll, die optimale Kurswahl zu treffen. Auch eine Kombination von Sprachkompetenz Grundkurs und Sprachübungen ist möglich.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].

Graecum II (2497)

Franziska Egli (franziska.egli@sglp.uzh.ch)
Di 15:00 – 17:45 / Fr 8:00 – 9:45
KO2-D-54

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird in Teil 1 und 2 durch MA „Mitarbeit“, in Teil 3 durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden jeweils 4 Kreditpunkte erworben. Latein-Studierende können sich die Graecum-Module über das „Studium generale“ im Freien Wahlbereich anrechnen lassen.

siehe http://www.graecum.uzh.ch/

Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft

Vorlesungen

Lateinisches Nomen (1897)

Thomas Meixner (meixner@indoger.uzh.ch)
Do 12:15 – 13:00 / Fr 12:15 – 13:00
KOL-H-321 (Do), KOL-G-220 (Fr)

Information für BA- und MA-Studierende: Diese linguistische Vorlesung kann im MA nur auf eine Art, im BA jedoch auf zwei Arten gebucht werden: als benotetes Pflichtmodul oder als unbenotetes Wahl(pflicht)modul (als „Kolloquium“). Der Leistungsnachweis wird in jedem Fall durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

siehe http://www.indoger.uzh.ch/

Einführung in die Literatur der Spätantike (2441)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieser literarischen Vorlesung wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Spätantike ist eine Epoche intensiver Bemühungen um Reorganisation und Neuordnung. Für die Literatur spricht man gerne von einer Renaissance der klassischen lateinischen Autoren. Insofern verdanken wir der mit Diokletians Regierungsbeginn 284 einsetzenden Epoche im Wesentlichen den Bestand an lateinischer (und griechischer) Literatur, der dann im Mittelalter überliefert wurde. So lässt sich überspitzt sagen, dass sich gerade in dieser Spätzeit eine besondere Pflege und Wirkung der lateinischen Literatur aus der Blütezeit der Republik und frühen Kaiserzeit erkennen lässt, die auch unseren Umgang mit diesen Texten noch wesentlich prägt. Zugleich ist aber in der Spätantike eine Fülle von Werken entstanden, die diese Epoche noch einmal zu einem Höhepunkt der literarischen Produktion macht.
Die Spätantike ist aber auch eine Phase des Umbruchs, der Katastrophen und nicht zuletzt die Zeit, in der die antike Welt grundlegend verändert wurde, das römische Reich ‚unterging’. Zu den Ereignissen der Spätantike gehört nicht zuletzt der Sieg des Christentums, das als Phänomen der Antike mit dieser Kultur durchdrungen ist und dieselbe nicht nur herausgefordert, sondern auch erheblich gestärkt hat.
In diesem hier nur knapp umrissenen Spannungsgefüge soll die enorm differenzierte und reichhaltige Literatur der Spätantike in der Vorlesung dargestellt werden. Sie zeigt ein faszinierendes Neben- und Miteinander ‚klassischer’ und neuer Autoren in einer gemeinsamen, sich erst langsam aufspaltenden Kultur.
Lit.: Fuhrmann, Manfred: Rom in der Spätantike. Porträt einer Epoche, Zürich 21995.

Reader

Römische Religion, eine Einführung (2443)

Virgilio Masciadri
Mi 16:15 – 18:00 (findet nicht statt)

Die Veranstaltung findet nicht statt.

Proseminare

Tacitus, Dialogus de oratoribus (2446)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Tacitus war ein Schüler des berühmten Redelehrers Quintilian, auf den in der Vorlesung des vergangenen Semesters zur Literatur des ersten Jahrhunderts ja immer wieder hingewiesen wurde. In seinem Dialogus de oratoribus entwickelt er eine eigene Sicht auf die Krise der römischen Rhetorik, die ihre politische Funktion nach dem Ende der Republik verloren habe. Dabei entwickelt er zugleich auch eine eigene Sicht auf die römische literarische Kultur des ersten Jahrhunderts, die eng mit der rhetorischen Tradition verflochten ist.
In dem Tacitus’ „Dialogus“ gewidmeten Proseminar soll daher neben der Einführung in diese wichtige Schrift die Entwicklung der römischen Rhetorik behandelt, aber auch ihre literarische Bedeutung skizziert werden.
Bitte bereiten Sie für die erste Sitzung vor: Tac. dial. 1-2.
Text: Koestermann, Erich (Hg.): P. Cornelii Taciti libri qui supersunt, Leipzig 71949-1952 (BTL).
Kommentar: Gudeman, Alfred: P. Cornelii Taciti Dialogus de oratoribus, Amsterdam 21967 (Originalausgabe Leipzig 1914).
Sek.-Lit.:
Heldmann, Konrad: Antike Theorien über Entwicklung und Verfall der Redekunst, München 1982 (Zetemata 77).
Schmal, Stephan: Tacitus, Hildesheim 2005.
Syme, Ronald: Tacitus, 2 Bde., Oxford 1958.

Seminare

Seminar lateinische Linguistik: Vulgärlatein

Philipp Roelli (roelli.mls@gmail.com)
Di 16:15 – 18:00
KO2-F-156

Information für BA- und MA-Studierende: Diese Veranstaltung kann im BA und MA als linguistisches Seminar (6 Kreditpunkte, Voraussetzung: zwei Linguistik-Vorlesungen und ein Linguistik-Proseminar) oder als linguistisches Kolloquium (4 Kreditpunkte) besucht werden. Die Leistungsnachweise variieren je nach Punkt- und Teilnehmerzahl.

Vulgärlatein ist per Definition die gesprochene lateinische Umgangssprache von der klassisch-römischen Zeit bis zur Formierung der romanischen Einzelsprachen – wann genau das ist, werden wir diskutieren müssen. Da wir natürlich keine direkten Zeugnisse der gesprochenen Sprache haben können und die lateinische Literatur zu allen Zeiten das mehr oder weniger einheitlich fixierte, aus der Schule bekannte „Latein“ verwendete, müssen wir Zeugen des Vulgärlatein v.a. in Inschriften, Papyri, Glossen und anderen informellen Texten suchen.

Nach einer generellen linguistischen Einführung sollen in dieser Veranstaltung in mehr oder weniger chronologischer Folge Textzeugen gelesen und linguistisch studiert werden – speziell in Kontrast zum „normalen“ Latein. Am Ende der Veranstaltung werden wir einen kurzen Ausblick auf die Entstehungszeit der romanischen Einzelsprachen werfen.

Hinweis: Studierenden, die die Veranstaltung als linguistisches Seminar besuchen, wird zur Repetition die vorgängige Lektüre dieses Proseminarsskriptums empfohlen.

Tacitus, Annales (2458)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6, 9 oder 12 (nur Lehrdiplom) Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Das letzte Werk des Tacitus sind die „Annalen“. Er blickt darin über die Zeit ab excessu divi Augusti, also die Phase nach dem Tod des Augustus 14 n. Chr. zurück, schliesst also mehr oder weniger an das Geschichtswerk des Livius an. Tacitus findet allerdings zu einer ganz eigenen Deutung der Römischen Geschichte, die unter den Kaisern ganz anders dargestellt werden muss als davor. Er entwickelt daher eine Darstellung, die den „biographischen“ Blick auf die Kaiser mit annalistischen Elementen traditioneller Geschichtsdarstellung verbindet. Dabei muss der Blick des Darstellers aber stets das Zentrum Rom mit der Peripherie, dem Geschehen an den Grenzen, zusammenführen, was eine erhebliche darstellerische Herausforderung bedeutet. Tacitus hat dies bereits in den Historien ausprobiert.
Wir wollen uns auf Tacitus’ Darstellung der Herrschaft des Nero (54-68 n. Chr.), d.h. die Bücher 13 bis 16 (das vorzeitig abbricht) konzentrieren und dabei besonders das 14. Buch der Annalen in den Blick nehmen.
Zur ersten Sitzung sollte vorbereitet werden: Tac. ann. 3-4 (Darstellung des Herrschaftsantritts Neros).
Text: Koestermann, Erich (Hg.): P. Cornelii Taciti libri qui supersunt, Leipzig 71949-1952 (BTL).
Kommentar: Köstermann, Erich: Cornelius Tacitus, Annalen, Heidelberg 1963-1968.
Sek.-Lit.:
Schmal, Stephan: Tacitus, Hildesheim 2005.
Syme, Ronald: Tacitus, 2 Bde., Oxford 1958.

Spätere Latinität: Satire im Zeitalter der Reformation (2498)

Carmen Cardelle de Hartmann (cardelle / at / access.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
KO2-F-156

Information für BA- und MA-Studierende: Studierende im BA 120 und im MA 90 können diese Veranstaltung des Mittellateinischen Seminars als Seminar Spätere Latinität besuchen. Der Leistungsausweis wird durch RE „Referat“ und SA „schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden im BA 6 und im MA 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Die Reformation wird von einer heftigen Polemik begleitet, die in verschiedenen Medien geführt wird. Sie äußert sich in einer Vielfalt von Textsorten und bedient sich auch eigener literarischer Gattungen. In diesem Seminar werden wir uns besonders mit den lateinischen Satiren befassen und uns auf zwei Werke konzentrieren. Das erste ist der Catalogus testium veritatis des Matthias Flacius Illyricus, der wegen seiner sorgfältigen Sammlung älterer Texte über den Zustand der Kirche als erster Historiker der lateinischen Literatur des Mittelalters betrachtet wurde. Darin sind etliche lateinische Satiren aus dem Mittelalter enthalten, die nun in einen neuen Kontext gesetzt werden. Der zweite Text ist der Eccius dedolatus, der unter einem Pseudonym erschien und vermutlich von den Humanisten Willibald Pirckheimer und Ulrich von Hutten geschrieben wurde. Er zeugt von der Rezeption Lukians, dessen Werk im Mittelalter unbekannt war und für den Renaissance-Humanismus sehr wichtig werden sollte, und zeigt, wie humanistische Interessen und religiöse Debatten zusammenkommen können.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

MA-/Liz-/Diss-Kolloquium (2495)

Ulrich Eigler, Christoph Riedweg, Carmen Cardelle de Hartmann
Di 18:15 – 20:00 (unregelmässig)
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das MA-/Liz-/Diss-Kolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende, Liz-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (2451)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-104

siehe 2. Teil

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (2452)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden in beiden Teilen je 4 Kreditpunkte erworben.

1. Teil Mittwoch, 12:15 – 13:45
2. Teil Dienstag, 10:15 – 12:00

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatik wird v.a. anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt.

Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht (1. und 2. Teil). Ausreichende Leistungen in beiden Teilen sind Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung.

Themen des 1. Teils (Di 10:15–12:00): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils (Mi 12:15–13:45): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip
(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf der E-Learning-Plattform des Seminars [unter Studium].)

Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im FS 14 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Mi, 19.02.14) ein Eintrittstest zur Standortbestimmung statt.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995.
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007. (Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstr. 45, 8001 Zürich.)

Lateinische Übersetzungsübungen (2453)

Cornelia Ritter (cornelia.ritter@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, sich der Akzessituation probeweise auszusetzen, den eigenen Erfolg anhand einer ausführlichen Besprechung zu kontrollieren und dabei die Sprachkompetenz zu steigern sowie den passiven Wortschatz zu vergrössern.
Eine Teilnahme - und ausdrücklich auch eine mehrfache - sei daher allen Studierenden, die die lateinischen Akzessprüfungen noch nicht abgelegt haben, dringend empfohlen.

Lateinische Stilübungen, 2. Teil (2454)

Joachim Fugmann (joachim.fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Übung baut auf der Veranstaltung des letzten Semesters auf, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. Schwerpunkte werden die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen den beiden Sprachen sowie die Einübung von Übersetzungstechniken in Hausarbeiten und Klausuren bilden. Ein weiteres Ziel stellt die Vorbereitung der TeilnehmerInnen auf die nächste Diplomklausur dar. Die Texte werden vorwiegend den philosophischen Schriften Ciceros entnommen sein, aber auch deutsche Originaltexte umfassen. Für die erste Sitzung ist eine Übungsklausur vorgesehen.

Lateinische Kursorische Lektüre: Boethius, Consolatio philosophiae (2499)

Stefan Tilg (stefan.tilg@sglp.uzh.ch)
Do 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Anicius Manlius Severinus Boethius (ca. 480–524 n. Chr.), Inhaber hoher römischer Ämter unter dem Ostgotenkönig Theoderich, wurde am Ende seines Lebens in eine senatorische Verschwörung verwickelt, eingekerkert und schliesslich hingerichtet. Im Gefängnis mit seinem Schicksal hadernd, stellte er sich vor, wie ihn die personifizierte Philosophia besucht und ihm Trost spendet. Aus dieser Idee entwickelte sich De consolatione philosophiae, der „Trost der Philosophie“, ein Dialog in fünf Büchern, in dem existenzielle Fragen aus Philosophie und Theologie auf stoisch-neuplatonischer Grundlage behandelt werden. Das Werk ist eine geglückte und erfolgreiche Verbindung von Literatur und Philosophie. Der literarischer Aspekt wird u.a. dadurch betont, dass die Prosaform in der Tradition der Menippeischen Satire durch Verseinlagen aufgelockert ist. De consolatione philosophiae war eines der beliebtesten Bücher des Mittelalters und kann heute als Klassiker der Weltliteratur gelten.
In der Lektüre werden wir, beginnend mit dem ersten Gedicht und dem ersten Prosaabschnitt, eine repräsentative Auswahl von Passagen der Consolatio philosophiae lesen und besprechen. Ein genauer Lektüreplan wird in der ersten Stunde bekanntgegeben. Wir lesen das Werk in der Ausgabe von Claudio Moreschini, Boethius: De consolatione philosophiae; Opuscula theologica, München: Teubner 2005 (2. Aufl.) [mittlerweile verlegt von Walter de Gruyter]. Ein Exemplar dieser Ausgabe findet sich in der Bibliothek des KLPHS unter der Signatur L Boeth 2:2(2). Eine Kopiervorlage wird im Seminarapparat bereitgestellt. Als nützlichen Begleiter bei der Lektüre sei auf den Kommentar von Joachim Gruber hingewiesen: Kommentar zu Boethius, De Consolatione Philosophiae, Berlin: de Gruyter 2006 (2. Aufl.).

Mittellatein

Vorlesungen

Literaturgeschichte III: Das beginnende Hochmittelalter (2541)

Carmen Cardelle de Hartmann
Mi 10:15 – 12:00
KO2-F-156

Das 10. Jahrhundert gilt als saeculum ferreum des Mittelalters, als eine Zeit mit einer geringeren literarischen Produktion. Doch werden in dieser Zeit einige Werke geschrieben, die einmaligen Charakter haben oder gar eine neue Gattung gründen; außerdem sind einige Autoren aktiv, die einen eigenen Stil entwickeln und eine ausgeprägte Persönlichkeit haben. In der Vorlesung beschäftigen wir uns in der ersten Stunde mit einem Autor oder einem Werk und lesen in der zweiten Stunde gemeinsam einen Abschnitt daraus. Eine Textauswahl sowie weitere Lehrmaterialien werden zur Verfügung gestellt.

Proseminare

Grundkurs II: Überblick (2383)

Maximilian Gamer
Do 14:00 – 15:45
KO2-F-156

Der Grundkurs II vermittelt Grundkenntnisse für das Studium der Mittellateinischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Der Schwerpunkt liegt, im Gegensatz zum Grundkurs I, nicht auf dem Über­setzen von Texten, sondern auf dem Umgang mit Texten. Der Kurs beinhaltet das Kennenlernen von Hilfsmitteln (z.B. Wörterbüchern, Nachschlagewerken und Datenbanken), eine kurze Einführung in verschiedene Teilbereiche des Faches sowie einen chronologischen Überblick über die lateinische Literatur im Mittelalter. Dazu werden Textausschnitte als Hausaufgabe übersetzt und dann in der Stunde besprochen. Am Ende des Semesters findet, wenn es zeitlich möglich ist, eine Handschriften-exkursion in die Zentral­bibliothek statt. Der Kurs wird mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen. Vorheriger Besuch des Grund­kurses I wird empfohlen, ist aber nicht Pflicht.

Seminare

Seminar lateinische Linguistik: Vulgärlatein

Philipp Roelli (roelli.mls@gmail.com)
Di 16:15 – 18:00
KO2-F-156

Information für BA- und MA-Studierende: Diese Veranstaltung kann im BA und MA als linguistisches Seminar (6 Kreditpunkte, Voraussetzung: zwei Linguistik-Vorlesungen und ein Linguistik-Proseminar) oder als linguistisches Kolloquium (4 Kreditpunkte) besucht werden. Die Leistungsnachweise variieren je nach Punkt- und Teilnehmerzahl.

Vulgärlatein ist per Definition die gesprochene lateinische Umgangssprache von der klassisch-römischen Zeit bis zur Formierung der romanischen Einzelsprachen – wann genau das ist, werden wir diskutieren müssen. Da wir natürlich keine direkten Zeugnisse der gesprochenen Sprache haben können und die lateinische Literatur zu allen Zeiten das mehr oder weniger einheitlich fixierte, aus der Schule bekannte „Latein“ verwendete, müssen wir Zeugen des Vulgärlatein v.a. in Inschriften, Papyri, Glossen und anderen informellen Texten suchen.

Nach einer generellen linguistischen Einführung sollen in dieser Veranstaltung in mehr oder weniger chronologischer Folge Textzeugen gelesen und linguistisch studiert werden – speziell in Kontrast zum „normalen“ Latein. Am Ende der Veranstaltung werden wir einen kurzen Ausblick auf die Entstehungszeit der romanischen Einzelsprachen werfen.

Hinweis: Studierenden, die die Veranstaltung als linguistisches Seminar besuchen, wird zur Repetition die vorgängige Lektüre dieses Proseminarsskriptums empfohlen.

Spätere Latinität: Satire im Zeitalter der Reformation (2498)

Carmen Cardelle de Hartmann (cardelle / at / access.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
KO2-F-156

Information für BA- und MA-Studierende: Studierende im BA 120 und im MA 90 können diese Veranstaltung des Mittellateinischen Seminars als Seminar Spätere Latinität besuchen. Der Leistungsausweis wird durch RE „Referat“ und SA „schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden im BA 6 und im MA 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Die Reformation wird von einer heftigen Polemik begleitet, die in verschiedenen Medien geführt wird. Sie äußert sich in einer Vielfalt von Textsorten und bedient sich auch eigener literarischer Gattungen. In diesem Seminar werden wir uns besonders mit den lateinischen Satiren befassen und uns auf zwei Werke konzentrieren. Das erste ist der Catalogus testium veritatis des Matthias Flacius Illyricus, der wegen seiner sorgfältigen Sammlung älterer Texte über den Zustand der Kirche als erster Historiker der lateinischen Literatur des Mittelalters betrachtet wurde. Darin sind etliche lateinische Satiren aus dem Mittelalter enthalten, die nun in einen neuen Kontext gesetzt werden. Der zweite Text ist der Eccius dedolatus, der unter einem Pseudonym erschien und vermutlich von den Humanisten Willibald Pirckheimer und Ulrich von Hutten geschrieben wurde. Er zeugt von der Rezeption Lukians, dessen Werk im Mittelalter unbekannt war und für den Renaissance-Humanismus sehr wichtig werden sollte, und zeigt, wie humanistische Interessen und religiöse Debatten zusammenkommen können.

Kolloquien und Blockveranstaltungen

MA-/Liz-/Diss-Kolloquium (2495)

Ulrich Eigler, Christoph Riedweg, Carmen Cardelle de Hartmann
Di 18:15 – 20:00 (unregelmässig)
RAG-104

Information für BA-Studierende, MA-Studierende und Doktorierende: Das MA-/Liz-/Diss-Kolloquium richtet sich hauptsächlich an MA-Studierende, Liz-Studierende und Doktorierende. BA-Studierende sind als Besucher aber herzlich willkommen! Das Modul ist zweisemestrig, gibt 4 Kreditpunkte und hat eine beschränkte Platzzahl, da in einem der beiden Semester die eigene Arbeit zur Diskussion gestellt werden muss.

Programm

Metrik und Rhythmik (2548)

Philipp Roelli
Mi 14:00 – 15:45
KO2-F-156

Die lateinische Dichtung des Mittelalters zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt aus: nebst klassischen Versmaßen, die weitergepflegt wurden, entstanden neue Formen wie Rhythmen und Sequenzen. Metrische Texte sind im Mittelalter sehr verbreitet, jeder gebildete Mensch konnte auch Verse schreiben. Natürlich werden wir bei der Behandlung viele Beispieltexte gemeinsam lesen, den theoretischen Teil werden wir hingegen knapp halten. Kenntnis der antiken Verslehre wird aber nicht vorausgesetzt. Zunächst behandeln wir also kurz diese antike Verslehre mit ihren Grundprinzipien und ihren wichtigsten Versmaßen und Strophenformen. Wir werden Beispiele dazu aus dem Mittelalter sehen, auch welche mit neuen Bestandteilen wie dem Reim. In einem zweiten Teil sollen typisch mittelalterliche Formen zur Sprache kommen. Wegen dem Quantitätenkollaps kamen vermehrt rhythmische Verse auf, bei denen also der Wortakzent, nicht die Silbenlängen, entscheidend ist. In der christlichen Liturgie sind schließlich Sequenzen sehr wichtig.

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Lateinische Literatur aus Polen, mit Exkursion (2549)

Joanna Skwara und Maximilian Gamer
Do 16:15 – 18:00
KO2-F-156

In dieser Lektüre werden Ausschnitte aus verschiedenen mittelalterlichen Chroniken gelesen. Die drei Themen, die im Kurs behandelt werden sollen, umfassen Legenden über die Anfänge Polens, Viten der wichtigsten polnischen Heiligen und zum Schluss spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Werke über Begegnungen mit dem Teufel und Hexenverfahren. Die Auswahl der Texte wird an die Orte angepasst, die während der Polenexkursion (Juni 2014) besichtigt werden. Der Kurs kann natürlich aber auch unabhängig von der Exkursion gebucht und besucht werden. In diesem Kurs werden Besonderheiten der lateinischen Sprache im Mittelalter angesprochen sowie der Umgang mit Text und mit den Lexika geübt. Die Lektüre eignet sich als Einstieg in die Arbeit mit mittelalterlichen lateinischen Texten und Nachschlagewerken.

Religionsgeschichte der griechisch-römischen Antike

Vorlesungen

Einführung in die griechische Rhetorik (2442)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Rhetorik als Macht des Wortes und Emotionssteuerung ist bis heute in Politik und Gesellschaft omnipräsent. Als téchne entwickelt und zunehmend verfeinert wurde sie seit dem 6. Jh. v. Chr. in den demokratisch verfassten griechischen Stadtstaaten. Nach Hinweisen zur Wissenschaftsgeschichte und zu den Grundbegriffen der rhetorischen Stilistik sollen in der Vorlesung die in Griechenland entwickelten Theorien der Rhetorik, von ihren Anfängen bis zur ausgeklügelten Systematik der Kaiserzeit, vorgestellt werden. Im Zentrum wird dabei neben Platons Ausführungen zur Redekunst Aristoteles' ausserordentlich einflussreiche Schrift über die Rhetorik stehen. Im zweiten Teil soll anhand ausgewählter Beispiele geprüft werden, wie sich Theorie und Praxis im griechischen Drama und bei den attischen Rednern zueinander verhalten.

Alle in der Vorlesung behandelten Texte werden auch in Übersetzung vorgelegt.

Zur Einführung empfohlen: W. Eisenhut, Einführung in die antike Rhetorik und ihre Geschichte, Darmstadt 1974 u. ö. - M. Fuhrmann, Die Antike Rhetorik, München 1984. - G. Ueding, Klassische Rhetorik, München 1995. – G. Ueding/B. Steinbrink, Grundriss der Rhetorik: Geschichte, Technik, Methode, Stuttgart-Weimar 19943. – W. Stroh, Die Macht der Rede. Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom, Berlin 2009.

Für Hörerinnen und Hörer aller Fakultäten.

Römische Religion, eine Einführung (2443)

Virgilio Masciadri
Mi 16:15 – 18:00 (findet nicht statt)

Die Veranstaltung findet nicht statt.

Sokrates (2444)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
KOL-G-220

Information für BA- und MA-Studierende: Diese literarische Vorlesung kann zu 2 Kreditpunkten oder zu 4 Kreditpunkten (als „Kolloquium“) gebucht werden. Der Leistungsnachweis für 2 Kreditpunkte wird durch PR „Prüfung“ erbracht. Für 4 Kreditpunkte wird ausserdem mit dem/der Dozierenden eine Zusatzleistung vereinbart.

Kenntnisse der griechisch-römischen Religion, Geschichte und Kultur überhaupt sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch sind erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber mit Übersetzung versehen.

Von Anfang an begegnet uns kein einziger Sokrates, sondern ‘Bilder’ von ihm. Er ist in den Quellen des 5. bzw. 4. Jh. jeweils der freche, unfromme, unmoralische Meteorologe und Sophist, der gute, fromme athenische Bürger, der Dialektiker und spekulative Theoretiker, der gegen die Sophisten gekämpft und die Ideenlehre ersonnen hat. Die späteren Quellen haben ihrerseits diese Bilder je nach ihren Neigungen und Zielen weiter überarbeitet. In der Vorlesung wird nicht beabsichtigt, eine ‘sokratische Lehre’ zu rekonstruieren, sondern vielmehr die Gestalt des Sokrates als Lehrer zu erfassen, wie sie bei seinen Zeitgenossen und Anhängern von verschiedenen Gesichtspunkten dargestellt wird.

Kenntnisse der griechischen Philosophie, Literatur, Religion, Geschichte und Kultur überhaupt sind vorausgesetzt. Kenntnisse in Griechisch und Latein sind sehr erwünscht, die jeweiligen zu behandelnden Texte werden aber mit Übersetzung versehen.

Einführende Literatur:
Gigon, O., Sokrates. Sein Bild in Dichtung und Geschichte, Tübingen-Basel 19943 (1. Aufl.1947).
Ahbel-Rappe, S.-Kamtekar, R. (Hrsgg.), A Companion to Socrates, London 2009.
Morrison, D. R. (Hrsg.), The Cambridge Companion to Socrates, Cambridge 2011.
Bussanich, J.-Smith, N. D. (Hrsgg.), The Bloomsbury Companion to Socrates, 2013.

Proseminare

Platon, Gorgias (2445)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I, Proseminar II oder Proseminar für Religionsgeschichte (benotet) gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

In der Antike lief der aus der mittleren Schaffensphase Platons stammende Dialog auch unter dem zusätzlichen Titel "Über die Rhetorik". Zwar bildet das Bemühen um das richtige Verständnis von Rhetorik den Ausgangspunkt, doch geht dieses bis heute sehr populäre Werk in der Folge weit darüber hinaus und fragt nach den Fundamenten der politischen eudaimonía bzw. noch viel grundsätzlicher nach der Art des richtigen Lebens (pôs biotéon). Im Proseminar, welches auch für NichtgräzistInnen offen steht, soll der gesamte Dialog (inkl. Jenseitsmythos am Schluss) in gemeinsamer Arbeit genau gelesen und umfassend analysiert werden.

Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Sitzungsleitungen
Plat. Grg. 482c4-485e2
Plat. Grg. 491c6-493d4
Plat. Grg. 498e10-501d5
Plat. Grg. 507a5-510a5
Plat. Grg. 512b3-515b5
Plat. Grg. 520a1-522e8
Plat. Grg. 523a1-525e2

Wichtigster Kommentar: E. R. Dodds, Plato Gorgias. A Revised Text with Introduction and Commentary, Oxford 1959 u. ö.; vgl. auch Platon, Gorgias. Übersetzung und Kommentar von J. Dalfen (Platon, Werke VI 3), Göttingen 2004.

Seminare

Reden in Thukydides' Geschichtswerk (2457)

Christoph Riedweg (christoph.riedweg@sglp.uzh.ch)
Mi 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Reden machen einen erheblichen Teil des Thukydideischen Geschichtswerks zum Peloponnesischen Krieg (431–404 v.C.) aus. Im berühmten Methodenkapitel formuliert der Historiker die Schwierigkeit einer präzisen Wiedergabe auch der von ihm selbst erlebten Reden und bekennt sich zu einer relativ freien Reformulierung – bei gleichzeitig möglichst weitgehender Berücksichtigung "der Gesamttendenz des wirklich Gesagten" (Thuk. 1,22,1). Im Seminar soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss die zeitgenössische Rhetorik auf die Gestaltung dieser vieldiskutierten Reden ausgeübt hat. Griechischkenntnisse erwünscht, aber keine Voraussetzung.

Zur Einführung: Morrison, J. V., Interaction of Speech and Narrative in Thucydides, in: A. Rengakos / A. Tsakmakis (Hg.), Brill's Companion to Thucydides. Leiden 2006, 251–77. – Scardino, C., Gestaltung und Funktion der Reden bei Herodot und Thukydides, Berlin 2007. – M. Hagmaier, Rhetorik und Geschichte. Eine Studie zu den Kriegsreden im ersten Buch des Thukydides, Berlin-New York 2008.

Sitzungsleitungen
1. Periklesrede (1,140–144)
Archidamosrede und indirekte Rede des Perikles (2,11–13)
Perikles' Rede auf die Gefallenen I (2,35–40)
Perikles' Rede auf die Gefallenen II (2,41–46)
Rede des Demosthenes und Rede der Spartaner (4,10 und 17–20)
Melierdialog (5,85–111)
Alkibiades' Rede in Sparta (6,89–92)

Sprachkurse, Lektüren und Übungen

Griechische Sprachübungen 2. Teil (2447)

Silvio Bär (silvio.f.baer@sglp.uzh.ch)
Mo 14:00 – 15:45

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

In den griechischen Sprachübungen werden die aus dem Gymnasium oder aus dem Graecumskurs vorhandenen Kenntnisse der griechischen Grammatik, Stilistik und Semantik aufgefrischt und vertieft. Zu diesem Zweck wird die Grammatik (Bornemann/Risch) in zwei Semestern systematisch durchgearbeitet; ausserdem werden Wortschatz (Meyer/Steinthal) und Formenkenntnisse gefestigt und ausgebaut. Der Fokus liegt auf dem Erwerb einer aktiven Sprachbeherrschung, die anhand der Übersetzung von Einzelsätzen und kleinen Texten aus dem Deutschen ins Altgriechische eingeübt wird.

Im HS (Kurs I) wird die Kasuslehre behandelt, im FS (Kurs II) die Syntax. Ein Einstieg in Kurs II ist auch ohne vorherigen Besuch von Kurs I möglich (z.B. im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Graecumsprüfung im Januar). Es besteht die Möglichkeit (und wird sehr empfohlen), parallel im FS auch noch die LV "Griechische Sprachkompetenz Grundkurs" zu besuchen, deren Schwerpunkt auf der Erarbeitung und Festigung der Formenlehre liegt.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; alle Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch/Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Griechische Übersetzungsübungen (2448)

Laura Napoli (laura.napoli@sglp.uzh.ch)
Do 16:15 – 18:00

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende, die in nächster Zeit die literarische Akzessprüfung (für BA-Studierende: Lektürekompetenz, Selbststudium) in Angriff nehmen wollen, er kann aber auch von anderen Interessenten, die ihr Übersetzungshandwerk auffrischen oder verfeinern möchten, gewinnbringend besucht werden. In jeder zweiten Sitzung übersetzen die Teilnehmenden unter akzessähnlichen Bedingungen ausgewählte Prosa- und Poesietexte quer durch das literarische Spektrum schriftlich ins Deutsche. Hierbei werden hauptsächlich alte Prüfungstexte vorgelegt. Die korrigierte Übersetzung wird in der darauf folgenden Sitzung gemeinsam besprochen, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden im Vordergrund stehen sollen.
Die Übersetzungsübungen stützen sich insbesondere auf die aus den Sprachübungen I und II bekannten Grundlagewerke:
E. Bornemann, E. Risch, Griechische Grammatik (Frankfurt am Main 21978) und
Th. Meyer, H. Steinthal, Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart 1993).

Griechische kursorische Lektüre: Demosthenes, Philippische Reden (2449)

Frank Gerber (frank.gerber@swissonline.ch)
Di 16:15 – 18:00

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Zum Ziel der Veranstaltung: Die griechische kursorische Lektüre richtet sich an alle Studierenden, welche sowohl Routine im Lesen erwerben, als auch ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung ist das gemeinsame Lesen und Besprechen einer möglichst umfangreichen und im Voraus zu Hause vorbereiteten Textmenge vorgesehen. Wir werden zusammen Übersetzungsvarianten auswerten und Grammatik-Probleme erörtern.

Die griechische kursorische Lektüre richtet sich an alle Studierenden, welche sowohl Routine im Lesen erwerben, als auch ihre Übersetzungsfertigkeiten verbessern möchten. In jeder Sitzung wird ein zu Hause vorbereiteter Abschnitt besprochen. Über den Text hinausführende Erklärungen und Fragen der Interpretation (hier besonders zur historischen Einbettung und zur rhetorischen Gestaltung) sollen angeschnitten werden, können jedoch nicht im Zentrum dieser Lektüre-Übung stehen.
Der rhetorische Schwerpunkt dieses Semesters, welcher sich durch die Themenwahl in den Veranstaltungen von Prof. Riedweg ergibt, soll durch die Lektüre einiger der berühmtesten Texte griechischer Prosa abgerundet werden.
Demosthenes hat in seinen "Philippischen Reden" dem politischen und militärischen Aufstieg Philipp II., des Vaters Alexanders des Grossen, den Kampf angesagt und versucht, die Athener auf seine Linie einzuschwören, die unter dem Einfluss des Eubulos eine pazifistische, passive, jeglicher hegemonialen Einflussnahme abholde Politik verfolgten. Die Lektüre führt so direkt in die historische Situation vor der Schlacht von Chaironeia 338 v.Chr., in welcher Philipp die Epoche der griechischen Polis beendet und dem folgenden, monarchisch bestimmten Hellenismus den Weg gebahnt hat. Demosthenes' "Philippische Reden" haben diese Entwicklung nicht aufhalten können, sind aber nicht nur Dokument eines politischen Scheiterns, sondern zugleich das grossartigste literarische Denkmal des Kampfes um die Selbstbehauptung der Polis und damit eines ganz spezifisch griechischen Freiheitsideales. Parallelen zur aktuellen politischen Situation drängen sich auf.
Der 'princeps oratorum' (so Ciceros Formulierung) hat in diesen Reden (abgesehen von der 'Kranzrede') den Höhepunkt seiner rednerischen Brillianz erreicht.
Diese faszinierende Lektüre liegt vom Anspruch nicht gerade auf dem Niveau eines absoluten Einsteigers, lässt sich jedoch mit entsprechender Vorbereitung bewältigen. Wegen ihrer Vorbildhaftigkeit für die griechische Prosa eignen die Philippischen Reden sich gut zur Festigung der Grammatikkenntnisse (z.B. während des Besuches der griechischen Sprachübungen) und können natürlich auf die Akzess-Leseliste gesetzt werden. Wir beginnen mit der 'Ersten Philippischen Rede' (= oratio 4 in den Ausgaben).

Vorbereitung auf die erste Sitzung: A) Machen Sie sich bitte mit der historischen Situation vertraut! Wenn Sie wenig Zeit haben, lesen Sie bitte das Nachwort (p. 273-307) von W. Unte in dem Reclam-Bändchen Nr. 957 (Demosthenes, Politische Reden), falls Sie über mehr Musse verfügen, schmökern Sie bitte ausführlich in dem Buch von G.A. Lehmann, Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit. München 2004, wobei Sie bitte mit den Seiten 88-98 beginnen. B) Bereiten Sie bitte mindestens die §§ 1-7 der ersten Philippischen Rede zur Übersetzung vor.
Wo möglich, besorgen Sie sich bitte die Oxford-Ausgabe von Demosthenes' Reden, Band I; sowohl die alte Ausgabe von S.H. Butcher von 1903, mit Nachdrucken, wie die neue von M. R. Dilts von 2002 können verwendet werden. Kopien der entsprechenden Seiten sind auch brauchbar. Ab Anfang Januar 2014 finden Sie im Apparat der Bibliothek des Klassisch-Philologischen Seminars eine Kopiervorlage. Falls Sie keinen Zugang zur Bibliothek des Seminars oder einer anderen wissenschaftlichen Bibliothek haben, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail.

Zur Anschaffung empfohlene Literatur:
- Demosthenis orationes, tomus I, Oxonii (wie oben beschrieben)
- G.A. Lehmann, Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit. München 2004
- (bei entsprechendem Interesse:) Cecil Wooten, A Commentary on Demosthenes' Philippic I, with Rhetorical Analyses of Philippics II and III. Oxford U.P. 2008 (in die Tiefe gehender rhetorischer Kommentar; leicht und günstig über einen bekannten Online-Händler verfügbar)

Griechische Stilübungen (2450)

Silvio Bär (silvio.f.baer@sglp.uzh.ch)
Mo 13:00 – 13:45

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die griechischen Stilübungen schliessen an die griechischen Sprachübungen I+II an und setzen diese auf höherem Niveau fort. Ausgewählte Themen der Grammatik (Bornemann/Risch) werden repetiert; hinzu kommt nunmehr schwerpunktmässig auch die Ebene der Idiomatik und der Phraseologie. Im Fokus der Übung stehen nun nicht mehr blosse Einzelsätze, sondern zusammenhängende Texte, die vom Deutschen ins Altgriechische (klassisches Hochattisch) übersetzt werden sollen. Dabei wird zwischen der Rückübersetzung griechischer Originaltexte einerseits und der Übertragung deutscher Originaltexte in ein möglichst authentisches Hochattisch andererseits abgewechselt. Die Übersetzungen werden grossenteils als Hausaufgabe angefertigt.

Gegen Semestermitte hin wird ausserdem (hauptsächlich für die Lehramtskandidaten) eine Probeklausur unter „Echtbedingungen“ (zwei Stunden; dt.-griech. Wörterbuch als Hilfsmittel) angeboten. Die Probeklausur wird – nach Absprache mit den Kursteilnehmern – zu einem speziellen Zeitpunkt angesetzt.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Menge, Hermann / Schäfer, Karl-Heinz / Zimmermann, Bernhard: Langenscheidts Taschenwörterbuch der griechischen und deutschen Sprache (Altgriechisch-Deutsch/Deutsch-Altgriechisch) (Berlin et al. 1986) [mehrere Nachdrucke].

Lateinische Sprachübungen, 1. Teil (2451)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Mi 12:15 – 13:45
RAG-104

siehe 2. Teil

Lateinische Sprachübungen, 2. Teil (2452)

Christian Utzinger (christian.utzinger@sglp.uzh.ch)
Di 10:15 – 12:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden in beiden Teilen je 4 Kreditpunkte erworben.

1. Teil Mittwoch, 12:15 – 13:45
2. Teil Dienstag, 10:15 – 12:00

Die Sprachübungen dienen der Repetition und Vertiefung der Grammatikkenntnisse und der Grundlegung einer aktiven Sprachbeherrschung. Der Grammatik wird v.a. anhand von Übersetzungen vom Deutschen ins Lateinische eingeübt.

Die Sprachübungen werden in der Regel während zweier Semester besucht (1. und 2. Teil). Ausreichende Leistungen in beiden Teilen sind Voraussetzung für die Anmeldung zur literarischen Akzessprüfung.

Themen des 1. Teils (Di 10:15–12:00): Kongruenz, Kasuslehre, Tempora, Infinitiv, nd-Formen
Themen des 2. Teils (Mi 12:15–13:45): Modi, Consecutio temporum, Nebensätze, Partizip
(Übungsmaterial zur Repetition und Vorbereitung findet sich bei den Seminarapparaten im Eingangsraum der Bibliothek oder auf der E-Learning-Plattform des Seminars [unter Studium].)

Hinweis zum 1. Teil: Für alle, die im FS 14 mit den Sprachübungen beginnen, findet in der ersten Sitzung (Mi, 19.02.14) ein Eintrittstest zur Standortbestimmung statt.

Folgende Bücher werden benötigt:
Rubenbauer-Hofmann, Lateinische Grammatik, neubearb. von R. Heine, 12. korr. Aufl., München 1995.
Vischer, Rüdiger. Lateinische Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. unver. Aufl. (= 3. durchges. und erw. Aufl., Stuttgart 2001), Berlin 2007. (Vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstr. 45, 8001 Zürich.)

Lateinische Übersetzungsübungen (2453)

Cornelia Ritter (cornelia.ritter@sglp.uzh.ch)
Do 8:00 – 9:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, sich der Akzessituation probeweise auszusetzen, den eigenen Erfolg anhand einer ausführlichen Besprechung zu kontrollieren und dabei die Sprachkompetenz zu steigern sowie den passiven Wortschatz zu vergrössern.
Eine Teilnahme - und ausdrücklich auch eine mehrfache - sei daher allen Studierenden, die die lateinischen Akzessprüfungen noch nicht abgelegt haben, dringend empfohlen.

Lateinische Stilübungen, 2. Teil (2454)

Joachim Fugmann (joachim.fugmann@uni-konstanz.de)
Fr 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Die Übung baut auf der Veranstaltung des letzten Semesters auf, kann jedoch auch unabhängig besucht werden. Schwerpunkte werden die Erarbeitung grundlegender sprachlich-stilistischer Unterschiede zwischen den beiden Sprachen sowie die Einübung von Übersetzungstechniken in Hausarbeiten und Klausuren bilden. Ein weiteres Ziel stellt die Vorbereitung der TeilnehmerInnen auf die nächste Diplomklausur dar. Die Texte werden vorwiegend den philosophischen Schriften Ciceros entnommen sein, aber auch deutsche Originaltexte umfassen. Für die erste Sitzung ist eine Übungsklausur vorgesehen.

Griechische Sprachkompetenz Grundkurs (2496)

Fabian Zogg (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45

Information: für BA- und MA-Studierende: Der Sprachkompetenz Grundkurs kann im BA als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch SU „Schriftliche Übung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.

Der Sprachkompetenz Grundkurs Griechisch dient als mögliche, aber nicht verpflichtende Vorstufe zu den griechischen Sprachübungen I und II. Der Fokus des Kurses liegt auf der Formenlehre: Die griechischen Verbal- und Nominalparadigmata werden systematisch erarbeitet; Konjugationen und Deklinationen werden repetiert und intensiv geübt; die Akzentregeln sollen besprochen und aktiv angewendet werden. Neben Formenübungen werden ganze Sätze und kleinere Texte aus der Originalsprache ins Deutsche und vor allem kurze Sätze vom Deutschen ins Griechische übersetzt.
Die Veranstaltung richtet sich hauptsächlich an Studierende, deren Griechischkenntnisse noch nicht vertieft sind und für die das Übersetzen in die Originalsprache neu und schwierig ist.

In der ersten Sitzung der Sprachübungen I findet ein Einstufungstest statt, der es den Studierenden ermöglichen soll, die optimale Kurswahl zu treffen. Auch eine Kombination von Sprachkompetenz Grundkurs und Sprachübungen ist möglich.

Arbeitsgrundlagen (obligatorisch anzuschaffen; beide Bücher sind in der Buchhandlung KLIO vorrätig):
- Bornemann, Eduard / Risch, Ernst: Griechische Grammatik (Frankfurt a.M. 1973) [mehrere Nachdrucke].
- Meyer, Thomas / Steinthal, Hermann: Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch (Stuttgart u.a. 1993) [mehrere Nachdrucke].

Graecum II (2497)

Franziska Egli (franziska.egli@sglp.uzh.ch)
Di 15:00 – 17:45 / Fr 8:00 – 9:45
KO2-D-54

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird in Teil 1 und 2 durch MA „Mitarbeit“, in Teil 3 durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden jeweils 4 Kreditpunkte erworben. Latein-Studierende können sich die Graecum-Module über das „Studium generale“ im Freien Wahlbereich anrechnen lassen.

siehe http://www.graecum.uzh.ch/

Lateinische Kursorische Lektüre: Boethius, Consolatio philosophiae (2499)

Stefan Tilg (stefan.tilg@sglp.uzh.ch)
Do 16:15 – 18:00
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Anicius Manlius Severinus Boethius (ca. 480–524 n. Chr.), Inhaber hoher römischer Ämter unter dem Ostgotenkönig Theoderich, wurde am Ende seines Lebens in eine senatorische Verschwörung verwickelt, eingekerkert und schliesslich hingerichtet. Im Gefängnis mit seinem Schicksal hadernd, stellte er sich vor, wie ihn die personifizierte Philosophia besucht und ihm Trost spendet. Aus dieser Idee entwickelte sich De consolatione philosophiae, der „Trost der Philosophie“, ein Dialog in fünf Büchern, in dem existenzielle Fragen aus Philosophie und Theologie auf stoisch-neuplatonischer Grundlage behandelt werden. Das Werk ist eine geglückte und erfolgreiche Verbindung von Literatur und Philosophie. Der literarischer Aspekt wird u.a. dadurch betont, dass die Prosaform in der Tradition der Menippeischen Satire durch Verseinlagen aufgelockert ist. De consolatione philosophiae war eines der beliebtesten Bücher des Mittelalters und kann heute als Klassiker der Weltliteratur gelten.
In der Lektüre werden wir, beginnend mit dem ersten Gedicht und dem ersten Prosaabschnitt, eine repräsentative Auswahl von Passagen der Consolatio philosophiae lesen und besprechen. Ein genauer Lektüreplan wird in der ersten Stunde bekanntgegeben. Wir lesen das Werk in der Ausgabe von Claudio Moreschini, Boethius: De consolatione philosophiae; Opuscula theologica, München: Teubner 2005 (2. Aufl.) [mittlerweile verlegt von Walter de Gruyter]. Ein Exemplar dieser Ausgabe findet sich in der Bibliothek des KLPHS unter der Signatur L Boeth 2:2(2). Eine Kopiervorlage wird im Seminarapparat bereitgestellt. Als nützlichen Begleiter bei der Lektüre sei auf den Kommentar von Joachim Gruber hingewiesen: Kommentar zu Boethius, De Consolatione Philosophiae, Berlin: de Gruyter 2006 (2. Aufl.).