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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen SS 2007

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Statius, Silvae (1806)

Manuel Baumbach/Martin Korenjak (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Blockveranstaltung: Freitag, 30.3., 4.5., 1.6., 22.6. 2007, jewe

Neben dem epischen opus magnum der Thebais verfasste der Neapolitaner Berufsdichter P. Papinius Statius (ca. 45-96 n.Chr.) in seinen letzten Jahren auch eine fünf Bücher und 32 Einzelstücke umfassende Sammlung von Gelegenheitsgedichten in Hexametern, Hendecasyllabi und horazischen Maßen, die Silvae. Ihr Inhalt ist vielfältig: Neben Panegyrik für Domitian stehen Beschreibungen von Bädern und Villen reicher Patrone, Hochzeits- und Trauergedichte (manche davon auf eigene Familienangehörige), Tiergedichte, ein postumes Geburtstagsgedicht für Lucan, ein Lied an den Schlaf und anderes mehr. Diese Texte stellen nicht nur eine wichtige kulturgeschichtliche Quelle dar, sondern besitzen aufgrund ihrer Verschmelzung rhetorischer mit genuin poetischen Traditionen auch einen eigentümlichen literarischen Reiz. Als Modelle, auf die man zu den unterschiedlichsten Anlässe zurückgreifen konnte, wurden sie von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit intensiv gelesen und vielfältig imitiert.
Im Seminar werden wir eine repräsentative Auswahl von Einzelgedichten interpretieren; im Zentrum soll dabei die Frage nach der kunstvollen Art und Weise stehen, in der Statius oft disparate Vorbilder aufgreift, miteinander verschmilzt und für eine konkrete Situation adaptiert. Daneben sollen auch übergreifende Themen wie Struktur der Sammlung, Sprache und Stil, Überlieferungsgeschichte, Textkritik und Rezeptionsgeschichte angesprochen werden.
Von den Teilnehmenden werden Referat, Hausarbeit und regelmässige Mitarbeit erwartet. Eine Referatsliste hängt im Klassisch-Philologischen Seminar aus; um Voranmeldung wird gebeten.

Textausgabe: E. Courtney, P. Papini Stati Silvae, Oxford 21992.