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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Homerinterpretation in der Antike (1793)

Laura Gemelli (laura.gemelli@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00

Wie Xenophanes im 6. Jh. v.Chr. in einem berühmten Fragment behauptete, haben alle Griechen (und nicht nur sie) von Homer gelernt. In der Tat wurde der homerische Text, indem er bei Agonen und Festen von den Rhapsoden immer wieder aufgeführt wurde, bald zum Kulturtext in der griechischen Welt. Sein Erfolg ist nicht nur durch seine hervorragende poetische Qualität bestimmt, sondern auch dadurch, daß er eine Synthese des Wissens der archaischen Zeit geboten und eine panhellenische Tradition dargestellt hat. Homer wurde deshalb schon seit dem 5. Jh. v.Chr. zum Kultur- und Schultext und als solcher durch die ganze Antike bis zu unserer Zeit gelernt und interpretiert. Deshalb zeichnet sich die Geschichte nicht nur der griechisch-römischen Literatur, sondern auch der Philosophie und der Wissenschaft von Anfang an durch die Auseinandersetzung mit dem homerischen Text aus.
In der Vorlesung wird die Homerinterpretation vom 6. Jh. v.Chr. bis in die byzantinische Zeit weiterverfolgt. Hierbei werden die Haupttendenzen der antiken Homerinterpretation, d.h. die philologische, die naturphilosophische, die wissenschaftliche, die historische, die theologische, die ethische Exegese behandelt, wobei gelegentlich auch auf ihre Wirkung auf die antike Kunst hingewiesen wird.

Voraussetzungen:
Kenntnisse in Griechisch und Latein sind erwünscht aber nicht unentbehrlich (die jeweiligen zu behandelnden Texte werden in Photokopien ausgeteilt und mit Übersetzung versehen). Allgemeine Kenntnisse der griechisch-römischen Literatur, Philosophie, Geschichte und Kultur überhaupt sind aber vorausgesetzt.