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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Appendix Vergiliana (323120)

Ulrich Eigler, Fabian Zogg (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch, fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG 105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Als Johannes Andreae im Jahr 1469 den ersten Vergil-Druck besorgte, beinhaltete dieser neben Eklogen, Georgica und Aeneis auch den Culex, die Dirae, die Copa, die Elegia in Maecenatis obitu und die Priapea. Heute werden diese Gedichte mit dem von Joseph Scaliger stammenden Titel Appendix Vergiliana bezeichnet und meist getrennt von der Trias herausgegeben. Dieses Corpus von sprachlich meist sehr gelungenen und literarisch äusserst interessanten Gedichten entstammt zwar der Antike, die Zuschreibung an Vergil ist jedoch sehr wahrscheinlich eine Fiktion. Die Texte zeigen vielmehr, wie spätere Zeiten versucht haben, Vergil als Dichter einzuordnen. Zum Beispiel erfahren wir sehr viel über seine angeblichen ersten poetischen Versuche in der Jugendzeit. Heutzutage würde man einen Teil der Gedichte daher als „Fan-Fiction“ bezeichnen. Auf jeden Fall sind die Gedichte es würdig, im Zusammenhang mit Vergil studiert zu werden. Gerade der Culex hat grosse Bekanntheit erlangt. Dort wird uns statt Aeneas eine Mücke (Culex) vorgeführt, die sich für einen Hirten in den heldenhaften Tod stürzt, später dem Hirten im Traum erscheint und von ihrem Gang durch die Unterwelt berichtet.
Wir werden die Oxford-Ausgabe von Clausen/Goodyear/Kenney/Richmond (1966) verwenden. Ein provisorisches Programm und ein Reader stehen spätestens ab August im Seminarapparat als Kopiervorlage zur Verfügung; für eine elektronische Version davon kann Fabian Zogg kontaktiert werden. Es empfiehlt sich, die Textstellen bereits in möglichst grosser Zahl in den Semesterferien zu lesen.