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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Ausonius, Mosella (323055)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Der gallo-römische Dichter Ausonius hat mit seiner Mosella, einem 483 Hexameter langen Gedicht, ein Werk geschaffen, das zu den berühmtesten Zeugnissen der lateinischen Literatur der Spätantike gehört. Sprachlich steht die Mosella ganz in der Tradition Vergils. Sie bietet eine reizvolle Beschreibung der Mosellandschaft im Zuge einer Schiffsreise die Mosel hinab bis zur Mündung in den Rhein bei dem heutigen Koblenz. Ausonius schrieb die Mosella wahrscheinlich kurz nach dem erfolgreichen Alemannenfeldzug Kaiser Valentinians I. (ca. 369), in einer Zeit, als zwischen Rhein und Mosel die römische Welt noch einmal in Ordnung war. Diese Schlussphase der Römischen Herrschaft am Rhein, die ab dem Winter 405/406 ihr Ende finden sollte, wollen wir während der Lektüre der Mosella kontrastierend vorstellen. Gattungsmässig ist das ganz allgemein als ecphrasis charakterisierbare Werk schwer einzuordnen. Es wurde als Hymnus, Bukolik, Epyllion oder Reisegedicht (Hodoiporikon) bezeichnet. Eine deutliche Nähe besteht zum Iter Brundisinum des Horaz (sat. 1, 5). Auch weist das Gedicht auf Rutilius Namatianus’ Reisedichtung de reditu suo (nach 410) voraus.

Wir werden daher immer wieder andere Texte, gerade auch aus der klassischen Zeit, zum Vergleich heranziehen, um die Mosella einzuordnen, die ein von Ausonius in der Mode der spätantiken Literatur bewusst gestaltetes Beispiel für Gattungsmischung darstellt.

Da Trier und das Moselland im Mittelpunkt des Gedichtes stehen, dient das Proseminar auch als Vorbereitung sowie Begleitung der Trier-Exkursion, kann aber separat besucht werden.

Empfohlener Text, mit dem im Proseminar gearbeitet wird: Green, R. P. H., Decimi Magni Ausonii opera, Oxford 1999 (OCT).

Unbedingt sollte angeschafft werden (nicht teuer!): Otto Schönberger, D. Magnus Ausonius. Mosella / Die Mosel: Mit Texten von Symmachus und Venantius Fortunatus (lat.-dt.), Stuttgart 2000 (Reclam)

Ein Apparat wird ab Anfang September aufgebaut.