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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen HS 2017

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Griechische Kursorische Lektüre: Lysias (407)

Nicola Schmid (-Dümmler) (nicola.schmid@sglp.uzh.ch)
Do 12:15 – 14:00
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Lysias (5. / 4. Jh. v.Chr.) gilt als Meister der Logographie. Seine Sprache und sein Stil stehen für Einfachheit, Klarheit und Reinheit des Attischen. Sein Geschick in der Charakterzeichnung (Ethopoiie) war bereits in der Antike berühmt.

Lysias’ Reden geben Einblicke in das Leben und die politischen Unruhen in Athen nach dem peloponnesischen Krieg. Lysias war Metöke. Er lebte eine Zeit lang im unteritalischen Thurioi, wo er Rhetorik bei Teisias gelernt haben soll. In Piräus erbte er gemeinsam mit seinem Bruder Polemarchos die prosperierende Schildfabrik des Vaters. Doch unter der Gewaltherrschaft der Dreissig wurde das Vermögen der demokratisch gesinnten Familie konfisziert, Polemarchos wurde hingerichtet und Lysias selbst konnte nur mit knapper Not entkommen. Nach dem Sturz der Dreissig klagte Lysias Eratosthenes an, der für den Tod seines Bruders hauptverantwortlich war. Mit der Lektüre dieser Rede (Or. 12), die Lysias als einzige selber vor Gericht gehalten haben dürfte und die als Hauptquelle für sein Leben dient, beginnen wir den Kurs.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden und ist besonders als Vorbereitung auf den literarischen Akzess angelegt: Anhand eines grösseren Textcorpus werden Übersetzungsfertigkeiten unter Anleitung eingeübt und vertieft, Übersetzungsvarianten diskutiert und Grammatik-Probleme erörtert. Ein attischer Redner gehört zu den empfohlenen Lektürevorschlägen für die Zwischenprüfung.

Wir arbeiten mit der Oxford-Edition:
Lysiae orationes cum fragmentis recognovit brevique adnotatione critica instruxit C. Carey. Oxonii 2007 [Oxford Classical Texts].
Eine Kopiervorlage befindet sich im Semesterapparat.

Weitere Editionen, Kommentare und Übersetzungen werden in der ersten Sitzung vorgestellt.

Vorbereitung auf die erste Sitzung: Or. 12,1-7 (bis περὶ πολλοῦ ἐποιοῦντο).