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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Der Brief in der lateinischen Literatur (2283)

Raphael Schwitter (raphael.schwitter@sglp.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00
KOL-E-21

Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis dieser literarischen Vorlesung wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Kaum eine Textsorte der Antike hat sich sowohl in thematischer wie formaler Hinsicht in einer derartigen Breite entfaltet wie der Brief. Ursprünglich reines Kommunikationsmedium mit alltagsorientierten Funktionen fand er früh Eingang in die Literatur, wo er zum Gefäss für poetische, (auto)biographische, historische oder philosophisch-didaktische Inhalte wurde. Es entwickelten sich eigene Gattungen wie der Briefroman, der Lehrbrief und die Liebesepistel, die bis in die Moderne nachwirken. Auch Privatbriefe wurden literarisiert und in Sammlungen einer breiten Öffentlichkeit übergeben. Die Variationsbreite der textlichen Realisierungen sowie die Nähe zur parallel existierenden Gebrauchsform stellt die moderne Forschung vor nicht unerhebliche Klassifizierungsprobleme.
Die Vorlesung führt durch die lateinische Briefliteratur von Cicero über Ovid bis Augustinus und stellt exemplarisch die Entwicklungen und Ausprägungen dieser Textsorte vor. Ergänzt wird dieser chronologische Überblick durch eine Einführung in die antike Brieftheorie und in die Formen und Wege moderner Briefanalyse.