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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen HS 2014

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Der ewige Untergang: Pompeji in der antiken Literatur und seine „Wiederentdeckung“ im 19. und 20. Jh. (2269)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00 (Beginn in der 1. Woche trotz Knabenschiessen)
SOE-E-2

Man beachte bitte die Raumänderung!

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6, 9 oder 12 (nur Lehrdiplom) Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Der Vesuvausbruch vom 24. bis 26. August 79 n.Chr. führte zur Verschüttung der Städte Pompeji und Herculaneum. Erst 1709 entdeckte man bei Brunnengrabungen Reste von Herculaneum, was einen Boom von archäologischen Aktivitäten und schliesslich eine völlig neue Begeisterung für die Altertümer der Antike auslöste. Man legte im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts die beiden verschütteten Städte in grossen Teilen frei. Die Funde beflügelten die Imagination nicht nur im touristischen Sinne. Es entstand eine im wahrsten Sinne des Wortes europäische Pompejiliteratur und -malerei. Man denke nur an den Jahrhundertroman Edward Bulwer Lytton’s „The Last Days of Pompeii“. Zugleich rückte die antike Literatur, die den Vesuvausbruch beschrieb bzw. thematisierte, in das Blickfeld. Diese soll im Seminar untersucht werden, vor allem natürlich die beiden umfangreichen Briefe des jüngeren Plinius, aber auch Bemerkungen des Tacitus, Martial und anderer Autoren. Ebenso werden die beim Ausbruch verschütteten Papyri und die in ihnen erhaltenen aber auch vermuteten Texte Thema des Seminars sein. Es soll ferner deutlich gemacht werden, welch grosse wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung die Ausgrabung Pompejis für die Entwicklung der altertumswissenschaftlichen Einzeldisziplinen bis auf den heutigen Tag hat. Wenn wir Pompeji betrachten, so betrachten wir damit entscheidende Wurzeln unseres Faches.

Natürlich steht das Seminar in einem gewissen Zusammenhang zur in diesem Semester durchgeführten Pompeji-Exkursion, die Teilnahme an der Exkursion bildet jedoch keine inhaltliche Voraussetzung.

Zur Vorbereitung wird die Lektüre von Plin. epist. 6, 16 und 6, 20 empfohlen.
Edition: Mynors, R.A.B. (Hg.): C. Plini Caecili Secundi epistularum libri decem, Oxford 1963 (OCT).

Für eine erste, lockere und vergnügliche Information: Richter, Dieter (Hg.): Pompeji und Herculaneum. Ein Reisebegleiter, Insel Taschenbuch, Frankfurt a.M., Leipzig 2005. Hilfreich ist auch die Lektüre des Romans von Edward Bulwer Lytton, „The Last Days of Pompeii“ bzw. „Die letzten Tage von Pompeji“.