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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Veranstaltungen HS 2013

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Cicero, Philippica (2092)

Stefan Tilg (stefan.tilg@sglp.uzh.ch)
Mo 16:15 – 18:00
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminare setzen im BA die Akzessprüfung voraus. Je nach Studienprogramm werden unterschiedliche Seminare verlangt (s. Wegleitung/Studienordnung). Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Modul 3, 6, 9 oder 12 (nur Lehrdiplom) Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Nach der Ermordung Caesars war sich Cicero zunächst unsicher über sein weiteres Vorgehen im Kampf um die Erhaltung der römischen Republik. Er verliess Rom im Frühsommer 44 v. Chr. und kam erst im September desselben Jahres zurück. Dann aber schrieb er sich eine intensive und ausgedehnte politische Kampagne gegen seinen Erzfeind Antonius auf die Fahnen. Die 14 erhaltenen Reden gegen Antonius, deren Titel Cicero von den gegen Philipp von Makedonien gerichteten Philippischen Reden des Demosthenes übernahm, sind das rhetorische Dokument dieser Kampagne. Sie spiegeln die römische Geschichte in der Krisenzeit nach den Iden des März 44 v. Chr. und krönen gleichzeitig Ciceros rednerisches Lebenswerk kurz vor seinem eigenen – von Antonius angeordneten – Tod im Dezember 43 v. Chr.
Der politische Inhalt und Ciceros literarisch-rednerische Leistung in seinen stets als Meisterwerk angesehenen Philippischen Reden werden im Zentrum des Seminars stehen. Als Referatsthemen sind die Vorstellung einzelner Reden unter verschiedenen Aspekten, aber auch speziellere Fragestellungen wie die Abhängigkeit von Demosthenes oder Ciceros Selbststilisierung als Retter der Republik möglich. Eine Festlegung der Themen und des genauen Modus des Seminars (der auch von der Teilnehmerzahl abhängt) wird es in der ersten, einführenden Sitzung geben. Als Vorbereitung für diese Sitzung und das ganze Semester sollten die Teilnehmenden alle 14 Reden zumindest in Übersetzung gelesen haben. Nur so können wir dann die genaueren Besprechungen einzelner Reden und Stellen in ihren grösseren Kontext einbetten.

Unsere Textgrundlage (zur Anschaffung empfohlen) ist die Teubner-Edition von Paolo Fedeli, M. Tulli Ciceronis scripta quae manserunt omnia, Fasc. 28: In M. Antonium orationes Philippicae XIV, B.G. Teubner, 2. Aufl. 1986 (mittlerweile verlegt von Walter de Gruyter, Berlin; ISBN 978-3-11-095763-1). Als Einführung und Begleiter bei der Lektüre seien den Teilnehmern besonders die Kommentare von Ramsey (2003, Phil. 1–2) und Manuwald (2007, Phil. 3–9) ans Herz gelegt.