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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Zum Umgang mit Reichtum im Antiken Christentum (3692)

Susanna Elm (Berkeley) (elm@berkeley.edu)
Di 16:15 – 18:00
KIR-2-201

Information für BA- und MA-Studierende: Beachten Sie zu diesem Modul die Beschreibung im Vorlesungsverzeichnis.

Wie die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Buches Through the Eye of A Needle: Wealth, the Fall of Rome, and the Making of Christianity in the West, 350-550 AD von Peter Brown gezeigt haben, sind Fragen wie das Christentum mit Armut und der Verteilung von Besitz umging, vor allem nachdem Kaiser Constantin die Religion offiziell anerkannt hatte und sie zur Religion des römischen Reiches wurde, von großer Bedeutung. Bei näherer Betrachtung der Quellen (und wie schon in Peter Browns Untertitel angedeutet) wird schnell klar, daß nicht Armut sondern Reichtum und Besitzverteilung im Zentrum der antiken Debatten standen. Da unsere antiken Quellen, die christlichen eingeschlossen, fast ausschließlich von Mitgliedern der begüterten Elite stammen, war die zentrale Frage nicht, wer arm war, sowohl absolut also auch relative, sondern wie reich man als Christ sein durfte, und wie man sich als reicher Christ verhalten sollte. Wie sollte der Reichtum des einzelnen Christen und der rapide ansteigende Reichtum der christlichen Kirchen verwaltet werden? Was bedeutete es, reich und Christ zu sein, wenn Reichtum im späten römischen Reich auch immer die Ausübung eines öffentlichen Amtes und die Rolle des dominus im eigenen Haushalt beinhaltete? Wer waren eigentlich die Armen, denen Unterstützung gewährt werden sollte und wer traf solche Entscheidungen?

Wir werden uns diesen und ähnlichen Fragen mit Hilfe des Buches von Peter Brown, aber auch mit Texten wie der anonymen pelagianischen Schrift Über den Reichtum und Salvian von Marseilles Von der Herrschaft Gottes annähern.