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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Catull, Carmen 64 (2350)

Ulrich Eigler (ulrich.eigler@sglp.uzh.ch)
Di 14:00 – 15:45
RAG-104

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Das carmen 64 ist ein besonderes Gedicht, das man u.a. wegen seiner Länge „Epyllion“ (Kleinepos) nennt. Es beschreibt die Hochzeit des Peleus und der Meeresgöttin Thetis, der Eltern Achills. Doch fehlt ihm der heitere Überschwang von sonstigen Hochzeitsliedern, denn man kennt ja das Schicksal der Ehe und des daraus hervorgegangenen Sohnes. Schon bei Homer findet sich der Hinweis auf den Mythos. Im 24. Buch der Ilias klagt Achill in seinem Zelt vor Troja (Hom.Il. 24, 534-441):
„Also verliehn zwar Peleus die Ewigen glänzende Gaben
Seit der Geburt; denn hoch vor allen Menschen gesegnet
Ragt’ er an Hab und Macht, der Myrmidonen Beherrscher;
Ja dem sterblichen Manne vermählten jene die Göttin.
Aber auch Unheil gab ihm ein Himmlischer; den er versagt’ ihm
Edle Söhn’, im Palaste gezeugt zu künftiger Herrschaft.
Einen Sohn zeugt’ er, der früh hinwelkt und sogar nicht
Pflegen des Alternden kann; denn weit entfernt von der Heimat
Sitz ich in Troia hier...“ (Übers. J.-H. Voss)
Als neoterischer Dichter setzt Catull die Kenntnis der früheren Überlieferung voraus. Im Seminar sollen diese Art zu Dichten sowie ihre Voraussetzungen aber auch das kunstreiche Latein des Catull behandelt werden.
Bitte bereiten Sie für die erste Sitzung vor: Cat.64,1-21.
Bitte lesen Sie: W. Schetter, Das römische Epos, in: M. Fuhrmann, Neues Handbuch der Literaturwissenschat III, Frankfurt 1974, 63-98, hierin aber nur: 68-71 (im Semesterapparat hat es eine Kopiervorlage)
Text: Jeder Text einer kritischen Edition. Meine Lieblingsedition ist: Catull ed. W. Kroll, Stuttgart 19593 (verschiedene Nachdrucke): unbedingt kaufen, wenn Sie sie irgendwo antiquarisch erwischen!