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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Lateinische kursorische Lektüre: Cicero, In Verrem (2134)

Raphael Schwitter (raphael.schwitter@sglp.uzh.ch)
Mi 8:00-9:45

Information für BA- und MA-Studierende: Die kursorische Lektüre kann im BA als Sprachkompetenz IIc (Pflicht) oder als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Im Jahr 70 v. Chr. hat sich der aufstrebende Gerichtsredner Cicero erfolgreich um die Anklage im erfolgsversprechenden Prozess gegen den aus Sizilien zurückkehrenden erpresserischen Statthalter C. Verres beworben. Trotz erheblicher Behinderungen durch Verres und dessen Anhänger gelingt es Cicero, in Sizilien Nachforschungen durchzuführen und den Prozess rechtzeitig zu beginnen. Aufgrund eines geschickten Schachzugs der Anklage erkennt Verres jedoch bereits nach der ersten Verhandlung die Aussichtslosigkeit seiner Verteidigung und entzieht sich dem Prozess durch Flucht ins Exil. Cicero wird dadurch um die Möglichkeit gebracht, in der zweiten Verhandlung das umfangreiche Beweismaterial auszubreiten, das er gegen Verres gesammelt hat. Der Erfolg ist ihm gleichwohl gewiss: Sein Sieg über Verres und dessen berüchtigten Anwalt Q. Hortensius macht Cicero über Nacht zum ersten Gerichtsredner Roms.
Der vorzeitige Abbruch des Strafprozesses ist der Grund, warum das aus drei ungleichen Teilen bestehende Corpus Verrinum innerhalb der erhaltenen Reden Ciceros eine Sonderstellung einnimmt. Nur die beiden ersten Teile sind auch wirklich vorgetragen worden, während der materialreiche dritte Teil, die in fünf Bücher unterteilte sogenannte zweite Rede gegen Verres, nie gehalten und von Cicero erst nachträglich veröffentlicht wurde.
Wir werden uns in der Lektüre hauptsächlich mit diesem 3. Teil des Corpus beschäftigen und uns Verres’ unzählige kleinere und grössere Übeltaten und Verbrechen, die Cicero genüsslich und rhetorisch reizvoll vor uns ausbreitet, zu Gemüte führen.
Verbindliche Textgrundlage ist die Edition von W. Peterson, Oxford 1917 (ND 1982).
Die Teilnehmenden werden gebeten, als Vorbereitung für die erste Sitzung den Anfang des 1. Teils, die oratio in Q. Caecilium c. 1-9 (kleine Zählung) zu lesen.
Lektüretipp für die Weihnachtsferien: R. Harries, Imperium, 2006 (Heyne).