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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Einführung zu Horaz (2119)

Virgilio Masciadri (virgilio.masciadri@sglp.uzh.ch)
Do 10:15 – 12:00

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Vorlesungen können im BA als Basismodul Ib (Pflicht), als Aufbaumodul IIb (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul II.Lit (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Lit (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch MA „Mitarbeit“ erbracht (Anwesenheitskontrolle) und durch das erfolgreiche Bestehen werden 2 Kreditpunkte erworben.

Das Werk des Horaz gilt trotz seinem mässigen Umfang als einer der Gipfelpunkte der lateinischen Literatur: Mit seinen carmina, die im Grunde genommen den bis heute gültigen Begriff der Lyrik im Sinne einer zur Lektüre bestimmten Form von Poesie erst geschaffen haben, wie mit seinen humoristischen und essayistischen Plaudereien in Hexametern (sermones und epistulae) ist er zu einem der glänzendsten, seit der Antike als mustergültig anerkannten Vertreter der Literatur der Augustuszeit geworden. Kein anderer Dichter jener Zeit hat ein formal ähnlich vielfältiges Werk geschaffen, noch hat irgendein anderer die eigene Person in seinen Texten derart oft gespiegelt und zur Kunstfigur verwandelt. Das Werk des Horaz erscheint damit für uns geradezu als eine Tarnmaske, die so ausgerichtet ist, dass derjenige, der die Maske trägt, nicht mehr von seinem originalen Erscheinungsbild zu unterscheiden ist. Anhand der Deutung ausgewählter Einzeltexte wird deshalb in dieser Vorlesung versucht, ein Profil dieses Autors zu entwickeln.
Grundlage jedes Studiums der horazischen Dichtungen ist nach wie vor die Textausgabe von Friedrich Klingner, die zum Glück wieder greifbar ist; sie ist allen zur Anschaffung dringend empfohlen: Q. Horatius Flaccus: Opera, edidit Friedrich Klingner, unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1959. Berlin: de Gruyter 2008 (Bibliotheca Teubneriana Latina 1225)
Es wird vorausgesetzt, dass das Sprachverständnis der in der Stunde behandelten Texte jeweils selbständig erarbeitet wird. Zu der Lehrveranstaltung wird ausserdem ein begleitendes Lektüretutorat angeboten (mehr Informationen dazu am Anfang der Vorlesung). Auf die erste Vorlesungsstunde vorzubereiten sind Hor. Carm. 1.9 und Epod. 13; eine Liste der wichtigsten sonst im Kurs behandelten Texte wird in der ersten Sitzung abgegeben.