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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Griechische kursorische Lektüre: Euripides, Medea (1922)

Silvio Bär
Di 16:15 – 18:00
RAG-1-104

Medea - die Zauberin, Hexe, Verräterin; die Priesterin, Gastfreundliche, bedingungslos Liebende; die Betrogene, Rachsüchtige, Kindsmörderin: kaum eine Frauengestalt der antiken Mythologie ist so vielschichtig wie die der kolchischen Königstochter, und kaum eine mythische Figur war wohl so geeignet, von Euripides, dem enfant terrible der klassischen attischen Dramendichtung, zur tragischen Heldin erhoben zu werden. Wir lesen miteinander ein Stück, das zwar bei seiner Uraufführung an den Grossen Dionysien (431 v.Chr.) nur den dritten Platz belegte, das jedoch seither und ungebrochen bis heute zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur gehört. Nach einer allgemeinen Einführung in der 1. Sitzung (zum attischen Theaterwesen, zu Euripides und zum Medea-Stoff) wird ab der 2. Sitzung das gemeinsame Übersetzen im Vordergrund stehen (ca. 100 Verse/Sitzung); gleichzeitig jedoch wollen wir die Gelegenheit wahrnehmen, die Eigenheiten der Euripideischen Tragödienkunst kennenzulernen sowie ein für die abendländische Literatur- und Kulturgeschichte (inkl. Film) ungemein wirkmächtiges Drama in seiner künstlerischen Vollendung zu würdigen.

Text: Euripidis Fabulae. Edidit J. Diggle, Oxford (1984).

Kommentare:

  • Denys L. Page: Euripides. Medea. The Text Edited with Introduction and Commentary, Oxford (1938) [repr. 1952, 1955, 1961].
  • Donald J. Mastronarde: Euripides. Medea, Cambridge (2002).
  • Georg Otten: Die Medea des Euripides. Ein Kommentar zur deutschen Übersetzung, Berlin (2005).

Wir arbeiten - trotz gewisser Vorbehalte - mit dem Text von Diggle (1984); dieser ist - mit ganz wenigen Abweichungen - auch abgedruckt bei Mastronarde (2002). Beide Bücher sind vorrätig in der Buchhandlung Klio, Zähringerstrasse 45, 8001 Zürich.