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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Studienwochen von „Schweizer Jugend forscht“

Das Seminar für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Zürich hat seit 2008 die Möglichkeit, gemeinsam mit den Universitäten Basel, Luzern, Lugano und der Stiftung „Schweizer Jugend forscht“ eine interdisziplinäre Studienwoche für Jugendliche der ganzen Schweiz anzubieten. In diesen geistes- und sozialwissenschaftlichen Studienwochen erarbeiten die Jungforscherinnen und Jungforscher in verschiedenen Kleingruppen einen wissenschaftlichen Beitrag zu einem übergeordneten Thema. Die interuniversitäre Zusammenarbeit ermöglicht es, die Klassische Philologie in Zürich mit den Bereichen Geschichte, Ethik, Soziologie, Linguistik und Kommunikationswissenschaften der Partneruniversitäten in Kontakt zu bringen.
Das Seminar für Griechische und Lateinische Philologie bedankt sich bei der Stiftung „Schweizer Jugend forscht“ für die hervorragende Zusammenarbeit!

Falls Sie Interesse an einer solchen Studienwoche haben, finden Sie weitere Informationen unter http://www.sjf.ch oder direkt unter der Rubrik Studienwochen. Falls Sie Fragen zu Schweizer Jugend forscht am Seminar für Griechische und Lateinische Philologie haben, wenden Sie sich bitte an michael.wittweiler@sglp.uzh.ch

Studienwoche 2022: „Servi sunt. Immo homines. – Menschenrecht und Sklaverei im antiken Rom“

In dieser Veranstaltung suchen wir nach den Wurzeln der modernen Menschenrechte in der Antike. Der Fokus liegt dabei auf der Sklaverei, welche wir anhand antiker Texte und moderner Forschungsliteratur untersuchen. Wie entwickelte sich das Menschenbild? Wer hatte Rechte? Welchen Einfluss hatten Religion und Philosophie? 

Studienwoche 2020: „Servi sunt. Immo homines. – Menschenrecht und Sklaverei im antiken Rom“

In dieser Veranstaltung suchen wir nach den Wurzeln der modernen Menschenrechte in der Antike. Der Fokus liegt dabei auf der Sklaverei, welche wir anhand antiker Texte und moderner Forschungsliteratur untersuchen. Wie entwickelte sich das Menschenbild? Wer hatte Rechte? Welchen Einfluss hatten Stoa und frühes Christentum?

Studienwoche 2018: „Digital Humanities“

Wie liest man mittelalterliche Handschriften von antiken Autoren? Wie hilft uns dabei die moderne Technik? In diesem Projekt entziffern wir Manuskripte römischer Schriftsteller (Ovid & Vergil) mit Hilfe von Digitalisaten und tauchen ein in die Welt der Textüberlieferung von der klösterlichen Schreibstube bis zu den innovativen technologischen Möglichkeiten der Gegenwart. Zum Programm gehört auch eine Exkursion in die Zentralbibliothek Zürich, wo wir von Experten durch die Handschriftenabteilung geführt werden und einen Einblick in den Digitalisierungsprozess gewinnen können. Ferner ist der Besuch einer Vorlesung an der Universität Zürich geplant, in welcher sichtbar wird, wie die praktischen Errungenschaften der Handschriftenforschung in die Wissenschaft einfliessen.

Studienwoche 2016: „Kommunikation“

  • Das Amphitheater als Kommunikationsraum
    Was haben blutige Kämpfe, Gladiatoren und Raubtiere – Bilder, welche sich unweigerlich mit der Vorstellung des römischen Amphitheaters verbinden – mit Kommunikation zu tun? Sehr viel in der Welt des antiken Rom, das noch keine Print- und digitalen Medien kannte! Wir befassen uns in diesem Projekt nach einer kurzen Einführung zum Konzept „Kommunikationsraum“ damit, welche Formen sozialer und politischer Kommunikation sich im römischen Amphitheater abspielten und welchen Zwecken sie dienten. Dazu lesen wir einerseits Texte der römischen Literatur (teils im Original und teils in Übersetzung), beschäftigen uns aber auch mit anderen Medien, sowohl antiken Mosaiken als auch modernen Dokumentarfilmen.
    Bei gutem Wetter findet am Mittwochnachmittag eine Exkursion nach Vindonissa (Windisch) statt. 

Ausschreibungstext mit weiteren Informationen (PDF, 358 KB)

Studienwoche 2015: „Migration“

  • 58 v.Chr. – Auszug der Helvetier.
    Aus Platznot, die sich nicht mit dem Stolz des keltischen Stammes habe vereinbaren lassen, seien die Helvetier 58 v.Chr. westwärts gezogen. Was an dieser antiken Migrationsbewegung lässt sich historisch untermauern und was ist ins Reich der Legenden zu verweisen? Anhand des Originaltextes, Cäsars Comentarii de bello Gallico, sowie moderner wissenschaftlicher Literatur soll dieser Frage nachgegangen werden. Dabei sollen Grundwerkzeuge der Altphilologie und der Geschichte den Teilnehmern nähergebracht werden, verbunden mit einem Besuch in der Zentralbibliothek Zürich und im Landes-museum. Bei diesem Forschungsprojekt streifen wir zudem Felder der Archäologie und der Erinnerungskultur, immer mit der Frage im Blick, welche Spuren die Vergangenheit hinterlässt und welche Erkenntnisse man ihnen abgewinnen kann.
  • Von Seeräubern zu Siedlern – Die Wikinger in der lateinischen Literatur Westfrankens.
    Unsere Vorstellung von den Wikingern ist heute vor allem von Historienfilmen geprägt – aber wie wurden sie in ihrer eigenen Zeit gesehen? Von den Wikingern selbst sind kaum Zeugnisse aus dieser Epoche erhalten: Die Sagas, die ihre Fahrten und Niederlassungen besingen, wurden erst Jahrhunderte nach den Ereignissen aufgeschrieben. Dagegen entstand in den
    Gebieten, die sie im 8. und 9. Jahrhundert erst plünderten und später besiedelten, eine Vielzahl von zeitgenössischen lateinischen Texten.
    Wir wollen uns in der Studienwoche mit dem Bild der Wikinger in der heutigen Normandie beschäftigen. Dabei werden wir
    zunächst Zeugnisse aus der Zeit ihrer Überfälle lesen, die in den bedrohten Klöstern verfasst wurden. Danach werden wir
    zum Vergleich einige Texte hinzunehmen, die nach der Niederlassung der Wikinger in ihrem eigenen normannischen
    Herrschaftsgebiet entstanden sind.

Ausschreibungstext mit weiteren Informationen (PDF, 164 KB)

Studienwoche 2014: „Networks“

  • Gefangen im Netz der Mythen. Verknüpfung der einzelnen Geschichten in Ovids Metamorphosen
    Ovids Metamorphosen prägen bis heute das Bild der Antike massgebend mit. Durch die Jahrhunderte haben diese Erzählungen begeistert. Wer kennt nicht Europa auf dem Rücken des Stiers, wer hat nicht mit Orpheus nach Eurydike gesucht, wer ist nicht mit Ikarus durch die Lüfte geflogen?
    Im Rahmen der Studienwoche werden wir uns, ausgehend von der Arachneepisode im sechsten Buch, mit einigen dieser Mythen befassen. Dabei werden wir besonderes Augenmerk darauf legen, wie Ovid die verschiedenen Geschichten verknüpft, wie er sie selbst erzählt oder seine Figuren erzählen lässt. Bei der Bearbeitung der Texte werden die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen in der philologischen Textanalyse sammeln können (Textausgaben, -kommentare und Sekundärliteratur, sowie grundlegende Nachschlagewerke).
    In einem weiteren Schritt werden wir uns dem literarischen Netz widmen, das sich von Ovids Texten bis zu uns erstreckt.
    So bewegen wir uns im Netz der Spinne, im Netz der Erzählung, im Netz der Zeiten.
  • L'inestricabile rete di Ate
    Il concetto greco di Ate può significare la sciagura che colpisce un uomo e i suoi discendenti, così come la follia insinuata dagli dei nella mente umana, spesso a seguito di un gesto sacrilego, ma anche Ate come divinità personificata o ancora la colpa stessa, origine dei mali. Con una pertinente metafora, l’azione di Ate, nella tragedia di Eschilo Prometeo incatenato, è raffigurata come una rete inestricabile che avvinghia chi ne è colpito (v.1078).
    Il progetto intende analizzare e porre a confronto in che modo il tema di Ate e della sua rete sia stato trattato all’interno del genere letterario della tragedia dai suoi tre principali esponenti: Eschilo, Sofocle ed Euripide. In particolare ci occuperemo delle famiglie dei Labdacidi (Edipo) e degli Atridi (Agamennone), le vicende delle quali furono caratterizzate dal perpetrarsi di Ate.

Studienwoche 2013: „Macht“

  • Der ideale Fürst – Ansprüche und Wahrnehmung von Herrschern im lateinischen Mittelalter
    Politik war auch im Mittelalter ein wichtiges Thema. Zwar war Demokratie keine Staatsform, doch auch an Herrscher – Könige, Kaiser, Fürsten, Bischöfe oder Päpste – wurden Ansprüche gestellt. Im Laufe des Mittelalters entstanden neben Erzählungen über gute Herrscher auch Handbücher zur Erziehung von Prinzen, um sie von klein auf zu guten Herrschern zu erziehen. Was einen guten Herrscher ausmachte, wie sich Rückblicke auf Regierungsjahre von den Handbüchern zur Prinzenerziehung unterschieden und welcher Herrscher das gesamte Mittelalter überstrahlte, sind Frage, die im Laufe der Projektwoche untersucht und beantwortet werden. Wir wollen gemeinsam lateinische Texte aus dem Mittelalter sowie aktuelle Forschungstexte lesen, um diese und andere Fragen zu beantworten.
  • civis Romanus aut homo liber - die Entwicklung des römischen Bürgerrechts
    Das römische Bürgerrecht war im Verlauf der Geschichte Gegenstand erbitterter Kämpfe, an deren Ende die Ausdehnung auf sämtliche freien Bewohner des Reiches durch Kaiser Caracalla stand; anhand der Entwicklung des Geltungsbereiches des Bürgerrechts lässt sich exemplarisch nachvollziehen, durch welche Spannungen die Entwicklung Roms vom Dorf zur Weltmacht, von der Republik zur Monarchie geprägt war und welche sozialen Probleme sich stellten, weil die verfassungsgeschichtliche mit der politisch-militärischen Entwicklung ungenügend Schritt hielt. Im Rahmen der Studienwoche werden wir anhand verschiedener Texte (politische Philosophie, Rhetorik, juristische Texte, aber auch Dichtung sowie inschriftliche und Bildquellen) diese Entwicklungen nachzuvollziehen versuchen und uns insbesondere fragen, wie man den sich daraus ergebenden Identitätsproblemen zu begegnen versuchte.
  • Macht – Assimilation Galliens unter römischer Besatzung
    Dieses Projekt befasst sich mit der Untersuchung von Mitteln der Macht, welche die Römer vor und nach der Integration der von Caesar besetzten Gebiete ins Imperium Romanum (27 v.Chr.) gegen die Gallier anwendeten, wodurch Veränderungen in deren Kultur und Sprache herbeigeführt wurden. Das angestrebte Ziel – ein Überblick über die Muster von Angleichung und Ausgrenzung der unterworfenen Gallier – wird durch die philologische Analyse von Textbeständen diverser Autoren wie Caesar oder Quintilian und der Auswertung von Inschriften wie derer von La Graufesenque erarbeitet. Den Schülern wird ein Einblick in die Methodologie der Altphilologie gewährt – nicht zuletzt ermöglichen die gewonnen Erkenntnisse Vergleiche mit dem verzwickteren Fall von Assimilation der indigenen Stämme der Schweiz.

Studienwoche 2012: „Globalisierung“

Dieses Jahr wurden zwei Projekte zum Überthema "Globalisierung" angeboten. Zum ersten Mal wurde bei dieser Studienwoche auch intensiv mit dem Mittellateinischen Seminar zusammengearbeitet, so dass je ein Projekt aus dem klassischen Latein und ein Projekt aus dem Mittellatein angeboten werden konnte. Die kleinen Gruppengrössen ermöglichten ferner eine ganz individuelle Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

  • Chinesische Seide für Rom – zwei Weltreiche im Kontakt?
    Seide war für die Römer der Inbegriff von Luxus – nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass dieser Stoff über Tausende von Kilometern aus dem Gebiet des heutigen Chinas über die sogenannte Seidenstrasse eingeführt werden musste: Wir haben anhand von archäologischen und literarischen Zeugnissen die Bilder nachzuzeichnen versucht, die sich die Römer von den Seres machten, jenem geheimnisvollen „Seidenvolk“ irgendwo am Rand der Welt. Wurden über die Seidenstrasse vielleicht nicht nur Waren, sondern auch Ideen ausgetauscht?
    Gruppenleiter: Severin Hof und Alexander Häberlin
    Poster (PDF, 230 KB)
  • Anti-islamische Polemik im lateinischen Mittelalter
    Mit dem Aufkommen des Islams ab 622 n.Chr. und der schnellen Eroberung des Mittelmeerraums von der Türkei bis nach Spanien sah sich das mittelalterliche Christentum in Europa einer neuen Herausforderung gegenüber. Wie die christlichen Gelehrten mit dieser neuen Bedrohung ihres Glaubens umgingen, was sie den Muslimen vorwarfen und wie sie die Vita Mohammeds zu ihren Gunsten veränderten, wurde in der Projektwoche untersucht. Es wurden verschiedene Texte aus dem ganzen Mittelalter gelesen und anhand spezifischer Fragen geprüft: Kamen lateinische Gelehrte überhaupt mit dem Koran in Kontakt? Welche Rolle spielten die Kreuzzüge? Diese und andere Fragen wurden in den Projekttagen diskutiert und untersucht.
    Gruppenleiterinnen: Florence A. Zufferey und Lena Vidoni
    Poster (PDF, 1 MB)

Studienwoche 2011: „(Un-)Freiheit“

Dieses Jahr wurden zwei Projekte zum Überthema (Un-)Freiheit angeboten. Damit wurde ein Thema aufgegriffen, das am Lehrstuhl für Klassische Philologie (Latinistik) seit mehreren Jahren intensiv erforscht wird.

  • Quot servi, tot hostes? Bewertung der Sklaverei in der römischen Antike
    In der römischen Antike waren Sklaven allgegenwärtig. Aber was ist ein Sklave überhaupt? Wie war seine Stellung in der Gesellschaft? Wie wurde man zum Sklaven und wie konnte man sich aus dieser Situation befreien? In dieser Woche sind wir anhand einer Auswahl von lateinischen Texten verschiedener Autoren diesen Fragen nachgehen. Dabei haben wir unter anderem rechtliche, philosophisch-ethische und literarische Aspekte diskutiert und auch einen Blick auf die heutige Gesellschaft geworfen.
    Gruppenleiter: Dominique Stehli und Désirée Ludwig
    Poster (PDF, 753 KB)
    Gruppenbild (JPG, 1 MB)
  • Agrippina minor – Politik, Inzest, Mutterliebe?
    Die Tochter eines grossen Feldherrn heiratet ihren Onkel Kaiser Claudius und hebt mit Mord und Intrigen ihren Sohn Nero auf den Thron. Für diesen Ehrgeiz bezahlt sie: Nero lässt seine Mutter töten. Spätere Generationen konstruieren Agrippina zu einem malum exemplum. Anhand verschiedener Quellen wie Münzen, Inschriften und Texten antiker Geschichtsschreiber betrachteten wir die Darstellungen dieser facettenreichen Frauengestalt.
    Gruppenleiterinnen: Brigitte Marti und Rebecca Schmalholz
    Poster (PDF, 3 MB)

Studienwoche 2010: „Helden, Idole, Vorbilder“

  • Der Zorn des Achilleus – Gefangen zwischen unerfüllter Liebe und blinder Raserei
    Die Heldengestalt des Achilleus gehört zu den spannendsten und tiefgründigsten der Antike überhaupt. Bereits zu Beginn der abendländischen Literatur wird Achilleus nicht bloss auf seine heldenhaften Taten reduziert, sondern der erzählerische Fokus liegt explizit auch auf seinem Charakter. Ausgehend von einem fiktiven, von Ovid verfassten Brief der Kriegsgefangenen Briseis an Achilleus soll dem vielschichtigen Helden bis zur Verkörperung durch Brad Pitt im Film „Troja“ nachgegangen werden.
    Gruppenleiterinnen: Beatrice Gerber und Islèm Sassi
    Poster (PDF, 2 MB)
    Gruppenbild (JPG, 1 MB)
  • Kleopatra: Hure, Heldin, Herrscherin?
    Kleopatra wird in der lateinischen Literatur facettenreich beschrieben: sei es als meretrix regina, als fatale monstrum oder als Aegyptia coninunx. Ob sie wirklich eine so hübsche Nase wie Liz Taylor hatte und tatsächlich in Eselsmilch zu Baden pflegte, soll innerhalb des Themas „Helden, Idole, Vorbilder“ auch gefragt werden. Durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit lateinischen Originaltexten werden Antworten auf die komplexe Frage „Kleopatra: Hure, Heldin, Herrscherin?“ gesucht.
    Gruppenleiterinnen: Daria Muggli und Laura Napoli
    Poster (PDF, 2 MB)
    Gruppenbild (JPG, 1 MB)
  • Die „Heldenschau“ in Vergils Aeneis
    War Brutus der römische Willhelm Tell oder doch nur ein egoistischer Tyrann? In dieser Projektwoche wollen wir uns ausführlich mit der so genannten „Heldenschau“ im 6. Buch von Vergils Aeneis befassen. Darin präsentiert Anchises seinem Sohn Aeneas die künftigen Staatsmänner und Kriegshelden des römischen Volkes. Bei der Interpretation dieser Textstelle wollen wir das römische Heldenideal kritisch hinterfragen und mit unserem heutigen Heldenideal vergleichen.
    Gruppenleiter: Dominique Stehli
    Poster (PDF, 2 MB)
    Gruppenbild (JPG, 1 MB)

Medienmitteilung 2010 (PDF, 218 KB)

Studienwoche 2008: „Grenzen und Grenzüberschreitungen“