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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

HS13

Lehrveranstaltungen Herbstsemester 2013

Literaturgeschichte im Überblick II: Karolingerzeit 

(Vorlesung mit Lektüre)
Carmen Cardelle de Hartmann
Mi 10
-12

In der Karolingerzeit entfernt sich die gesprochene Sprache der Romania so weit von der Schriftsprache, dass diese ohne vorherigen Unterricht unverständlich wird. Deshalb wird eine solide Ausbildung in Latein nötig um die die schriftliche Kommunikation weiter pflegen zu können; Grammatik und Rhetorik werden erlernt, antike Autoren (vor allem Vergil) werden wieder gelesen. In der Vorlesung lernen wir Autoren kennen, die anspruchsvolle Dichtung und Prosa verfassten und sich aktiv mit den heidnisch-antiken Autoren auseinandersetzten. In der ersten Stunde der Vorlesung wird jeweils ein Autor (bzw. ein Text oder eine Gattung) vorgestellt, in der zweiten ein Beispieltext gelesen und kommentiert. Die Textauswahl wird in den Semesterferien im Login-Bereich zur Verfügung gestellt.

Dazu Tutorat bei Severin Hof (Zeit wird in der ersten Sitzung festgelegt).

Parodie, Satire und Verkehrung (Ringvorlesung des Kompetenzzentrums Zürcher Mediävistik)

(Carta bianca: Vorlesung)
varii
Di 16
-18

(Rämistrasse 74, Raum G041)

Die ‹verkehrte Welt› ist ein Motiv, das im Mittelalter in verschiedenen Medien und Kontexten vorkommen kann. Auf den Kopf konnte man alles stellen: das Alltagsleben, die Hierarchien, die Konventionen in Kunst, Kirche und Gesellschaft. Die Verkehrung kann spielerisch sein oder in ernster Absicht folgen, als Mittel der Komik oder der grundsätzlichen Kritik. In der Literatur dient sie sowohl der Parodie in ihrer Auseinandersetzung mit ihren Vor-Texten als auch der Satire in ihrer moralischen Kritik. In der Ringvorlesung werden verschiedene Formen der verzerrenden Ansicht der Welt vorgestellt und die Mechanismen und Funktionsweisen der Verkehrung diskutiert.

Mittelalterliche Autoren als Klassiker

(Seminar)
Carmen Cardelle de Hartmann
Di 14
-16

Jorge Luis Borges hat einen Klassiker als ein Buch definiert, dem Universalität und Unzeitigkeit zugeschrieben werden. Dennoch ändere sich der Status eines Werkes als Klassiker nach Ort, Epoche oder Sprache, und diese Veränderbarkeit ist sogar wünschenswert: Die Wirkung der Literatur verändert sich nicht, aber ihre Mittel müssen sich ändern, damit sie wirkungsvoll bleiben können („Sobre los clásicos“, Otras inquisiciones, 1. Ed., Buenos Aires 1960). Im Seminar wollen wir zuerst der Frage nachgehen, welchen Autoren und Werken im Mittelalter einen solchen Status eingeräumt wurde und wie die Auseinandersetzung mit ihnen geschah. Dann beschäftigen wir uns mit mittelalterlichen Autoren, die in offener Konkurrenz mit diesen Referenzwerken traten (Hrotsvit, Walther von Châtillon, Matthaeus von Vendôme), und gehen der Frage nach, auf welcher Ebene sie mit ihnen konkurrierten und inwiefern sie damit Erfolg hatten.

Grundkurs I: Übersetzung

(Grundkurs)
Dörthe Führer
Di 12-14

Ziele des Grundkurses sind es, die Kenntnisse der lateinischen Grammatik aufzufrischen und zu festigen, das Leseverständnis zu verbessern und die korrekte Übersetzung lateinischer Texte einzuüben. Dafür werden wir lateinische Texte des Mittelalters lesen und kommentieren, so dass die Teilnehmer mit den verschiedenen Registern und sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten der Zeit vertraut werden.

Studierende anderer Fächer können auch an diesem Kurs teilnehmen, das Latinum ist allerdings Voraussetzung.

BUCHBAR FÜR HISTORIKER (C.S.) ALS KOLLOQUIUM

Walter Map – De nugis curialium

(Lektüre)
Sabrina Alfare
Do 16-18

Walter Map (ca. 1130/35-1209) stammte aus dem englisch-walisischen Grenzgebiet. Er studierte an der Universität Paris und war später am Hof Heinrichs II. tätig. 1186 wurde er Kanzler in Lincoln und 1196 Erzdiakon in Oxford. Sein Werk De nugis curialium beinhaltet Erzählungen verschiedener Art, so z.B. satirische Berichte über das Leben am Hof, Kritik an verschiedenen Mönchsorden und Geistergeschichten. Eine auch separat überlieferte Geschichte ist die Epistola Valerii, in der er vor den Gefahren des Ehelebens warnt.
Um einen möglichst vielschichtigen Überblick über das Werk zu erhalten, werden wir daraus verschiedene Erzählungen lesen und besprechen. Wenn möglich, werden bei der Auswahl der Lektüre auch Wünsche der TeilnehmerInnen berücksichtigt.

Kodikologie

(Spezialkurs)
Carmen Cardelle / Rainer Walter
Mo 16-18

(Handschriftenabteilung der ZB)

ACHTUNG: Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt, Masterstudierende werden vorgezogen. Anmeldung bis zum 13. September bei Frau Cardelle. Vorbedingung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss eines Paläographie-Spezialkurses.
Die Kodikologie beschäftigt sich mit der Materialität mittelalterlicher Handschriften. Ziel dieser Übung ist die Vermittlung der notwendigen Kenntnisse für die Beschreibung einer Handschrift, sowie die Sensibilisierung für den Einsatz kodikologischer Argumente in fachwissenschaftlichen Diskussionen. Dazu werden theoretische Kenntnisse vermittelt (Schreibstoffe und -instrumente, Typologie der Schreibträger, Aufbau des Kodex, Gestaltung der Seiten, Organisation der Texte), die an Handschriften der ZB veranschaulicht werden. Die schriftliche Arbeit besteht in der Erstellung einer einfachen Handschriftenbeschreibung unter Anleitung der Dozierenden.

Die lateinische Bibel und ihre Interpretation im Mittelalter

(Spezialkurs)
Philipp Roelli
Mi 14-16

Ein erstes Ziel der Veranstaltung ist es, einen Einblick in Inhalt und Entstehung der Bibel im „Schnellverfahren“ zu geben. Welche Bücher umfasst sie, wann und von wem wurden sie verfasst und was lässt sich zum historischen Hintergrund sagen? Dann folgt als erster Hauptteil die Entstehung der lateinischen Übersetzungen, besonders der Vulgata des Hieronymus. Seine Übersetzungsweise und die Sprache seiner Bibel werden kurz thematisiert.
Der zweite größere Hauptteil der Veranstaltung soll den Umgang mit der Bibel im lateinischen Mittelalter beleuchten; dazu betrachten wir verschiedene Auslegungsarten der Bibel und lesen Ausschnitte aus Bibelkommentaren. Von Papst Gregor dem Großen über die Glossa ordinaria bis zur Postilla des hervorragenden Hebräischkenners Nicolaus von Lyra im 14. Jh.
Als Hausaufgabe sollen jeweils Texte übersetzt werden, die wir im Plenum gemeinsam lesen und gelegentlich andere kleine Aufgaben. Die Veranstaltung wird mit einer (voraussichtlich) mündlichen Prüfung abgeschlossen.

MA-/ Liz-/ Diss-Kolloquium

(Kolloquium)
Silke-Petra Bergjan, Carmen Cardelle de Hartmann, Ulrich Eigler, und Christoph Riedweg
Sieben Sitzungen, Di 18-20, ca. alle 14 Tage

(Rämistrasse 74, Raum G041)

Weiterführende Informationen

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