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Vorbesprechung: Dienstag, 13. Mai 2008, 11:00,
im Mittellateinischen Seminar, KO2 F 156
(Vorlesung mit Lektüre)
Carmen Cardelle de Hartmann
Mo 10–12
Nach einer kurzen Unterbrechung wird in diesem Herbstsemester der
fünfsemestrige Zyklus zur Geschichte der lateinischen Literatur im
Mittelalter wieder aufgenommen. Nach den vorangegangenen Vorlesungen
über die Übergangszeit und die Karolingerzeit behandeln wir nun die
spätkarolingische Zeit, das sogenannte saeculum ferreum (10. Jh.) und
der Übergang zum Hochmittelalter. Einige wichtige Texte und Autoren der
Zeit werden anhand repräsentativer Texte vorgestellt. Dabei kommen
Fragen der Gattungsgeschichte, der Antikenrezeption und der allgemeinen
Kulturgeschichte ebenfalls zur Sprache. Unter anderem werden
besprochen: der Waltharius, Rather von Verona, Liutprand von Cremona,
Hrotsvit von Gandersheim und der Ruodlieb.
In dieser Veranstaltung wechseln sich die Vorstellung eines Autors oder
Textes im Modus der Vorlesung mit der gemeinsamen Lektüre und
Kommentierung eines repräsentativen Textabschnittes ab.
(Kursorische Lektüre)
Carmen Cardelle de Hartmann
Di 10–12
In seiner Legenda aurea versammelt Jacobus de Voragine Legenden und
Traditionen zu den wichtigsten Kirchenfeiern und den meistverehrten
Heiligen. Seine einfache, gut verständliche Sprache, seine klare
Darstellung und wohl auch die unterhaltsame Art der Geschichten, die
sich wie Novellen lesen, verhalfen der Schrift zu einem dauerhaften
Erfolg. Die breite Rezeption der Legenda aurea in den volkssprachigen
Literaturen und in den darstellenden Künsten empfehlen diese Lektüre
nicht nur den Mittellateinern, sondern auch Interessierten anderer
Fächer.
(Vorlesung mit Lektüre)
Philipp Roelli
Di 14–16
In dieser Lektüreveranstaltung geht es um Okkultisten, Hermetiker,
Alchemisten, Theurgen, Kabbalisten und was das spätere Mittelalter und
die frühe Neuzeit sonst so an „Geheimwissenschaftlern“ zu bieten hat.
Dabei sollen chronologisch geordnet 13 Autoren (bzw. bei Anonyma:
Texte) besprochen werden. Nach einer kurzen Betrachtung der früh- und
hochmittelalterlichen Verhältnisse wird unser Hauptaugenmerk auf dem
15. und 16. Jahrhundert liegen, der Zeit in der sich die
experimentellen Wissenschaften endgültig von der Scholastik losgelöst
hatten und oft eigentümliche Blüten trieben.
Nach
einer allgemeinen Einleitung wird in jeder Doppelstunde ein Autor
besprochen. In diesen 13 Doppelstunden kann leider nur eine kleine
Auswahl aus der großen Fülle interessanter Persönlichkeiten vorgestellt
werden. Unter anderem werden behandelt: die Naturwissenschaftler
Albertus Magnus und Roger Bacon; der Missionar und Universalgelehrte
Ramón Lull; der Arzt Paracelsus; der Renaissance-Okkultist Giovanni
Pico della Mirandola; die Aurora Consurgens, ein dem Thomas von Aquin
zugeschriebener alchemistisch-spiritueller Traktat; der Platoniker,
Hermetiker und Kabbalist Marsilio Ficino; der Neuplatoniker, Zauberer
und „Feminist“ Agrippa von Nettesheim; der Kosmologe, Okkultist und
„Märtyrer für die Wissenschaft“ Giordano Bruno.
Diese
Veranstaltung wird in dem bewährten Modus des Mittellateinischen
Seminars als eine Stunde Vorlesung und eine Stunde gemeinsame Lektüre
aus einem lateinischen Quellentext des besprochenen Autors durchgeführt.
(Proseminar)
Philipp Roelli
Do 12–14
Dieser Kurs in lateinischer Mediävistik hat zum Ziel, eine solide Grundausbildung für weitere Studien des (lateinischen) Mittelalters zu schaffen. Anhand eines weitgehend bibliographisch ausgerichteten Skriptums werden wir sprachliche und literarische Themen je in einer Doppelstunde erarbeiten. Besonderes Augenmerk wird nicht auf Auswendiglernen mittellateinischen „Stoffs“ gelegt, sondern darauf, zu lernen wie man Probleme, die im praktischen Leben als Mediävist auftreten, bewältigt.
Zuerst werden sprachliche Hilfsmittel vorgestellt, dann Handschriften und deren Bearbeitung (wenn zeitlich möglich mit einer Handschriftenexkursion in die Zentralbibliothek) bis hin zur Erstellung einer kritischen Textausgabe. In der zweiten Semesterhälfte werden wir uns vornehmlich mit Literatur, bzw. Literatur-gattungen beschäftigen: von der lateinischen Bibel bis hin zur Rhetorik und Dichtung.
Bei alledem werden wir
immer wieder praktische Textbeispiele antreffen, um unser eigentliches
Studienobjekt – lateinische Texte – nicht aus den Augen zu verlieren.
Von Stunde zu Stunde werden kleine Hausaufgaben verteilt. Da unsere
Zeit für eine einigermassen vollständige Behandlung des Stoffes sehr
knapp ist, wird auf Studentenvorträge verzichtet. Schriftliche Arbeiten
sind möglich, aber nicht obligatorisch.
Literatur
- Skriptum des Vorjahres: http://www.unizh.ch/mls/files/Roelli_-_Mittellatein_3.pdf
(Seminar oder Kolloquium )
Gabriela Kompatscher
Fr 9–12 (alle zwei Wochen)
Die Lehrveranstaltung soll einen Eindruck vermitteln, wie reichhaltig
die Exempla-Literatur der frühen Zisterzienser war. Die Sammlungen des
Priors Johannes von Clairvaux (Liber visionum et miraculorum), Herberts
von Clairvaux (Liber miraculorum), Konrads von Eberbach (Exordium
magnum) und Caesarius’ von Heisterbach (Dialogus miraculorum) sollen
dabei im Zentrum unserer Betrachtung stehen.
Nach
einem Einblick in das Mönchswesen speziell der Zisterzienser und einer
Einleitung zu Leben und Werk des Herbert von Clairvaux werden die
genannten Autoren in Form von Referaten vorgestellt werden. Daneben
soll der Lektüre des Liber miraculorum Herberts von Clairvaux breiter
Raum gewidmet sein.
Die Lehrveranstaltung kann
demnach als Seminar oder als mittellateinische Lektüre absolviert
werden. Regelmäßige Anwesenheit ist erwünscht, aber nicht Pflicht.
(Spezialkurs)
Gabriela Kompatscher
Fr 13–16 (alle zwei Wochen)
Die Lehrveranstaltung bietet neben einer Einführung in die Geschichte
der lateinischen Schrift von der Antike bis zum Beginn der Neuzeit vor
allem praktische Anleitungen zum Lesen von Texten aus mittelalterlichen
Handschriften.
Wir
werden über Texten bekannter, aber auch weniger bekannter,
mittelalterlicher Autoren sitzen und gemeinsam versuchen zu entziffern,
was mittelalterliche Schreiber mehr bzw. meist weniger leserlich zu
Papier (oder Pergament) gebracht haben.
Die
Lehrveranstaltung soll den Studierenden also durch die Vermittlung
praktischer und theoretischer Kenntnisse den Zugang zur Arbeit an
Originalen ebnen.
Regelmäßige Anwesenheit ist erwünscht, aber nicht Pflicht.