Navigation auf uzh.ch

Suche

Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

FS13

Lehrveranstaltungen Frühjahrssemester 2013

Vorbesprechung: Donnerstag 6.12. 17:15, anschließend Mandarinlisitzung.

Literaturgeschichte im Überblick I: Frühmittelalter 

(Vorlesung mit Lektüre)
Carmen Cardelle de Hartmann
Mi 10
-12

In diesem Semester behandeln wir die Literatur des Frühmittelalters. In dieser Zeit schrieben Autoren, welche die Weichen für die weitere Entwicklung des kulturellen und literarischen Lebens im Mittelalter stellten: Cassiodor, der die Beschäftigung mit den Wissenschaften in den Dienst der Bibelexegese stellte und sie dadurch ermöglichte, Isidor und Beda, die das Wissen der Antike systematisierten, Benedikt und Gregor der Große, die das geistige Leben tief prägten. Das sprachliche und stilistische Spektrum geht von der Literatur des westgotischen Spaniens, die einen Ausklang der antiken Tradition darstellt, bis zur vitalen Innovationskraft der Iren und Angelsachsen. In der ersten Stunde der Veran­staltung wird jeweils ein Autor vorgestellt, in der zweiten Stunde lesen und kommentieren wir einen repräsentativen Text. Die Vorlesung wird von einem Tutorium zur Vorbereitung der Texte begleitet.

Dazu Mi 9-10 Tutorat bei Severin Hof

Die Klöster und die Klassiker

(Carta bianca: Vorlesung)
Carmen Cardelle de Hartmann, Ulrich Eigler
Do 10
-12

(im Raum KOL E 21)

Die antike Literatur hat im Mittelalter überlebt. Ihre Überlieferung kann daher nur verstanden werden, wenn man die mittelalterlichen Bedingungen von Schrift- und Buchkultur sowie den jeweiligen institutio­nellen Rahmen kennt. Klassische Philologen nehmen diesen Zusammenhang meistens nur in einer dür­ren Liste von Handschriften zur Kenntnis, die von den jeweiligen Editoren der Oxford oder Teubner-Texte verwendet werden. In der Vorlesung sollen diese Listen zum Leben erweckt werden. Diese wird sich daher zunächst mit der Frage beschäftigen, wie innerhalb der karolingischen Klosterkultur die an­tiken lateinischen Autoren nach einer langen Zeit der Vernachlässigung neu entdeckt und abgeschrie­ben werden. Dabei wollen wir einzelne Überlieferungszentren und die jeweils wichtigsten Codices vor­stellen. Der Hauptakzent liegt selbstverständlich auf Klassikern wie Vergil, Cicero, Horaz oder Ovid. In einem weiteren Schritt werden Einzelzeugnisse der aktiven Rezeption dieser Autoren stehen, um verständlich zu machen, dass sie nicht nur abgeschrieben wurden, sondern auch in einem lebendigen Prozess der Anverwandlung standen. Im Rahmen der Vorlesung wird eine zwei-tägige Exkursion zu einem der behandelten Klöster mit Handschriftenarbeit stehen.

Carmina Burana

(Seminar)
Carmen Cardelle de Hartmann
Di 14
-16

Der Codex München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4660, wurde bei der Säkularisation der bayeri­schen Klöster 1803 in Benediktbeuern gefunden, weshalb er als Codex Buranus bezeichnet wird. Darin findet sich eine Sammlung von rhythmischen und metrischen Dichtungen, geistliche Dramen und eini­gen Prosatexten – die “Carmina Burana” –, einige davon neumiert. Die darin überlieferten Gedichte, meistens im 12. Jh. entstanden, bilden die wichtigste Sammlung weltlicher Lyrik des Mittelalters in lateinischer Sprache. Viele Texte stellen uns vor textkritische und interpretatorische Schwierigkeiten. Im Seminar werden wir uns mit einigen repräsentativen Gedichten auseinandersetzen, zuerst die textkritischen Fragen klären und dann literaturwissenschaftliche Fragen, wie Gattungszugehörigkeit, Formen der Intertextualität oder Bezüge zur volkssprachlichen Dichtung erörtern. Eine gründliche Vorberei­tung der lateinischen Texte wird vorausgesetzt. Wer sich beim Übersetzen unsicher fühlt, sollte zusätz­lich zum Seminar die Lektüre besuchen.

Grundkurs II: Überblick

(Grundkurs)
Sabrina Alfare
Di 12-14

Der Grundkurs II vermittelt Grundkenntnisse für das Studium der Mittellateinischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Der Schwerpunkt liegt, im Gegensatz zum Grundkurs I, nicht auf dem Über­setzen von Texten, sondern auf dem Umgang mit Texten. Der Kurs beinhaltet das Kennenlernen von Hilfsmitteln (z.B. Wörterbüchern, Nachschlagewerken und Datenbanken), eine kurze Einführung in verschiedene Teilbereiche des Faches sowie einen chronologischen Überblick über die lateinische Literatur im Mittelalter. Dazu werden Textausschnitte als Hausaufgabe übersetzt und dann in der Stunde besprochen. Am Ende des Semesters findet, wenn es zeitlich möglich ist, eine Handschriften-exkursion in die Zentral­bibliothek statt. Der Kurs wird mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen. Vorheriger Besuch des Grund­kurses I wird empfohlen, ist aber nicht Pflicht.

Studierende anderer Fächer können auch an diesem Kurs teilnehmen, das Latinum ist allerdings Voraussetzung.

Paläographie 2

(Spezialkurs)
Dörthe Führer
Di 10-12

In dieser Einführung in die Paläographie wollen wir bei der frühen karolingischen Minuskel beginnen und somit dort einsetzten, wo die letzte Veranstaltung von Franziska Schnoor aufhörte (Besuch dieser ist aber nicht Voraussetzung). Nach der karolingischen Minuskel werden wir verschiedene sogenannte gotische Schriften behandeln: von der Praegotica, über Buch- und Kursivschriften. Abschließend wollen wir uns der Rotunda und den Humanistenschriften widmen. Nebst kurzen theoretischen Einschüben wollen wir die Zeit vor allem verwenden um gemeinsam Handschriften zu lesen und zu studieren. Voraussichtlich mit einer Exkursion.

BUCHBAR FÜR HISTORIKER (C.S.) ALS KOLLOQUIUM

Mystische Wissenschaft an der Wende zur Neuzeit

(Lektüre)
Philipp Roelli
Mi 14-16

In dieser Lektüre lesen wir Texte von Denkern, die mit einer mystisch-ganzheitlichen Tendenz das Wesen der Welt zu erfassen versuchten. Die meisten der behandelten Autoren bewegten sich eher am Rand der akademisch-wissenschaftlichen Welt, doch bilden sie eine Art geistige Unterströmung durch die Jahrhunderte. Es ist ihnen gemeinsam, dass ihr Weltbild mehr auf der Rezeption von Plato und spät­antiken platonica wie dem Corpus Hermeticum basiert als auf derjenigen des Aristoteles. Zeitlich beginnen wir im 14. Jh. mit dem mystischen Kombinatoriker Raimundus Lullus und enden beim Philosophen Baruch Spinoza im 17. Jh.

Nach einer kurzen Einführung zu jedem Autor lesen wir jeweils ein bis zwei Doppelstunden aus einem Werk, um einen etwas größeren Einblick in die Gedankenwelt des Autors zu erlangen. Die Texte, die wir gemeinsam lesen, werden nicht technisch sondern allgemeinverständlich sein und sollen das Weltbild des jeweiligen Autors illustrieren. Nebst den beiden genannten Autoren sollen behandelt werden: Kardinal Nicolaus Cusanus, Platoübersetzer Marsilius Ficinus, Mathematiker Hieronymus Cardanus, eine fiktive Mondreise des Astronomen Kepler, ein Gedicht des spirituellen Materialisten Giordano Bruno und der jesuitische Universalgelehrte Athanasius Kircher.

Carmina Burana

(Lektüre)
Maximilian Gamer
Do 14-16

In der Lektüre werden einzelne Stücke aus der Sammlung des Codex Buranus gelesen und sprachlich erschlossen, darunter alle Gedichte, die im Seminar behandelt werden. Die Lektüre kann auch unabhängig vom Seminar besucht werden.

Medieval Translations

(Blockkurs)
Prof. Dr. Charles Burnett (Warburg Institute London)
11. bis 14. Februar 2013: Mo, Di, Mi 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Do 10 bis 12.

This course will explore how the culture of different regions in Europe and the Middle East contributed to the production of translations into Latin from Greek, Hebrew and Arabic, and the consequent ‘renaissance’ in European science and philosophy. The regions will include England, Occitania and Catalonia, Aragon, Tuscany, Sicily, Constantinople and Antioch. Each region has a specific character, due to differences in patronage, language knowledge, and audience—differences reflected in the choice of the works translated, and in their reception. The course will be based on a dossier of relevant texts (mainly in Latin, but always with English translations), and will include both visual and musical illustrations.

MA-/ Liz-/ Diss-Kolloquium

(Kolloquium)
Silke-Petra Bergjan, Carmen Cardelle de Hartmann, Ulrich Eigler, und Christoph Riedweg
Datum noch unsicher, ev. Di 18-20, ca. alle 14 Tage

Programm.

Johannes Scotus Eriugena, Periphyseon

(Kolloquium Antike und Christentum)
Benjamin Gleede, Philipp Roelli
Di 16-18, am 26.2., 5.3., 19.3., 16.4., 23.4., 14.5. und 21.5.

Das Kolloquium Antike und Christentum findet jeweils im Frühjahrssemester statt und behandelt abwechselnd ein lateinisches oder griechisches Thema. Die Veranstaltung wird interdisziplinär von Kirchengeschichte, klassischer und mittellateinischer Philologie organisiert. Dieses Semester werden wieder Benjamin Gleede von der Kirchengeschichte und Philipp Roelli das Kolloquium zu Eriugena leiten. Das Besondere dieses Philosophen des 9. Jhs. ist seine neuplatonische Orientierung und die Tatsache, dass er als einer der wenigen seiner Zeit über Griechischkenntnisse verfügte. In der Veranstaltung werden gemeinsam Ausschnitte aus seinem Hauptwerk gelesen und diskutiert. Für fortgeschrittene Studenten.

Weiterführende Informationen

Title

Teaser text