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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Forschung

Überblick zur Forschung am Seminar im Jahr 2022

Der Forschung galt besondere Aufmerksamkeit. Zu erwähnen sind internationale Tagungen und Workshops, Gastvorträge in Zürich sowie unsere eigenen Vorträge, Forschungsprojekte und eingeworbenen Drittmittel. Prof. Cardelle organisierte die Tagung «Le metafore dell’amicizia, dell’amore e della pace (secoli XI-XII). In ricordo di Peter Dronke» in Florenz; in Zürich veranstalteten drei bei Prof. Riedweg Doktorierende einen Workshop zur antiken Doxographie; Prof. Eigler führte mehrere internationale Workshops zu seinem Projekt «Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 8» durch; Prof. Riedweg war Mitorganisator der 2. grossen ZAZH-Tagung «Identitätskonstruktionen. Zur Rolle der Antike für die europäische und aussereuropäische Selbstfindung».

Der 12. Orelli-Tag wurde am 29.1. als Gedenkveranstaltung für Prof. Peter Stotz durchgeführt. Das zahlreiche Publikum in der Aula hörte unter anderem einen Festvortrag von Prof. Jan Ziolkowski (Harvard). Das mittlerweile hybrid durchgeführte Forschungskolloquium unseres Seminars wurde durch Treffen mit den Universitäten Basel, Bern und Freiburg Brsg. bereichert. Die Seminarangehörigen hielten mehrere Vorträge, u.a. in Göttingen (Prof. Riedweg) und Durham (Prof. Cardelle).

Unsere Forschungsprojekte haben wir vorangetrieben. Zu nennen sind: Prof. Riedwegs Projekt zu Demokratie und Populismus und die Vorbereitung von Walter Burkerts Kleinen Schriften Band IX und X; Prof. Eiglers Forschungsprojekt „Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 8 (568–735 n. Chr.)“ mit Prof. Gernot M. Müller (Bonn); Prof. Cardelles Arbeit an einer Monographie über Petrus Alfonsi und über mittelalterliche Poetik und Rhetorik in kommentierten Klassikerhandschriften.

An unserem Seminar wird an mehreren Dissertationen und Habilitationen gearbeitet. 2022 wurden zwei Habilitationen im Latein und ein Doktorat im Mittellatein abgeschlossen. Zur Finanzierung der Nachwuchsforschung dienten primär die Assistenzstellen: Diese Doktorierenden wurden nach Möglichkeit von administrativen Aufgaben entlastet und beim Schreiben von Stipendienanträge unterstützt, um der Forschung noch mehr Zeit widmen zu können. Über persönliche Drittmittel-Förderung finanziert waren ein von uns fest angestellter Postdoc mit einem SNF-Mobilitätsstipendium (Linguistik), eine Postdoktorandin mit Ambizione des SNF (Mittellatein), ein Mittellatein-Doktorand mit Doc.ch des SNF und ein Latein-Doktorand mit einem UZH Candoc Grant; ein Mittellatein-Doktorand konnte einen UZH Candoc Grant für 2023 einwerben.

Dazu kam eine Postdoktorandin im neuen SNF-Projekt von Prof. Cardelle: 2022 wurde «The Ancient World Seen from Medieval Glosses» mit einer Postdoc-Stelle (ab 10.2022), zwei Doktorandenstellen (ab 3.2023) und einer Fördersumme von fast 1 Million CHF bewilligt. Ebenfalls erfolgreich war Prof. Cardelles Antrag auf das Marie Sklodowska-Curie Doctoral Network «Re-mediating the Early Book: Pasts and Futures», das zusammen mit Prof. Trachsler und fünf anderen Universitäten aufgebaut wird und eine Doktoratsstelle im Mittellatein finanziert (Gesamtsumme: über 2,4 Millionen Euro). Zudem wurden Prof. Cardelle 2022 ein Projekt in der digitalen Lehre (Fördermittel von DLF der UZH) und ein «Erasmus Blended Intensive Program» in Kooperation mit Siena, für das sechs Workshops vorgesehen sind, genehmigt.

Die Kommission, welche für die per HS 2023 wiederzubesetzende Professur für Classics / Griechische Philologie (Nachfolge Riedweg) zuständig ist, hat ihre Arbeit mit dem Antrag an die Universitätsleitung abgeschlossen; es ist noch kein Ruf erfolgt.

Mit Zusammenlegung der Klassisch-Philologischen und der Mittellateinischen Bibliothek ist unsere Villa Tanneck 2016 zu einem Forschungs-, Lehr- und Lernzentrum geworden, das Anziehungskraft weit über die Schweiz hinaus besitzt. Per 1.1.2022 wurde unsere frühere Institutsbibliothek Teil der neuen Dachorganisation UB Zürich. Für die Studierenden, Forschenden und Lehrenden bot die Forschungsbibliothek UB Gräzistik & Latinistik die gewohnten vorzüglichen Arbeitsbedingungen.

Die Vernetzung mit den anderen Altertumswissenschaften der UZH wurde über das ZAZH weitergeführt. Zu nennen sind insbesondere die 4. Ringvorlesung, die 2. internationale ZAZH-Tagung, die Gastdozentur von Prof. Mary Beard (Cambridge) und die Gastprofessur von Prof. Giulia Bonasio (Durham, in Zusammenarbeit mit dem Collegium Helveticum). Nach einer vierjährigen Amtsperiode übergab Prof. Riedweg die Leitung des ZAZH per 1.8.2022 an Prof. Walser aus der Alten Geschichte. Unser Seminar ist ferner in den Kompetenzzentren Zürcher Mediävistik, Linguistik Zentrum Zürich und Zentrum Künste und Kulturtheorie vernetzt.
 

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