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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Elisa Monaco

Dimensionen des Gedächtnisses in Dantes Commedia und Vita Nova

Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Commedia und die Vita Nova des florentinischen Dichters Dante Alighieris auf die darin vermittelten Gedächtnisvorstellungen hin zu untersuchen und deren Ursprünge in der Stadt Florenz zu prüfen. 

In der Forschung hat man sich bezüglich der Gedächtnisidee bei Dante bis anhin hauptsächlich in kleineren Beiträgen auf die Übernahme der in der antiken Rhetorik beschriebenen Gedächtnisregeln in der Commedia fokussiert. Im Gegensatz dazu umfasst die Perspektive dieses Forschungsprojekts sowohl das Gedächtnis des Einzelnen, das sich im Gedächtnistraining und im schreibenden Erinnern, mit dem sich der verbannte und diffamierte Autor immerwährende Autorität zu verschaffen gedenkt, ausdrückt, als auch das gemeinschaftliche Erinnern, das sich im Ruhm und in der Liturgie und damit im körperlichen Gedächtnis zeigt, bei dem durch den physisch ausgeführten Gottesdienst die Bibelinhalte in das Gedächtnis eingeschrieben werden und die göttliche Wahrheit wiederum durch die liturgischen Handlungen in Erinnerung gerufen werden.

Um ein umfassendes Bild von Dantes Gedächtnisvorstellung zu liefern, soll geklärt werden, inwiefern der Dichter Zugang zu den relevanten Texten gehabt haben kann. Zu diesen zählen neben dem aus der Antike überlieferten Gedächtnistraktat Rhetorica ad Herennium die Kommentare zur aristotelischen Schrift De memoria et reminiscentia von Albert dem Grossen und Thomas von Aquin. Das Forschungsprojekt beabsichtigt nicht nur, eine bedeutende Lücke in der Dante-Forschung zu schliessen, sondern auch neue Perspektiven für die Erforschung der Geschichte der Gedächtnisvorstellungen im Mittelalter zu liefern.

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