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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Akademischer Bericht 2005 (Klass.-Phil. Seminar)

Leitung in der Berichtsperiode:
Prof. Dr. Christoph Riedweg / Prof. Dr. Ulrich Eigler

Zusammenfassung (Management Summary)

Das Klassisch-Philologische Seminar der UZH mit seinen Teilbereichen Gräzistik und Latinistik ist aufgrund der vielfältigen Forschungsinteressen seiner Mitarbeiter, der besonderen Gewichtung von Literatur- und Sprachwissenschaft - dem sgn. "Zürcher Modell" - sowie seiner inzwischen verstärkten Zusammenarbeit mit anderen literatur- und kulturwissenschaftlichen Fächern nicht nur im deutschsprachigen Raum her vorragend aufgestellt. Zu den bestehenden Forschungsschwer punkten der Religionswissenschaft, des Griechischen Mythos und der Philosophiegeschichte kommen mit der Berufung von Prof. U. Eigler zum WS 2005/06 und der Gastprofessur von Prof. M. Baumbach die Gebiete der Rezeption der Antike, der Literatur der zweiten Sophistik, der griechischen Epigrammatik, der Literatur der römischen Republik und Kaiserzeit und Weiteres hinzu. Eine Vielzahl von im Rahmen der Nachwuchsförderung entstehenden Qualifikationsarbeiten bereichert das Spektrum zusätzlich. Durch eine reiche Vortragstätigkeit Institutsangehöriger im In- und Ausland sowie eine entsprechende Zahl von Gastvorträgen in Zürich stellen sich die Forschenden des Klassisch-Philologischen Seminars dabei jederzeit in einen internationalen Dialog. Eine umfangreiche Publikationsliste belegt die Produktivität der in Zürich betriebenen kulturhistorischen und literaturwissenschaftlichen Forschung. In der Lehre traten nicht erst im Berichtszeitraum zum Altbewährten in zunehmendem Masse neuere Lehr- und Lernformen: Ein Einführungs-Tutorat vermittelte modernste literaturwissenschaftliche Methodik und setzte Schwer punkte im Bereich der Arbeit mit elektronischen Bibliographien und Datenbanken, hinzu kamen mehrere, von den Studierenden gut besuchte Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen zum Einsatz der sog. "neuen Medien" in der Klassischen Philologie durch den IT-Beauftragten des Seminars. 4 E-Learning-Kurse wurden als nur ein Teil eines wesentlich komplexeren Programms zur Etablierung des E-Learning am Klassisch-Philologischen Seminar im Berichtszeitraum konzipiert. Stark wurde zudem auf die Vernetzung einzelner Lehr veranstaltungen untereinander geachtet, eine intensivierte Kooperation mit der Komparatistik schärfte bei den Studierenden modern-philologisches Methodenbewusstsein. Die Weiterbildungsveranstaltungen der Hochschuldidaktik, ein traditionell grosser studentischer Einfluss auf Inhalte und Methoden und die Schulerfahrung vieler Lehrender sichern die Qualität der Lehre am Klassisch-Philologischen Seminar. Wichtigstes Instrument der Nachwuchsförderung am Klassisch-Philologischen Seminar bilden die Assistenzstellen, die in Zürich hauptsächlich mit Doktorierenden besetzt werden. Die Forschung der Nachwuchskräfte wird durch individuelle Betreuung sowie durch das gezielte Offenhalten von Freiräumen im Rahmen der Assistenz gefördert, während die vielfältigen Anforderungen im Bereich der persönlichen Assistenz und der Seminar verwaltung in nahezu idealer Weise für allfällige zukünftige Aufgaben qualifizieren. Erstes Ziel für die Zukunft muss die Sicherung und Fortführung des hohen Niveaus in Lehre und Forschung gerade mit Blick auf die Umstellung auf Bachelor und Master im kommenden Wintersemester sein. Die Lehre wird hierbei zunehmend auf sich verändernde Anforderungen der Praxis sowie auf moderne Lehr- und Lernformen ausgerichtet werden. Dabei setzen wir stark auf neue Lehrmittel, vor allem auf den Einsatz des E-Learning. Von der stärkeren Vernetzung der Forschung mit anderen Fachbereichen erwarten wir eine noch bessere Positionierung der Klassischen Philologie im Fächerkanon der Universität nicht nur als erster Zugang zur Kultur und Literatur der Antike, sondern auch als wichtiger Gesprächspartner der modernen Literaturwissenschaften. In dieser Hinsicht wird an ein stärkeres Engagement in der Komparatistik und an den Ausbau von interdisziplinären Seminaren gedacht. Des Weiteren wird die Zusammenarbeit zwischen Universität und Schule ausgebaut, um bei der Vermittlung der Alten Sprachen eine bessere Abstimmung zu erreichen. Erste Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrer unter Beteiligung von Mitarbeitern unseres Instituts sind bereits angelaufen, regelmäßige Gastvorträge an Schulen sind geplant, und die Bereitstellung neuer Medien und Lerninhalte für Lehrer soll im Rahmen des E-Learnings erfolgen. Darüberhinaus wird eine weitere Intensivierung der Nachwuchsförderung angestrebt. Gedacht ist u.a. an ein stärkeres Engagement bei Doppeldoktoraten und beim Aufbau von Forschungsgruppen im Rahmen von größeren und langfristigen Forschungsprojekten an unserem Seminar. Diesbezüglich hoffen wir auf eine räumliche Verbesserung innerhalb unseres Standortes, wo derzeit nur sehr begrenzt Arbeitsplätze für Nachwuchsforscher zur Verfügung stehen. Vor allem müssen wir die Empfehlung des Evaluationsberichtes, den literaturwissenschaftlichen Ausbildungsteil gegenüber dem linguistischen stärker zu gewichten, umsetzen. Dies ist umso dringlicher, als den Studierenden unbedingt eine grössere Wahlfreiheit bei der Entscheidung über Schwer punktsetzungen im Studium gewährt werden muss. Die Verantwortlichen des Klassisch-Philologischen Seminars sind in diesem Zusammenhang besonders bestrebt, die berufspraktische, auf das Lehramt an Mittelschulen bezogene Ausbildung zu ihrem Anliegen zu machen. Daher werden auch die Entwicklungen und Veränderungen, die die Stellung der Alten Sprachen in Schule und Gesellschaft betreffen, mit grösster Aufmerksamkeit verfolgt. Daraus erklärt sich auch die verstärkte Bemühung um eine enge Zusammenarbeit von Schule und Universität in den Alten Sprachen.