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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Akademischer Bericht 2000 (Klass.-Phil. Seminar)

Leitung in der Berichtsperiode:
Prof. Dr. Therese Fuhrer (bis 31.8.2000) Prof. Dr. Christoph Riedweg (ab 1.9.2000)

Zusammenfassung (Management Summary)

Unter der Bezeichnung "Klassische Philologie" wird seit langem die Beschäftigung sowohl mit der griechischen als auch mit der lateinischen Literatur des Altertums zusammengefasst. Dementsprechend gibt es am Klassisch-Philologischen Seminar je einen Lehrstuhl für Gräzistik und einen für Latinistik. Gegenstand von Forschung und Lehre ist die gesamte literarische Hinterlassenschaft der 'klassischen' Antike, von den Anfängen in mykenischer Zeit (zweite Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr.) über die Hochblüte im 5./4. Jahrhundert v. Chr. (Griechen-land) bzw. um die Zeitenwende (Rom) bis in die griechisch-römische Spätantike, wobei auch immer wieder die prägende Fortwirkung dieser Literaturen in Byzanz, im lateinischen Mittelalter und in der Neuzeit von der Renaissance bis in die Gegenwart in den Blick kommt.

Prof. Dr. Therese Fuhrer: Ordinaria für Klassische Philologie/ Latinistik; Seminarvorsteherin (bis 31.8.2000).
Prof. Dr. Christoph Riedweg: Ordinarius für Klassische Philologie/ Gräzistik; Seminarvorsteher (seit 1.9.2000).
PD Dr. Laura Gemelli: Privatdozentin für Klassische Philologie.
Ausserdem haben verschiedene Lehrbeauftragte am Seminar Veranstaltungen gehalten.

  1. In der Berichtsperiode waren im Durchschnitt 35 Studierende mit dem Hauptfach Gräzistik und 38 Studierende mit dem Hauptfach Latinistik an der Universität Zürich eingeschrieben.
  2. 9 Studierende haben ihr Studium erfolgreich mit dem Lizentiat abschlossen.
  3. 14 Studierende sind dabei, eine Promotion zu verfassen; 2 Personen schreiben an ihrer Habilitation.
  4. Neben dem regulären Lehrprogramm konnte das Seminar eine Veranstaltung zum wichtigen Themenbereich "Klassische Philologie und moderne Literaturtheorie" anbieten - durchgeführt von einer anerkannten Spezialistin auf diesem Gebiet, der Konstanzer Ordinaria für lateinische Literaturwissenschaft Prof. Dr. B. Feichtinger.

Am Klassisch-Philologischen Seminar sind verschiedene, auch interdisziplinäre Forschungs-projekte mit internationaler Beteiligung am Laufen (unter anderem zusammen mit den Universitäten Jena, Bonn, Mannheim, Heidelberg, Birmingham). Davon wurde in der Berichtsperiode ein Forschungsprojekt vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt:

  • Prof. Dr. Ch. Riedweg/ Ch. Oesterheld MA: "Kyrill von Alexandrien, Gegen Julian: Kritische Edition der erhaltenen Bücher 1 - 10".

Forschungsschwerpunkte (Stichworte):

  • Prof. Dr. W. Burkert (Emeritierter Professor für Klassische Philologie, bes. Griechisch): -> Anthropologie -> Religion -> Alter Orient -> Vorsokratiker.
  • Prof. Dr. Th. Fuhrer (Ordinaria für Klassische Philologie / Latinistik): -> Augustin -> Lateinische Dichtung -> Antike Philosophie.
  • Frau PD Dr. L. Gemelli-Marciano (Privatdozentin für Klassische Philologie): -> Antike Philosophie -> Vorsokratiker -> Atomisten -> Antike Medizin -> Hippokrates.
  • Prof. Dr. Chr. Riedweg (Ordinarius für Klassische Philologie / Gräzistik): -> Pythagoras von Samos und alter Pythagoreismus -> Orpheus und Orphik -> Rhetorik, Literaturtheorien -> Spätantike und Christentum -> Kaiser Julian -> Kyrill von Alexandrien -> Geschichte der Philosophie in den ersten Jahrhunderten nach Christus.
  • Prof. Dr. H. Tränkle (Emeritierter Professor für Klassische Philologie, bes. Latein): -> Dichtung der augusteischen Zeit -> Lateinische Literatur der Spätantike.
  1. Die wichtigste wiederkehrende Dienstleistung des Klassisch-Philologischen Seminars besteht in der Organisation und Durchführung der im Reglement über die Lizentiatsprüfung vorgesehenen Ergänzungsprüfungen in Latein und Griechisch (Latinum und Graecum).
    In der Berichtsperiode wurden 4 Latinumsprüfungen abgehalten; von den insgesamt 171 Kandidierenden haben 121 erfolgreich bestanden. Die Graecumsprüfung haben alle 7 Kandidierenden erfolgreich abgeschlossen.
  2. Die Dozierenden waren als Experten für diverse Prüfungen, als Gutachter nationaler und internationaler Forschungsvorhaben, als Organisatoren von Kongressen sowie als HerausgeberInnen verschiedener in- und ausländischer Zeitschriften, Reihen und Standardlexika tätig.
  3. Vom 20.-24.11.2000 führte das Seminar eine Studienwoche im Rahmen von "Schweizer Jugend forscht" durch, die auf sehr grosses Interesse gestossen ist.
  4. Im Rahmen des "Virtuellen Campus Schweiz" (VCS) beteiligen sich seit Oktober 2000 die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Bodo Näf und Dr. Pascal Stoffel am Projekt "Latinum Electronicum", einem Internet-Latinumskurs in vier Sprachen, der von den Universitäten Basel, Neuenburg, Tessin, Zürich und Princeton ausgearbeitet wird.
  1. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Walter Burkert, Emeritus für Klassische Philologie, bes. Grie-chisch, hat am 29. 5. 2000 in Berlin den Orden pour le mérite für Wissenschaft und Künste erhalten.
  2. Zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Walter Burkert ist der erste Band "Homerica" von Walter Burkerts Kleinen Schriften erschienen und im Rahmen einer akademischen Feier am 2.2.2001 dem Jubilar übergeben worden.
  3. Zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Hermann Tränkle, Emeritus für Klassische Philologie, bes. Latein, am 18. März 2000 ist ein Festheft des Museum Helveticum (57, 2000, Fasc.2) erschienen.