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Christoph Riedweg (christoph.riedweg@uzh.ch)
Fr 10:15 – 12:00
UZZ
Auch für’s Studium Generale geeignet.
Lyrik ist ein griechisches Wort. Als Sammelbegriff für „Dichtung zur Lyra“ taucht es allerdings erst im 3. Jh. v. Chr. auf, auch wenn schon seit archaischer Zeit suggestive literarische Zeugnisse erhalten sind. Nach einer begrifflichen Klärung und Hinweisen zur Überlieferung sollen in der Vorlesung zunächst die Besonderheiten der frühgriechischen Lyrik herausgearbeitet werden, insbesondere ihre ausgeprägte Situationsbezogenheit (religiöse Feiern, Symposion, Frauenkreis der Sappho, athletische Siegerehrungen als soziokulturelles setting). Danach werden die hauptsächlichen Gattungen Iambos, Elegie, monodische und chorische ‚Lieder‘ (méle), darunter auch Hymnen, vorgestellt. Im zweiten Teil wird die Entwicklung von den frühesten erhaltenen Textfragmenten aus dem 7. Jh. v. Chr. (u. a. Archilochos, Semonides, Alkman) über Sappho und Alkaios, die Chorlyriker und die Buchkultur der hochartifiziellen hellenistischen Lyrik (Stichwort 'arte allusiva') bis zu ausgewählten Beispielen kaiserzeitlicher und frühchristlicher Gedichte in den grossen Linien nachgezeichnet. Alle in der Vorlesung behandelten Texte werden auch in Übersetzung vorgelegt.
Zur Einführung empfohlen: J. Latacz (Hg.), Archaische Periode (Die griechische Literatur in Text und Darstellung, hg. von H. Görgemanns, Band 1), Stuttgart 19982. – M. L. West, Melos, Iambos, Elegie und Epigramm, in: E. Vogt (Hg.), Griechische Literatur (Neues Handbuch der Literaturwissenschaft Band 2), Wiesbaden 1981, 73-143 – A. Bagordo/B. Zimmermann, Lyrik, in: B. Zimmermann (Hg.), Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit (Handbuch der griechischen Literatur 1 = HdbA 7,1), München 2011, 124–253.