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Carmen Cardelle (carmen.cardelle@sglp.uzh.ch)
Mi 10:15 – 12:00
RAG 105
Information für BA- und MA-Studierende: Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.
Im Spätmittelalter versiegt oder vermindert sich die Produktion lateinischer Schriften in Gattungen wie der Epik, der weltlichen Lyrik oder dem geistlichen Spiel, in denen die Volkssprachen als Literatursprachen die Oberhand gewinnen. In der lateinischen Literatur werden wissensvermittelnden Textsorten und Schriften, die die religiöse Erfahrung in ihrer ganzen Breite abdecken (von der Kanonistik bis zur Mystik, von den Streitschriften bis zu den Predigten) dominant. Beim Publikum dieser Literatur gibt es ebenfalls eine Verschiebung: Immer mehr Laien sind in der Lage Latein zu lesen, eine neue literarische Öffentlichkeit konstituiert sich um die Universitäten. In den norditalienischen Städten erwachen ein Interesse an der antiken Literatur, fernab von jeder praktischen Nutzbarmachung, und ein Bestreben, Latein als Sprache der schönen Literatur zu etablieren und nach antiken Modellen zu formen. Wir nennen diese Bewegung Humanismus, sie wird in der Frühen Neuzeit einen europaweiten Einfluss ausüben.
In der Vorlesung werden wichtige Autoren und Textsorten vorgestellt; in der anschließenden Übung bekommt man die Gelegenheit, sie anhand von repräsentativen Textbeispielen kennenzulernen.