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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Proteus als literarisches Motiv in der griechischen und lateinischen Literatur (2129)

Manuel Baumbach (manuel.baumbach@sglp.uzh.ch)
Fr 14:00 – 15:45
RAG-105

Information für BA- und MA-Studierende: Literarische Seminarien können im BA als Aufbaumodul IIa (Pflicht), als Aufbaumodul III.Lit (Wahlpflicht), als Aufbaumodul IV.Lit (Wahlpflicht), als Aufbaumodul III (Pflicht), im MA als Vertiefungsmodul I (Pflicht), als Vertiefungsmodul V.Lit, als Vertiefungsmodul Ib.90, als Vertiefungsmodul Ib.75 und in beiden Stufen als Wahlmodul (buchen Sie hierfür ein unbenotetes Modul) besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und meist zusätzlich durch SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden je nach Art des Moduls 3, 6 oder 9 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden, wenn Sie das zweisemestrige Modul buchen.

Figur und Funktion des Proteus sind schwer zu fassen: Weder gibt es eine erhaltene bildliche Darstellung des Meergottes aus der Antike, noch lässt er sich auf eine bestimmte mythische Rolle festlegen, im Gegenteil. Ebenso wie sich Proteus auf der Figurenebene seinen Gegenübern in ständig wechselnden Metamorphosen immer wieder entzieht, so vielfach deutbar bleibt er für die Rezipienten der Werke, in denen er auftritt. Im Seminar sollen die unterschiedlichen literarischen Gestaltungen und Deutungsversuche des Proteus in der antiken Literatur seit seinem ersten Auftritt im 4. Buch von Homers Odyssee diskutiert werden. Werkimmanente Analysen und intertextuelle Vergleiche treten dabei in einen Dialog, der das poetische und metapoetische Potential des Proteus als Reflexionsfigur für die dichterische Produktion und Variation verdeutlichen soll. Hinzu treten Aspekte der Allegorie und Allegorese, Parodie, Metamorphose, Mantik, der philosophischen Erkenntnislehre und des Verhältnisses von Logos und Mythos. Das Seminar ist komparatistisch angelegt, insofern Texte aus der griechischen und lateinischen Literatur miteinander verglichen werden; zu den näher betrachteten Werken gehören: Homers Odyssee, Herodots Historien, Euripides’ Helena, Vergils Georgica und Eklogen, Ovids Metamorphosen, Nonnos’ Dionysiaka, Pausanias, Fragmente aus Kallimachos und Epigramme der Anthologia Palatina.

Ein reader mit den wichtigsten Textstellen sowie eine Bibliographie werden ab dem 1.9. im Seminarapparat zur Verfügung gestellt.