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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

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Carmina Priapea (323051)

Fabian Zogg (fabian.zogg@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45
RAG 104

Information für BA- und MA-Studierende: Dieses literarische Proseminar kann im BA als Proseminar I oder Proseminar II gebucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch RE „Referat“ und SA „Schriftliche Arbeit“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 6 Kreditpunkte erworben. Die Arbeit kann während des Folgesemesters geschrieben werden.

Catull hat es getan. Horaz hat es getan. Tibull hat es getan. Sogar Vergil soll es getan haben! Mehrere Klassiker der römischen Literatur haben Gedichte an Priapus, den „geilen Gott“ (Corpus Priapeorum 14,1), geschrieben. Dieser stand offensichtlich nicht nur in vielen antiken Gärten, um sie, mit Sichel und riesigem Phallus bewaffnet, vor Eindringlingen zu beschützen, sondern hat auch die Dichter fasziniert. Selbst Goethe scheint dem Gott verfallen zu sein! Er hat einige der lateinischen Gedichte erklärt und den überlieferten Text zu verbessern versucht. Zwei Priapea sind sogar Teil seiner Römischen Elegien.

Anhand der Carmina Priapea verschiedener Autoren werden in diesem Proseminar erste Einblicke ins wissenschaftliche Arbeiten in der lateinischen Literaturwissenschaft vermittelt. Jede Woche wird eine vorbereitete Passage übersetzt, unter verschiedenen Schwerpunkten analysiert und in der Gruppe diskutiert. Die Studierenden üben sich darin, die grundlegenden fachwissenschaftlichen Fähigkeiten der Latinistik anzuwenden, die sie im Rahmen der dazugehörigen Proseminararbeit, die im zweiten Semester zu schreiben ist, vertiefen können. Auf dem Programm stehen neben allgemeinen Themen – wie altphilologische Hilfsmittel, Überlieferungsgeschichte und Textkritik, Vortragstechnik und Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten, Übersetzungstheorie, Verhältnis zu griechischen Vorläufern sowie Rezeption – in diesem Semester auch, als exemplarische Beispiele für die Vielfältigkeit unseres Fachs, Interpretationsansätze aus den Bereichen Gattungstheorie, Intertextualität und Parodie, Obszönität sowie Gender Studies und Sexualität.

Der Reader für das Semester wird in der ersten Woche verteilt. Wer sich bereits in den Semesterferien vorbereiten möchte, wende sich bitte an den Dozenten.