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Carlotta Viti (carlotta.viti@sglp.uzh.ch)
Do 14:00 – 15:45
RAG 104
Information für BA- und MA-Studierende: Diese Linguistische Vorlesung kann im BA als Basismodul IIb (Pflicht), als Vertiefungsmodul II.Ling oder IV.Ling (Wahlpflicht), im MA als Vertiefungsmodul IIb (Pflicht), als Vertiefungsmodul IV.Ling (Wahlpflicht) und in beiden Stufen als Wahlmodul (buchen Sie hierfür das unbenotete Modul) besucht werden. Der Leistungsnachweis wird durch PR „Prüfung“ erbracht und durch das erfolgreiche Bestehen werden 4 Kreditpunkte erworben.
Diese Vorlesung beschäftigt sich mit der Syntax des Altgriechischen in seinen verschiedenen synchronen und diachronen Varianten von Homer bis in die hellenistische Koiné. Einerseits werden wir konservative syntaktische Merkmale des Altgriechischen behandeln wie den Dual, das τὰ φύλλα πίπτει-Gesetz oder die Konkurrenz zwischen Konjunktiv und Optativ, die auf die Syntax des rekonstruierten Urindogermanischen hinweisen und uns wichtige Informationen über die Methode der syntaktischen Rekonstruktion geben. Andererseits werden innovative syntaktische Strukturen des Altgriechischen untersucht, wie die Entstehung des Artikels und der Präpositionalphrase oder die Nominativ-Kodierung des primären Arguments der Empfindungsprädikate, die die ersten Anzeichen der Strukturen des Standard-Durchschnittseuropäischen darstellen. Die syntaktisch freie Wortfolge des Altgriechischen erlaubt auch die Anwendung der Prinzipien der Pragmatik und der Diskursanalyse. Außerdem lassen es die dialektalen Unterschiede des Griechischen zu, Überlegungen der Dialektologie miteinzubeziehen. Die Vorlesung richtet sich an Altertumswissenschaftler und Indogermanisten sowie auch an diejenigen, die die Syntax der alten Sprachen anhand der Prinzipien der allgemeinen Sprachwissenschaft behandeln wollen.
Literaturverzeichnis
Delbrück, B. (1871) Der Gebrauch des Konjunktivs und Optativs im Sanskrit und Griechischen (= Syntaktische Forschungen 1), Halle, Buchhandlung des Weisenhauses.
Delbrück, B. (1879) Die Grundlagen der griechischen Syntax (= Syntaktische Forschungen 4), Halle, Buchhandlung des Weisenhauses.
Devine, A. & L. Stephens (1999) Discontinuous syntax. Hyperbaton in Greek, New York & Oxford, Oxford University Press.
Dürscheid, Ch. (2012) 6 Syntax. Grundlagen und Theorien, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht.
Horrocks, G. (2010) Greek. A history of the language and its speakers, Oxford, Blackwell.
Humbert, J. (1960) Syntaxe grecque, Paris, Klincksieck.
Jannaris, A. (1897) An historical Greek grammar, chiefly of the Attic dialect as written and spoken from classical antiquity down to the present time, founded upon the ancient texts, inscriptions, papyri and present popular Greek, London, Macmillan.
Meillet, A. (1965)7 Aperçu d'une histoire de la langue grecque, Paris.
Palmer, L. (1980) The Greek language, London, Faber & Faber.
Schwyzer, E. (1950) Griechische Grammatik, 2. Band, Syntax und syntaktische Stilistik, München, Beck.
Wackernagel, J. (1926–1928) 2 Vorlesungen über Syntax mit besonderer Berücksichtigung von Griechisch, Lateinisch und Deutsch, Basel, Birkhäuser.